BMW iX1 - schlechte Ladegeschwindigkeiten
Fahre den iX1 nun seit 6 Wochen und bin mit dem Auto grunsätzlich zufrieden. Ich frage mich aber, ob mit der Batterie alles in Ordnung ist. Bisher habe ich 4x an an einer DC Ladestation mit jeweils 150kW Ladeleistung geladen. Die Ladegeschwindigkeit lag aber immer bei max. 70-80kW (der iX1 müsste ja bis 130kW laden können). Bevor ich den iX1 Mitte März in Empfang nahm, stand dieser mehrere Tage beim Händler mit einem Ladestand von 99%. Ich konnte das myBMW App 3-4 Tage vor Auslieferung mit dem Auto verbinden und daher kenne ich diesen Ladestand. Der Händler meinte damals, dass BMW einen Schutz eingebaut hätte und daher auch ein so hoher Ladestand ohne zu fahren kein Problem sei. Ich bin mir da nicht so sicher und frage mich, ob das Problem mit der Ladegeschwindigkeit evtl. doch damit zusammenhängt und die Batterie bereits vor der Auslieferung durch diesen hohen Ladestand über mehere Tage einen Schaden genommen hat. Was ist eure Meinung? Denkt ihr, das könnte möglich sein?
77 Antworten
@Wasy, Danke für die ausführliche Info.
trotz geringerer Ladeleistung des iX1, sollte die Stromstärke beim Laden aufgrund der niedrigeren Batteriespannung sogar höher sein als beim iX3, falls ich mich nicht verrechnet habe.
Aber wenn selbst 150KW Ladesäulen die 500A schaffen,(auch unabhängig von der Spannung) zumindest neuere Ladesäulen, dann ist auch die 300V Batterie des iX1 kein wirklicher Nachteil mehr.
Zitat:
@Michi-iX1 schrieb am 1. Mai 2023 um 09:52:41 Uhr:
@Wasy, Danke für die ausführliche Info.
trotz geringerer Ladeleistung des iX1, sollte die Stromstärke beim Laden aufgrund der niedrigeren Batteriespannung sogar höher sein als beim iX3, falls ich mich nicht verrechnet habe.
Mein iX3 lädt im Peak mit bis zu 154 kW. Bei max. 400V Ladespannung wären das etwa 385 A. Das ist auch kein Wunder, da eine größere Batterie bei vergleichbarer Ladespannung eine höhere Stromstärke und somit eine höhere maximale Ladegeschwindigkeit ermöglicht.
Woher nimmst Du eigentlich die Info, dass der iX1 bei DC nur eine maximale Ladespannung von 300V hätte? Der iX1 hat m.W. auch eine maximale Ladespannung von 400V. BMW legt die Ladekurve aber nicht nur anhand der physikalisch möglichen Batterie-Parameter fest, sondern führt Software-seitig Begrenzungen aus Gründen der Haltbarkeit und Sicherheit der Akkuzellen durch - wie bei allen anderen Elektrofahrzeugen auch.
Hallo Wasy, laut BMW sind es bei dem iX1 sogar nur 286V. In diversen Ladetests kann man an den Säulen auch nur irgendwas um die 300V ablesen. Das schwankt je nach SoC von 290-330V.
Gemessen an 350KW Hyperchargern.
Gut, dann wird die Ladespannung durch die Leistungselektronik Software-seitig wohl explizit begrenzt.
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sieht wohl so aus. Mich würde interessieren warum.
Aber das bringt dann Nachteile an Ladesäulen die weniger Strom aufbringen, was ja bei neueren Säulen vllt nicht mehr der Fall sein wird. Hoffe ich mal.
Siehe hier:
https://www.motor-talk.de/.../...vergleichbar-gering-t7450478.html?...
Es gab halt früher auch noch nicht wirklich 500 Ampere-Kabel, da waren die 150kW Lader mit 250 Ampere halt das neueste vom neuesten.
Zitat:
@Michi-iX1 schrieb am 30. April 2023 um 18:37:06 Uhr:
werde ich mal testen wenn er da ist. Die Kabel waren echte Klopper.
Aldi Süd in Zimmern in Rottweil hat eine Doppellader mit (2x) 150kW. Kabel sind Ebenfalls echte Klopper. Die Netzzuleitung gibt allerdings nur 60kW her, die sich dann im schlimmsten Fall beide zu ladenden Fahrzeuge sogar noch teilen müssen…
Und beim Teilen hat der iX1 dann durch seine 300V sogar noch das Nachsehen. :-))
Zitat:
@Michi-iX1 schrieb am 1. Mai 2023 um 15:49:30 Uhr:
Und beim Teilen hat der iX1 dann durch seine 300V sogar noch das Nachsehen. :-))
Das ist nicht korrekt.
Für beide Anschlüße gibt es zwei unabghänige Wechselrichter, die Spannung und Strom für das jeweilige Fahrzeug individuell bereitstellen (geht technisch gar nicht anders, da ansonste nur Fahrzeige mit gleicher Batterie mit gleichen Ladezustand gealden werden könnten ).
Insofern die Ladesäuler die Leistung gleich aufteilen kann, ist dann auch die Lade leistung für beide Fahrzeuge gleich, unabhänig davon wie die Batteriespannung gerade ist.
Nach P= U*I dann für den iX1 bei 30 KW und 300 V
I= P/U 30000 W / 300 V = 100 A das schaft selbst ein 50 KW Trippel mit Imax = 125 A
OK stimmt. Bei 30KW passt das noch.
