Bremsen: Lange leicht vs. kurz und stark
Hi,
ich frage mich seit einiger Zeit wie man am schonendsten bremst. Angenommen man fährt auf einer Allee auf eine Ampel zu, die aus der Ferne sichtbar auf rot springt. Ausrollen lassen und beim Heranfahren lange ganz sachte bremsen oder lieber bis 5m vor der Ampel rollen lassen und kräftig in die Eisen steigen?? (Wer später bremst ist länger schnell?? 😁)
Habe schon ein wenig gegoogelt und widersprüchliche Aussagen gefunden.
Vielleicht hat hier ja jemand fundierte Informationen und kann erklären welche der beiden methoden sinnvoller sind und warum.
Gruß
Beste Antwort im Thema
Ganz klar erstere, weil so die relativ verschleißfreie Bremswirkung des Motors genutzt werden kann. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Ampel wieder auf grün schaltet und du in die Beschleunigung einsteigen kannst.
Gruß
Ähnliche Themen
82 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von metalhead79
Und wie weit zieht sich denn der Bremsbelag zurück wenn man den Fuß von der Bremse nimmt?
Weit genug, das die Kaminwirkung sowohl Scheibe wie Belag kühlen kann.
Es gibt auch Kraftfahrer, die an der Ampel eine Viertel- Umderehung vor rollen um somit ein Verziehen der Scheiben zu verhindern.
Zitat:
Original geschrieben von Schreckschraubaer
Weit genug, das die Kaminwirkung sowohl Scheibe wie Belag kühlen kann.Zitat:
Original geschrieben von metalhead79
Und wie weit zieht sich denn der Bremsbelag zurück wenn man den Fuß von der Bremse nimmt?
Das wage ich jetzt einfach mal zu bezweifeln. Es gibt nämlich keine Bremsbelagrückholfeder.
Gruß Metalhead
Zitat:
Original geschrieben von metalhead79
Das wage ich jetzt einfach mal zu bezweifeln. Es gibt nämlich keine Bremsbelagrückholfeder.Zitat:
Original geschrieben von Schreckschraubaer
Weit genug, das die Kaminwirkung sowohl Scheibe wie Belag kühlen kann.
Gruß Metalhead
Der Belag hat in Ruhestellung keinen Kontakt zur Scheibe. Das kannst du mit der Fühlerblattlehre selbst überprüfen. Sollte der Belag kontakt haben ist etwas mit bremse nicht in Ordnung. Du musst mir da nicht glauben. Red mal auf der TechnoClassica mit den Profis darüber. Sind ja genügend da.
Zitat:
Original geschrieben von metalhead79
Es gibt nämlich keine Bremsbelagrückholfeder.
Dies ist soweit richtig, jedoch wird der Bremskolben über die Dichtmanschette zurückgezogen (keine mm, sondern 2 - 3 Zentel). Der Außenbelag hängt ja oft mit Klammern am Kolben oder wird gar mit einer Klebefläche am Bremsbelag versehen und am Kolben gar angeklebt. Das funzt aber nur, wenn die Beläge in der Belagführung auch leicht gleiten können.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von Schreckschraubaer
Was in dem Zusammenhang auch ganz schlimm ist:
Erst Bremsen und dann minutenlanges "Stehen" auf dem Bremspedal. Hierbei entsteht ein Wärmestau zwischen Belag und Scheibe, während die übrige Fläche der Bremsscheibe schon abgekühlt ist. Dies führt zu einem vermeidbaren Seitenschlag der Scheibe.
Das heißt also, dass alle Autos mit AT rumfahren mit krummen Scheiben --- 😕.
Zitat:
Original geschrieben von SweetFamily
Das heißt also, dass alle Autos mit AT rumfahren mit krummen Scheiben --- 😕.
Diesen Satz verstehe ich inhaltlich nicht.
