C300e – so wirklich nicht! Erfahrungsbericht meiner zweiten langen Fahrt.
Kilometerstand bei Beginn der Fahrt: 5400km, Erstzulassung 11/22 – also fast neu. Fahrt fand bei Geschwindigkeiten kleiner/gleich 130km/h statt.
In „C300e - so nicht! Erfahrungsbericht meiner ersten langen Fahrt” hatte ich bereits von meinen Erfahrungen auf der Hinfahrt nach Portugal mit meinem fast neuen C300e berichtet. Dieser Bericht schildert die Ereignisse meiner 2600km langen Rückfahrt, den Schwächen meines C300e und besonders der (in meinen Augen) unwürdigen Leistung von Mercedes-Benz. Ich versuchte mich kurz zu fassen, was leider in Anbetracht der viele Eindrücke nicht einfach gewesen ist! Ich denke dennoch, die Zeit des Lesens ist es wert.
Am 12.9.23 um 4:20 in Barcelona losgefahren, wurde mir um ca. 14Uhr (ich war da gerade am Steuer seit ca. 4h) wurde mir diese Meldung am Display angezeigt: „Ohne Neustart Werkstatt aufsuchen o Antriebssystem gestört o Antriebssystem nicht abstellen o Werkstatt aufsuchen“.
Prima, dachte ich, ich bin hier irgendwo in Frankreich, habe keine Ahnung wo die nächste Werkstatt ist, und spreche leider auch nicht Französisch. Also fuhr ich weiter bis ich in um 15:43 in der Nähe von Freiburg ankam, was jedoch noch etwa 250km vor meinem Heimatort entfernt liegt, aber nach so vielen Stunden im Fahrzeug war ein Stopp unabdingbar geworden. Ich musste einfach halten, schaltete jedoch die Zündung/den Motor (was immer dies bei einem Hybrid beim Anhalten auch bedeutet) nicht(!) aus. Dies erledigte der C300e nach wenigen Momenten selbst.
Zur Information und bevor ihr weiterlest: vor und nach der obigen 1. Fehlermeldung verhielt sich der C300e gleich – er schaltete problemlos zwischen Motor und Verbrenner um, erlaubte in Passagen zu „segeln“, in anderen zu rekuperieren. Der Verbrauch war tadellos bei 5.3l/100km. Nicht lies ein Problem vermuten – aber vielleicht gibt es bei Mercedes-Benz Software-Ingenieure, die gerne Fehlerzähler programmieren, um dann ihre Kunden mit obiger Meldung erschrecken zu können!?
Zurück nach Freiburg: die neue Meldung war: „Fahrzeugstart nicht möglich s. Betriebsanleitung“ - und genau dies war der Fall – erneut Stillstand – und das bei 33C im Schatten!!!
Also kontaktierte ich über die Notruftaste den Mercedes Pannendienst, um nach längerem Warten und unzähligen Fragen zu meiner Person, das Problem schildern zu dürfen. Daten des C300e waren ebenfalls automatisch vom Fahrzeug übermittelt worden, zudem gab ich die GPS-Koordinaten und den Namen des Rastplatzes an. Man sagte mir, man werde sich um alles kümmern und in Kürze werde sich die nächstliegende Mercedes Werkstatt (diese war gerade einmal 7.5km von mir entfernt) bei mir melden. Soweit so gut, jedoch ….
Erst ca. 45 Minuten später rief mich der 1. ADAC Mitarbeiter an (nicht Mercedes!!!), wo ich denn sei, denn er sehe mich nicht am Rathaus in Freiburg. Kein Wunder, hier hat wohl die Datenübertragung nicht funktioniert – vom Mercedes Pannendienst über den ADAC Pannendienst zur ausführenden Firma vor Ort. Offensichtlich hatte der lokale Mercedes Händler kein besonderes Interesse gezeigt oder war gar überhaupt nicht kontaktiert worden, hierzu unten mehr. Der 1. Mitarbeiter des ADAC sagte, okay, er komme, und da auch das Rathaus nicht weit von mir entfernt war, dachte ich, würde dies wohl nicht sehr lange dauern.
