Batterieschutz, komische Lösung ?

Mercedes E-Klasse W211

Hallo geneigte Leser,
bei diesen kalten Temperaturen hatte ich jeden Morgen nach dem Starten im KI die Meldung: Batterieschutz aktiv, Komfortfunktionen abgeschaltet.
Nach ca 1 min Leerlauf im Stand verschwand die Meldung.
Meine Frau nun wieder( wie die halt so sind 😁 ) kam auf die logische Idee: mal Radio ( Audio) VOR dem Mortorabstellen ausstellen( Knopf drücken ).
( Mein Kopfschütteln hat sie zum Glück nicht gesehen *g )
Komischerweise: seitdem erscheint die Meldung nicht mehr ! Selbst Montag, als Ki -17°C anzeigte.
Komisch ? ! .. ich kanns nicht erklären- aber das wirkt ! ( Bei mir zumindest )
Wär Idee für auch - Batterieschutzgeplagte .
Gruss Pico

Beste Antwort im Thema

Alle Achtung, Deine Frau versteht etwas von Elektrotechnik.

So ist das nun mal.
Die weiß wie es funktioniert.

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Zitat:

Original geschrieben von tza


Eine neue Batterie ist die echte Lösung.

Nicht unbedingt. Meine Batterie ist jetzt gerade 2 Monate alt, und ich sehe diese Meldung trotzdem manchmal. Kann unter anderem auch am Fahrprofil liegen (viel Kurzstrecke)

Grüße,
Wolfgang

Zitat:

Original geschrieben von silviager


liebe männer, bei diesem wetter schalte ich kurz vor dem abstellen alles aus was geht...sagt mir mein bauch immer ganz allein. der bekommt zwar keine meldung für die standheizung, aber die battterieschutzfunktion kommt nicht. gruß silvia

ich frag mal meine Frau, ob sie auch Bauch hatte, bei der Idee ....( sei froh, das Du nicht mein Lachen hörst/siehst ) 🙂

Zitat:

Original geschrieben von tza


Eine neue Batterie ist die echte Lösung. Das Abschalten bewirkt nur eins, nämlich das diese Verbraucher beim starten nicht schon an der Batterie ziehen. Wenn das aber ein Problem darstellt ist ganz simpel die Batterie an ihrem Ende angekommen.

Es ist schon komisch wenn man manuell alles abschaltet und am nächsten Tag wieder an obwohl man ein Komfortfahrzeug fährt bei dem man sich eben um sowas keinerlei Gedanken machen muss sondern nur den Wagen zu starten hat und das allles nur wegen einer lumpigen Batterie...

Bakterie ist von Bull, 100AH, Kälteprüfstrom 600W 3 J alt -- und sprang bei -17°C problemlos an.. ich denke, das kann nicht an der Batterie liegen? ( Ich hab SOWAS im Auge- das könnt meine nächste werden ..

http://www.extrem-off-road.de/batt.html

)

Gruss Pico

Ich habe im Oktober eine neue Batterie eingebaut.
Trotzdem habe ich mich noch nicht einmal annähernd gewundert, daß mit dieser
fast neuen Batterie in den letzten Tagen morgens der Batterieschutz aktiviert
wurde, da ich weiss daß bei tiefen Temperaturen , die Leistungsfähigkeit der Batterie
bis auf 50 % abnimmt.
Heute morgen musste ich dank der Batterieschutzfunktion ca 400 Meter weit fahren,
bevor ich die Sitzheizung einschalten durfte.

Das ist mir allerdings allemal lieber, als mit einer leeren Batterie konfrontiert zu werden.

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Hallo,

der Batterieschutz überwacht die Spannung der Batterie. Unter 11,5V ist bei mir neulich die Meldung gekommen.

Die Berechnung müsste wie folgt laufen:

13,5V = Voll
12,0V = entladene Batterie

Unter Last sinkt die untere Schwelle nochmals ab um die genannten 0,5V.
Sieht der Batterieschutzwächter die sinkende Spannung und misst zugleich den Entnahmestrom, so weiß er wieviel Energie noch zu welchem Zeitpunkt in der Batterie steckt. Bei Kälte bricht die Spannung schlicht stärker ein, so dass er früher abschaltet, was auch Sinn macht da die Kapazität verringert ist.

Zitat:

Original geschrieben von Veropico


( Ich hab SOWAS im Auge- das könnt meine nächste werden .. http://www.extrem-off-road.de/batt.html)

Die Dinger haben nur knapp über 50Ah. Ich denke, die sind für ein großes Auto nur bedingt geeignet. Für Standheizungsbetrieb imho eher gar nicht. Da müsste dann wohl ein Doppelpack her.

Gruß
Achim

Nein muss es nicht. Optimas sind mit ihren 50Ah mehr als geeignet da sie weitaus mehr Energie abgeben können. Sofern überhaupt jemand will stelle ich mal einen erklärenden text ein. Optimas haben einen gigantischen Kaltstartstrom und sind zudem Tiefentladefest. Die 50Ah sind da ein wert er gerne fehlinterpretiert wird.

Alle meine Oldies haben eine Optima und starten damit auch nach 6 Monaten Standzeit sofort.

Zitat:

Original geschrieben von EleganceC


Hallo,

der Batterieschutz überwacht die Spannung der Batterie. Unter 11,5V ist bei mir neulich die Meldung gekommen.

