C300e – so wirklich nicht! Erfahrungsbericht meiner zweiten langen Fahrt.

Mercedes C-Klasse S206

Kilometerstand bei Beginn der Fahrt: 5400km, Erstzulassung 11/22 – also fast neu. Fahrt fand bei Geschwindigkeiten kleiner/gleich 130km/h statt.

In „C300e - so nicht! Erfahrungsbericht meiner ersten langen Fahrt” hatte ich bereits von meinen Erfahrungen auf der Hinfahrt nach Portugal mit meinem fast neuen C300e berichtet. Dieser Bericht schildert die Ereignisse meiner 2600km langen Rückfahrt, den Schwächen meines C300e und besonders der (in meinen Augen) unwürdigen Leistung von Mercedes-Benz. Ich versuchte mich kurz zu fassen, was leider in Anbetracht der viele Eindrücke nicht einfach gewesen ist! Ich denke dennoch, die Zeit des Lesens ist es wert.

Am 12.9.23 um 4:20 in Barcelona losgefahren, wurde mir um ca. 14Uhr (ich war da gerade am Steuer seit ca. 4h) wurde mir diese Meldung am Display angezeigt: „Ohne Neustart Werkstatt aufsuchen o Antriebssystem gestört o Antriebssystem nicht abstellen o Werkstatt aufsuchen“.

Prima, dachte ich, ich bin hier irgendwo in Frankreich, habe keine Ahnung wo die nächste Werkstatt ist, und spreche leider auch nicht Französisch. Also fuhr ich weiter bis ich in um 15:43 in der Nähe von Freiburg ankam, was jedoch noch etwa 250km vor meinem Heimatort entfernt liegt, aber nach so vielen Stunden im Fahrzeug war ein Stopp unabdingbar geworden. Ich musste einfach halten, schaltete jedoch die Zündung/den Motor (was immer dies bei einem Hybrid beim Anhalten auch bedeutet) nicht(!) aus. Dies erledigte der C300e nach wenigen Momenten selbst.

Zur Information und bevor ihr weiterlest: vor und nach der obigen 1. Fehlermeldung verhielt sich der C300e gleich – er schaltete problemlos zwischen Motor und Verbrenner um, erlaubte in Passagen zu „segeln“, in anderen zu rekuperieren. Der Verbrauch war tadellos bei 5.3l/100km. Nicht lies ein Problem vermuten – aber vielleicht gibt es bei Mercedes-Benz Software-Ingenieure, die gerne Fehlerzähler programmieren, um dann ihre Kunden mit obiger Meldung erschrecken zu können!?

Zurück nach Freiburg: die neue Meldung war: „Fahrzeugstart nicht möglich s. Betriebsanleitung“ - und genau dies war der Fall – erneut Stillstand – und das bei 33C im Schatten!!!

Also kontaktierte ich über die Notruftaste den Mercedes Pannendienst, um nach längerem Warten und unzähligen Fragen zu meiner Person, das Problem schildern zu dürfen. Daten des C300e waren ebenfalls automatisch vom Fahrzeug übermittelt worden, zudem gab ich die GPS-Koordinaten und den Namen des Rastplatzes an. Man sagte mir, man werde sich um alles kümmern und in Kürze werde sich die nächstliegende Mercedes Werkstatt (diese war gerade einmal 7.5km von mir entfernt) bei mir melden. Soweit so gut, jedoch ….

Erst ca. 45 Minuten später rief mich der 1. ADAC Mitarbeiter an (nicht Mercedes!!!), wo ich denn sei, denn er sehe mich nicht am Rathaus in Freiburg. Kein Wunder, hier hat wohl die Datenübertragung nicht funktioniert – vom Mercedes Pannendienst über den ADAC Pannendienst zur ausführenden Firma vor Ort. Offensichtlich hatte der lokale Mercedes Händler kein besonderes Interesse gezeigt oder war gar überhaupt nicht kontaktiert worden, hierzu unten mehr. Der 1. Mitarbeiter des ADAC sagte, okay, er komme, und da auch das Rathaus nicht weit von mir entfernt war, dachte ich, würde dies wohl nicht sehr lange dauern.
Weitere ca. 45 Minuten später rief ich zurück, um vom ADAC Engel 1 gesagt zu bekommen, dass er nicht länger zuständig sei, es wäre nun jemand anderes – ich solle warten! Hmm, was hätte ich sonst auch tun können…

Etwa 15 – 20 Minutenspäter traf ein der 2. Mitarbeiter des ADAC ein, der mir sogleich sagte, dass er wenig machen könne, denn Mercedes hätte von der Baureihe 206 dem ADAC noch keine Daten freigegeben. Prima, sagte ich, während ich etwas anderes dachte!

Wie auch immer, OBD2 auslesen war nicht, Batterie überbrücken und abklemmen brachte leider auch kein Ergebnis!

Und nun wird es noch interessanter, oder ist es trauriger? Der gelbe Engel rief in meinem Beisein die lokale Mercedes Benz Vertretung an, schilderte den Fall und die Tatsache, dass er nicht helfen könne. Er fragte auch, ob den nicht jemand von Mercedes schnell kommen könne, um das Fahrzeug auszulesen, denn sonst müsste es ja abgeschleppt werden. Mercedes war hierzu nicht bereit, weshalb der gelbe Engel sagte, er werde nun das Abschleppen zur Mercedes Werkstatt veranlassen und man möge doch bei Mercedes bitte auf das Fahrzeug warten.

