Besseres Profil nach vorne oder nach hinten?

Opel Vectra B

Ich habe bis jetzt einige unterschiedliche Argumente dazu gehört und mich für hinten entschieden. Von allen unliebsamen Fahrzuständen ist der Verlust der Seitenführung an der Hinterachse meiner Ansicht nach der am schwierigsten kontrollierbare, jedenfalls bei Fahrzeugen ohne ESP. Da die Vorderräder bei diesen doofen Fronttrieblern schneller verschleißen, kaufe ich seit einiger Zeit immer ein paar neue Reifen für die Hinterachse und wechsle die gebrauchten vorn hinten nach vorn.

Gruß
kleinermars

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von bauer-power


Aber die Sache mit dem Bremsweg auf trockener Straße ist scheinbar nicht wirklich geklärt.

In meinen Augen schon. Allerdings habe ich das Gefühl, daß Dir sowieso keine Quelle gut genug ist und daß Argumente unverdaut abprallen. Ich bin hier raus, meine Zeit ist mir zu schade.

Gruss

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Zitat:

Original geschrieben von bauer-power


Natürlich ist das Hauptproblem das Aquaplaning wenn ich über Profiltiefe rede.

Wir reden aneinander vorbei. Aquaplaning tritt zu 99% bei Geradeausfahrt auf und nicht in der Kurve. Ein ausbrechendes Heck dagegen hat man wesentlich öfter in der Kurve als geradeaus. Da ich mich eher auf die Kurvenproblematik bezog, hatte das Aquaplaning in diesem Fall keinerlei Bedeutung für mich. Denn wer in eine Kurve dermaßen reindonnert, daß er mit Aquaplaning zu kämpfen hat, dem ist sowieso nicht zu helfen 😉

Bei halbwegs angemessener Fahrweise kommt es aber auch geradeaus eigentlich nicht zu lang anhaltendem und somit gefährlichem Aquaplaning (bedingt durch Wasser auf der kompletten Fahrbahn). Zumindest dann nicht, wenn man die Reifen nicht komplett bis 1,6mm runterfährt. Was dagegen öfter auftritt, ist Pfützenaquaplaning. Dieses ist jedoch ungefährlich weil es nur einen Bruchteil einer Sekunde dauert und man danach wieder Grip hat.

Daß ein Reifen mit 3mm schneller aufschwimmt als einer mit 8mm steht jedoch auch für mich außer Frage 😉

Ich bin halt der Meinung, daß man gegen Aquaplaning ganz leicht was tun kann - und das ist langsamer fahren. Gegen ein ausbrechendes Heck in der Kurve kannst Du leider viel weniger tun, denn da kann die Kiste schon ausbrechen wenn Du nur vom Gas gehst oder leicht in die Bremse musst. Dazu kommt, daß wohl nur 5-10% der Fahrer in der Lage sind, ein schleuderndes Fahrzeug wieder einzufangen.

Gruss

Hi,

ganz verstehe ich das nun nicht. Profil hat nur einen Zweck: bei starkem Regen und Aquaplaninggefahr (Wasser steht in Spurrillen oder Senken) das Wasser abzuleiten. Eine "nur" feuchte Straße verursacht keine Ausbrechen bzw. hier kann Profil nichts bewirken. Im Gegenteil, weniger Profil bringt eine bessere Kurvenstabilität.
Mehr Profil bringt also gar nichts, es sei denn bei Aquaplaning. Und mal ehrlich, ich wäre nicht so vermessen, zu behaupten, dass ich immer einschätzen kann, ob mir Aquaplaning droht. Außer auf meiner Hausstrecke kann ich Aquaplaning überhaupt nicht vorhersehen. Und wer fährt schon immer bei Regen 80?
Also, Profil ist wichtig gegen Aquaplaning und sonst nichts. Aber genau deshalb so wichtig. Und ich meine, dass das bessere Profil vorne mehr Sinn macht. Ich lasse mich aber gerne überzeugen, sofern es fundierte Quellen gibt. Vermutungen bringen uns nicht weiter.

