bei max. 10.000 km im jahr - welcher ölservice sinnvoll ?

VW Golf 4 (1J)

servus, der golf 4 steht meist mehr in der garage als auf deutschlands strassen.

nun blinkt die service leuchte. welcher ölservice ist sinnvoll? longlife oder normale intervalle ?
golf 4, 1.6 fsi, 110 ps, bj. 2002.

33 Antworten

okay, vielen dank für eure hilfe. ich werde mal den mapodo öl, 504 00 bestellen. wie du bereits gesagt hast: das auto ist knapp 10 jahre alt. von vw kann man keine kulanz erwarten, sollte mal was passieren.
die VW-norm entspricht das öl ja.

Meguin Super LL 5w40 100% Syntetisch nach VW 502.00 genügt, und damit hat er auch Sicherheitsreserven was die Temperatur angeht (FSI wird verdammt warm)

Zitat:

Original geschrieben von unbrakeable


Ich denke, du willst sparen? Warum muss es dann unbedingt das teure (kaum einer macht mehr Werbung) Castrol sein?

höhö!😕

Woran man wieder sieht, dass auch die blödeste, aber

MASSIVE

Werbung eben doch nützt, leider!

Der an- und in sich ratlose und überforderte Laie greift dann auf das zurück, was er (aus der Werbung nämlich) kennt und ihm sein Unterbewußtsein, grübelnd vorm Regal stehend, ins Öhrchen flüstert...

Nichts anderes macht vermutlich -fast- jeder, wenn er im Ausland eine Tube Zahnpasta kaufen will.
Findet er zufällig seine heimische Marke, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit genau zu dieser greifen...

Castrol könnte vermutlich auch altes Frittenöl als Super-Bio-Edge-High-Performance-bla-bla-Öl in (fritten-)goldfarbenen Kanistern verkaufen, die Leute würden aufgrund des massiven Werbedrucks weiterhin glauben, dass sie da was ganz besonders gutes haben - oder doch zumindest 100% auf der sicheren Seite sind!

Leider...!😠🙁

Du sagst es! 100%er quote

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Im Durchschnitt hast Du dennoch bei bekannten Marken eine höhere Qualität. Skandale hat man meist bei Ramschanbietern, gerade auch im Lebensmittelbereich. Für eine Marke zu werben bedeutet nämlich auch, Geld in den Markennamen hineinzustecken. Anschließend kann man sich dann nicht mehr erlauben, dass die Marke in Verruf gerät, weil irgendein Test ergeben hat, dass die Qualität nicht stimmt. Nicht ohne Grund hat Intel seinerzeit Milliarden (also Tausende von Millionen!) in den kostenlosen Tausch der falsch rechnenden Pentiumprozessoren gesteckt, und Microsoft hat ebenfalls Milliarden für den Tausch überhitzender XBoxen ausgegeben. Diese Kosten hätte man bedeutend geringer halten können, wenn man sich auf die Pflichten aus der gesetzlichen Gewährleistung beschränkt hätte. Beim FDIV-Bug des Pentium hätte Intel gar nichts zu tauschen brauchen.

Allerdings wäre damit der Ruf dieser Firmen massiv beschädigt worden, und wenn man überlegt, was die weltweite Marketingkampagne etwa für den Pentium gekostet hat und was es kosten würde, wenn Intel-Prozessoren den Ruf unzuverlässiger Ware bekommen würden, da war die Austauschaktion letztlich dann doch billiger.

Insofern wird Castrol sich hüten, Frittenöl zu verkaufen. Das wäre geschäftlicher Selbstmord! Gewiß mag man möglicherweise Öl in identischer Qualität woanders günstiger bekommen. Aber jener andere Händler hat eben deutlich weniger an investierten Werbegeldern zu verlieren, wenn er versucht, die Herstellungskosten durch Senkung der Qualität noch etwas zu drücken und die zugesicherte VW-Norm nur ganz knapp zu erfüllen.