Ca. 30 Minuten später kam der 3. ADAC Mitarbeiter mit seinem Abschleppwagen. Nach mühsamen lösen der Parkbremse (das Fahrzeug lies „N“ nicht einlegen) wurde der C300e auf die Pritsche des Wagens gezogen, wobei sich einmal die Parksperre einschaltete, also vorne ziehen und hinten bremsen..hmmm… ist ja nur quasi ein Neufahrzeug…

Wir fuhren dann mit dem Abschleppwagen und unserem C300e auf der Pritsche zur Mercedes Niederlassung, wo unser Fahrzeug im hintersten Winkel abgestellt wurde, während wir feststellen durften, das NIEMAND bei Mercedes auf uns gewartet hatte.

Auf meine Frage, wie es nun weitergehe, sagte mir dieser 3. Mitarbeiter des ADAC, er sei dafür nicht zuständig, denn er führe nur einen Teilauftrag durch. Ja er erwähnte auch, dass dies anders sei „wären Sie ein ADAC Mitglied… aber nein“ schloss, er „das möchte Mercedes ja nicht, denn dann würde das Liegenbleiben Ihres C300e ja in der ADAC Pannenstatistik vermerkt werden.“

Ich solle bitte den Mercedes Pannendienst erneut kontaktieren, was ich tat, um nach erneutem Warten gesagt zu bekommen, man werde sich jetzt aber um alles kümmern, während man in Wirklichkeit nur erneut den ADAC kontaktierte, denn genau dieser rief mich an, um mir zu sagen, dass man erneut einen Abschleppwagen schicken werde, denn der C300e dürfe über Nacht nicht beim Mercedes Händler stehen – warum auch immer - aber dieser käme bald. Es war zum Weinen….

Ca. 30 Minuten später kam ein Abschleppwagen, also der 4. Mitarbeiter des ADAC, den ich an diesem Tag kennenlernen durfte – es sollten 2 weitere folgen – jedoch wollte dieser meinen C300e huckepack abschleppen. Ich machte den ADAC Mitarbeiter darauf aufmerksam, dass dies wegen der Parksperre vielleicht schlecht gehe, aber dass mein C300e klar im Display zeige, er dürfe nicht abgeschleppt werden. Während der 4. ADACler meine Aussage im Fahrzeug verifizierte, verabschiedete sich der C300e gänzlich, nicht einmal mehr der Schlüssel funktionierte nun. Tot- mausetot… ich denke, die 12V Batterie war nun leer?!

Erneut fragte, ich was denn nun sei, ob ein Leihwagen organisiert wäre und ob man berücksichtigt habe, dass mein C300e ein vollgeladenes T Modell sei. Natürlich wusste auch dieser 4 ADACler nicht Bescheid, aber zumindest machte er sich schlau – DANKE! Er bestellte einen Kranwagen und organisierte ein Mietauto, um uns dann nach eintreffen des Kranwagens, und dem 5 ADACler des Tages, zum ADAC Depot zu fahren, wo wir nach Buchen eines Mietautos im Dunkeln auf das Eintreffen unseres C300e warteten, um dann aus diesem zumindest die wichtigen Gepäckstücke zu entnehmen. Dazu musste der Kranwagen den C300 abladen, eine Fremdbatterie anschließen und über den Notschlüssel das Fahrzeug öffnen. Danke auch den 4 ADAClern vor Ort, die dies ermöglichten!

Um 21:40, also 4 Stunden nach der Havarie, die gerade einmal 7.5km vom Mercedes Händler entfernt erfolgt war, gingen wir mit einem VW Touran auf den Rest unserer Strecke. Wer hat schon die Möglichkeit soviele Mitarbeiter des ADACs an einem Tag kennenlernen zu dürfen? Ja, wie hatte der gelbe Engel doch gesagt: „wären wir doch ADAC Mitglied!“

Wie geht es weiter? Hmm, alles was mir am Telefon von der MB Niederlassung gesagt wurde, als ich am nächsten Tag, also dem 13.9. in Freiburg angerufen hatte, war, dass man mich am Freitag, also 3 Tage nach der Havarie anrufen werde, da diese Art der Probleme oft viel Zeit benötigen. Ich hoffe nur, mein C300e steht nicht nur auf dem Hof, denn wenn man vorher bereits 7.5km also zu weit erachtete…wer braucht schon ein Fahrzeug zum Fahren – ich habe ja noch den Zweitschlüssel mit dem Stern.
Weitere Dinge/Kleinigkeiten die mir auch aufgefallen sind – im Kontext unwichtig, aber dennoch vielleicht interessant:

Mein C300e macht starke Windgeräusche im oberen Bereich der Frontscheibe – wir reden von Geschwindigkeiten um 120/130 km/h. Das Problem scheint nicht vom Schiebedach zu kommen, denn ich spüre von dort keinen Luftzug. Vielmehr ist die Frontscheibe um ca. 2-3mm tiefer eingebaut als das erste Teil des Daches (vor der Schiebedachöffnung liegend). In anderen Worten Luft, die auf die Windschutzscheibe trifft, um von dort nach oben abgeleitet zu werden, „sieht“ den Überstand des Dachteils und muss dort verwirbelt werden. Wirbel = Geräusch. Dies führt auch dazu, dass der Schiebenwischer (glücklicherweise brauchte ich ihn nur 5 Minuten) sich wie ein Windrad anhört. ….Wupp….Wupp… und nein, es ist nicht die Gummilippe, die das Dach berührt. Der C300e ist mit der Option „Wärme – und geräuschdämmendes Akustikglas“ ausgerüstet.