Weitere ca. 45 Minuten später rief ich zurück, um vom ADAC Engel 1 gesagt zu bekommen, dass er nicht länger zuständig sei, es wäre nun jemand anderes – ich solle warten! Hmm, was hätte ich sonst auch tun können…
Etwa 15 – 20 Minutenspäter traf ein der 2. Mitarbeiter des ADAC ein, der mir sogleich sagte, dass er wenig machen könne, denn Mercedes hätte von der Baureihe 206 dem ADAC noch keine Daten freigegeben. Prima, sagte ich, während ich etwas anderes dachte!
Wie auch immer, OBD2 auslesen war nicht, Batterie überbrücken und abklemmen brachte leider auch kein Ergebnis!
Und nun wird es noch interessanter, oder ist es trauriger? Der gelbe Engel rief in meinem Beisein die lokale Mercedes Benz Vertretung an, schilderte den Fall und die Tatsache, dass er nicht helfen könne. Er fragte auch, ob den nicht jemand von Mercedes schnell kommen könne, um das Fahrzeug auszulesen, denn sonst müsste es ja abgeschleppt werden. Mercedes war hierzu nicht bereit, weshalb der gelbe Engel sagte, er werde nun das Abschleppen zur Mercedes Werkstatt veranlassen und man möge doch bei Mercedes bitte auf das Fahrzeug warten.
Ca. 30 Minuten später kam der 3. ADAC Mitarbeiter mit seinem Abschleppwagen. Nach mühsamen lösen der Parkbremse (das Fahrzeug lies „N“ nicht einlegen) wurde der C300e auf die Pritsche des Wagens gezogen, wobei sich einmal die Parksperre einschaltete, also vorne ziehen und hinten bremsen..hmmm… ist ja nur quasi ein Neufahrzeug…
Wir fuhren dann mit dem Abschleppwagen und unserem C300e auf der Pritsche zur Mercedes Niederlassung, wo unser Fahrzeug im hintersten Winkel abgestellt wurde, während wir feststellen durften, das NIEMAND bei Mercedes auf uns gewartet hatte.
Auf meine Frage, wie es nun weitergehe, sagte mir dieser 3. Mitarbeiter des ADAC, er sei dafür nicht zuständig, denn er führe nur einen Teilauftrag durch. Ja er erwähnte auch, dass dies anders sei „wären Sie ein ADAC Mitglied… aber nein“ schloss, er „das möchte Mercedes ja nicht, denn dann würde das Liegenbleiben Ihres C300e ja in der ADAC Pannenstatistik vermerkt werden.“
Ich solle bitte den Mercedes Pannendienst erneut kontaktieren, was ich tat, um nach erneutem Warten gesagt zu bekommen, man werde sich jetzt aber um alles kümmern, während man in Wirklichkeit nur erneut den ADAC kontaktierte, denn genau dieser rief mich an, um mir zu sagen, dass man erneut einen Abschleppwagen schicken werde, denn der C300e dürfe über Nacht nicht beim Mercedes Händler stehen – warum auch immer - aber dieser käme bald. Es war zum Weinen….
Ca. 30 Minuten später kam ein Abschleppwagen, also der 4. Mitarbeiter des ADAC, den ich an diesem Tag kennenlernen durfte – es sollten 2 weitere folgen – jedoch wollte dieser meinen C300e huckepack abschleppen. Ich machte den ADAC Mitarbeiter darauf aufmerksam, dass dies wegen der Parksperre vielleicht schlecht gehe, aber dass mein C300e klar im Display zeige, er dürfe nicht abgeschleppt werden. Während der 4. ADACler meine Aussage im Fahrzeug verifizierte, verabschiedete sich der C300e gänzlich, nicht einmal mehr der Schlüssel funktionierte nun. Tot- mausetot… ich denke, die 12V Batterie war nun leer?!
