Bleifrei oder Bleizusatz?

Buick Skylark II

Hi Leute,

habe mir einen 72er Buick Skylark gekauft mit 5,7L-Maschine. Kein Matching Number !!
Aber wie alt der Motor tatsächlich ist kann ich leider nicht sagen.
Kann mir jemand sagen ob ab diesem Baujahr die Motoren nur mit SUPER Bleifrei laufen oder nach wie vor mit Bleizusatz ?!
Andererseits würde es schaden, wenn man mit Bleizusatz fährt?? Normalerweise doch nicht oder!? Denn der Zusatz verhindert ja nur das sich nichts ablagern kann.

Was mich zudem wundert ist das der Motor mit 10W40 Öl läuft. ist das nicht zu dünnflüssig??
denn die älteren Motoren laufen üblicherweise mit 20W50

Würd mich über ein paar Antworten freuen

Gruß Norman

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@mike cougar schrieb am 27. Juli 2016 um 10:24:00 Uhr:



Zitat:

Der Bleizusatz im Benzin wurde in erster Linie als Schmier- und "Stoßdämpfungsmittel" für die Ventile verwendet,

Das ist doch die ganze Zeit mein Reden.

Und es bleibt Stuss. Bleitetraethyl (so heißt der Wirkstoff, um den es hier geht) ist zu keinem Zeitpunkt seit seiner Einführung Ende der 1920er Jahre als "Schmier- oder Dämpfungsmittel" verwendet worden. Es ist ein Mittel, dass damals billig und effektiv die Klopffestigkeit der Kraftstoffe erhöht hatte. Dafür hat man es eingesetzt. Ab ca. 1950 ist es u.a. der ARAL gelungen, klopffeste Kraftstoffe ohne Bleitetraethyl auf den Markt zu bringen. Ab ca. 1971 wurde u.a. in Deutschland die Verwendung dieses Wirkstoffes per Gesetz massiv eingeschränkt, da inzwischen längst andere Stoffe existierten, die den gleichen Job machten.
Bleitetraethly nimmt aktiv an der Verbrennung teil, wobei zum Teil metallisches Blei als Reaktionsprodukt entsteht. Es verlässt mit dem Abgasstrom den Motor und gelangt größtenteils ins Freie, ein kleinerer Teil setzt sich an den Auspuffrohren ab.
Wenn sich außerdem Blei-Partikel an den Ventiltellern oder -Sitzen ablagern (an einer Stelle mit den höchsten Strömungsgeschwindigkeiten und den höchsten Temperaturen....wer's glaubt), dann ist das eher Zufall und ein marginaler Nebeneffekt.

Drei Dinge bleiben daher festzuhalten:

1) Es hat zu keinem Zeitpunkt Motoren gegeben, die bewusst so entwickelt wurden, dass auf eine wie auch immer geartete "Schmierwirkung" gesetzt wurde - dazu hätte eine Ablagerung des Bleis an den kritischen STellen hineinkonstruiert werden müssen.
2) Speziell Grauguss-Zylinderköpfe ohne separate ("gehärtete"😉 Ventilsitzringe neigen zu rascherem Verschleiß der Ventilsitze als Motoren mit solchen Sitzringen. Das ist natürlich und prinzipbedingt. Was soll - in Ermangelung von gehärteten Sitzringen - die zufällige und geringfügige Ablagerung eines WEICH-Metalls da bewirken??
3) Diesen Verschleiß kann man weder mit Bleitetraethyl noch mit Ersatzstoffen aufhalten oder mindern. Fahrzeugzustand, Fahrzeugalter, Fahrweise usw. haben hier einen größeren Einfluss.

Zu 1) noch: aus eigenen Recherchen weiß ich für einige Einzelfälle z.B., dass die US-Versionen einiger 1970er-Jahre-Typen mit Katalysator ausgestattet wurden und die europäischen Versionen ohne Katalysator verkauft wurden. Die Ersatzteilnummern für die Ventilsitzringe und/oder Zylinderköpfe sind identisch....hmm....

Bleitetraethly oder auch die Ersatzdrogen kosten Geld. Solange mir niemand beweist, dass sie eine Wirkung haben, gebe ich das Geld nicht aus. Meine Fahrzeuge erfreu(t)en sich stets bester Gesundheit ohne solche Beigaben und ich sehe ja hier an den Beiträgen, dass ich da kein Einzelfall bin.

Empirische Untersuchungen, die diese Überlegungen erhärten, hat es in der Oldtimer-Presse ja nun auch zur Genüge gegeben.