Ich kann nur einer Sache nicht so recht zustimmen und zwar dass mehr Profil nur bei Aquaplaning was bringt.
Das vorne/hinten -Thema lassen wir mal kurz außen vor.
Es gab schon mehrere Tests im Fernsehen die zeigten dass der 0815 Bremsweg bei Trockenheit mit 3mm statt z.B. 6, etwas schlechter abläuft.
Mag daran liegen dass die 3mm-Reifen älter sind und somit härter, oder was auch immer, aber das Ergebnis war wie es eben war.
Wenn Schnee liegt ist es auch offensichtlich dass mehr Profil mehr Vortrieb bringt. Extrembeispiele wie Matsch muss man gar nicht thematisieren.

Heißt alles nicht im Ergebnis dass ich schlechtere nach vorne mache oder meine Reifen schon bei 4mm entsorge, aber Deine so absolut klingende Behauptung "nur bei Aquaplaning" ist etwas zu schnell.

Zitat:

Original geschrieben von bauer-power


ganz verstehe ich das nun nicht. Profil hat nur einen Zweck: bei starkem Regen und Aquaplaninggefahr (Wasser steht in Spurrillen oder Senken) das Wasser abzuleiten. Eine "nur" feuchte Straße verursacht keine Ausbrechen bzw. hier kann Profil nichts bewirken. Im Gegenteil, weniger Profil bringt eine bessere Kurvenstabilität.
Also, Profil ist wichtig gegen Aquaplaning und sonst nichts.

Hi,

Du scheinst alle Bremswegtests verpasst zu haben. Bereits bei trockener Strasse bremst ein abgefahrener Reifen schlechter als ein Reifen mit ordentlich Profil. Bei Feuchtigkeit werden aus 40 Metern ganz schnell 70 Meter. Und da ist KEIN Aquaplaning verantwortlich (sonst wäre der Bremsweg irgendwo bei 500 Metern denn ein aufschwimmender Reifen kann so gut wie gar keine Bremskraft mehr übertragen).

Dass ein Slick bei Trockenheit und leichter Feuchtigkeit besser ist als ein Profilreifen trifft im Rennsport zu. Da sind die Reifen aber derart weich, dass sie auch ohne Profil quasi-formschlüssige Kraftübertragung realisieren. Bei Strassenreifen ist das komplett anders. Die sind in erster Linie auf Wirtschaftlichkeit ausgelegt und nur in der Lage, quasi-formschlüssige Kräfte zu übertragen wenn sie ausreichend Profil haben (Verzahnungseffekte der Profilflanke mit dem Asphalt).

Gruss

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Das wäre für mich in der Tat neu, dass auf trockener Straße mehr Profil besser wäre. Ich gehe davon aus, dass das Profil in beiden Fällen identisch und unbeschädigt ist, einmal eben mit vielleicht 6 mm und einmal mit 2 mm. Ich habe auch keine Infos im Netz zu diesen Fall gefunden. Alle Tests reden nur von Winterreifen oder eben von der Aquaplaning-Situation.
Warum sollte mehr Profil bei trockener Straße besser sein? Je tiefer das Profil, desto mehr geben die einzelnen Elemente bei Bremskräften nach und verbiegen sich. Und ich denke schon, dass ein total sauber abgefahrener Standardreifen besser haftet als einer mit viel Profil. Dies ist für mich einfach logisch und physikalisch nachvollziehbar.
Übrigens, wenn Reifenhersteller sagen, man solle immer mit neuen Reifen fahren, ist das ja nachvollziehbar, denn die wollen ihre Teile ja verkaufen. Also, wer hat eine verlässliche Quelle für Tests, die so einen Sachverhalt (Bremsen auf trockener Straße in Bezug auf Profiltiefe) belegen?