Erneut fragte, ich was denn nun sei, ob ein Leihwagen organisiert wäre und ob man berücksichtigt habe, dass mein C300e ein vollgeladenes T Modell sei. Natürlich wusste auch dieser 4 ADACler nicht Bescheid, aber zumindest machte er sich schlau – DANKE! Er bestellte einen Kranwagen und organisierte ein Mietauto, um uns dann nach eintreffen des Kranwagens, und dem 5 ADACler des Tages, zum ADAC Depot zu fahren, wo wir nach Buchen eines Mietautos im Dunkeln auf das Eintreffen unseres C300e warteten, um dann aus diesem zumindest die wichtigen Gepäckstücke zu entnehmen. Dazu musste der Kranwagen den C300 abladen, eine Fremdbatterie anschließen und über den Notschlüssel das Fahrzeug öffnen. Danke auch den 4 ADAClern vor Ort, die dies ermöglichten!
Um 21:40, also 4 Stunden nach der Havarie, die gerade einmal 7.5km vom Mercedes Händler entfernt erfolgt war, gingen wir mit einem VW Touran auf den Rest unserer Strecke. Wer hat schon die Möglichkeit soviele Mitarbeiter des ADACs an einem Tag kennenlernen zu dürfen? Ja, wie hatte der gelbe Engel doch gesagt: „wären wir doch ADAC Mitglied!“
Wie geht es weiter? Hmm, alles was mir am Telefon von der MB Niederlassung gesagt wurde, als ich am nächsten Tag, also dem 13.9. in Freiburg angerufen hatte, war, dass man mich am Freitag, also 3 Tage nach der Havarie anrufen werde, da diese Art der Probleme oft viel Zeit benötigen. Ich hoffe nur, mein C300e steht nicht nur auf dem Hof, denn wenn man vorher bereits 7.5km also zu weit erachtete…wer braucht schon ein Fahrzeug zum Fahren – ich habe ja noch den Zweitschlüssel mit dem Stern.
Weitere Dinge/Kleinigkeiten die mir auch aufgefallen sind – im Kontext unwichtig, aber dennoch vielleicht interessant:
Mein C300e macht starke Windgeräusche im oberen Bereich der Frontscheibe – wir reden von Geschwindigkeiten um 120/130 km/h. Das Problem scheint nicht vom Schiebedach zu kommen, denn ich spüre von dort keinen Luftzug. Vielmehr ist die Frontscheibe um ca. 2-3mm tiefer eingebaut als das erste Teil des Daches (vor der Schiebedachöffnung liegend). In anderen Worten Luft, die auf die Windschutzscheibe trifft, um von dort nach oben abgeleitet zu werden, „sieht“ den Überstand des Dachteils und muss dort verwirbelt werden. Wirbel = Geräusch. Dies führt auch dazu, dass der Schiebenwischer (glücklicherweise brauchte ich ihn nur 5 Minuten) sich wie ein Windrad anhört. ….Wupp….Wupp… und nein, es ist nicht die Gummilippe, die das Dach berührt. Der C300e ist mit der Option „Wärme – und geräuschdämmendes Akustikglas“ ausgerüstet.
War auch der Leih-VW Touran ein echtes Basismodell, er fuhr besser gerade aus und war – was die Windgeräusche angeht- leiser.
Weiterhin fiel mir auf, dass der Spurhalteassistent nicht gerade ausfahren kann. Für mich sieht es so aus, als ob man auch bei geraden Streckenteilen weiterhin einen P-Regler im Einsatz hat, anstatt hier auf einen reinen I-Regler zu wechseln. Als Folge fährt das Fahrzeug niemals gerade, sondern in Schlangenlinien – der Regelamplitude- die das Lenkrad stetig leicht hin und her dreht. Früher hätte man die Vorspur der Vorderachse geändert, wenn ein Auto dies gemacht hätte.
Außerdem merkt man bei langen Fahrten, dass die Pedale, bezogen auf die Mitte des Sitzes, nach zu sehr nach links versetzt sind, was mit der Zeit zu einer unbequemen Sitzhaltung führt. Der Mitteltunnel, ist eben einfach zu breit.
Die Welle, die durch das Auto läuft, ist deutlich hörbar, hier hat Mercedes an Dämmmaterial gespart – habe irgendwo gelesen, man habe dies für den GLC geändert – also muss dies bekannt sein.
Wie in meinem 1. Bericht erwähnte: Sitze und Klimaanlage sind sehr gut, während das Radio (es ist die Advanced Soundsystem Version – Burmester gab es bei Bestellung noch nicht) fast keinen Bassanteil besitzt, was nach einiger Zeit, das Hören einfach recht anstrengend macht.
