benötige fachlichen Rat für einen Roman
Liebe Motor- Talker,
zurzeit schreibe ich einen neuen Roman und benötige dafür Eure Fachexpertise.
Die Geschichte spielt im Jahre 1960 und mein Protagonist will mit einem Käfer 1100 Limousine von Deutschland nach Spanien fahren. Auf halben Wege (in Frankreich) hat er eine Panne, die ihm eine zweiwöchige Zwangspause beschert.
Meine Fragen:
Welche Art von Panne war bei dem Käfer dieser Baureihe realistisch oder gar typisch?
Welche Art von Ersatzteil würde zur Reparatur benötigt werden?
Und falls bekannt: Was kostete das Ersatzteil zur damaligen Zeit?
Gab es bei dem Käfer darüber hinaus Kuriositäten, dessen Erwähnung im Buch spannend oder lustig wären?
Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe
Enya
30 Antworten
Zitat:
@pehaha schrieb am 20. April 2024 um 19:07:18 Uhr:
Aber Sorry Naxel, 1960 hat man ein Auto nicht einfach so stehen lassen. Der Käfer lag so bei 3-3500 DM.
Das war zu der Zeit schon Geld.
Ich ging vom "1100er" aus - der könnte da schon ein "Verbrauchtwagen" sein... 😉
Zitat:
@Enya schrieb am 20. April 2024 um 19:23:23 Uhr:
Lieber Murkspitter,auch Dir vielen Dank!
Mit Deiner Fantasie zur Verzögerungstaktik qualifizierst Du Dich selbst zum Roman- Schreiber. ;-)Ich werde, glaube ich, dem eigentlich zuverlässigen Käfer eine kleine Pannenserie andichten...
ne, lass mal.
ich bin schrauber, nicht schreiber!
und fantasie ist das nicht wirklich. z,b.
https://rp-online.de/.../...-raetsel-des-a-57-feuerdramas_aid-66282465
morgens waren meine ersatzteile nicht im nachtdepot.
und diese "hamster" gibt es in jeder werkstatt.
die fressen nicht nur autoschlüssel sondern alles mögliche.
kenne zwar keinen der die biester jeh gesehen hat
aber man munkelt es sei eine hamsterart.😉
je nachdem was du so alles in den roman reinpacken willst
die halteschlaufen an der B-säule waren zu der zeit ein beliebtes thema.🙂
Zitat:
@Enya schrieb am 20. April 2024 um 19:18:01 Uhr:
Lieber Pehaha,das klingt gut! Vielen Dank!
Ich dachte an dieses Modell:
https://www.volkswagen-classic.de/.../...gen-Type1-1100-Limousine.html
Wenn ich es richtig sehe, hatte der Käfer noch ein Brezel- Rückfenster.
Weißt Du, wie das mit dem Winker funktionierte?
Also wirklich 1960 schon "Alteisen"... 😁 Da wird das Ölverlust-Getriebe schon nicht ganz unwahrscheinlich... 😉
Der Winker wird durch eine Magnetspule betätigt, die sozusagen den Hubmechanismus in sich reinzieht - da lassen sich sicher Funktionsskizzen ergoogeln. Hab heut leider keine Zeit mehr...
Hallo @Enya
Jetzt passt Deine Geschichte. Sie spielt 1960 mit einem 1133 ccm Brezelkäfer (-53)
Damals 1960 schon ein ziemlich betagtes Fahrzeug und durchaus reparaturanfällig.
Mir fällt dazu eine Panne ein, die mir der Vorbesitzer meines Brezels erzählt hat.
Ein defektes Teller/Kegelrad
Das ist tief im Innern des unsynchronisierten Getriebes (Gangwechsel nur mit Zwischengas ((runterschalten)) und Zwischenkuppeln ((hochschalten)) möglich) und ist in den frühen Käferjahren schon mal kaputt gegangen.
Zur Reparatur ist der Motor auszubauen und dann das Getriebe. Dieses muss dann komplett zerlegt werden.
Das macht nicht jeder.
Mein Vorbesitzer stand mit seinem Brezel an einem beschrankten Bahnübergang und hatte noch einen Einachsanhänger angehängt. Als sich die Schranken öffneten wollte er anfahren, aber es gab plötzlich einen lauten metallischen Schlag und der Käfer bewegte sich keinen Millimeter mehr. Der Motor war abgewürgt, konnte wieder gestartet werden mit getretener Kupplung, aber beim Einkuppeln ging nichts mehr. Die Kupplung lief heiß und es roch verbrannt.
Lautes Gehupe von den anderen Verkehrsteilnehmern, aber es half alles nichts.
Der Käfer mußte schließlich mit einem Tieflader abtransportiert werden.