War auch der Leih-VW Touran ein echtes Basismodell, er fuhr besser gerade aus und war – was die Windgeräusche angeht- leiser.

Weiterhin fiel mir auf, dass der Spurhalteassistent nicht gerade ausfahren kann. Für mich sieht es so aus, als ob man auch bei geraden Streckenteilen weiterhin einen P-Regler im Einsatz hat, anstatt hier auf einen reinen I-Regler zu wechseln. Als Folge fährt das Fahrzeug niemals gerade, sondern in Schlangenlinien – der Regelamplitude- die das Lenkrad stetig leicht hin und her dreht. Früher hätte man die Vorspur der Vorderachse geändert, wenn ein Auto dies gemacht hätte.

Außerdem merkt man bei langen Fahrten, dass die Pedale, bezogen auf die Mitte des Sitzes, nach zu sehr nach links versetzt sind, was mit der Zeit zu einer unbequemen Sitzhaltung führt. Der Mitteltunnel, ist eben einfach zu breit.

Die Welle, die durch das Auto läuft, ist deutlich hörbar, hier hat Mercedes an Dämmmaterial gespart – habe irgendwo gelesen, man habe dies für den GLC geändert – also muss dies bekannt sein.

Wie in meinem 1. Bericht erwähnte: Sitze und Klimaanlage sind sehr gut, während das Radio (es ist die Advanced Soundsystem Version – Burmester gab es bei Bestellung noch nicht) fast keinen Bassanteil besitzt, was nach einiger Zeit, das Hören einfach recht anstrengend macht.

Beim Kaltstart – wir sprechen vom Start im Spätsommer – rüttelt der Motor für einige Sekunden als ob er nur auf 3 Zylindern laufe (auf Motortalk, hier mehrfach berichtet)

Fährt man mit Batterie Hold an, ist der Motor für die ersten Meter sehr laut, weshalb ich mich frage, warum man (zumindest auf ebener Strecke: das Fzg hat diese Info ja) nicht im 2. Gang anfährt.

Advanced LED Scheinwerfer (Matrix wurde mir wegen Lieferengpässen gekürzt) ohne Kurvenlicht, verfügbar in viel preiswerteren Fahrzeugen seit fast 20 Jahren.

Rückfahrton wie ein Nutzfahrzeug, da klingen viele E Fahrzeuge besser.

Über die miserable Touchbedienung am Lenkrad wurde bereits viel gesagt, wobei auf Spaniens und Frankreichs Autobahnen, das genaue Einstellen der Geschwindigkeit sehr schwierig wird (da 120/130 keine echten 120/130 sind, wähle ich gerne +5km/h ).

Warum das Navi über Nacht meine Einstellung des Vorabends stets vergisst, zeigt mir ebenfalls Mangel an Sorgfalt.

Gerne werde ich über den Ausgang der Saga berichten, sicher ist jedoch für mich bereits jetzt, dass ich diesen C300e nicht weiter fahren werde. 6500km waren genug, um mir zu zeigen, dass Mercedes-Benz vergessen hat, was Premium Qualität wirklich bedeutet. Ach ja, und sicherlich nie wieder Hybrid! Elektro oder Verbrenner, aber nicht ein Produkt, dass die Probleme beider Systeme vereint. Eine Idee ist eben nur so gut, wie dessen Implementierung.

Sorry für einen erneut langen Bericht, aber wenn schon der ADAC gehindert wird, Pannen in die Statistik aufzunehmen, dann sollte man wenigsten hier Erfahrungen teilen.
P.S: Ich weiß nicht, ob die erfahrene Inkompetenz durch/bei Mercedes Assistenz oder ADAC verursacht wurde, ich weiß jedoch sicher, dass Mercedes-Benz niemals mein Ansprechpartner vor Ort war! Ich weiß auch, dass hier viele ihren Mercedes mit Recht lieben, aber dies darf nicht von der Objektivität ablenken. Dass ein Produkt neu oder technologisch aufwendig ist, spielt keine Rolle bei der Beurteilung seiner Qualität im Einsatz.

UDATE :
15.9.2023 9:30: das Fahrzeug steht noch immer beim Mercedes-Benz Händler Kestenholz in Freiburg, wo man bis jetzt – so deren telefonische Auskunft – noch nicht einmal den Tester angesetzt hat, um zu sehen, was der Fehler sein könnte. Ich habe nun erneut – der 4. Anruf in dieser Sache – den Mercedes Pannendienst angerufen, um mein Unverständnis auszudrücken.

