Beim Beschleunigen überholt werden

Hallo zusammen,

mir ist heute an einer Stelle, an der ich seit 8 Jahren täglich vorbei fahre, folgendes passiert und würde mir gerne mal ein paar Einschätzungen zwecks Selbstreflexion einholen:

Ich habe am Ortsausgang (meiner Meinung nach zügig) beschleunigt, um die erlaubte Zielgeschwindigkeit von 100 km/h zügig zu erreichen. Während ich schon schätzungsweise bei 80-90 km/h gewesen sein muss und noch beschleunigte, bemerkte ich neben mir einen Pkw, der zum Überholen angesetzt hatte. Das Ausscheren oder Blinken (sofern letzteres stattgefunden hat) hatte ich nicht bemerkt, weil ich die Verkehrssituation vor mir beobachtet hatte.
Der Pkw neben mir schaffte es jedenfalls nur leidlich an mir vorbeizuziehen und gab mir seinen Unmut mit Gesten zu verstehen. Der überholende Passat kann m.E. nicht viel besser motorisiert gewesen sein als mein Golf TDI.

Auf der einen Seite kann es für den Überholenden tatsächlich so ausgesehen haben, dass ich während des Überholvorgangs beschleunigt habe. Auf der anderen Seite habe ich nun mal (wie jeder Autofahrer) am Ortsausgang beschleunigt und das Überholmanöver leider erst sehr spät bemerkt - also kurz vor Erreichen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit.

Mir ist klar, dass ich nicht beschleunigen darf, wenn ich überholt werde, und dass es gegenseitige Rücksichtnahme im Verkehr erfordert. Aber ab wann muss ich denn bemerken, dass ich überholt werde? Und kann das wirklich bedeuten, dass man am Ortsausgang einfach auf die linke Spur zieht und den Verkehr vor einem dazu zwingt den Beschleunigungsvorgang zu unterbrechen?

Vielen Dank im Voraus für Eure Einschätzungen.

Beste Antwort im Thema

Wieso müsstest du deinen Beschluenigungsvorgang unterbrechen.
Wenn ich aus der Ortschaft komme beschleunige ich mein Fahrzeug.
Wenn mich beim beschleunigen über holen will muss er schneller sein.
So sehe ich das denn deswegen uterbreche ich nicht mein beschleunigen.

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Du bist ja ein ganz gemeiner 😛. Hast dem den ganzen Urlaub versaut.

Weiter so, macht irgendwie Spaß. Lockert langweilige Fahrten auf. Ob solche Typen sich damit nicht lächerlich vorkommen?

Hi!

Fahrt mal zwei Monate mit einem Fiat 500. Da passiert so etwas dauernd.
Man fährt mit 60 nach Tacho durch den Ort, ein Audi drängelt schon. Kurz vor dem Ortsschild gibt man Gas, der Audi Diesel hält noch mit, setzt zum Überholen an und dann geht im die Puste aus und er schert wild hupend und blinkend hinter Dir wieder ein.
1 Tonne, 105 PS Benziner halt. Da braucht´s schon 180 PS im Dieselkombi, sonst wird das nix.
Heute morgen hatte ich das wieder. Und es sind IMMER Audi TDI.
Im nächsten Ort kam er dann vorbei. Ich gut 60, er locker 80. Direkt vor einer Schule. Glückwunsch...!

Selbstverständlich breche ich die Beschleunigung nicht ab, wenn der Hintermann nicht vor dem Beginn des Beschleunigens schon zum Überholen angesetzt hat und selbst dann überlege ich mir das noch 3x. Sehe ich ein richtig fixes Auto im Rückspiegel, warte ich kurz ab. Sonst nicht.
Das Verbot des Beschleunigens beim Überholtwerden zielt natürlich nicht auf irgendwelche Schwachmaten ab, die mit Gewalt am Ortsende überholen müssen, weil ihr Auto 1m länger ist.

