Beschleunigen beim Überholen
Hallo liebes Forum
in §5 StVO heisst es "Wer überholt wird, darf seine Geschwindigkeit nicht erhöhen.".
Wie ist das jedoch, wenn man rechts überholt wird, z.B. auf der Autobahn?
Mal angenommen, jemand möchte mich rechts überholen, ich erhöhe meine Geschwindigkeit und es kommt zum Unfall, habe ich dann eine Teilschuld?
Liebe Grüsse
Der Schlechteste Fahrer aller Zeiten
108 Antworten
"Im Endeffekt wird rechts überholen auf der Autobahn einen geringen zeitlichen Vorsprung bringen."
Erstens wenn überhaupt und zweitens könnte die Besatzung eines Providafahrzeug für eine deutliche zeitliche Verzögerung sorgen. Im Idealfall mit Hinweis, dass die Geeignetheit einmal überprüft werden sollte.
Zitat:
@vanguardboy schrieb am 26. August 2024 um 20:18:44 Uhr:
Im Endeffekt wird rechts überholen auf der Autobahn einen geringen zeitlichen Vorsprung bringen .
Als ich noch über die A99 und A9 zur Arbeit musste, machen 10 Minuten früher oder später auf Arbeit schon was aus. 😉
Es geht m.E. ja her um diese Unsitte, sofort auf die linken Spuren zu wechseln. Wenn man von der A99 bei der Arroganz-Arena auf die A9 fährt hat man 5 (!) Spuren. Aber was machen die von den 2 rechten Spuren? Die fahren sofort nach links. Die könnten ja das Autobahnende auf den beiden verbleibenden linken Spuren in 10km verpassen.
Das Gleiche gilt ja auch auf den temprären Fahrspuren. Da gibt es große Hinweisschilder, die auch noch beleuchtet sind, dass die Standspur offen ist. Und was wird gemacht? Bei vier Fahrspuren sind die beiden linken voll, die reguläre rechte Spur wird von LKWs und PKWs mit Anhängern genutzt und die temporär freigebene Spur bleibt leer.
Und skuril wird das Ganze Sonntags, wenn es zwischen Kreuz M-Nord, Kreuz-Neufahrn und Dreieck Holledau den freigegebenen Standstreifen gibt.
Es gibt kaum LKWs (Sonntagfahrverbot), dafür 4 bzw. 5 Spuren, wovon die beiden rechten Spuren kaum befahren werden.
Stellenweise gibt es links halt stockenden Verkehr, weshalb ja der Standstreifen aufgemacht wurde. Ändert nur nix.
Ja, ich fahre ganz rechts und müsste um regelkonform zu überholen, über 3 bzw. 4 (!) Spuren wechseln, um dann wiederrum diese 3 bzw. 4 Spuren zurück zum freigebenen Standstreifen zu fahren.
Da ist mir das Rechtsüberholverbot egal.
1. ist mindestens eine leere Spur dazwischen und
2. gilt eh ein Tempolimit von meist 120 km/h und
3. käme ich ganz links nicht vorbei, da sich da ein Auto nach dem anderen ohne Abstand befindet.
Von daher...
Die Nichtraffer sind dazu noch das Eine, schlimmer sind die Weltverbesserer, die auch ganz links stur ihre 100 fahren, weil sie sich moralisch überlegen fühlen. Warum auch immer.
Und dass natürlich auch hier wieder die Oberlehrer untwegs sind. Ja, ist halt so.
Ich finde, es fehlt ein wenig die Gelassenheit in Deutschland im Straßenverkehr. Man würde sich manchen Stress ersparen...
VG
Alle Regeln gelten nur für andere, wenn die mich nicht links überholen lassen, warum sollte ich über mehrere Spuren wechseln usw. usw. Allerdings wüsste ich nicht, dass in der StVO irgendwo steht "wenn andere sich nicht an die Regeln halten, muss das niemand".