15.9.2023 9:50: Rückruf Mercedes-Benz Pannenhilfe, nach Rücksprache mit Kestenholz: „das Problem sei ein größeres, denn der Wagen sei „komplett tot“. Die Wahrheit ist – und so hatte es mir Kestenholz auch gesagt, dass man noch gar nichts unternommen hat, weil man zu viel andere Arbeit habe. Und außerdem, so hat es der ADAC ja auch gemacht, als er mir half das Gepäck aus dem „toten“ C300e zu entnehmen, müsste man doch nur eine 12V Batterie anschließen und schon könnte man das Fahrzeug auslesen - 15 Minuten genügten, um den Fehler einzukreisen und ggf. Hilfe oder Teile bestellen zu können.
Nicht mein C300e ist tot, er schläft nur und träumt von besseren Zeiten, sondern das Premium Versprechen von Mercedes-Benz.

15.9.2023: 12:25: Noch eine Info, auch fast zum Weinen: habe gerade die Allianz angerufen, da mein C300e einen Allianz Premium Schutzbrief hat, der den Transport in eine Werkstatt meiner Wahl enthält, sofern dass Auto nicht innerhalb von 3 Tagen reparierbar ist und dringend gebraucht wird. Klingt gut, nicht wahr, aber – jetzt aufgepasst – die Überstellung benötigt laut Allianz Mitarbeiter 4 – 6 Wochen – ja WOCHEN! Da hat wohl jemand „dringend“ nicht verstanden!!! Es ist eine Schande, wie große Firmen ihre Kunden über den Tisch ziehen.

UPDATE 2:
15.9.2023 13:00: offensichtlich hat meine Beschwerde bei Mercedes. Pannenhilfe wie Autohaus, geholfen. Man sagte mir, mein C300e habe einen Kurzschluß an der Umwälzpumpe des Elektromtors. Weder kann ich dies bewerten noch beurteilen, jedoch wundert es mich sehr, wie es möglich gewesen war, ohne diese Pumpe (Kurzschluß = keine Funktion) 4 weitere Stunden zu fahren. 12V Batterie sei leer gewesen wegen des Standlichtes, auch dies verwundert mich, denn das Licht stand auf "Auto" und es war heller Tag!
Wie auch immer, am Dienstag nächster Woche soll das Ersatzteil eintreffen und dann verbaut werden...

43 Antworten

Update 3:
15.9.2023 18:32 das elektronische Fahrtenbuch zeigt, dass mein C300e erst heute, also fast 3 Tage nach seinem "Spielverderben" vom ADAC Depot zum Mercedes-Händler gebracht wurde. Hätte man den C300e am 13.9. ausgelesen, dann hätte man bereits gestern das Ersatzteil angeliefert bekommen.

Hatte vorher einen W205 keine Probleme.
Unwissenheit über die Folgen des Klimawandels ist schlimmer als ein kleines Mädchen mit offensichtlich mehr Verstand.

Da hast du sicher recht! Hätte ich was im Kopf würde ich auch irgendwelche Kunstwerke vollsprühen um die Umwelt zu retten.
Aber zurück zum Thema: denke auch eher, dass es ein W206 Problem ist, da viele unreife Komponenten verwendet werden und nach SOP fertig entwickelt wird

Zitat:

@Chefe0815 schrieb am 15. September 2023 um 19:23:37 Uhr:


Da hast du sicher recht! Hätte ich was im Kopf würde ich auch irgendwelche Kunstwerke vollsprühen um die Umwelt zu retten.
Aber zurück zum Thema: denke auch eher, dass es ein W206 Problem ist, da viele unreife Komponenten verwendet werden und nach SOP fertig entwickelt wird

Glaube ich nicht das es an unreifen Komponenten liegt. Mercedes hätte dann ein echtes Problem bei tausenden verkauften Autos.

Was du im Kopf hast weiß ich nicht, genau so wenig wie was Greta mit den Klimaklebern und Gemäldeschmierern zu tun hat.

Aber egal, hier geht es um den W206 Hybrid, den habe ich bewusst gewählt. Über 100km mit Strom vom eigenen Dach war überzeugend. Hab das letzte Mal vor sieben Monaten nach dem Urlaub getankt. Wird Sprit eigentlich schlecht?

Ähnliche Themen

Zitat:

@Sternchenfahrer1 schrieb am 15. September 2023 um 19:46:18 Uhr:



Zitat:

Aber egal, hier geht es um den W206 Hybrid, den habe ich bewusst gewählt. Über 100km mit Strom vom eigenen Dach war überzeugend. Hab das letzte Mal vor sieben Monaten nach dem Urlaub getankt. Wird Sprit eigentlich schlecht?

Ja wird er, deswegen wird auch ein vakuum im tank von hybriden erzeugt. Einige haben dann probleme den tank auf zu bekommen wenn sie nicht wissen das es ein knopf gibt für die tankbelüftung.
Wie genau das funzt weiß ich nicht, hab ja keinen hybrid

Ja Benzin altert und wird irgendwann schlecht.

Zitat:

@UdoZ schrieb am 15. September 2023 um 18:53:16 Uhr:


Update 3:
15.9.2023 18:32 das elektronische Fahrtenbuch zeigt, dass mein C300e erst heute, also fast 3 Tage nach seinem "Spielverderben" vom ADAC Depot zum Mercedes-Händler gebracht wurde. Hätte man den C300e am 13.9. ausgelesen, dann hätte man bereits gestern das Ersatzteil angeliefert bekommen.