Auf der anderen Seite überhole auch ich sehr häufig die hier üblichen Schnarcher am Ortsende. Dann sehe ich mir aber zuvor anhand seines Fahrzeugmodells an, ob ich auch an ihm vorbeikomme, wenn er während meines Überholvorgangs aus seinem Wachkomme erwachen sollte.
Das übliche Geblinke und Gehupe muss man dann allerdings aushalten. Gefährden sollte man natürlich auch niemanden und ich bin bislang IMMER ganz locker vorbei gekommen. Selbst wenn plötzlich voll aufs Gas getreten wurde, was ab und an vorkommt.

Insofern verstehe ich beide Seiten irgendwie. Man muss sich halt vorher ansehen, womit man sich anlegt. Beim Fiat ist das schwer, aber immer mehr Audi TDI-Kutscher lernen das hier im Landkreis... ;-)

HC

Na ja, mit 60 vor einer Schule finde ich nicht gerade prickelnd.

Zitat:

@hellcat500 schrieb am 23. November 2017 um 14:44:02 Uhr:


Und es sind IMMER Audi TDI.

Kleine Ergänzung: Audi mit Vierzylinder TDI. Die mit Abstand Schlimmsten sind lustigerweise immer die mit dem schwächsten Motor.

Eigentlich ist es mir egal, was andere für ein Auto fahren - aber gegen A4/A6-Avant mit Vertreterdieselchen hab ich über die letzten Jahre echt eine Aversion entwickelt.

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Wenn man das so liest könnte man meinen wir wären alle auf Rennstrecken unterwegs und müssten überholen oder Kampflinie fahren.

Ein wenig mehr Gelassenheit und es geht uns allen besser. Wenn jemand unbedingt vorbei will, dann soll er doch einfach vorbei fahren. Es ist doch egal ob der Überholende mehr oder weniger Leistung hat als ich. Beim Überholvorgang sind immer zwei involviert, warum sich gegenseitig das Leben schwer machen. Der der überholt soll das zügig machen, der der überholt wird soll es dem Anderen nicht unnötig schwer machen.

Diese Diskussion "ich beschleunige wie ich beschleunige und der Andere muss schauen wie er damit klar kommt" ist doch nur eine Ausrede dafür, dass man nicht überholt werden will. Nicht mehr und nicht weniger.

Und wenn es wirklich um diese "nervigen" Vertreterkisten geht, die werden nach dem Überholvorgang eh Tempolimit-überschreitend davon fahren, dafür reicht die Leistung immer aus. So what.

Gute Einstellung 😛. Und so fährst du dann auch? Wenn du am Ende eines Geschwindigkeitlimits normal beschleunigst und ich setze dann zum Überholen an, nimmst du Gas weg, bremst ab?

Kannst du gerne machen, wenn sonst niemand hinter dir fährt. Sonst fragt sich der nächste Hintermann "warum wird der Idiot da vorne plötzlich langsamer" und setzt auch zum Überholen an usw., usw., usw.

Wenn jemand zum Überholen ansetzt, obwohl ich bereits beschleunige, ändere ich nichts (sofern keine kritische Situation entsteht). Da muss der Knabe zusehen, wie er es schafft oder halt hinter mir bleiben. Kann mich gerne überholen, wenn ich meine Wunschgeschwindigkeit erreicht habe. Probleme damit, dass mich jemand überholt, habe ich nicht. Warum sollte ich?

Ich habe garantiert keine Probleme, wenn mich einer überholt. Wer meint dies z.B. bei Starkregen oder Nebel zu tun, soll das tun, Hauptsache er läßt eine Lücke,damit ich an seiner Karre vorbei komme, wenn er irgendwo drauf hängt. Auch sonst juckt mich das nicht." Komm ich jetzt in Fernsehen?"

Es passiert mir häufig, daß die Leute auf der rechten Spur unerwartet doch schneller fahren wollen, als ich auf der linken. Dann ist es total rational dahinter wieder einzuscheren, sonst müßte ich zunächst während des Überholens deutlich schneller fahren und danach den anderen nach dem Spurwechsel noch ausbremsen.