Zitat:
@Dylan97 schrieb am 28. April 2023 um 13:31:41 Uhr:
Besten Dank für die vielen Rückmeldungen zu meiner Anfrage. Die DC Ladestationen, die ich benutzte, waren nicht über 150kW. Ich werde in nächster Zeit noch beobachten, ob die Vorkonditionierung etwas bringt, insbesondere wenn die Temperaturen weiterhin nicht Frühlingswerte erreichen. Mir war auch wichtig zu verstehen, in wie fern die Batterie hätte Schaden nehmen können, weil diese beim Händler vor der Uebergabe über mehere Tage voll geladen war. Das sollte aber offenbar nicht der Fall sein.
Ich würde sagen, das mehrere Ladungen mit Höchstlast (also 130kw) den Akku wesentlich mehr stressen, als wenn er ne Woche mit 99% Ladezustand in der Gegend rum steht.....nur mal so am Rande.
Ja, aber Schnellladung macht man ja nicht zum Spaß.
Zitat:
@Croni schrieb am 3. Mai 2023 um 10:39:48 Uhr:
…
Ich würde sagen, das mehrere Ladungen mit Höchstlast (also 130kw) den Akku wesentlich mehr stressen, als wenn er ne Woche mit 99% Ladezustand in der Gegend rum steht.....nur mal so am Rande.
Das würde ich pauschal nicht so stehen lassen. Die Technik der aktuell verwendeten Akkuzellen ist dieselbe wie wie beim Modellbau. Eine schnelle Ladung entwickelt auf der einen Seite wärme. Wärme ist wie bei allen technischen Geräten das Thema welches das Produkt altern läßt. Da stehen die Entlade- wie die Ladeströme sich in nichts nach. Jedoch darf man bei unseren modernen Auto auch auf entsprechendes Thermalmanagement voraussetzen, dass auch die übermäßige Wärme im Akku adäquat abführt.
Bei der Akkuladung hingegen fühlt sich der Akku bei ca. 50% seiner Ladekapazität am wohlsten. Das ist auch die Ladung die man wählen sollte, wenn man den Akku längere Zeit unbenutzt läßt. Bei immer weiter steigender Ladung erhöht sich auch entsprechend die chemischen Reaktionen die entsprechend Gase erzeugen. Bis zu einem gewissen Grad können die Akkus diesem Gasdruck entgegenwirken. Ab einem gewissen Punkt (abhängig von Ladeschlussspannung und Zeit) ist Gasdruck jedoch so hoch, dass die Zelle diesem Druck nicht mehr standhält und sich entsprechend verformt. Man nennt das Aufblähen. Je öfter man das macht, desto extremer die Auswirkungen und der resultierende mechanische Defekt. Was letztendlich auch zum Zellschluss führen kann. Keine Angst, moderne Akkus werden dagegen wirksam geschützt was aber nicht gegen den eigentlichen Defekt hilft. Was auch darunter leidet ist letztendlich die Speicherfähigkeit der Zelle.
Meine Empfehlung, Akkus nur bei sofortiger Verwendung voll laden. Bereits nach einmalig 3 tägiger ungenutzter Lagerung mit voller Ladung kann eine Degradation einsetzen. Nicht, dass man die sofort merkt. Das geht in den täglich stattfindenden Schwankungen erst mal unter. Je öfter man das aber macht, desto größer die Auswirkungen.
Von daher, fpr eine Schnellladung (mit entsprechenden Beiwerten) wurde der Akku konzipiert. Für eine Lagerung bei voller Kapazität eben nicht. Von daher kann ich obiges Zutat nicht teilen.
Nochmal was zum Thema.. ich habe die Probleme (bisher) nicht, lade aber „schnell“ nur an 300 kw Ladern, bisher auch nur Ionity. Das ist eine „Gewohnheit“, seit ich den Taycan habe, fahre auf der Langstrecke entlang des Ionity Netzwerks. Passt bisher so.
Da die Vorkonditionierung des Akkus zu klappen scheint, geht die Ladeleistung an der Säule (SoC beim Start des Ladevorgangs nicht >20%) immer direkt auf 125-129 kw und bleibt bis 50% >115 kw. Dann bis 60% runter auf kurz unter 90 kw. Da ich gestern versucht hatte, schnell auf der Strecke zu sein, habe ich geschaut ob Schnellfahren und zwei Stops schneller sind als Langsamfahren und ein Stop, daher die nachfolgenden Daten. So habe ich dann bei zwei Ladevorgängen einmal 35,3 kWh in 18 min. (= 117,6 kw durchschnittliche Ladeleistung von 9 auf 61% SoC) und einmal 38,4 kWh in 20 min. (= 115,2 kw durchschnittliche Ladeleistung von 10 auf 65% SoC) geladen.
Ergo, das ist nicht soooo schlecht wie befürchtet und im Rahmen dessen, was BMW angibt.
Wenn man es durchzieht und auf wenig Stops setzt, geht auch. Ich hatte in 40 min. 53,6 kWh geladen (von 4% auf 84% SoC mit 80,4 kw durchschnittlicher Ladeleistung). Auch das im Rahmen dessen was BMW angibt, mit 10-80% in 30 min.
Also nix zu meckern….außer daß der iX1 nicht mein Dauer-Langstreckler wird 😉
@berkoe, frag mich auch schon seit langem, warum die Autos in den Autohäusern teilweise Ewigkeiten auf 100% SoC stehen, bis sie abgeholt werden. Auf Nachfrage heißt es dann immer, das 100% garnicht die 100% des Akku darstellen, da der Akku einen großen „Puffer“ hat und es eigentlich nur 90% sind die genutzt werden. Ob das nun wirklich stimmt…hmmm