Das ist eine weitere vielzitierte Mär: Dass alle Öle mit der gleichen VW-Norm zwangsläufig gleichwertig seien. Tatsächlich aber sind diese Normen nur Mindestanforderungen. Ein Öl, das die Norm erfüllt, ist für das betreffende Auto geeignet - aber nicht notwendigerweise optimal. Beispielsweise darf 507 00 nur 0,6 % Aschegehalt aufweisen. Es spricht jedoch nichts dagegen, dass ein besonders gutes Öl mit noch weniger Asche auskommt oder noch bei anderen Qualitätsanforderungen die Norm nicht nur erfüllt, sondern übertrifft.

Ob Castrol nun tatsächlich besser ist als eine andere Marke wissen wir nicht genau. Entsprechendes Messwerkzeug steht dem Durchschnittsmenschen nicht zur Verfügung. Man kann aber davon ausgehen, dass es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht schlechter ist und mithin das technisch Machbare an Qualität ausreizt. Alles andere wäre von Castrol betriebswirtschaftlicher Leichtsinn.

Im Umkehrschluss kann man natürlich Glück haben und für weniger Geld tatsächlich ein gleichwertiges Öl einer anderen Marke erwerben. Bei günstigem Internetkauf halten sich die Preisunterschiede allerdings in sehr engen Grenzen. 5 Euro im Jahr sparen und dafür möglicherweise ein suboptimales Öl erwerben? Scheint mir kein sinnvoller Ansatz zu sein.

Da kaufe ich lieber den goldenen Kanister, den man übrigens bei Ebay noch ein bißchen günstiger bekommt als bei Mapodo.

Dem Meisten, was du schreibst, kann ich nur zustimmen. Aber jetzt nähern wir uns natürlich dem Bereich des Glaubens und damit des Irrationalen.

Pauschal auf den "großen Namen" zu setzen, kann ja auch dazu führen, einfach (zu) viel Geld für ein durchschnittliches Produkt auszugeben. Nein, keine Angst, ich bin kein Verschwörungstheoretiker. Aber jeder Hersteller, auch die ganz Großen, muss seine Produkte bzw. deren Herstellung kostentechnisch optimieren. Das dabei die geforderten, nicht zu großen Rückrufaktionen führenden Eigenschaften eingehalten werden, ist auch klar.

D. h. die Rahmenbedingungen sind schon irgendwie für alle Ölhersteller gleich. Auch Liqui Moly kann es sich nicht leisten, faule Kompromisse einzugehen. Und Meguin, als Hersteller der Liqui Moly Öle, profitiert bei der Eigenmarke Megol (übrigens: Made in Germany!) von diesem Know How, ja sogar von gleichen Produktionslinien (teilweise identische Öle in unterschiedlichen Gebinden zum unterschiedlichen Preis!).

Ich wüsste also nicht, weshalb ich Castrol-Produkten aus dem Bauch heraus mehr zutrauen sollte, als z. B. den Meguin-Produkten mit den gleichen Freigaben.

Schönen Gruß

P. S.:
Hier gab es übrigens mal einen ziemlich gut informierten Foristen, der Castrol-Öle als marketingtechnisch optimal betreute Produkte mit nur durchschnittlicher Leistungsfähigkeit aber hohem Preis bezeichnete (oder so ähnlich) und auch die Einführung der damals "neuen" Castrol-Edge-Reihe als alter Wein in neuen Fässern outete. Das stärkt nicht gerade mein Vertrauen in speziell diese Marke.

Am Ende, meine Herren unbrakeable und death&pain, folgt ja alles betriebswirtschaftlichen Regeln und Notwendigkeiten, dessen sind wir uns wohl sicher und dahingehend auch einig, oder?

Ergo kostet natürlich der Aufbau einer Marke Geld und tatsächlich gibt es sehr viele Konsumgüter, die einen Heiden Gewinn abwerfen, der allerdings noch größer wäre, wenn nur die Werbung nicht so teuer wäre...

Wie der Werbefachmann weiß, sind ja 50% aller Werbekosten herausgeschmissenes Geld, die Frage ist eben nur immer: WELCHE 50% ?😁😕

Aber:
Klar ist auch, dass das Werbegeld erstmal erwirtschaftet werden muss und dass das natürlich niemand anderer bezahlt als der Kunde selbst!
So wird vielmehr ein Schuh draus:
Man implementiert eine Marke, die man mit nicht rationalen USPs und Produktvorteilen, gar Life-Style-Aspekten etc. aufpeppt, die mit der eigentlichen, nachprüfbaren, rationalen und objektiven Produktqualität gar nichts mehr zu tun haben.
Man schafft ein must-have-Gefühl und verkauft dem Kunden viel weniger das Produkt selbst (das viele andere ebenso gut produzieren), sondern ein Image.