Wie Du in meiner Sig lesen kannst, hab' ich ein Auto mit Automatik Getriebe, und zwar ein Wandler. Du sagst, dass wenn man auf der Bremse stehen bleibt vor einer Ampel, dann kühlt die Bremsscheibe ab, ausser da wo der Bremsklotz an der Scheibe bleibt (oder zumindestens so habe ich Dich verstanden).
Nun wenn ich vor einer Ampel stehe, schalte ich den Automaten nicht in N. Ich bleibe in D, also muss ich auf meiner Bremse stehen bleiben, weil das Auto sonst vorwärts rollt. Wenn ich nun Deine Theorie nicht falsch verstehe, würde das heißen, dass meine Bremsscheiben per Definition einen Seitenschlag haben (oder bekommen).
Aber vielleicht habe ich Dich ja falsch verstanden.
@ Golfschlosser:
Fast richtig! Der Kolben wird nicht durch die Manschette zurückgezogen, sondern durch den Dichtring im Sattel, der sich verformt und anschließend wieder seine ursprügliche Stellung einnimmt.
Das ist auch der Grund, warum man alle paar Wochen mal richtig auf die Bremse trampeln sollte - geht auch im Stand - damit der Dichtring neue Schmierung bekommt.
mfg
Zitat:
Original geschrieben von SweetFamily
Wie Du in meiner Sig lesen kannst, hab' ich ein Auto mit Automatik Getriebe, und zwar ein Wandler. Du sagst, dass wenn man auf der Bremse stehen bleibt vor einer Ampel, dann kühlt die Bremsscheibe ab, ausser da wo der Bremsklotz an der Scheibe bleibt (oder zumindestens so habe ich Dich verstanden).Nun wenn ich vor einer Ampel stehe, schalte ich den Automaten nicht in N. Ich bleibe in D, also muss ich auf meiner Bremse stehen bleiben, weil das Auto sonst vorwärts rollt. Wenn ich nun Deine Theorie nicht falsch verstehe, würde das heißen, dass meine Bremsscheiben per Definition einen Seitenschlag haben (oder bekommen).
Aber vielleicht habe ich Dich ja falsch verstanden.
Auch in diesem Fall gilt: Unter dem Belag staut sich die Wärme- der Rest der Scheibe kühlt ab. Folglich verzieht sich die Scheibe. Natürlich ist dies in gewissen Rahmen normal. Natürlich muss sich nicht sofort die Scheibe verziehen. Aber: Wenn man die Bremse mal belastet hat, zB längere Abfahren etc., dann ist ein Vorrollen oder Auskuppeln in N-Stellung ggf plus Handbremse immer von Vorteil. Warum geht das mit der Handbremse? Weil die Bremskraftverteilung zu ca 60:40 auf der Vorderachse liegt.
Die Wärmeableitung Belag/Kolben/Sattel ist sehr viel besser als die durch Luft (im Stand).
Abgesehen davon: die Temperaturerhöhung der Scheibe im Stadtbetrieb ist weit, weit von der Auslegungstemperatur entfernt..........
.........da tut sich garnix 😉
Gruß SRAM
Also so einen Quatsch.... 🙄
Ich habe in 30 Jahren keine verbogenen Scheiben gehabt und ich stehe immer auf der Bremse!
Allerdings rase ich nicht zur Ampel und steige dann voll in die Eisen, ich fahre dem Verkaehr angepasst heran und halte an. Der Hintermann dem das zu langsam ist (wo will der eigentlich hin???) kann mir mal den Buckel runterrutschen. 😛
Zur Hitze: Die Scheibe kuehlt schneller als die Belaege, sind die Belaege an der Scheibe kuehlen sie logischerweise auch schneller
Zum Reibflaechenverbrauch; der ist derselbe, wer das nicht glaubt kann ja ein Stueck Stahl an einen Schleifstein mit 5 Pfund druecken und dann mit 50 Pfund und mit der Stopuhr messen wie lange es braucht die gleiche Dicke abzuschleifen. Irgendwelche Unterschiede sind Haarspalterei und werden den Durchschnittsfahrer kaum interessieren. Wenn ueberhaupt, wird der Schleifstein bei hoeheren Druck schneller abnutzen.