Deswegen: Bleifrei fahren, gern auch E10, und bei Grauguss-Köpfen irgendwann, wenn eine Überholung ansteht, auf verschleißärmere Ventilsitze umrüsten.

Grüße
SpyderRyder

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Bleizusatz wird doch erst notwendig wenn der Motor höher gedreht wird, weil da die Hitzeeinwirkungen höher werden. Ich benutzte Bleizusatz bei meinem 2,8i Sierra, da hat er nichts geholfen. Ich fuhr öfter Autobahn und nicht zu langsam, und zum Schluss waren die Ventile alle 2000 km zu. In meinem 73er Capri fahre ich keinen Bleiersatz und hab auch keinerlei Probleme, dieser wird allerdings auch sehr selten schneller wie 110 km/h gefahren. Also es kommt hauptsächlich auf deine Fahrweise an würde ich sagen.

Noch was. In amerikanischen Foren wird genau so wie hier über dieses Problem diskutiert. Sie vertreten teilweise auch die Ansicht, daß man auf Bleiersatz verzichten könnte.

Ich verlasse mich allerdings lieber auf die Fachwelt, die bei Behauptungen auch gleichzeitig die Beweise liefern. Es entstehen höhere Temperaturen am Ventil und dadurch entstehen Microverschweißungen, daß verursacht die Schäden. Wenn mann nur 2000 KM pro Jahr fährt, wird man nichts merken, aber schaut euch mal nach 60.000 KM die Köpfe an. Ohne gehärtete Sitzringe ist das Material da drunter ziemlich weich Die Ventile wandern immer weiter in die Tiefe und die Geometrie stimmt dann einfach nicht mehr. Die Sitze sehen dann ziemlich zerfressen aus und die Dichtigkeit ist dann logischerweise auch nicht mehr gewährleistet.

Auf solche Pfennigsartikel wie Bleiersatz zu verzichten, halte ich als sparen am falschen Ende. Aber wie bereits gesagt: Ihr könnt es natürlich alle halten wie ein Dachdecker.

Zitat:

@w124kombi/w201 schrieb am 26. Juli 2016 um 07:53:41 Uhr:


Wo kauft Ihr Euren Bleizusatz?
Gibt es da bestimmte Marken? Bessere und weniger gute?

Ich kaufe den Bleizusatz immer an der Aral Tankstelle. Kostet ein paar Euronen und man kann locker 8-10 Tankfüllungen mit einer Dosiereinrichtung beglücken.

Ob mit Blei oder nicht steht im Handschuhfach bei GM Modellen. Sofern der Aufkleber noch vorhanden ist 😁 Bei meinem 74er Nova stand klipp und klar, dass bleifrei zu tanken ist oder im Notfall low lead.

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Zitat:

@bengs111 schrieb am 26. Juli 2016 um 07:53:50 Uhr:


Bleizusatz wird doch erst notwendig wenn der Motor höher gedreht wird, weil da die Hitzeeinwirkungen höher werden. Ich benutzte Bleizusatz bei meinem 2,8i Sierra, da hat er nichts geholfen. Ich fuhr öfter Autobahn und nicht zu langsam, und zum Schluss waren die Ventile alle 2000 km zu. In meinem 73er Capri fahre ich keinen Bleiersatz und hab auch keinerlei Probleme, dieser wird allerdings auch sehr selten schneller wie 110 km/h gefahren. Also es kommt hauptsächlich auf deine Fahrweise an würde ich sagen.

Das kann ich voll unterschreiben. 72er Granada 2.6. Sinnig gefahren halten die Ventilsitze lange. Ein paar mal auf der Autobahn schnell gefahren > Ventilspiel zu eng. Nach 2 Jahren Köppe runtergebaut, Auslassventile hatten sich deutlich in den Kopf eingearbeitet > nach Thomas Liebl geschickt und harte Ringe einsetzen lassen. seit dem tut sich nix mehr am Ventilspiel.
Es scheint aber unterschiede in den verwendeten Gußzusammensetzungen zu geben. Unser 76er Kadett C kriegt auch immer Feuer, da muss ich nur alle Jubeljahre mal nachstellen...