Siehe ALLE bekannten Bekleidungs- und insbesondere Sportbekleidungsmarken (Adidas z.B. existiert als Firma quasi gar nicht mehr, im wesentlichen besteht das ganze nur aus dem betriebswirtschaftlichen Kern und dem Marketing, alles andere wird weltweit outgesourced...), oder siehe das Beispiel par excellence:

Apple!

Wird bei Foxconn in China unter menschenunwürdigen Bedingungen zusammengeschustert, hat etliche technisch gleichwertige Konkurrenten, nur niemanden mit einem derartig guten Marketing und dem Jesus-Heilsbringer-Ersatz Steven Jobs!
Da spielt dann der reale (!) Gegen-WERT eines iPhones oder iPods oder iPads oder iBooks etc. kaum noch eine Rolle, es ist für viele ein must-have und das vermeintlich damit verbundene Image bzw. die vermeintlich damit verbundene und selbst so empfundene Persönlichkeitsaufwertung (obwohl man damit alles andere als individuell ist, ganz ganz im Gegenteil...!😁) kann gar nicht teuer genug erkauft sein!
Vom after-sales-market (iTunes, App-Store) mal ganz abgesehen...

Apple zeigt aber, dass man durchaus eine Marke aufbauen und trotzdem nur mittelmäßige Produkte herstellen und damit bestens Geld verdienen kann, siehe Empfangsschwäche des iPhones (vom Geo-Tracking will ich hier mal nicht noch anfangen)...

Klar wird man eine einmal aufgebaute, kostbare Marke nicht so leichtsinnig vor die Wand fahren, aber letztlich verdient man erst dann so richtig viel Geld, wenn man den Leuten lange genug eingebläut hat, dass die Marke die beste sei!

Und:
Auch die Entscheidung, ein Produkt zurückzuziehen oder dem Kd. Kulanz etc. anzubieten, folgt letztlich ganz simplen betriebswirtschaftlichen Erwägungen (siehe fight club, höhö).
Sieht man in der Kostenrechnung den Imageverlust als preisgünstiger an, lässt der Hersteller die Finger von teuren Rückrufaktionen, gerade in Märkten, in denen die Produkthaftung weniger streng ist als in USA (siehe VW Golf IV 1.4 Frosttod-Problematik, siehe Golf IV eFH-Defekte, siehe HP & NVIDIA-Grafikkarten-Probleme, von denen ich selbst als HP-Notebook-Besitzer betroffen bin: In USA gab es einen Rückruf und Tausch bzw. Reparatur. In Europa zeigt man dem Endkunden den St***finger, nix mit Kulanz etc., Garantie-Ende ist auch Ende der Fahnenstange!).

Das Geld ist ja nicht weg, es hat nur jemand anderes (sagte in anderem Zusammenhang schon Matthias Deutschmann!)

Ich gehe solchen Marketing-Bauernfängereien jedenfalls von vornherein aus dem Wege.
Auch DAS mag ein Vorurteil und Klischee sein, meinerseits, aber ich bin nicht bereit, im (Sport-)Bekleidungssektor 1000% und mehr zu zahlen, damit auf dem Etikett ein sog. Markenname steht - nein Danke!

Zitat:

Taubitz:


Am Ende, meine Herren unbrakeable und death&pain, folgt ja alles betriebswirtschaftlichen Regeln und Notwendigkeiten, dessen sind wir uns wohl sicher und dahingehend auch einig, oder?

Vollkommen richtig.

Zitat:

Taubitz:


Klar ist auch, dass das Werbegeld erstmal erwirtschaftet werden muss und dass das natürlich niemand anderer bezahlt als der Kunde selbst!

Ja, deswegen ist solche Ware auch teurer. Aber betrachte das Ganze mal betriebswirtschaftlich aus folgendem Blickwinkel.