Eines der - allerdings nahezu überall - auftretenden Probleme: Garantie wird nicht gerne gemacht, weil es nix bringt in die Kasse. Solange die Arbeitsplätze mit zahlenden Endkunden belegt sind, wird dann gerne verschoben.

Zitat:

@UdoZ schrieb am 15. September 2023 um 18:25:50 Uhr:


Mein Verkäufer, also mein Mercedes-Benz Händler Assenheimer Mulfinger vor Ort und dessen Zentrale haben beide sowohl Interesse als auch Entschuldigung gezeigt, jedoch hatte ich stets das Gefühl, dass aus dieser Anteilnahme auch eine Portion Machtlosigkeit gegenüber dem Verursacher, dem Mercedes-Benz Konzern, beinhaltete. Ich bin zuversichtlich, zumindest hoffe ich es, dass es bei einem Problem vor Ort, also in der Nähe meines Händlers, kein Problem mit der Abwicklung gegeben hätte.

Ist es nicht so, dass letztendlich hier das Liegenbleiben des Fahrzeuges nicht das wirkliche Problem war, denn Fehler können vorkommen (wenn auch manche Fehler eher auf schlechtes Qualitätsmanagment bei MB als auf Material hindeuten); es war und ist die Abwicklung bei einem Problem, dass weit weg von zuhause geschah.

Ich frage, sollten wir Verständnis für einen MB Händler haben, bei dem ein Fahrzeug mit Schaden angeliefert wird, der dieses aber weder verkauft hat noch den Besitzer in Zukunft als Kunden haben wird? Ich sage Nein, hier muss sich der Kunde wehren! Und wer anderer Meinung ist, der sollte sich darüber klar sein, dass mit dem zukünftigen Mercedes Direktvertrieb uns Kunden wohl noch viel mehr das Desinteresse der Händler vor Ort entgegen schlagen könnte.

Zitat:

@UdoZ schrieb am 15. September 2023 um 18:25:50 Uhr:



Zitat:

@qphalanx schrieb am 15. September 2023 um 15:32:24 Uhr:


Wahnsinn! Fehler passieren, der Service im Nachgang ist die eigentliche Unverschämtheit. Ich bin mit Mercedes Hannover (Podbi) ja recht zufrieden, denn: die geben sich wenigstens immer reichlich Mühe, um den Murks auszubügeln, den Mercedes teilweise verzapft. Ein glatter Serviceabbruch ereilte auch mich bei meinem Liegenbleiben letztes Jahr, als Mercedes Rhein-Ruhr übernommen hatte und partout weder angerufen hat, noch ans Telefon ging. Auto 300km weg - keine Info einholbar.

Was deine Geschichte angeht bin ich gespannt, was dein ursprünglicher Verkäufer dazu sagt. Desinteresse, Pech gehabt, oder aufrichtiges Entschuldigen im Namen der Marke.

Der Direktvertrieb läuft schon.

Merkst du daran das egal wo in D du kaufst überall der gleiche Preis gilt.

Sehr ärgerlich, hoffentlich wird im Endeffekt alles zu deiner Zufriedenheit gelöst.
Hybrid...das schlechteste aus beiden Welten, zumindest bei Mercedes. Kein seriöser Hersteller investiert in Zukunft in Hybrid Modelle. Das Thema ist durch.
Also, hoffentlich wird schnell alles gut und du kannst dein Auto wieder genießen. Und dann....irgendwann weg damit.
nach vorne blicken.

Für viele Probleme der (heutigen) Autos wird „Elektronik“ verantwortlich gemacht, wobei dies aus meiner Sicht eine gefährlich unpräzise Aussage ist, was ich im Folgenden näher erläutern möchte: Autos bestehen aus mechanischen Teilen + Elektronik Hardware + Software, wobei Elektronik erst (vermehrt) in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts eingeführt wurde (z.B. elektronische Transistorzündung, D-Jetronic), gefolgt von ersten Systemen, die elektronische Hardware und Software kombinierten (z.B. Bosch Motronic).

In der Regel sieht man einem mechanischen Teil an, wenn es defekt ist (gebrochen, verfärbt..), während man Defekte an elektronischen Komponenten meist nicht sehen kann, und Fehler der Software sieht man von außen überhaupt nicht.

Megatronik, die Kombination von Mechanik + elektronischen Systemen ermöglichten es sparsamere Fahrzeuge (z.B. durch Motronic) und sichere Autos (z.B. ABS) zu bauen, jedoch waren damaligen Automobilkonzerne und deren Zulieferer gezwungen sich dafür neu zu erfinden. „Alte Füchse“ der Mechanik mussten sich plötzlich von „jungen Elektronikern, Informatikern oder Physikern“ sagen lassen, wie man deren über lange Jahre erprobten Systeme durch den Einsatz von Elektronik verbessert könne. Dies war nicht (immer/meist) leicht und in vielen Fällen entschieden sich die „alten Füchse“ leider viel zu lange, an ihren alten Vorstellungen festzuhalten – was ihnen auch oft gelang, den diese saßen in der Regel in den Posten der Abteilungsleiter (Beispiel KE Jetronic).