HI,

diese Diskussion wurde schonmal geführt:
http://www.motor-talk.de/.../...efe-bei-sommerreifen-t1471777.html?...
Tests hab ich keine gefunden (noch nicht) aber wenn man googelt, findet man immer dieselbe Aussage:
http://www.reifenfachhandel.eu/.../
http://news.abacho.ch/.../index.html?news_id=101566

sollte als Beweis für Ungläubige reichen. Kann gerne noch mehr Links posten, die alle dieselbe Intension haben.
Das Video hier ist auch sehr lehrreich - da wird genau der Zusammenhang Bremsweg - Reifenprofil getestet:
http://de.youtube.com/watch?v=mkALzWCqUhw

Gruß cocker

Hi,

also, da kann ich eigentlich gar nichts raus lesen, was die Sache Bremsweg auf trockener Straße anbelangt. Das bezieht sich alles auf nasse Straße oder Schneefall. Ein "Test" eines Reifenherstellers ist auch null wert und der alte Thread bringt leider auch nichts Neues. Außer, dass andere meine Meinung bestätigen, dass mehr Profil kontraproduktiv ist auf trockener Straße. Und der Link zu youtube funktioniert bei mir leider nicht.
Letzlich ist es auch egal, denn wir müssen in Deutschland ja von Regen ausgehen und da gilt: je mehr Profil, desto besser. Aber die Sache mit dem Bremsweg auf trockener Straße ist scheinbar nicht wirklich geklärt.

Zitat:

Original geschrieben von bauer-power


Aber die Sache mit dem Bremsweg auf trockener Straße ist scheinbar nicht wirklich geklärt.

In meinen Augen schon. Allerdings habe ich das Gefühl, daß Dir sowieso keine Quelle gut genug ist und daß Argumente unverdaut abprallen. Ich bin hier raus, meine Zeit ist mir zu schade.

Gruss

Ich wußte, es würde sinnvoll sein, sich an dieser Diskussion nicht zu beteiligen...

Caravan... meine Hochachtung für diese erneute Geduld.

Sehr häufig sind die Leute hier aber resistent gegen logische Argumente und wissenschaftliche Denkweisen.

Ich halte mich weiter raus... Zeit ist wertvoll😉

Gruß

Headhunter_T

Zitat:

Original geschrieben von Headhunter_T


Sehr häufig sind die Leute hier aber resistent gegen logische Argumente und wissenschaftliche Denkweisen.

Sorry Leute, aber genau das wurde hier nicht gemacht: wissentschaftlich argumentiert! Vermutungen und Links zu irgendwelchen Studien von Reifenherstellern sind absolut nichts wert.

Unabhängige und fundierte Studien oder Tests wurden leider keine genannt.

Also bleibt das Fazit, dass diese Sache nicht geklärt wurde. Das ist ja auch ein Ergebnis.

Zitat:

Original geschrieben von bauer-power


Sorry Leute, aber genau das wurde hier nicht gemacht: wissentschaftlich argumentiert!

Ich habe Dir die Gegebenheiten logisch aufgebaut erklärt. Bei Verständnisproblemen hättest Du mich selbstverständlich weiter fragen und löchern können, ich hätte Dir bereitwillig geantwortet. Nur wo soll ich anfangen wenn Du nicht sagst wo die Sache noch unverstanden ist? Um einfach ins Blaue zu schießen ist mir meine Zeit - wie schon gesagt - zu kostbar. Und nur weil Du hier und da was nicht verstanden hat, mußt Du die Problematik nicht als "ungeklärt" darstellen. Das ist sie nämlich sehr wohl.

Du darfst nicht Rennsportreifen mit herkömmlichen Straßenreifen vergleichen! Bremswirkung erzielst Du nicht unerheblich durch "Verzahnungseffekte" zwischen Reifen und Untergrund. Ein Rennsportreifen ist so weich, daß er auch ohne Profil mit dem Untergrund verzahnt. Ein richtig weicher Straßenreifen der gut Temperatur hat auch noch. Aber spätestens wenn der Straßenreifen kalt oder vorwiegend auf Lebensdauer ausgelegt ist, kannst Du Verzahnungseffekte abhaken wenn kein ausreichendes Profil vorhanden ist.