Stell Dir vor, Du hast zwei Marken, A und B. Bei A machen die Werbungskosten 50% der Gesamtkosten aus (ein zugegebenermaßen extremes Beispiel, um den Unterschied klar herauszustreichen). B macht keine Werbung, also machen die Werbungskosten bei B 0% aus.

Wenn A seine Produktherstellungskosten durch Qualitätssenkung um 10% reduziert, dann sinken die Gesamtkosten nur um 5%, weil die Werbungskosten gleich bleiben. Zugleich entsteht aber ein Risiko, einen Imageschaden zu erleiden, wodurch der Werbeeffekt negiert werden würde und man plötzlich mit 45% höheren Kosten als die Konkurrenz, aber ohne den zugehörigen Imagevorteil, dastünde!

Senkt B seine Produktherstellungskosten durch Qualitätssenkung um 10%, dann sinken auch die Gesamtkosten um 10%. B profitiert also doppelt so viel von der Qualitätssenkung wie A! Zugleich fällt das Imagerisiko für B deutlich geringer aus. Nötigenfalls macht man die sowieso kaum bekannte Marke halt zu und eröffnet eine neue, die von den schlechten Testergebnissen nicht erfasst wird. Verkauft wird ja ohnehin nur über den Preis.

Was denkt ihr, wer von beiden wird sich um maximale Produktqualität bemühen, und wer wird versuchen, stattdessen lieber seine Herstellungskosten so gering wie möglich zu halten?

Natürlich bezahlt der Kunde die Werbung. Er bezahlt damit aber zugleich auch die Motivation des Herstellers, bei der Qualität nichts anbrennen zu lassen! Wer nur über den Preis verkauft, der hat imagetechnisch nichts zu verlieren, ist aber gezwungen, so billig wie möglich zu werden, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Zitat:

Taubitz:


Man implementiert eine Marke, die man mit nicht rationalen USPs und Produktvorteilen, gar Life-Style-Aspekten etc. aufpeppt, die mit der eigentlichen, nachprüfbaren, rationalen und objektiven Produktqualität gar nichts mehr zu tun haben.

Aber auch das kostet Geld, und wer mit der Qualität einbricht, riskiert diese Investition zu verlieren!

Zitat:

Taubitz:


Siehe ALLE bekannten Bekleidungs- und insbesondere Sportbekleidungsmarken (Adidas z.B. existiert als Firma quasi gar nicht mehr, im wesentlichen besteht das ganze nur aus dem betriebswirtschaftlichen Kern und dem Marketing, alles andere wird weltweit outgesourced...)

Dann lass uns mal in den Küchenkleingerätesektor blicken. Da gibt es etablierte Marken, sagen wir Braun und Bosch. Daneben gibt es noch Low-Budget, repräsentiert durch Bomann und Clatronic. Nun kauf Dir mal einen Mixer von Bosch und einen von Bomann, und versuche mit beiden, einen Becher Sahne steif zu schlagen. Beim Bomann wirst Du doppelt so lange brauchen, und mit etwas Pech ist das Zeug dann überschlagen, und Du hast Butter statt Sahne im Rührgefäß. Der Grund fängt schon bei den Schlägern an. Gute Sahneschläger für Küchenmixer sind gebogen und heben dadurch die Luft gut unter die Sahne. Billige Mixer haben primitive, gerade Schläger, die im Betrieb wackelig sitzen und zudem aufgrund des leistungsschwachen Motors langsamer drehen. Von Lebenserwartung des Gerätes will ich schon gar nicht sprechen. Werbekosten hin oder her: Beim Kauf des Mixers bekommst Du als Kunde, wofür Du bezahlt hast.

Vergleichbare Beispiele lassen sich in vielen anderen Sektoren genauso finden.

Zitat:

unbrakeable


D. h. die Rahmenbedingungen sind schon irgendwie für alle Ölhersteller gleich.

Eben nicht. Der eine verkauft über die Qualität, der andere über den Preis. Das sind völlig unterschiedliche Philosophien, deren Konsequenzen sich über das ganze Unternehmen erstrecken.

Zitat:

unbrakeable


Und Meguin, als Hersteller der Liqui Moly Öle, profitiert bei der Eigenmarke Megol (übrigens: Made in Germany!) von diesem Know How, ja sogar von gleichen Produktionslinien (teilweise identische Öle in unterschiedlichen Gebinden zum unterschiedlichen Preis!).

