bei max. 10.000 km im jahr - welcher ölservice sinnvoll ?

VW Golf 4 (1J)

servus, der golf 4 steht meist mehr in der garage als auf deutschlands strassen.

nun blinkt die service leuchte. welcher ölservice ist sinnvoll? longlife oder normale intervalle ?
golf 4, 1.6 fsi, 110 ps, bj. 2002.

33 Antworten

brainstormer und ich haben uns in einem Öl-Thread -> hier und in den dort folgenden Beiträgen schon mal über den Fall "identisches Öl unter zwei Bezeichnungen zu kaufen" auseinander gesetzt.

Beweise für den einen oder anderen Standpunkt gab es (natürlich) nicht, nur mehr oder weniger stichhaltig begründete Vermutungen. 😉 Insofern wird dich das von deiner Vorgehensweise, eher dem Produkt einer größeren Marke zu vertrauen, nicht abbringen.

Allerdings möchte ich noch anfügen, dass du bei deinen Begründungen auch auf Vermutungen angewiesen bist. So gibt es laut Aussagen des Foristen Sterndocktors gar nicht sooo viele Kombinationsmöglichkeiten von Grundöl und Additiv-Paket (siehe -> hier).

D. h., deine Vermutung (Zitat)

"... Kann ja sein, dass beide in derselben Raffinerie hergestellt werden, und beim LiquiMoly wird dann eben noch ein etwas teureres Zusatzadditiv reingeschüttet, das man sich beim Meguin spart, weil man die VW-Norm auch ohne hinkriegt. ..."

basiert mehr auf Wunschdenken, als auf realen Gegebenheiten. Im Endeffekt kombinieren viele Öl-Marken nur das Grundöl X einer Raffinerie und das Additiv-Paket Y eines Additiv-Herstellers und wissen dann, dass dies die Herstellernormen A, B, und C erfüllt. Sooo viele "teure Zusatzadditive", die dann zur Unterscheidung von der Konkurrenz beigemischt werden, gibt es da wohl gar nicht. Siehe beispielsweise auch -> diese Info aus 2006 (Zitat):

"505 01 sind "Leichtlauföle", wo auch die EP-Anford. der PD berücksichtigt wurden. Sind alles teilsynt. o. HC 5W-40er mit dem EINEM, bestimmten Additiv-Paket (gibts nur eins am Markt). Basis = A3/B3."

D. h. obwohl es gehörige Preis-Unterschiede bei den 5W-40er Ölen gab, die die VW-Norm 505 01 (für PD-Diesel ohne Longlife-Service) erfüllten, wiesen sie (damals!) doch nur alle das gleiche Additiv-Paket auf. Es lohnte sich offensichtlich trotz der Vielzahl an PD-TDIs für jeden (der wenigen) Additiv-Hersteller nicht, weitere Pakete mit evtl. leistungsfähigeren EP/AW-Additiven (Hochdruck/Verschleißschutz-Additiven) auf den Markt zu bringen, die das Erfüllen dieser Norm auch gewährleistet hätten.

Mehr zum Thema findest du noch in diesem -> Beitrag aus 2004, diesem -> Beitrag aus 2005 und diesem -> Beitrag aus 2006.

Und wenn dich interessiert, was "gutes Marketing" (im Sinne des Herstellers) ist und wofür du ja auch einen Aufpreis zu zahlen bereit bist, dann schau mal -> hier rein. 😉

Schönen Gruß

P. S.:
Mir persönlich geht's nicht um "den Zehner mehr" im Jahr für gutes Motoröl (dafür habe ich selbst Jahre lang das teure Mobil 1 0W-40 verwendet (siehe -> hier), obwohl der AAM im 93er Vento auch (fast) jede andere Brühe geschluckt hätte), sondern darum, nicht von den PR-Abteilungen großer Konzerne "genasführt" (= an der Nase herumgeführt) zu werden. 😎

kann mir mal eben einer sagen mit wieviel Nm (Drehmoment) die Ölablassschraube festgezogen werden muss/darf?

30 Nm

Zitat:

Original geschrieben von unbrakeable



P. S.:
Mir persönlich geht's nicht um "den Zehner mehr" im Jahr für gutes Motoröl (dafür habe ich selbst Jahre lang das teure Mobil 1 0W-40 verwendet (siehe -> hier), obwohl der AAM im 93er Vento auch (fast) jede andere Brühe geschluckt hätte), sondern darum, nicht von den PR-Abteilungen großer Konzerne "genasführt" (= an der Nase herumgeführt) zu werden. 😎

Danke unbrakeable, genau nur DARUM geht es auch mir hier!

Ich bin weit davon entfernt, jemanden seinen Kaufwunsch ausreden zu wollen und angesichts der (gewollten?) Unübersichtlichkeit des ganzen Themas ist eine entsprechende Wahl des vollends verunsicherten Käufers ja generell auch keine falsche oder schlechte.

Nur technisch muss sie deshalb nicht die beste sein

(auch wenn die Werbung dieses suggeriert und auch wenn wir alle miteinander hier das Ggt. mangels Motorprüfständen und Öl-Labor nicht beweisen könnten, wenngleich die Gespräche mit den Ings. aus der Technischen Produktberatung damals bei Shell doch sehr aufschlussreich waren, wenn man genau zuhört...🙂)

und vor dem Hintergrund von Preis-Leistungs-Verhältnis schon gar nicht!

Alles, was vor allem ICH also hier sagen wollte und offenbar nicht geschafft habe, ist:
Nur weil das Zeugs besonders teuer ist und einen (besonders teuren) Kanister hat, muss es deshalb noch lange nicht das beste sein, wenngleich es sicherlich nicht das falsche ist!

Ich krieg hier nur immer eine Lese-Allergie, wenn in der Art von "name-dropping" die im allg. immer gleichen Markennamen gepostet werden, im allg. immer von Leuten, die selber keine Ahnung und sich mit der Materie auch nicht beschäftigt haben etc., einfach, weil der eine die Markennamen vorplappert (verbunden mit ach so tollen, angeblich eigenen "Erfahrungsberichten" wie: Läuft viel ruhiger, läuft viel schneller, kein Ölverbrauch mehr, keine Probleme bisher...) und alle anderen Markengläubigen diese nachplappern.

Wie Marketing gemacht wird, habe ich in Zeiten des Helix-renames/restarts bei Shell selbst miterleben dürfen und was Namen und Materialnummern in Kombination so aussagen, ist in sich schon ziemlich aussagekräftig... (neue Öle oder solche mit neuem Additiv-Paket bekommen natürlich neue Materialnummern, schon klar, oder..., wenn also die Mat.Nr. bleibt, sich aber der Name ändert und ggf. sogar die Visko-Angabe..., hm...)

Kurz:
Man macht sicherlich nichts falsch, wenn man zu einem entsprechend freigegebenen Öl von z.B. Castrol oder Mobil1 greift, zumal der finanzielle Unterschied letztlich marginal ist, auf die Laufleistung zwischen zwei Ölwechseln bezogen, aber es gibt auch noch andere, sehr sehr gute Marken und Ölhersteller, die zudem sogar günstiger sind, und zwar nicht deshalb, weil sie weniger taugen, sondern weil sie vor allem weniger Geld für und in der Werbung ausgeben...!

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