Ich habe mein gesamtes Berufsleben in der Entwicklung von elektronischen Steuerungen für das Auto verbracht, sei es Motor-, Getriebe- oder Fahrwerkssteuerung, erst bei Bosch, dann bei McLaren, wo heute zusammen mit vielen namhaften Herstellern für viele Motorsportserien (F1, Indy, Nascar) die komplexesten in kürzester Zeit entwickelt werden müssen. Es war mir vergönnt den Anfang der Motronic bei Bosch mitzuerleben, aber ich habe auch manche der„alten Füchse“ getroffen, die mir z.B. einreden wollten, dass man Zündung und Einspritzung nicht in einem Steuergerät vereinen können, selbst zu einer Zeit als BMW/Bosch dies durch die ersten Motronic Versionen in der 7er Reihe damals widerlegte. Ich habe auch erlebt, wie mit dem Finger auf die doch „schlechte Elektronik“ gezeigt wurde, obwohl praktisch alle rücklaufenden Geräte vollständig in Ordnung waren oder Pleuel durch den Motorblock ragten.

Verglichen mit diesen ersten auf den Motor begrenzten Systemen ist das heutige Auto hochkomplex, jedoch zeigt man auch heute noch viel zu oft und oftmals unüberlegt auf die Elektronik (hier Hardware), wenn man deren Software meint. Nun, dies ist nicht nur eine unpräzise Darstellung, es verkennt auch das wahre Problem. Es induziert, man nutze die falsche Technologie, obgleich nicht die Technologie, sondern deren Art der Entwicklung am Pranger stehen müsste.

Hardware, sei es Mechanik oder Elektronik-Hardware kann man im Labor umfangreich testen, sogar deren Alterungsprozess simulieren sowie deren (Un)empfindlichkeit gegen mechanischen Stress und elektro-magnetische Felder bestimmen. Software hat dieses Privileg nicht. Software muss anders erprobt werden und geprüft werden und dies geschieht nicht durch noch so viele Runden, die eine Applikationsingenieur mit einem Entwicklungsträger auf der Nordschleife oder am Polarkreis unternehmen könnte.
Wir brauchen eine andere, zusätzliche Lösung! Erinnern wir uns, in den 80/90er des letzten Jahrhunderts war man „gewohnt“, dass ein PC regelmäßig abstürzt, der blaue „screen of death“ eines PCs war fast der Normalfall, Aus/Ein = Power reset wurde zur 2. Natur des Anwenders, Neuaufsetzen des Betriebssystems nach längerem Nutzen war nicht selten. Man fragte sich damals (zurecht?), weshalb Firmen wie Microsoft (aber nicht nur MS) solch mangelhafte Produkte ausliefern durften. In manchen Lizenzverträgen wurde sogar ausdrücklich erwähnt, dass der Hersteller der Software nicht garantiere dass ein Produkt seinen Zweck erfüllen könne – ein Alptraum für die Anwälte.

Firmen, wie Microsoft erkannten das Problem und änderten ihre Strategie, was zu den so viel stabileren Systemen führte, die wir heute nutzen. Und genau diese Veränderung hat in meinen Augen ein Teil der westliche Autoindustrie noch nicht (ausreichend) vollzogen. Es sind zusätzliche Entwickler gefragt – und dies dürfen in keinem Fall die gleichen Entwickler sein, die die Software entwickelt haben - deren alleinige Aufgabe es ist, eine bestehende Software Applikation zu „brechen“. Hierzu sind umfangreiche Simulatoren aber auch hoch qualifizierte Ingenieure nötig – Geld, das den Herstellern entginge, aber dem Kunden ein besserer=stabileres Produkt gäbe.

Ich denke, zumindest hoffe ich es – und Teile davon sieht man heute z.B. im VW Konzern -, dass die westliche Autoindustrie versteht, dass wir, wie in den späten 70er des letzten Jahrhunderts, eine erneute Transformation der Strukturen brauchen, dass andere Fachkräfte eingestellt werden müssen, deren Ziel es nicht sein wird, noch schnellere Runden auf der Nordschleife zu erreichen, sondern den Anwender, uns Kunden sicherer und fehlerfreier ans Ziel zu bringen.
Die Komplexität der Systeme darf nicht länger als Entschuldigung benutzt werden, dass die Autoindustrie in weiten Teilen diese Transformation „verschlafen“ hat.

Erlaubt mir noch eine Bemerkung, solltet ihr bis hier gelesen haben: wie ihr in meinem Schadensbericht meines C300e vielleicht gelesen habt, wird ein Kurzschluss in der Umwälzpumpe des Elektromotors vermutet. Ich hatte bereits erwähnt, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass ein mehrstündiger Betrieb des Fahrzeuges nach einem Ausfall der Umwälzpumpe die, so ich denke, zur Kühlung des E-Motors eingesetzt wird, überhaupt möglich ist. Vielmehr vermute ich, dass Mercedes einen Softwarezähler verwendet – wie dies in Software seit 40 Jahren gemacht wird – um Wackelkontakte zu diagnostizieren.