Wie man bremst wenn man einen Pass runterfaehrt mit Wohnwagen hinten dran ist wieder was ganz anderes...
Gruss, Pete
Zitat:
Original geschrieben von Reachstacker
Wie man bremst wenn man einen Pass runterfaehrt mit Wohnwagen hinten dran ist wieder was ganz anderes...
Das habe ich oft gemacht. Wenn eine Bremse heiß geworden ist, dann nur die Trommeln des Wohnwagens. Der hat sich durch den Auflauf neutral gehalten, also nicht geschoben. Überhaupt hat sich der verblüffend wenig beim Bremsen eingemischt. Allerdings war das Verhältnis Zugwagen/Wohnwagen günstig. Ein Ford Granada Kombi spielt sich mit einem 1000er Tabbert. Pässe waren mit dem Gespann ein Vergnügen. Gelegentlich spürte ich sogar Gelüste zu überholen.
Aber trotzdem. Bei einer langen Passabfahrt werden dessen Trommeln gewaltig heiß geworden sein. Ich habe das deswegen immer langsam angehen lassen. Die Bremsreserven des Granada Kombi waren immens.
also mein laienhaftes denken sagt mir auch das sich nichts verzieht. die materialien, wenn sie denn im angegebenen bereich zb der tolerierbaren scheibendicke sind. zumal eh die scheiben zb bei mir vorne aus zwei scheibenteilen bestehen die zusammengearbeitet sind. es ist ein luftzwischenraum. extremsituationen wenn man es denn herrausfordert könnte dazu führen.
fahrzeuge die dauerhaft im innerstädtischen fahren wie zb ein taxi müßten dann ja jeden abend ihre bremsscheiben tauschen. meißt haben die automatik und man bleibt überwiegend in wartestellung mit dem fuss und legt nicht jedesmal den wählhebel um.
allerdings vorstellen kann ich mir veränderungen des materiales vorstellen. zb wenn minderwertiges/ billige ware verbaut ist und zudem nicht für ein fahrzeug geeignet oder wie oben beschrieben die scheibendicke überfällig ist.
ebenso bleibe ich bei meiner meinung, auch wenn beschrieben wird das eine bremsanlage hinten den fahrzeugspezifischen angepasst ist und somit eben nicht überdimensioniert ist.
sie ist es zb bei meinem fahrzeug. hier würden trommeln reichen. aber der optik und dem trend folgend verbaut man freiliegendes was im endeffekt schneller gammelt.
man könnte eben dem fahrzeug entsprechende trommeln verbauen. macht man ja im lkw bereich auch.
um hier wirklich hinten die anlage in bewegung zu halten müßte ich in kurzen abständen extreme herrausfordern. auch ein besetzen des fahrzeuges ist für mich quatsch. ich erlebe es, trotzdem zeigt das abbild der bremsen und der optisch wahrnehmbare bremsstaub was hinten geschieht.
Zitat:
macht man ja im lkw bereich auch.
Nee, nicht mehr, die Zeiten sind vorbei.
Aber im PKW-Bereich sind bei den meisten Autos Scheiben hinten unterbelastet.
Zu der eigentlichen Diskussion:
Wenn ich abends in meine weitläufige 30er- Umweltzone fahre, glühen meine Scheiben immer noch hellrot. Sollte ich denn auf der Bremse bleiben oder lieber loslassen? 😁😁😁
mfg
Bei meinem Audi legen sich von Zeit zu Zeit die HA Bremsbacken automatisch selber an. Meine A Klasse kriegt ab und zu während der Fahrt die Handbremse zu spüren. 🙂
Ansonsten versuche ich das Auto möglichst ausrollen zu lassen vor der Ampel. Wenn das nicht geht, kurz und knapp bremsen als lang und ewig.