Also der Manta hat schon über 20.000km mit reichlich Vollgas (1.9S Motor) und E10 verpackt, ohne Probleme.
Der Ponton hier fährt schon über 15.000km mit ohne Blei und seit dem es das gibt E10.
Und mein Opel Rekord von 1959 fährt auch seit E10 Einführung E10 und immer ohne Blei. Was der gelaufen hat, weisich nicht, ich bin auch mit reichlich Vollgas erst 50.000km damit gefahren und kann keinen nennenswerten Mehrverschleiß feststellen, Motor hat aber sicher um die 250.000 gelaufen und Opa hat da nix irgendwas beigekippt.

Zitat:

Ohne gehärtete Sitzringe ist das Material da drunter ziemlich weich Die Ventile wandern immer weiter in die Tiefe und die Geometrie stimmt dann einfach nicht mehr. Die Sitze sehen dann ziemlich zerfressen aus und die Dichtigkeit ist dann logischerweise auch nicht mehr gewährleistet.

Das passiert auch mit gehärteten Sitzringen und nennt sich Verschleiß. Da hilft nur "garnicht fahren"... Dann hat man aber wieder andere Probleme 😁
Das passiert halt und irgendwann ist n Motor revisionsbedürftig. So ist der Lauf der Dinge...

Zitat:

@Mark-86 schrieb am 26. Juli 2016 um 10:56:40 Uhr:



Zitat:

Ohne gehärtete Sitzringe ist das Material da drunter ziemlich weich Die Ventile wandern immer weiter in die Tiefe und die Geometrie stimmt dann einfach nicht mehr. Die Sitze sehen dann ziemlich zerfressen aus und die Dichtigkeit ist dann logischerweise auch nicht mehr gewährleistet.

Das passiert auch mit gehärteten Sitzringen und nennt sich Verschleiß. Da hilft nur "garnicht fahren"... Dann hat man aber wieder andere Probleme 😁
Das passiert halt und irgendwann ist n Motor revisionsbedürftig. So ist der Lauf der Dinge...

Den normalen Verschleiß kann man durch fräsen wieder Korregieren. Da brauchen nur wenige 1/100tel Millimeter weggefräst werden. Wenn sich aber das Ventil einen halben Zentimeter tief in den Sitz eingearbeitet hat, dann ist nichts mehr mit fräsen. Dann kann man den Kopf nur noch weg werfen. Wenn ich Deine Einstellung umsetzen würde, dann würde ich mir direkt nach 50.000 Km einen neuen Motor kaufen. Ist halt nur Verschleiß.😁

Aber wie schon geschrieben. Mach was Du für richtig hälst. Ich halte mich an die Fachwelt.

Die Fachwelt ist sich aber auch nicht einig. Wie ich geschrieben habe, hab beim Sierra IMMER Bleizusatz rein, und er hat nichts geholfen! Zu den Opel und so, die hatten doch schon sehr früh Alu Zylinderköpfe wie auch VW, und da sind eigentlich immer gehärtete Sitzringe drin, weil es sonst gar nicht gehen würde.
Schütt das Zeug rein wenn du damit ein besseres Gefühl hast. Schadet nicht, kann aber sein das es auch nicht hilft. Meine Meinung, bei einem Auto das nicht schnell bewegt wird überflüssig. Da schon lieber auf das richtige Benzin achten.

Zitat:

@bengs111 schrieb am 26. Juli 2016 um 11:48:16 Uhr:


Die Fachwelt ist sich aber auch nicht einig. Wie ich geschrieben habe, hab beim Sierra IMMER Bleizusatz rein, und er hat nichts geholfen! Zu den Opel und so, die hatten doch schon sehr früh Alu Zylinderköpfe wie auch VW, und da sind eigentlich immer gehärtete Sitzringe drin, weil es sonst gar nicht gehen würde.
Schütt das Zeug rein wenn du damit ein besseres Gefühl hast. Schadet nicht, kann aber sein das es auch nicht hilft. Meine Meinung, bei einem Auto das nicht schnell bewegt wird überflüssig. Da schon lieber auf das richtige Benzin achten.

Wir reden aber hier von Motoren, die 1972 zum Einsatz kamen. Den Alu köpfen scheint der fehlende Bleizusatz nichts auszumachen, das habe ich bereits recherchiert. Alu Köpfe wurden in den 70er Jahren bei US-Fahrzeugen jedoch nicht verbaut, außer vielleicht bei der Corvette mit dem LS 6 Motor. Gußköpfe war der allgemeine Standart.

Deine Sierras sind von 84 und 85. In Deutschland wurden 1985 Katalysator Fahrzeuge angeboten. Es kann also durchaus sein, daß Du bereits die gehärteten Sitzringe drin hattest. Das dann ein Bleizusatz nichts erreichen kann, liegt ja dann auf der Hand.