Das ist bei Audi und Seat oder Skoda nicht anders. Aber obwohl ich letztere nicht als Ramsch einstufen würde, kann man keineswegs behaupten, dass ein Audi und ein Skoda gleichwertig sind, bloss weil ihr Kofferraumvolumen identisch ist. Oder noch extremer: Renault und Dacia! Dies ist einfach nur ein Beispiel dafür, dass ein Konzern beide Marketingphilosophien gleichzeitig fahren kann, indem er sie über zwei unterschiedliche Markennamen verteilt. Wenn ein Dacia für 7000 Euro Neuwagenpreis bei einem Test massiv verkackt, dann wird die Öffentlichkeit daraus nicht den Schluss ziehen, dass originale Renaults auch das Letzte sind.

Zitat:

Taubitz:


Apple zeigt aber, dass man durchaus eine Marke aufbauen und trotzdem nur mittelmäßige Produkte herstellen und damit bestens Geld verdienen kann, siehe Empfangsschwäche des iPhones (vom Geo-Tracking will ich hier mal nicht noch anfangen)

Die Stärke von Apple sind die Innovationen. Vor dem Iphone gab es nix Vergleichbares am Markt. Auch heute hat man als Kunde noch immer den massiven Vorteil, dass zahllose andere Hersteller - bis hin zu Autoherstellern - das Iphone aktiv mit Schnittstellen unterstützen. Konkurrenzgeräte, die es als Nachahmer mittlerweile gibt und die das Iphone technisch teilweise übertreffen mögen, stehen hingegen alleine da und werden nur von ihrem eigenen Hersteller unterstützt.

Das mit der Empfangsschwäche würde ich als Panne vergleichbar der Xbox-Überhitzung einschätzen. Nachdem es bekannt wurde, hat Apple sich sofort drum gekümmert. Bei brandneuer Technologie hat man einfach ein höheres Risiko, dass auch mal etwas suboptimal konstruiert ist, als wenn man bestehende Konkurrenzware analysiert, abkupfert, lernt und unter Einsparung der Forschungskosten nachbaut.

Zitat:

Taubitz:


Auch DAS mag ein Vorurteil und Klischee sein, meinerseits, aber ich bin nicht bereit, im (Sport-)Bekleidungssektor 1000% und mehr zu zahlen, damit auf dem Etikett ein sog. Markenname steht - nein Danke!

Egal wo Adidas produzieren mag: Qualitativ sind Bekleidungsprodukte von Adidas deutlich höherwertiger als Adidas-Fälschungen aus China. Gleiches gilt für praktisch alle Produktkopien aus dem Reich der Mitte - bis hin zu profanen Buntstiften. Warum nur, wenn für Adidas nur der Herstellungspreis zählt!?

Ob Markenhersteller sozial verträglich produzieren ist eine andere Frage - obwohl viele genau das tun, weil sie es als Werbeargument erkannt haben. Bei einem aber kannst Du Dir sicher sein: Der Nonamehersteller wird sich niemals um die Arbeitsbedingungen seiner Arbeitnehmer scheren!

Bevor wir hier ganz ins Philosophieren und weg vom Threadthema driften (jetzt sind wir ja immerhin schon bei Apple und Adidas angelangt, wobei es hier doch eigentlich um Autos und um Motoröl gehen sollte) nur noch eine "kurze" 😉 Bemerkung von mir dazu:

Zitat:

Original geschrieben von DeathAndPain



Zitat:

unbrakeable


D. h. die Rahmenbedingungen sind schon irgendwie für alle Ölhersteller gleich.
Eben nicht. Der eine verkauft über die Qualität, der andere über den Preis. Das sind völlig unterschiedliche Philosophien, deren Konsequenzen sich über das ganze Unternehmen erstrecken.

So extrem, wie du sie darstellst, sind in diesem Fall die Unterschiede gar nicht.

Ausgehend von Castrol und Liqui Moly kann man wohl sagen, dass beide im Markt etablierte Marken vom Produktionsvolumen her wahrscheinlich nicht vergleichbar, aber durchaus Marken mit einem gewissen Ruf sind. Megol ist als Eigenmarke des Herstellers der Liqui Moly Öle als (fast) nur Insidern bekannte Marke dagegen schon eher eine Randerscheinung.