Beim Kaltstart – wir sprechen vom Start im Spätsommer – rüttelt der Motor für einige Sekunden als ob er nur auf 3 Zylindern laufe (auf Motortalk, hier mehrfach berichtet)
Fährt man mit Batterie Hold an, ist der Motor für die ersten Meter sehr laut, weshalb ich mich frage, warum man (zumindest auf ebener Strecke: das Fzg hat diese Info ja) nicht im 2. Gang anfährt.
Advanced LED Scheinwerfer (Matrix wurde mir wegen Lieferengpässen gekürzt) ohne Kurvenlicht, verfügbar in viel preiswerteren Fahrzeugen seit fast 20 Jahren.
Rückfahrton wie ein Nutzfahrzeug, da klingen viele E Fahrzeuge besser.
Über die miserable Touchbedienung am Lenkrad wurde bereits viel gesagt, wobei auf Spaniens und Frankreichs Autobahnen, das genaue Einstellen der Geschwindigkeit sehr schwierig wird (da 120/130 keine echten 120/130 sind, wähle ich gerne +5km/h ).
Warum das Navi über Nacht meine Einstellung des Vorabends stets vergisst, zeigt mir ebenfalls Mangel an Sorgfalt.
Gerne werde ich über den Ausgang der Saga berichten, sicher ist jedoch für mich bereits jetzt, dass ich diesen C300e nicht weiter fahren werde. 6500km waren genug, um mir zu zeigen, dass Mercedes-Benz vergessen hat, was Premium Qualität wirklich bedeutet. Ach ja, und sicherlich nie wieder Hybrid! Elektro oder Verbrenner, aber nicht ein Produkt, dass die Probleme beider Systeme vereint. Eine Idee ist eben nur so gut, wie dessen Implementierung.
Sorry für einen erneut langen Bericht, aber wenn schon der ADAC gehindert wird, Pannen in die Statistik aufzunehmen, dann sollte man wenigsten hier Erfahrungen teilen.
P.S: Ich weiß nicht, ob die erfahrene Inkompetenz durch/bei Mercedes Assistenz oder ADAC verursacht wurde, ich weiß jedoch sicher, dass Mercedes-Benz niemals mein Ansprechpartner vor Ort war! Ich weiß auch, dass hier viele ihren Mercedes mit Recht lieben, aber dies darf nicht von der Objektivität ablenken. Dass ein Produkt neu oder technologisch aufwendig ist, spielt keine Rolle bei der Beurteilung seiner Qualität im Einsatz.
UDATE :
15.9.2023 9:30: das Fahrzeug steht noch immer beim Mercedes-Benz Händler Kestenholz in Freiburg, wo man bis jetzt – so deren telefonische Auskunft – noch nicht einmal den Tester angesetzt hat, um zu sehen, was der Fehler sein könnte. Ich habe nun erneut – der 4. Anruf in dieser Sache – den Mercedes Pannendienst angerufen, um mein Unverständnis auszudrücken.
15.9.2023 9:50: Rückruf Mercedes-Benz Pannenhilfe, nach Rücksprache mit Kestenholz: „das Problem sei ein größeres, denn der Wagen sei „komplett tot“. Die Wahrheit ist – und so hatte es mir Kestenholz auch gesagt, dass man noch gar nichts unternommen hat, weil man zu viel andere Arbeit habe. Und außerdem, so hat es der ADAC ja auch gemacht, als er mir half das Gepäck aus dem „toten“ C300e zu entnehmen, müsste man doch nur eine 12V Batterie anschließen und schon könnte man das Fahrzeug auslesen - 15 Minuten genügten, um den Fehler einzukreisen und ggf. Hilfe oder Teile bestellen zu können.
Nicht mein C300e ist tot, er schläft nur und träumt von besseren Zeiten, sondern das Premium Versprechen von Mercedes-Benz.