Wenn die Fahrzeuge gebraucht gekauft wurden: Hast Du schon mal dran gedacht, daß der Vorbesitzer vielleicht kein Bleizusatz reingekippt hat und er vorher schon den anbahnenden Schaden aufwies ?

Zitat:

Aber wie schon geschrieben. Mach was Du für richtig hälst. Ich halte mich an die Fachwelt.

Welche Fachwelt? Ich bin auch Fachwelt.

Ein Sitz der ein paar hundertstel Verschleiß hat, schneidet man nicht nach sondern schleift das Ventil neu ein. Alleine beim Zentrieren des Schneidwerkzeuges biste schon schnell n zehntel daneben, also musst du auch im Zehntelbereich nachschneiden. Dass das nicht mehr geht, wenn das Ventil n Zentimeter im Kopf steckt ist klar, aber so weit kommt das eh nicht weil der Zylinder vorher ausfällt.

Also alles recht falsche Zahlen von dir, und recht grobe Mutmaßungen ohne wirklich Ahnung zu haben.

Wie du oben liest, ha bei seinem Sierra der Bleizusatz auch nix genutzt.
Und es gibt genug Opel (Mantas, Asconas, Rekord) die alle Gussköpfe ohne Sitzringe haben, und da passiert auch ohne Bleizusatz seit Jahrzehnten nix. Es wurde auch mal in den 80ern als das Thema aufkam der Vergleich mit Kadett gefahren, 100.000km mit und 100.000km ohne Blei, von einer großen Automobilzeitschrift, Ergebnis: Keine Probleme.

Und wenn ich heute nen Gusskopf überhole, der keine Sitzringe hat, mache ich auch keine rein. 2x Ventile nachstellen (ist auch mit nem gehärteten Sitzring nötig) und dann sind die Sitze so verdichtet, dass sie hart sind.

Also im Prinzip haben wir jetzt einen mit Bleizusatz der kaputt ging, und viele ohne die nicht kaputt gingen, einige die es reinschütten und wo nix kaputt geht, und einige die es nicht reinschütten wo auch nix kaputt geht, in Summe würde ich sagen, überflüssig !

Das ist der gleiche Blödsinn wie zweitaktöl im Diesel, sprich, viel Spass beim Glauben...

Ich hatte die Fahrzeuge schon zu der Zeit wo es noch verbleites Benzin gab :-) Hab meinen Capri (erstes Auto) seit 27 Jahren heute noch. Und die Ford V6 Motoren sind aus den 60 Jahren und es wurde nichts geändert. Den ersten Ford V6 mit Kat gab es erst 1988. Und das es Alu Köpfen nichts aus macht hab ich ja auch geschrieben, weil die harte Ventilsitze haben, da Alu viel zu weich wäre.

Zitat:

Welche Fachwelt? Ich bin auch Fachwelt.

Es gibt Fachwelten, wo sich einfache Schrauber aufgehoben fühlen, die den Automagazinen Glauben schenken und es gibt Fachwelten, denen Ingenieure und Spezialisten angehören und diesen Leuten glaube ich mehr als einem Autoschlosser, der seine eigenen, kruden Theorien hat.

Zitat:

Also alles recht falsche Zahlen von dir, und recht grobe Mutmaßungen ohne wirklich Ahnung zu haben.

Wenn Du weiter stänkern willst, dann bin ich hier raus.

Zitat:

Es gibt Fachwelten, wo sich einfache Schrauber aufgehoben fühlen, die den Automagazinen Glauben schenken und es gibt Fachwelten, denen Ingenieure und Spezialisten angehören und diesen Leuten glaube ich mehr

Und wenn die Automagazine mit und ohne Bleizusatz mit nem neuen Fahrzeug bei welchem das ohne nicht gehen soll, 100.000km abrappeln und anschließend von letzteren den Motor zerlegen und prüfen lassen und die "Ihre" Aussagen nicht bestätigen können, sind diese Aussagen eben falsch, bzw. ist der Einfluss so gering dass dieser sich nicht auf die praktische Lebensdauer auswirkt...

Zitat:

@Mark-86 schrieb am 26. Juli 2016 um 13:07:56 Uhr:



Zitat:

Aber wie schon geschrieben. Mach was Du für richtig hälst. Ich halte mich an die Fachwelt.

Ich bin auch Fachwelt.

Bescheidenheit ist eine Zier; weiter kommt man ohne ihr. 🙄

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