Zitat:

@yadda schrieb am 24. November 2017 um 10:02:17 Uhr:


Der der überholt soll das zügig machen, der der überholt wird soll es dem Anderen nicht unnötig schwer machen.

Diese Diskussion "ich beschleunige wie ich beschleunige und der Andere muss schauen wie er damit klar kommt" ist doch nur eine Ausrede dafür, dass man nicht überholt werden will. Nicht mehr und nicht weniger.

Du wirst es Dir nicht vorstellen können, aber ich beschleunige am Ortsausgang auch dann, wenn sonst niemand da ist, bei freier Strecke vor und hinter mir. Also nicht aus dem Grund, dass es einen Überholer gibt und ich nicht überholt werden will.

Da es beim Beschleunigen keine Rückschaupflicht gibt, fahre ich auf meiner Spur einfach beschleunigend weiter bis Tempo 100 und konzentriere mich auf das Geschehen vor mir. Im Zweifel nehme ich den Überholenden erst dann wahr, wenn er neben mir aus dem toten Winkel auftaucht und werde dann - nicht vorher - das Beschleunigen einstellen. Damit verstoße ich gegen keine Verkehrsregeln.

Welche Probleme entstehen, wenn man am Ortsausgang NICHT weiter beschleunigt, sobald jemand zum Überholen ansetzt, hatte PeterBH in seinem Beitrag bereits geschildert. Bei dichtem Verkehr läuft es darauf hinaus, dass man noch kilometerweit mit Tempo 60-70 auf der Landstraße/Bundesstraße weiterfahren muss und dadurch immer weitere Überholvorgänge provoziert. Das ist sicher gefährlicher, als wenn man am Ortsausgang möglichst schnell auf Tempo 100 beschleunigt und sich dabei nicht groß um Überholer kümmert.

Ausnahmesituation: Es versteht sich von selbst, dass man niemanden ins Verderben fahren lässt, wenn z. B. Gegenverkehr auftaucht und der Überholer trotz unklarer Verkehrslage ein Vorbeikommen erzwingen will.

MfG, Tazio1935

Ich habe bis heute nicht verstanden, warum man nicht einfach Konvexspiegel nimmt.

Wieso macht ihr euch so einen Stress?

Ich freue mich, wenn mich jemand überholt. Kein Scheiß. Egal wo, egal wie. Ich rege mich eher über Menschen auf, die nicht überholen. Und davon gibt es leider zu viele. Lieber dicht auffahren.

Zitat:

@Leclatcestmoi schrieb am 24. November 2017 um 12:12:11 Uhr:


Ich habe bis heute nicht verstanden, warum man nicht einfach Konvexspiegel nimmt.

Wird man dann nicht überholt ?

Zitat:

@Leclatcestmoi schrieb am 24. November 2017 um 12:12:11 Uhr:


Ich habe bis heute nicht verstanden, warum man nicht einfach Konvexspiegel nimmt.

Es geht nicht um die Bauart des Spiegels. Der entscheidende Punkt ist:

Wenn ich nach dem Ortsausgangsschild einfach nur von Tempo 50 auf 100 beschleunige, muss ich dazu nicht in den Rückspiegel schauen.

Macht der gute Autofahrer aber.

Mit der "Ich muss nicht" Einstellung wird der Straßenverkehr ziemlich grauenhaft.

Zitat:

@Leclatcestmoi schrieb am 24. Nov. 2017 um 10:58:48 Uhr:


Es passiert mir häufig, daß die Leute auf der rechten Spur unerwartet doch schneller fahren wollen, als ich auf der linken. Dann ist es total rational dahinter wieder einzuscheren, sonst müßte ich zunächst während des Überholens deutlich schneller fahren und danach den anderen nach dem Spurwechsel noch ausbremsen.

Nun in der Realität wird dann ja doch eher das zu schnelle Fahren und Ausbremsen gewählt, bevor man sich wieder hinter dem anderen einordnen muss.

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