15.9.2023: 12:25: Noch eine Info, auch fast zum Weinen: habe gerade die Allianz angerufen, da mein C300e einen Allianz Premium Schutzbrief hat, der den Transport in eine Werkstatt meiner Wahl enthält, sofern dass Auto nicht innerhalb von 3 Tagen reparierbar ist und dringend gebraucht wird. Klingt gut, nicht wahr, aber – jetzt aufgepasst – die Überstellung benötigt laut Allianz Mitarbeiter 4 – 6 Wochen – ja WOCHEN! Da hat wohl jemand „dringend“ nicht verstanden!!! Es ist eine Schande, wie große Firmen ihre Kunden über den Tisch ziehen.
UPDATE 2:
15.9.2023 13:00: offensichtlich hat meine Beschwerde bei Mercedes. Pannenhilfe wie Autohaus, geholfen. Man sagte mir, mein C300e habe einen Kurzschluß an der Umwälzpumpe des Elektromtors. Weder kann ich dies bewerten noch beurteilen, jedoch wundert es mich sehr, wie es möglich gewesen war, ohne diese Pumpe (Kurzschluß = keine Funktion) 4 weitere Stunden zu fahren. 12V Batterie sei leer gewesen wegen des Standlichtes, auch dies verwundert mich, denn das Licht stand auf "Auto" und es war heller Tag!
Wie auch immer, am Dienstag nächster Woche soll das Ersatzteil eintreffen und dann verbaut werden...
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43 Antworten
Zitat:
@Sternchenfahrer1 schrieb am 15. September 2023 um 19:46:18 Uhr:
Glaube ich nicht das es an unreifen Komponenten liegt. Mercedes hätte dann ein echtes Problem bei tausenden verkauften Autos.Zitat:
@Chefe0815 schrieb am 15. September 2023 um 19:23:37 Uhr:
Da hast du sicher recht! Hätte ich was im Kopf würde ich auch irgendwelche Kunstwerke vollsprühen um die Umwelt zu retten.
Aber zurück zum Thema: denke auch eher, dass es ein W206 Problem ist, da viele unreife Komponenten verwendet werden und nach SOP fertig entwickelt wird
Was du im Kopf hast weiß ich nicht, genau so wenig wie was Greta mit den Klimaklebern und Gemäldeschmierern zu tun hat.
Aber egal, hier geht es um den W206 Hybrid, den habe ich bewusst gewählt. Über 100km mit Strom vom eigenen Dach war überzeugend. Hab das letzte Mal vor sieben Monaten nach dem Urlaub getankt. Wird Sprit eigentlich schlecht?
Sprit wird nicht schlecht, der Verbrennungsmotor aber schon. Es gibt Probleme mit Korrosion bei Hybridfahrzeugen, wo der Benzin oder Diesel Motor regelmässig nicht heißgafahren wird. Das wird dann teuer.
Jukka
Die Software des W/S206 ist sicher nicht ausgreift, ansosnsten würden Fahrzeuge nicht unnötig stehen bleiben (-> siehe Bericht meiner 1. langen Fahrt). Was das Hybridkonzept angeht, so denke ich, dass das Konzept nicht für Anwender, bei denen durch die Streckenauswahl häufig der Verbrenner nur für kurze Zeit einschaltet wird, somit es nie zu einer Temperaturstabilsierung kommt, geiegnet ist, da es die Lebensdauer des Motors beeinträchtigen wird. Werden jedoch in der Regel nur Strecken voll-elektrisch oder eben lange Passagen mit Verbrenner gefahren, sollte die Lebensdauer allein durch die Formel - je mehr Teile, desto größer die Ausfallwahrscheinlichkeit - beeinflusst werden.
P.S. komme gerade von einer 40km langen Testfahrt mit einem GLC 300de zurück - ich weiß dies ist das W206/S206 Forum - wo nach 25km sich per Fehlermeldung der Lenkassistent und der Notbremsassistent verabschiedet haben. Das Fahrzeug hatte ca. 6000km auf dem Tacho, war also fast neu. Soviel zur "stabilen" Software.
Ich hatte während meiner vielen Werkstattaufenthalte diverse MB Leihwagen. Der stabilste, zuverlässigste, absolut fehlerfrei funktionierendste war der GLE.
Der schlimmste übrigens ein neuer SL 63, bei dem wohl so ziemlich alles ausgefallen ist, was möglich war.