Der von mir genannte Forist hat dann vor ein paar Jahren glaubwürdig begründet, dass nicht jedes Öl, das eine Raffinerie verlässt, aus unterschiedlichen Grundölen und Additivpaketen angemischt wird. Da werden durchaus gleiche Qualitäten nur unter verschiedenen Labels verkauft, auch für den Laien durchaus an identischen technischen Daten und Freigaben zu erkennen (siehe -> hier und -> hier). Megol Öle sind also, entgegen deiner Annahme, nicht die Produkte eines Billigheimers, der die nur über den Preis verkaufen kann. Dort bekommst du gute Produkte zu einem fairen Preis.

Noch ein Indiz dafür: Meguin produzierte lange Jahre als unabhängiger Hersteller die LM-Motoröle und verkaufte die identischen Produkte auch über seine Eigenmarke Megol - nur eben deutlich günstiger. Liqui Moly, das bis dahin keines seiner Öle selbst herstellte, gelang es allerdings durch geschicktes Marketing so viel Geld zu verdienen, dass sie Meguin vor ein paar Jahren aufkaufen konnten.

Offensichtlich kann man mit der Verbindung von gutem Marketing und guter Ölqualität mehr Geld verdienen, als nur mit guter Ölqualität alleine. Dass heißt aber mit Wissen um die produktionstechnischen Zusammenhänge im Umkehrschluss, dass man nicht zwangsweise viel Geld für ein gutes Öl ausgeben muss, sondern dass dieses viele Geld im Fall LM einfach nur ins Marketing und in den Gewinn geht. Aber damit du mich nicht wieder fehlinterpretierst: Nicht jedes einfach nur billige Öl ist automatisch auch ein gutes. Es besteht schon ein gewisser Zusammenhang zwischen Preis und Qualität, den man natürlich erkennen können bzw. aufgezeigt bekommen muss.

So, jetzt bin ich aber auch raus aus dieser Diskussion. Ich denke, der TE hat die notwendigen Infos bekommen und wird schon das richtige Öl auswählen. Schlecht wird er wahrscheinlich mit keinem der erwähnten Öle fahren. 😁

Schönen Gruß

Longlife III Öl kostet weniger als 6EUR pro Liter. (5W30)

Und es gibt kein schlechtes Öl wenn es die VW Freigabe besitzt....

Es gibt schon wie erwähnt ein paar Insider Tipps. Die findest du auch bei eBay. Meist nur in eine andere Verpackung abgefüllt.

Zitat:

Original geschrieben von das-markus


Und es gibt kein schlechtes Öl wenn es die VW Freigabe besitzt....

Wie gesagt, VW-Freigabe heisst "geeignet". Es heißt aber nicht "gut" oder gar "sehr gut". Ein als befriedigend einzuschätzendes Öl kann die VW-Freigabenorm knapp erfüllen und trägt dann mit Fug und Recht die Kennzeichnung. Dennoch ist Luft nach oben für bessere Öle.

Und weil man öfters liest, dass Leute auf Mobil 1 schwören, um nicht das teure Castrol Edge zu kaufen und dennoch Qualität zu bekommen: Die billigsten Optionen, je 5 Liter Mobil 1 und Castrol Edge mit VW-Norm 507 00 bei Ebay zu bekommen, sind derzeit diese hier:

Castrol Edge (Link) Mobil 1 (Link)

Wer Kaufpreis und Versandkosten zusammenrechnet, der kommt zu dem Ergebnis, dass das Mobil 1 sogar mehr kostet als das angeblich so überteuerte Castrol Edge. Hochwertige Markenöle haben also ihren Preis, egal aus welchem Hause sie stammen.