Ich habe mir erhlich gesagt die letzten Beiträge nicht mehr genau durchgelesen, möchte aber zu den Gegnern des "ich fahre rechts an mehreren Autos vorbei und setze erst beim LKW wieder zum Überholen an" etwas sagen:
Wenn sich verkehrsbedingt auf der linken Seite eine KOLONNE bildet, überhole ich rechts nicht, sondern fahre daran vorbei. Also nichts Verstoß gegen das Rechtsüberholverbot. Sehr wohl aber verstoßen die Linksfahrer gegen das Rechtsfahrgebot, wenn auf der rechten Seite soviel Platz ist, der nicht genutzt wird.
Denn es heißt nicht "Nach 20 Sekunden muss ich wieder rechts rüber, wenn es geht" Sondern "Wer rechts länger als 20 Sekunden freie Fahrt hätte, muss sich wieder rechts einordnen".
Also hört auf euch über diejenigen zu beschweren, die regelkonform erst kurz vor dem Hindernis wieder auf "eure" Spur wechseln und erinnert euch besser an das Rechtsfahrgebot, welches nicht durch einen Vordermann aufgehoben wird, sondern nur durch Hindernisse auf der rechten Spur.
Effizient ist es jedenfalls nicht, wenn rechts nur alle paar hudert Meter ein LKW fährt, während links die PKWs Stoßstange an Stoßstage fahren.
Edit: an der Kolonne rechts vorbei:
§7 StVO:
"...(2) Ist der Verkehr so dicht, dass sich auf den Fahrstreifen für eine Richtung Fahrzeugschlangen gebildet haben, darf rechts schneller als links gefahren werden. ..."
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Gilt es eigentlich auch als überholen wenn mein Tempo konstant bleibt und es auf der linken Spur zu diesen Ziehaarmonikabedingten G Schwierigkeitsschwankungen kommt. Dann überhole ich ja zwangsläufig immer wieder mal ein paar Fahrzeuge (jedenfalls wenn man von der Definition mit dem selben Fahrzeug was in der selben Richtung... ausgeht) rechtswidrig. Ich habe gleichzeitig aber auch nichts darüber gefunden, dass ich dieses passive rechts überholen oder wie hier manche sagen unterholen aktiv vermeiden muss. Weil dann würde ich ja diesen Ziehaarmonikaeffekt der linken Spur auf die rechte Spur übertragen, was ja auch nicht so ganz sinnvoll sein kann.
Ich würde schon differenzieren ob das rechts überholen ein bewusst aktiv herbeigeführtes Manöver ist oder ob sich jemand ohne solche aktiven Absichten schlicht und einfach an das Rechtsfahrgebot und dort sein Tempo hält.
@Luke
Schaue bitte nochmal in die StVO zum Thema vorbei fahren. Es gibt einen eigenen Paragraphen dafür.
Rechts schneller sein als links ist nur in der Stadt oder auf der AB bei Stau (mit Einschränkungen) gestattet. Die diskutierte Situation ist kein Stau und in den überwiegenden Fällen jenseits der erlaubten Geschwindigkeiten im Stau.
Edit: Betonung im Paragraphen liegt auf Fahrstreifen.
Edit
@Phiraos
Der Mitforist machte es aktiv mit voller Absicht.
Es geschah nicht, weil der VT links aus welchem Grund auch immer unerwartet bremste.
Mit bremsen mußt du nicht, allerdings gilt das wohl nur, wenn ihr nebeneinander seid. Habe dafür aber keine konkrete Quelle.
Zitat:
@tomcat092004 schrieb am 27. August 2024 um 13:44:35 Uhr:
@Luke
Schaue bitte nochmal in die StVO zum Thema vorbei fahren. Es gibt einen eigenen Paragraphen dafür.
Rechts schneller sein als links ist nur in der Stadt oder auf der AB bei Stau (mit Einschränkungen) gestattet. Die diskutierte Situation ist kein Stau und in den überwiegenden Fällen jenseits der erlaubten Geschwindigkeiten im Stau.