Gut zu wissen, werde nämlich als nächstes einen GLE testen (dazu im Vergleich einen BMW X5). Und wenn es interessieren sollte, gerne auch von meinem heutigen Vergleich GLC 300de vs. S206 C300e.
Zitat:
@qphalanx schrieb am 25. September 2023 um 14:13:43 Uhr:
Ich hatte während meiner vielen Werkstattaufenthalte diverse MB Leihwagen. Der stabilste, zuverlässigste, absolut fehlerfrei funktionierendste war der GLE.Der schlimmste übrigens ein neuer SL 63, bei dem wohl so ziemlich alles ausgefallen ist, was möglich war.
Zitat:
@UdoZ schrieb am 25. September 2023 um 12:49:54 Uhr:
Was das Hybridkonzept angeht, so denke ich, dass das Konzept nicht für Anwender, bei denen durch die Streckenauswahl häufig der Verbrenner nur für kurze Zeit einschaltet wird, somit es nie zu einer Temperaturstabilsierung kommt, geiegnet ist, da es die Lebensdauer des Motors beeinträchtigen wird. Werden jedoch in der Regel nur Strecken voll-elektrisch oder eben lange Passagen mit Verbrenner gefahren, sollte die Lebensdauer allein durch die Formel - je mehr Teile, desto größer die Ausfallwahrscheinlichkeit - beeinflusst werden.
Hallo, bei PHEV mit kleinerer Batterie geht der Motor ständig an und aus, bei VAG zB hab ich von einer speziellen
Beschichtung gelesen, die den Motor schützt. Ich bin 7 Jahre einen A3 etron gefahren, da hat das Zusammenspiel problemlos geklappt, und hatte keinerlei Softwareprobleme.
Man kann beim C300e die Temperatur des Kühlwassers im Tacho anzeigen, die geht recht schnell hoch. Leider fehlt die Öltemperatur. Wenn man nicht gerade Kickdown bei kaltem Motor provoziert, habe ich persönlich wenig Bedenken. Anders die Software.
Zur Auswahl eines PHEV muss halt das persönliche Streckenprofil mit Batteriegrösse, Lademöglichkeit usw übereinstimmen, sonst rehnet sich das nicht. Für die meisten, die zu einem Teilstromer tendieren, ist ein reines Elektroauto vielleicht die bessere Alternative.
Man kann beim C300e die Temperatur des Kühlwassers im Tacho anzeigen, die geht recht schnell hoch. Leider fehlt die Öltemperatur.....
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Die Öltemperatur findet man übrigens im Menü unter "Motor" dort wird die Wasser als auch die Öltemperatur angezeigt, ja leider nicht über das Tacho einsehbar, sondern über mehrere Schritte im großen Display.
Über das Fahrzeug-Symbol links neben dem Warnblinker kommt man ins Menü und dort dann unter Motor
kann man sich das ganze anzeigen lassen. Nur als kleiner Tipp wer das nicht kannte.
Die Softwareprobleme sind schon haarsträubend, ich kann ein Lied davon singen. Gott sei dank ist nach meinem Fehlermarathon Anfang 2023, nie wieder etwas dergleichen aufgetreten und das Auto läuft nun seit 20 000 km absolut fehlerfrei, auch lange Strecken in die Toscana o.ä.
Zitat:
@ElektroStef schrieb am 25. September 2023 um 15:14:38 Uhr:
Hallo, bei PHEV mit kleinerer Batterie geht der Motor ständig an und aus, bei VAG zB hab ich von einer speziellenZitat:
@UdoZ schrieb am 25. September 2023 um 12:49:54 Uhr:
Was das Hybridkonzept angeht, so denke ich, dass das Konzept nicht für Anwender, bei denen durch die Streckenauswahl häufig der Verbrenner nur für kurze Zeit einschaltet wird, somit es nie zu einer Temperaturstabilsierung kommt, geiegnet ist, da es die Lebensdauer des Motors beeinträchtigen wird. Werden jedoch in der Regel nur Strecken voll-elektrisch oder eben lange Passagen mit Verbrenner gefahren, sollte die Lebensdauer allein durch die Formel - je mehr Teile, desto größer die Ausfallwahrscheinlichkeit - beeinflusst werden.