Einschub: die ersten elektronischen Systeme – und ich fürchte dies ist auch noch heute so – nicht umsonst verwendet die Formel 1 seit den über 40 Jahren Steckverbinder aus der Luft- und Raumfahrt – hatten viele Kunden „Aussetzer“ ihrer elektronischen Zündungen/Einspritzungen. Fehler, die in der Werkstatt nicht diagnostiziert werden konnten (OBD gab es noch nicht), da es ja Wackelkontakte an den „billigen“ Steckverbindern waren, die unter Feuchte + Vibration im Fahrzeug nur temporär auftraten. Angekommen in der Werkstatt war alles wieder gut. Um diese temporären Fehler zu beheben, wurden Fehlerzähler, + 1 für die Erkennung einer Signalunterbrechung. Eine geringe Anzahl von „Aussetzern“ wurde akzeptiert, da diese z.B. durch eine unzureichende elektro-magnetische Abschirmung hatten auftreten können (damals wurden noch keine Multilayer Platinen verwendet, die durch ihre ground planes eine bessere Abschirmung ermöglichen, auch war die Erfahrung mit hoher elektromagnetischer Einstrahlung war noch beschränkt – Bosch fuhr z.B. seine Testwagen (nicht nur, sondern auch) in die Nähe starker Radaranlagen, um zu sehen, ob die Fahrzeugelektronik ausreichend abgeschirmt war.

Was will ich sagen: wechselt man nun die Pumpe meines C300e aus, war jedoch der Fehler im Kabelstrang oder der verarbeitenden Logik und nicht in der Pumpe selbst, dann wird der gleiche Fehler wieder auftreten, und zwar genau nach einer langen Fahrt. Aber genau dies könnte verhindert werden, wenn man ein den Fehlerzähler der Umwälzpumpe in der Software mit einem Temperatursensor des E-Motors logisch verknüpfte, denn nur so, wüsste man, ob die Pumpe oder die Fehlererkennung ein Problem ist. Genau diese verschachtelte Denkweise, das Hinterfragen einer Softwarestrategie, bedarf eines anderen Vorgangs während der Entwicklung – wir nannten das damals „software walk through“, d.h. unabhängige Prüfer mussten sich fragen, ob es möglich sei, dass ein Algorithmus zu einer Fehlinterpretation führen kann, selbst dann wenn Dinge auftreten, die man nur selten oder überhaupt nicht erwartet.

Ich will nicht verschweigen – ich weiß es aus eigener Erfahrung - dass es sehr schwer ist qualifizierte und motivierte Entwickler zu finden, die diese „software walk throughs“ machen. Software erzeugen gilt als „cool“, Qualitätssicherung hat (leider) einen geringeren Stellenwert – bei Microsoft erkannte man damals – dass es praktisch für jeden Entwickler einen unabhängigen Tester geben müsse. Dieses Verhältnis mag sich heute verändert haben, denn viele Systeme können heute auf existierenden Betriebssystemen aufbauen und (bessere) Software-Hochsprachen nutzen, aber ohne diesen Aufwand, bestehende Algorithmen und deren Implementierung „brechen“ zu wollen, wird es nie eine stabile Megatronik geben.

Es ist so viel leichter zu sagen, dass Elektronik anfällig und Technologie einfach viel zu komplex sei.

Zitat:

[@UdoZ schrieb am 16. September 2023 um 12:37:14 Uhr:

Was will ich sagen: wechselt man nun die Pumpe meines C300e aus, war jedoch der Fehler im Kabelstrang oder der verarbeitenden Logik und nicht in der Pumpe selbst, dann wird der gleiche Fehler wieder auftreten, und zwar genau nach einer langen Fahrt. Aber genau dies könnte verhindert werden, wenn man ein den Fehlerzähler der Umwälzpumpe in der Software mit einem Temperatursensor des E-Motors logisch verknüpfte, denn nur so, wüsste man, ob die Pumpe oder die Fehlererkennung ein Problem ist. Genau diese verschachtelte Denkweise, das Hinterfragen einer Softwarestrategie, bedarf eines anderen Vorgangs während der Entwicklung – wir nannten das damals „software walk through“, d.h. unabhängige Prüfer mussten sich fragen, ob es möglich sei, dass ein Algorithmus zu einer Fehlinterpretation führen kann, selbst dann wenn Dinge auftreten, die man nur selten oder überhaupt nicht erwartet.

Hallo,
Da wird einem ganz klamm, nach Deinem Erfahrungsbericht. Besonders wenn man ähnliches erlebt hat, zum Glück 20km von meinem Wohnort, aber das nächste Mal könnte ja auch ein Horrortrip werden.

Bezüglich deiner Analyse, hoffentlich werden wenigstens die vermeintlich kaputten Teile im Werk untersucht, wenn sie denn dort ankommen. So könnte ja, in deinem Fall der Pumpe, dem wirklichen Fehler auf den Grund gegangen werden. War es die Pumpe, ok, wenn die aber keinen Fehler hat muss man sich eben andere Fragen stellen, und die von Dir erwähnten verbesserten Fehleranalysen in Zukunft integrieren.
Ob das nun so stattfindet, na ja.
Hoffe nur, daß es gut ausgeht für Dich,
Klasse Analyse jedenfalls !
MfG

Update: Fahrzeug wurde am 21.9.2023 um 11Uhr angeliefert, 9 Tage nach dem 2. Breakdown meiner Urlaubsfahrt. Auf Nachfrage wurde mündlich übermittelt, dass man die Umwälzpumpe des E Motors gewechselt habe, sowie der Dichtgummi an der Frontscheibe korrigiert wurde. Mehr Details konnte mir der Herr, mit dem ich sprach nicht nennen.