Hat sich vermutlich mit meinem Edit überschnitten:
"Edit: an der Kolonne rechts vorbei:
§7 StVO:
"...(2) Ist der Verkehr so dicht, dass sich auf den Fahrstreifen für eine Richtung Fahrzeugschlangen gebildet haben, darf rechts schneller als links gefahren werden. ..."
"
Also, wenn ich davon ausgehe, dass ja das Rechtsfahrgebot gilt, kann es ja nur zu einer Kolonne links kommen, wenn auch die rechte Spur voll ist.
Damit sind definitiv Fahrzeugschlangen auf beiden Spuren.
Wobei ich diesen Paragrafen aber eh so lesen würde, dass es ausreicht, wenn es auf EINER Spur (der Linken) zu einer Fahrzeugschlange kommt, um daran vorbei fahren zu dürfen.
Und definitiv sehe ich den Fehler nicht bei denen die -mit einer normalen Fahrweise- rechts vorbei fahren, sondern bei denen, die links fahren, obwohl doch nachweislich rechts genug Platz ist.
Den Fahrsteifen nicht dem Fahrstreifen
😉
Edit
Im gemeinten Falle sind die meisten Links, weil weiter vorne der LKW ist und alle schneller als dieser fahren (wollen). Das wäre auch möglich, wenn alle links blieben, anstatt einige nach rechts gehen und weiter vorne wieder nach links. Das erzeugt die Bremswelle und verlangsamt die gesamte Spur.
Im Prinzip müßten alle nach rechts. Nun wird es dazu kommen, dass mancher beschleunigt und schneller als ehemalige VT vor ihm ist und überholt diesen. Allerdings wird er nicht schnell genug überholen, sodass der VT rechts zwangsläufig bremsen muss. Der VT links bremst also den rechts (ggf. unnötig) aus.
Daher verstehe ich, dass viele linksbleiben und auch den nächsten LKW überholen. Das ist für mich in Ordnung, sofern die Lücke nicht größer als 20s ist. Meinetwegen auch 25s
Zitat:
@tomcat092004 schrieb am 27. August 2024 um 13:53:08 Uhr:
Das wäre auch möglich, wenn alle links blieben, anstatt einige nach rechts gehen und weiter vorne wieder nach links. Das erzeugt die Bremswelle und verlangsamt die gesamte Spur.
Also links PKW-Spur und rechts LKW-Spur? Oder wie?
Die linke Spur wird doch schon allein dadurch ausgebremst, dass (fast) ALLE links fahren wollen. Obwohl rechts frei ist..
Stell dir mal vor, alle würden wie vorgesehen nach dem letzten überholten LKW rechts rüber gehen, die noch Schnelleren könnten an diesen vorbei und beim nächsten LKW würden die, die sonst stur links blieben einfach wieder nach links wechseln?
Ich kann mich an Situationen erinnern, morgens im Berufsverkehr auf der A3 von Duisburg nach Köln, wo ich rechts kilometerweit (2;3;5km) an den Autoschlangen der linken Spur vorbei gefahren bin, ohne überhaupt nur einmal nach links wechseln zu müssen.
Da willst du mir sagen, das sei falsch und würde die linke Spur ausbremsen??
Zitat:
@Luke1637 schrieb am 27. August 2024 um 14:01:50 Uhr:
...
Also links PKW-Spur und rechts LKW-Spur? Oder wie?
Die linke Spur wird doch schon allein dadurch ausgebremst, dass (fast) ALLE links fahren wollen. Obwohl rechts frei ist..
Nein, so nicht gemeint.
Aber, Rechts wird doch durch die LKW so oder so eingebremst auf maximal 90km/h.
Da links keine doppelten Abstände eingehalten werden, wird diese Spur regelmäßig eingebremst, weil die VT rechts nach links wechseln, was die Welle erzeugt insbesondere bei viel Verkehr.
Zitat:
Stell dir mal vor, alle würden wie vorgesehen nach dem letzten überholten LKW rechts rüber gehen, die noch Schnelleren könnten an diesen vorbei und beim nächsten LKW würden die, die sonst stur links blieben einfach wieder nach links wechseln?
Wäre ideal und bin da völlig bei dir.