Beschichtung gelesen, die den Motor schützt. Ich bin 7 Jahre einen A3 etron gefahren, da hat das Zusammenspiel problemlos geklappt, und hatte keinerlei Softwareprobleme.Man kann beim C300e die Temperatur des Kühlwassers im Tacho anzeigen, die geht recht schnell hoch. Leider fehlt die Öltemperatur. Wenn man nicht gerade Kickdown bei kaltem Motor provoziert, habe ich persönlich wenig Bedenken. Anders die Software.
Zur Auswahl eines PHEV muss halt das persönliche Streckenprofil mit Batteriegrösse, Lademöglichkeit usw übereinstimmen, sonst rehnet sich das nicht. Für die meisten, die zu einem Teilstromer tendieren, ist ein reines Elektroauto vielleicht die bessere Alternative.
Der Wagen ruft kalt doch gar nicht die gesamte Leistung ab oder bilde ich mir das nur ein?
Ja das ist korrekt, gibt auch einen kleinen Aufkleber in der Windschutzscheibe auf der Fahrerseite, dass die volle Leistung erst bei erreichen der Betriebstemperatur zur Verfügung steht.
Den Aufkleber habe ich nicht...das kann man aber ausprobieren, ob der Motor hochjault beim kalten Kickdown. Ob mit voller oder halber Leistung, die Drehzahl wird da nicht begrenzt nach meiner Erfahrung.
Zitat:
@Stern2022 schrieb am 25. September 2023 um 15:43:51 Uhr:
Man kann beim C300e die Temperatur des Kühlwassers im Tacho anzeigen, die geht recht schnell hoch. Leider fehlt die Öltemperatur.....
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++Die Öltemperatur findet man übrigens im Menü unter "Motor" dort wird die Wasser als auch die Öltemperatur angezeigt, ja leider nicht über das Tacho einsehbar, sondern über mehrere Schritte im großen Display.
Über das Fahrzeug-Symbol links neben dem Warnblinker kommt man ins Menü und dort dann unter Motor
kann man sich das ganze anzeigen lassen. Nur als kleiner Tipp wer das nicht kannte.Die Softwareprobleme sind schon haarsträubend, ich kann ein Lied davon singen. Gott sei dank ist nach meinem Fehlermarathon Anfang 2023, nie wieder etwas dergleichen aufgetreten und das Auto läuft nun seit 20 000 km absolut fehlerfrei, auch lange Strecken in die Toscana o.ä.
Ah, Danke ! So ein Käse das so zu verstecken. Hätten die mal anstatt dem G-Meter in die sportlich rote Tachoanzeige integrieren sollen, vielleicht kann man ja wie beim Weihnachtsmann einen Wunschzettel hier schreiben...hätte noch so ein paar Kleinigkeiten.
Ausser einem Totalausfall wegen dem PTC Heizer bin ich auch glücklich, die Frage ist halt nur ob und wann es wieder zuschlägt.
Früher gab es auch unzuverlässige Autos, die haben die Leute trotzdem geliebt, da war es halt der Doppelvergaser.
Zitat:
@Josebw schrieb am 25. September 2023 um 16:45:24 Uhr:
Auch wenn das Fahrzeug und sein Fahrer nicht die gesamte Leistung abrufen, und selbst wenn Öl und Wasser auf Betriebstemperatur sind, wird jeder Lastwechsel und besonders ein Lastwechsel aus lang abgeschaltetem Motor zu einem nicht unbeträchtlichen thermischen Schock führen, denn die Brennräume sind ja (im Vergleich zur Temperatur im Betrieb) noch kalt. Es wird außerdem möglicherweise zur erhöhten Emission von HCx kommen, wenn Teile des Gemisches sich an den noch kälteren Stellen des Brennraums niederschlagen und somit nicht oder unvollständig verbrennen. Zu gerne möchte ich die Ergebnisse eines Abgastests sehen, wo in realem Fahrbetrieb, bei ständig ab- und zuschaltendem Verbrenner, die Abgase (im Vergleich zum reinen Verbrenner) gemessen werden, wobei dabei nicht nur CO2 sondern eben auch HCx und NOx erfasst werden. Natürlich - hier war Mercedes mit der Einführung seiner elektrischen Reichweite von ~100km ein Vorbild - trifft diese besonders für ältere Hybride zu, die oftmals nur kurze Strecken elektrisch fahren konnten.Zitat:
Der Wagen ruft kalt doch gar nicht die gesamte Leistung ab oder bilde ich mir das nur ein?