Ich bin nun ca. 100km - aber in kleineren Etappen und nur in Stadt + Landstrasse gefahren - und kann sagen, dass die Windgeräusche abgenommen haben. Somit waren die von mir kritisierten hohen Windgeräusche auf eine fehlerhafte Montage oder Teile beim Einbau der Frontscheibe zurückzuführen.

Leider kann ich keinen Update der Software erkennen - aber möglicherweise ist dies über Mercedes Me nicht auslesbar. Ganz klar, keinerlei Software-Update würde mich erstauen, wurde doch das Stehebleiben auf meiner 1. großen Fahrt (<-> fälschliches Erkennen einer leeren HV Batterie und dem darausfolgenden Verbots der Weiterfahrt) einem Softwarefehler zugeschrieben.

Am Montag, den 25.9. geht mein S206 C300e zur Mercedes Vertretung meines Vertrauen, um sicherzustellen, dass alles getan wurde, was zu tun war, um einen weitere Breakdown zu verhindern. Parallel habe ich begonnen ein Alternativfahrzeug zu suchen - könnte man nur die positiven Elemente der verschiedenen Fabrikate addieren - eines haben sie sicher inzwischen alle gemeinsam: die Preise der Mittelklasse haben in den Bereich abgehoben, den man früher als Oberklasse bezeichnete. Mal sehen, wie es weitergeht, wenn die Konkurrenz aus Übersee in größerem Maß in Deutschland Einzug nimmt.

Bist Du offen für etwas aus Asien? Honda hat den CRV ganz neu als PlugIn heraus gebracht.

Bei der Wahl des Kfz-Herstellern war ich stets offen, so bin habe während meines "Autofahrlebens" viele Marken gefahren, dabei auch 2 x Honda. Da der gesuchte Ersatz für meinen C300E T Modell im Wesentlichen für lange Fahrten verwendet werden soll, sehe ich, nach meiner jetzt gemachten Erfahrung, (für diesen=meinen) Anwendungsfall einen erneuten Plugin-Hybrid eher nicht. Das Konzept addiert viel Gewicht, reduziert stark das Kofferraumvolumen, addiert Komplexität und macht wegen der (logischerweise) doch mäßigen Akkukapazität auf langen Fahrten (im Vergleich z.B. zu einem Mild-Hybrid) vielleicht doch keinen oder weniger Sinn. Selbst die Möglichkeit mit 50kW DC (MB hat hier nach meiner Meinung eine gute Option geschaffen) den Akku meines C300e laden zu können, addiert „Tankstopps“ die 30 Minuten allein für das Akkuladen bedeuten, während der Tank in 5 Minuten randvoll ist.

Ich hatte gehofft, dass die Vorteile (z.B. geringerer Verbrauch und reduzierte Fahrgeräusche bei geringeren Geschwindigkeiten) diese Nachteile kompensieren, aber ich denke, sie tun es (für mich) nicht ausreichend. Jetzt tendiere ich (wieder!?) zu einem Diesel Mild-Hybrid für die langen Fahrten plus einem kleinen E-Auto für die "normalen, täglichen" Kurzstrecken. Ich weiß, dies ist weder preiswert noch „elegant“, aber ich fürchte, dass die uns zurzeit angebotene Technologie (hoher Preis, geringe Reichweite, hohes Akkugewicht bei dennoch kleiner Akkugröße plus lange Ladezeiten) sich so nicht auf breiter Front durchsetzen wird und kann. Bedenkt man in einer Überschlagsrechnung, dass die nutzbare Energie eines Liters Benzin bei ca. 9kWh liegt, so repräsentiert selbst ein 77kWh Akku nur ca. 20 Liter Benzin (bei angenommenem Motorwirkungsgrad von 35%). Und wer würde sich heute ein Auto mit einem Tankvolumen von nur ca. 25 Liter kaufen?

Wer meiner Überschlagsrechnung nicht so recht traut, der sei daran erinnert, dass auf meiner ersten Etappe von 700km der ca. 25kWh Akku des C300e mir eine elektrische Reichweite von ca. 120km erlaubte (Rekuperationsgewinn ist auf Autobahnen mit geringem Verkehrsaufkommen und Begrenzung auf 120/30km/h doch sehr begrenzt ), während 42l Benzin den Rest , also ca. 600km, abdeckten. In anderen Worten, ich hätte einen Akku von weit über 100kWh gebraucht, wobei das dadurch entstandene Gewicht den C300e in die Knie gezwungen hätte.

Klar, und dass wir uns nicht falsch verstehen, die heutige Verbrenner-Technologie = fossile Kraftstoffe verbrennen muss und wird durch eine andere Technologie abgelöst werden und glücklicherweise, wie es scheint, gibt es schon sehr zeitnah geeignetere Technologien im Angebot, seien es Akkus höherer Kapazität bei gleichen Gewicht, Akkus mit sehr hohen Ladeleistungen und, oder …. Es bleibt spannend, zumindest für den technophilen Beobachter.

Dabei bedenkst Du eines nicht: MB kann Hybrid bei weitem nicht so gut wie die jap Hersteller. Und Mildhybride bringen mit der sehr geringen Unterstützung sehr wenig. Aber da können wir uns bei Interesse gern via PN austauschen - wir haben 2 Hybrid, 1 E und 1 klassischen Benziner im Alltagseinsatz.

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