Wird jedoch bei dichterem Verkehr nicht mehr so gut funktionieren, da die Schnelleren eingebremst werden und wieder der Effekt entsteht.
Edit: die Schnelleren dahinter schließen dadurch eine vorhandene Lücke, was entweder zu noch stärkerem Bremsen ihrerseits führt, weil ein VT doch nach links wechselt bzw. die VT rechts werden jetzt dadurch "eingebremst".
Zitat:
Ich kann mich an Situationen erinnern, morgens im Berufsverkehr auf der A3 von Duisburg nach Köln, wo ich rechts kilometerweit (2;3;5km) an den Autoschlangen der linken Spur vorbei gefahren bin, ohne überhaupt nur einmal nach links wechseln zu müssen.
Da willst du mir sagen, das sei falsch und würde die linke Spur ausbremsen??
Dein rechts schneller fahren ja, weil nicht StVO konform.
Rechts schneller nur, wenn links maximal 60km/h und du selbst darfst dann maximal 80km/h fahren. Gilt aber eben nur, wenn Stau ist, also es auf de
nFahrstreifen stockt.
Links ausbremsen tust du doch erst, wenn du nach links wechselst. Ich vermute mal, dass links keine doppelten Sicherheitsabstände vorhanden sind, sodass du einscheren kannst, ohne dass Abstände wieder hergestellt werden müssen.
Meine Beobachtung fast täglich ist, dass viele nicht so weit rechts, wie es möglich wäre, fahren und so aus einer 4-spurigen AB eine 3- oder sogar nur 2-spurige machen und dadurch unnötig den Verkehr links "verdichten".
Zitat:
@hlmd schrieb am 27. August 2024 um 11:31:34 Uhr:
Das Gleiche gilt ja auch auf den temprären Fahrspuren. Da gibt es große Hinweisschilder [...] dass die Standspur offen ist. Und was wird gemacht? [...] die reguläre rechte Spur wird von LKWs und PKWs mit Anhängern genutzt und die temporär freigebene Spur bleibt leer.
Das deckt sich kaum mit meiner Beobachtung. Die Mehrzahl der LKW (Gespanne, Sattelzüge) sowie PKW-Gespanne rollt auf dem für den Verkehr temporär freigegebenen Standstreifen.
Zitat:
@tomcat092004 schrieb am 27. August 2024 um 13:59:02 Uhr:
Im Prinzip müßten alle nach rechts. Nun wird es dazu kommen, dass mancher beschleunigt und schneller als ehemalige VT vor ihm ist und überholt diesen. Allerdings wird er nicht schnell genug überholen, sodass der VT rechts zwangsläufig bremsen muss. Der VT links bremst also den rechts (ggf. unnötig) aus.
Daher verstehe ich, dass viele linksbleiben und auch den nächsten LKW überholen. Das ist für mich in Ordnung, sofern die Lücke nicht größer als 20s ist. Meinetwegen auch 25s
Das nach rechts rübergehen, um einen Schnelleren vorbeizulassen, wäre kein Problem, wenn, ja wenn nicht hinter dem einen noch gleich mehrere wären, natürlich mit dem vorgeschriebenen Abstand (halber Tacho - mein Tacho ist grob 20 cm, als Abstand 10 cm!) und der freundliche nach rechts Spurwechsler dann hinter dem LKW verhungern würde.
"Und definitiv sehe ich den Fehler nicht n u r bei denen die -mit einer normalen Fahrweise- rechts vorbei fahren, sondern bei denen, die links fahren, obwohl doch nachweislich rechts genug Platz ist."
Hab mal ein Wort ergänzt, Fehler machen nämlich beide. Und was die normale Fahrweise der rechts Vorbeifahrenden betrifft, da ließe ich stundenlang diskutieren, was "normal" ist.
Zitat:
@PeterBH schrieb am 27. Aug. 2024 um 17:7:46 Uhr:
... und der freundliche nach rechts Spurwechsler dann hinter dem LKW verhungern würde.
Jaja, die Angst vor dem Rechts Verhungern... *LOL