Sicher ist, dass ein Motor, der stetig ein- und abgeschaltet wird, eine geringere Lebensdauer hat als ein Motor, der stets mit der ungefähr gleichen mittleren Drehzahl (Langstreckenfahrer) betrieben wurde. Der Serviceberater von Mercedes, bei dem ich gestern meinen C300e zur Überprüfung abgegeben habe, sagte mir, dass das Wartungsintervall des C300e vom Fahrzeug und dessen Betrieb im Intervall von 6 Monaten bis 15 Monaten ermittelt wird, somit können wir die vom Mercedes ermittelte Servicedauer als ungefähres Maßstab für die errechnete Belastung des Verbrenners nehmen – zumindest wie von Mercedes zugrunde gelegt, wo man wohl eher auf die Verhinderung von Ausfällen während der Gewährleistungsdauer schaute als auf die mittlere Haltungsdauer unserer Fahrzeuge.
Mein C300e wurde 1500km im Kurstreckenbetrieb (fast ausschließlich elektrisch) bewegt, es folgten dann die hier beschriebenen zwei Fahrten je 2600km: das ausgegebene Wartungsintervall beträgt im Moment 14 Monate.
Ich denke, es wird interessant werden, wenn die Hybridfahrzeuge in die Jahre kommen, wo eher 10000km als 30000km pro Jahr gefahren wurden.
Wegen der Langlebigkeit von Hybridmotoren, zB in Paris sind die Mehrzahl der Taxis Toyota, der Hybridmotor hat einen Ruf unkaputtbar zu sein.
Damit will ich nicht sagen, dass MB gleichauf ist
@UdoZ
Sehr interessant, hatte mich schon gewundert das der Service nicht nach 12 Monaten angezeigt war.
Mbux gefragt....In 70 Tagen, gut 3 Monate über ein Jahr.
Toi toi toi, alle hier aufgeführten Katastrophen sind bisher nicht aufgetreten.
Habe gerade meinen C300e vom Mercedes-Benz Händler abgeholt, bei dem ich das Fahrzeug gekauft hatte. Hier wollte man nachprüfen, ob es einen Software Update gibt, der in Zukunft den Fehler "HV Bat leer - Fahrzeug kann nicht gestartet werden" -obgleich HV geladen ist - verhindern soll. Laut MB Pannendienst ja ein Softwareproblem. Ausserdem wollte man prüfen, wie umfangreich die Arbeiten wegen des Fehlers "Fahrzeug nicht abschalten, Werkstatt anfahren", welches als "Umwälzpumpe hat Kurzschluß" in Freiburg diagnostiziert wurde - obgleich ich noch mehrere Stunden fahren musste, bis ich eine Werkstatt in Deutschland erreichte. Ausserdem wurde die Frontscheibe wegen eines Steinschlags gewechselt - hierzu folgt ein anderer Beitrag in Kürze.
zu HV leer: keine neue Software gefunden, Fahrzeug aktuell
zu Umwälzpumpe: kein Eintrag vorhanden - können nicht sagen, was in Freiburg gemacht wurde
Ausserdem hat man mir das Serviceintervall auf 12 Monate reduziert, denn - laut Händler - entstanden die 14 Monate, siehe meinen Beitrag weiter oben - durch ein falsches Zulassungsdatum im System. Hmm ... bedenkt man, dass das Auto nur 1500km auf Akku, und dann gerade 4 Tage in täglichen Ettapen von 1300km bei 120/130km/h bewegt wurde, dann kann ich mir kaum vorstellen, wie man 12 Monate durch das Fahrverhalten verlängern kann. Vielleicht ohne dass der Verbrenner je läuft??
Bin ich zufrieden, glaube ich nun ein verlässliches Fahrzeug zu haben? NEIN