Nennenswert billiger wird es bei dem Meguin-Öl (Link), das angeblich identisch mit LiquiMoly ist. Ich kann mich aber des Eindrucks nicht erwehren, dass hier eine Menge Behauptungen aufgestellt werden, die einer dem anderen nachplappert, bis alle überzeugt sind, auf der Seite der Wahrheit zu stehen. Dass LiquiMoly Meguin aufgekauft hat mag beweisbar sein. Dass das unter der Noname-Marke Meguin (noname weil unbekannt) verkaufte Öl genau die gleichen Additive enthält wie Markenöl, kann keiner irgendwie belegen. Kann ja sein, dass beide in derselben Raffinerie hergestellt werden, und beim LiquiMoly wird dann eben noch ein etwas teureres Zusatzadditiv reingeschüttet, das man sich beim Meguin spart, weil man die VW-Norm auch ohne hinkriegt. Der Kanister von Meguin sieht jedenfalls aus wie der übelste Ramsch. Das muss zwar nichts heißen, aber eine bessere Produktverpackung als den Aufkleber "compatible" (mit anderen Worten, kannste reinkippen, wird funktionieren) hätte man mit einem bisschen mehr Liebe auch ohne zusätzliche Werbekosten hinkriegen können. Auch wenn der Begriff "compatible" inhaltlich natürlich seine Berechtigung hat, da 504 00/507 00 in fast jedem VW-Motor funktioniert.

Wenn hier jemand behauptet, überall sei das gleiche drin, dann möchte ich dafür einen stichhaltigeren Beleg hören als "ich komme aus der Schmierstoffbranche, also weiß ich das" oder "der Kfz-Mechaniker meines Vertrauens hat das gesagt".

Sparen würde man bei dem oben verlinkten Meguin-Öl 10 Euro. 10 Euro im Jahr sparen und dafür schlechteres Öl riskieren? Oder gar 10 Euro alle zwei Jahre, wenn man sich zur Ausnutzung des Longlife-Serviceintervalls entschließt? In meinen Augen komplett sinnlos. Überlegt mal, was die restliche Autowartung im Jahr kostet, wenn man die immer mal anfallenden Verschleißreparaturen einbezieht.

Übrigens: In der ganzen Diskussion wurde noch gar nicht erwähnt, dass die BP-Tochter Castrol der weltweit größte Motorölhersteller ist. Wenn Castrol also 1 Million für Werbung ausgibt, dann macht das weit weniger aus als wenn ein kleinerer Ölhersteller den gleichen Betrag investieren würde. Anders ausgedrückt: Pro Öldose geht ein kleinerer Anteil des Preises in die Werbung, weil Castrol einfach viel mehr Öldosen verkauft.

Aber gerade bei einem solchen Marktvolumen werden die nie und nimmer riskieren, mit schlechter Qualität aufzufallen. Wer mehr Marktanteil hat, kann auch mehr verlieren.

Ich wünschte mir, auf jedem Ölkanister sollte ein Diagramm abgebildet sein, wo man direkt ablesen kann, bei welcher Temperatur das Öl welchen Gleitreibungsfaktor aufweist. Denn mit diesen Wert könnte man Öle gut miteinander vergleichen.

Und eine VW Freigabe nach 50x.xx bspw. schreibt ja auch vor wie stabil das Öl sein soll, dass es lang genug extrem schmierfähig bleibt, dass es Ruß aufnehmen kann, das auch im Kaltstart die Schmierung ausreicht usw....

Was dir mit einem "schlechten Öl" höchstens passieren kann, ist minimal höhere Reibung, wo du am Ende eine höheren Verbrauch hast.

Dies war bei meinem Honda damals der Fall, ich hatte das Öl statt 20000km für 45000km drin, der verbrauch ging um 5% nach oben. (bei gleicher Fahrweise, und annährend identischen äußeren Bedingungen)
Das ist mir auch nur aufgefallen weil ich peinlichst genau meine Tankrechnungen mit km usw. erfasse. (allein schon aus steuerlichen Gründen)

Zitat:

Original geschrieben von das-markus


Was dir mit einem "schlechten Öl" höchstens passieren kann, ist minimal höhere Reibung, wo du am Ende eine höheren Verbrauch hast.

Wieso behauptest Du so etwas, wenn die Gegenbeispiele längst genannt sind? Beispielsweise kann ein schlechteres Öl so viel Asche erzeugen, wie die VW-Norm gerade noch erlaubt, während ein gutes Öl bedeutend sauberer verbrennt. Und so gibt es eine ganze Reihe von Parametern, für die die VW-Norm Mindestwerte definiert, die man aber auch übertreffen kann.