Damals in Frankreich gab es sicherlich auch schon ein gutes VW Kundendienstnetz, aber ich denke die finanziellen Mittel bei Ihrem Fahrer waren begrenzt. So kam der Käfer zu einer kleinen alten Werkstatt im nächsten Ort.
Der alte Seniorchef hatte im Krieg für die Deutschen die Kübelwagen repariert und kannte sich aus.
Ihm war schnell klar, was die Ursache sein könnte. Wenn sich kein Hinterrad mehr dreht.....
Erster Gedanke war, wir suchen auf den umliegenden Schrottplätzen ein passendes Getriebe.
Eine Odyssee zu verschiedenen Autofriedhöfen kann ausgeschmückt werden. Aber es waren stets neuere Getriebe vor Ort, die nicht passen wollten oder der Besitzer wollte es dem "Deutschen" nicht verkaufen.....
Es blieb den beiden nun nichts mehr übrig, als das Getriebe auszubauen und zu zerlegen.
Der Ersatz für das defekte Teller und Kegelrad war nun gefordert. Bei VW nicht mehr vorrätig. Woher nehmen?
Ein alter Kamerad des Seniorchefs müßte vielleicht noch etwas haben. Er hat sich nach dem Krieg mit der Überholung der zurück gelassenen Kübelwagen eine Existenz geschaffen und bestimmt noch ein paar Teile übrig.
Die Reise mit dem Zug zu diesem Kameraden bietet Raum für weitere Geschichten....
Wieder zurück, wird das Getriebe endlich repariert und wieder eingebaut.
Die Hebebühne in der kleinen Werkstatt ist nicht immer frei. Es kann immer nur nach Feierabend gearbeitet werden.
Das verzögert die Reparatur.... Tagsüber verbringt er deshalb viel Zeit mit dem Seniorchef....er zeigt ihm die schöne Umgebung....lange Gespräche......Geschichten....
Die beiden haben sich mittlerweile angefreundet und.......verbringen noch ein schönes WE im Kreise seiner Familie......oder Ihr Fahrer erweist sich im Gegenzug nützlich (keine Ahnung welchen Beruf oder Talente er hat) und hilft bei irgend einem Problem der Familie.
So könnten 1-2 Wochen vergehen, bis er seine Reise fortsetzt.
Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen.
Für Detailfragen stehe ich gerne noch zur Verfügung,
Viel Erfolg
Georg
PS: Um ein Feeling für das Reisen in einem Brezelkäfer zu bekommen, gibt es etliche Videos.
Es ist doch sehr speziell....Winker, das Motorengeräusch, Zwischengas, Benzinhahn, ....
Einfach mal danach suchen.
z.B.
https://youtu.be/gYop10izKSk
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@geo-georg
...einfach toll!
Lieben Dank! :-)
P.S.: Ich schreibe jetzt erstmal los, bestimmt kommen noch irgendwann Fragen... ;-)
Sie könnten die relevanten Käferzeilen (nicht der ganze Text, den sie bestimmt nicht vorab preis geben wollen) hier zur Überprüfung rein stellen. Damit dann auch alles passt.
mir fällt noch ein lustiges missverständnis dazu ein.
der französische grenzer fragt nach "bagage" (reisegepäck)
der typ im käfer fühlt sich beleidigt und reagiert spontan
da in deutschland damals
gesindel, pack, pöbel, ..
so bezeichnet wurde.
Ich lerne Deutsch schon seit ca. 35 Jahren (oder gar 40), aber diese Bedeutung war mir nicht bekannt. Sogar Wiktionary bestätigt Deine Aussage. Danke!
https://de.wiktionary.org/wiki/Bagage
ist eigentlich schade das immer mehr
wörter aus dem sprachgebrauch verschwinden.
ich habe mal das wort "mauken" hier verwendet.
@Naxel63 war der einzige der sich getraut hat
nach der bedeutung zu fragen.
bevor es noch durcheinander gibt.
unter mauken verstehe ich füße!
kein dorf in bayern, keine hautkankheit
und kein kartoffelbrei oder was sonst
google noch so ausspuckt.
Zitat:
@murkspitter schrieb am 23. April 2024 um 23:58:45 Uhr:
ist eigentlich schade das immer mehr
wörter aus dem sprachgebrauch verschwinden.
ich habe mal das wort "mauken" hier verwendet.
@Naxel63 war der einzige der sich getraut hat
nach der bedeutung zu fragen.
Und schon wieder so, als ob ich es noch nie gehört hätte... 😁
Zitat:
@murkspitter schrieb am 24. April 2024 um 00:52:26 Uhr:
...unter mauken verstehe ich füße!
kein dorf in bayern, ...
Und in Bayern reichen die Füße bis zur Hüfte. Das unten dran sind dann die Haxn.
Tja mei.