Diesen Effekt kann man auch gut an den zur Genüge vorhandenen offiziellen Bremstests bei nasser Strasse beobachten. Je mehr Profil desto kürzer der Bremsweg. Und das ganz unabhängig von dem von Dir benannten Aquaplaning. Denn während der Nassbremstests herrscht kein Aquaplaning. Warum nicht, auch das hab ich bereits erwähnt. Würden die Reifen tatsächlich aufschwimmen, wären die Bremswege mehrere 100 Meter lang weil so gut wie überhaupt keine Bremskräfte mehr übertragen werden könnten.

Jetzt kann man sich die Frage stellen, warum man immer das Nassbremsverhalten als Argumentation für gutes Profil heranzieht. Ganz einfach. Auf Nässe ist die Reibung zwischen Reifen und Straße (Mix aus Haft- und Gleitreibung) stark herabgesetzt. Daher treten die Verzahnungseffekte noch viel mehr in den Vordergrund als sie es bei trockener Straße tun.

Dass Neureifen aufgrund ihres tiefen Profils schwammiger fahren als halb abgefahrene Reifen ist richtig. Nur hat das eine (schwammiges Verhalten) nichts mit dem anderen (Bremsweg) zu tun.

Also für mich ist das alles extrem logisch und nachvollziehbar. Bitte sei so gut und sag mir, wo Du anderer Meinung bist.

Gruß
Jürgen

HI,

hier wurde m.M. alles gesagt was man sagen kann.
Das Video, das ich verlinkt hab, war ein Test auf trockener Strasse mit gutem un dschlechtem Profil. ich habs mir angesehen und es hätte (vielleicht, manchen wahrtscheinlich nicht) als Beleg genügt. Leider hat es der Einsteller wieder entfernt... schade.
Ich lese hier auch nicht weiter. Manche wollen einfach nihct aufgeklärt werden... seis drum.
Caravan hat - wie immer - sein Bestes gegeben.

Gruß cocker

Hallo Caravan16V,

danke für deine Ausführungen.
Mir ist das alles soweit klar mit der Verzahnung und so. Ein paar Semester Physik habe ich auch hinter mir.
Aber ich sehe es so: die Lauffläche ist bei neuem und relativ abgefahrenem Reifen identisch, wenn wir mal davon ausgehen, dass der Reifen sauber abgefahren ist. Und Sommerreifen haben auch keine Lamellen, wie die Winterreifen, d h. in beiden Fällen liegt exakt dieselne Fläche auf der Straße auf. Gehen wir weiterhin davon aus, dass der abgefahrene Reifen nicht schon uralt ist, sondern dieselbe Materialeigenschaften hat in Bezug auf die Gummimischung und die Haftungseigenschaften, gibt es erst mal keinen Grund, dass der Reifen mit mehr Profil besser haften sollte. Im Gegenteil, durch das tiefere Profil geht die Kurvenstabilität stärker verloren.
Nur auf diese Sachlage beziehe ich mich, nicht auf verhärtete Reifen oder sonstige Unterschiede. Dass in der Praxis abgefahrene Reifen älter und damit härter sind oder sogar ungleichmäßig abgefahren, resultiert natürlich in den genannten Testergebnissen, dass der neuere Reifen tatsächlich besser haftet. Dies war aber nicht unterstellt bei der Frage, ob grundsätzlich tieferes Profil besser wäre auf trockener Straße. Womöglich haben wir da an einander vorbei geredet.

Ich bin der meinung die neueren reifen sollten vorne drauf, denn wenn das heck wegen zu wenig haftung ausbricht ist sollte es ja nicht so schlimm sein wie wenn die front ausbricht...

Zitat:

Original geschrieben von In-Stinkt


Ich bin der meinung die neueren reifen sollten vorne drauf, denn wenn das heck wegen zu wenig haftung ausbricht ist sollte es ja nicht so schlimm sein wie wenn die front ausbricht...

hast du beide situationen schon einmal erlebt?

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