Zitat:

Original geschrieben von DeathAndPain


Wenn hier jemand behauptet, überall sei das gleiche drin, dann möchte ich dafür einen stichhaltigeren Beleg hören als "ich komme aus der Schmierstoffbranche, also weiß ich das" oder "der Kfz-Mechaniker meines Vertrauens hat das gesagt".

Den wirst Du so nicht bekommen, das ist es ja gerade!

Ich hab mal ein wenig bei Shell gearbeitet und weiß auch, dass das eine oder andere Helix-Motorenöl A identisch mit B ist, obwohl Name und Bezeichnung voneinander abweichen...

Die Shell-Insider in der Raffinierie wissen das natürlich genauer,

die Ings in der Technischen Produktinfo wissen das auch,

reden dürfen beide und werden beide darüber nicht...!

Schon komisch z.B., dass dasselbe Motorölprodukt im Abverkauf an Industrie A heißt, an Großverbraucher (Werkstätten etc.) aber B und im Retail C, obwohl es sich um dasselbe Öl handelt!

Bei Umstellung der Produktnamen und Bezeichnungen war dem einen oder anderen auch nicht recht vermittelbar, warum sich z.B. der alte Name A in den neuen Namen B ändert (bei gleicher Viskosität, darum geht´s ja...), dieses alte Öl A aber in gewissen Gebindegrößen (drum, IBC) plötzlich dem neuen Namen C (mit abweichender Viskosität) entsprechen sollte, höhö...

Was will ich damit sagen?
a) dass ich es auch nicht genau weiß
b) dass ich keinesfalls behaupten will oder werde und schon gar nicht beweisen könnte oder werde oder will, dass bei dem einen oder anderen tatsächlich dasselbe drin ist

Die schiere Annahme, dass aufgrund des nicht so schönen Kanisters und nicht so endkunden-freundlichen Namens (Meguin-Beispiel) vermutlich nicht dasselbe drin ist, ist natürlich auch nur eine Annahme.
Wenn Du zumal keine Endkunden belieferst, also Dich nicht im Regal mit vielen bunten anderen Etiketten und High-Tech-Kunststoff-Verkaufskanistern um Regal-Meter und Endverbraucher balgen musst, muss auch der Kanister nicht so hochwertig sein und das Etikett nicht so schön bunt...!
Nicht zuletzt kauft der Kunde auch über´s Auge und ein (vermeintlicher) High-Tech-Kanister, zumal im edlen Gold (das Hochwertigkeit suggeriert...) suggeriert dem Kunden eben "etwas gutes".

Von daher hinkt auch Dein Vergleich im Bereich der Haushaltselektrokleingeräte Braun (zu deren Käufer auch ich gehöre) mit Bomann, denn hier vergleichst Du wirklich das eine Ende der Werteskala mit dem anderen, damit Deine Argumentationskette in Sachen Werbung und Endverkaufspreis wieder stimmt.
Es gibt aber, wie überall, die guten, hochwertigen "Zwischenmarken", also weder total teuer noch totaler Schrott, bei denen man im allg. auch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis erzielt.

Im Ölmarkt zumal tummeln sich viele Hersteller, die der Endkunde häufig gar nicht kennt, weil der Hersteller nicht soviel Geld für Werbung in die Hand nehmen will (und für weitere Verkaufsförderungsmaßnahmen wie z.B. Listing-"Gebühren" und Regal-"Miete" im Einzelhandel), um dann bei lächerlichen Margen sein Öl präsentieren zu können und sich gegen die werbestarken Marken (Castrol, Mobil1) behaupten zu müssen.

Marken wie Fuchs, Pentosin, Valvoline, Meguin/Megol etc. tummeln sich vielmehr im Werkstättengeschäft, im Flottenbereich etc. und viele dieser Öle und Marken kriegt der private Endkunde niemals zu Gesicht.
Im übrigen haben auch einige DIESER Öle z.T. keine Herstellerfreigabe (weil sie und deren ständige Erneuerung Geld kostet...!), würden sie aber locker erreichen bzw. übererfüllen.
Das weiß zwar der Insider, der Endkunde weiß das aber nicht, im allg. zumindest...

, zahlt daher sinnvollerweise einen lächerlichen Zehner im Jahr mehr und ist damit auf der sicheren Seite.

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