Die Berechnung müsste wie folgt laufen:

13,5V = Voll
12,0V = entladene Batterie

Unter Last sinkt die untere Schwelle nochmals ab um die genannten 0,5V.
Sieht der Batterieschutzwächter die sinkende Spannung und misst zugleich den Entnahmestrom, so weiß er wieviel Energie noch zu welchem Zeitpunkt in der Batterie steckt. Bei Kälte bricht die Spannung schlicht stärker ein, so dass er früher abschaltet, was auch Sinn macht da die Kapazität verringert ist.

janu- aber WARUM erscheint die Anzeige: " Batterieschutz.. blabala "am nächsten Morgen NICHT , wenn Frau paar sek vor dem ausschalten des Kfz das Radio manuell per knopfdruck ausschaltet??

Zitat:

Original geschrieben von general1977



Zitat:

Original geschrieben von Veropico


( Ich hab SOWAS im Auge- das könnt meine nächste werden .. http://www.extrem-off-road.de/batt.html)
Die Dinger haben nur knapp über 50Ah. Ich denke, die sind für ein großes Auto nur bedingt geeignet. Für Standheizungsbetrieb imho eher gar nicht. Da müsste dann wohl ein Doppelpack her.

Gruß
Achim

ich werd mich da mal schlaumachen..

Zitat:

Original geschrieben von tza


Nein muss es nicht. Optimas sind mit ihren 50Ah mehr als geeignet da sie weitaus mehr Energie abgeben können. Sofern überhaupt jemand will stelle ich mal einen erklärenden text ein. Optimas haben einen gigantischen Kaltstartstrom und sind zudem Tiefentladefest. Die 50Ah sind da ein wert er gerne fehlinterpretiert wird.

Alle meine Oldies haben eine Optima und starten damit auch nach 6 Monaten Standzeit sofort.

erklärender, sachlicher text, auch für normalverbraucher zu verstehen, wäre bestimmt hilfreich- ich hätte Interesse !

Keine Sorge, gilt nicht nur für US Fahrzeuge 😉

Zitat:

"Da hier immer wieder die Frage auftaucht, welche Batterie in welches Auto gehört, spendiere ich dem ganzen einen eigenen Artikel.

Grundsätzlich sind US-Fahrzeuge nicht vom Mars, haben also wie alle europäischen Autos auch, 12V Batterien (bei Pick Ups mit 24V Systemen 2 Stück hintereinander). Der erste Schock eines Laien beim Blick unter die Motorhaube rührt meistens daher, das viele US-Fahrzeuge nicht die hier bekannten Batterie-Pole haben, sondern Schraubpole. Die Funktion ist aber genau die gleiche, daher gibt es auch simple „Adapter“, mit denen man recht einfach eine Standard-KFZ-Batterie in ein US-Fahrzeug mit Schraubanschlüssen bauen kann (was sich angesichts der hohen Preise für original-Ersatzteil-Batterien sehr schnell rechnen kann).

Jetzt die grosse Frage: welche Batterie kann ich denn nun in meinen Ami bauen?

Dazu spielen viele Faktoren eine Rolle:

* was für ein Auto ist es?
* Ist es ein Oldie mit kaum Elektrik, oder ein „Pimp-my-ride“-Auto voll mit Multimedia?
* Was erlaubt mir mein Geldbeutel?
* Sonstige Spezialanforderungen (extremes Off-Road, Camping mit viel Batterie-Betrieb...)

Sicherlich nicht falsch liegt man, wenn man seinem Auto einfach die vom Hersteller vorgeschriebene original-Batterie spendiert. Nur ist das im Fall von GM (AC Delco) oder auch Chrysler, nicht unbedingt die wirtschaftlichste Methode (auch eine AC Delco Batterie ist nur eine normale KFZ-Batterie, kostet aber ein Vielfaches), bzw. bei Militär- oder Polizeifahrzeugen oft garnicht möglich.

Die billigste Lösung ist eine Standard-Batterie aus dem Baumarkt oder von ATU&co. Hier gilt es zu klären, welche Grösse? - Die Grösse der Batterien wird in Ah (Ampere Stunden, also die Kapazität) angegeben. Falsch ist die Annahme, eine zu grosse Batterie könnte dem Auto schaden. Laienhaft ausgedrückt bedeutet die Grössenangabe 74 Ah, dass die Batterie 74 Ampere (Stromstärke) eine Stunde lang abgeben kann (kann sie in der Praxis nicht, weil normale KFZ-Batterien nur zu 30% entladen werden können, danach sind sie tief entladen und damit tot) Für Laien: stellt euch einfach vor die Ah sind eine Mengenangabe wie viel Strom in die Batterie passt. Was macht das Auto mit der Batterie? Es lädt sie, und entnimmt beim Anlassen Strom. Theoretisch muss also die Lichtmaschine nur die Menge Strom wieder aufladen, die beim Anlassen entnommen wurde (ok, wenn man im Stand viel Strom entnommen hat, z. B. Durch Radio, TV usw., muss die Lichtmaschine länger laden, was einer gesunden Lima aber nicht weh tut, und eine kaputte machts dann sowieso nicht mehr lang). Dem Auto ist es also völlig egal, wie gross die Batterie eigentlich ist, solange sie genügend Kraft hat, das Auto anzulassen. Und hier wären wir an dem Punkt, dass die Batterie nicht zu klein sein sollte. Denn gerade einen grossen V8 anzulassen kostet mehr Kraft wie bei einem kleinen 4 Zyl. Was hier zählt, ist der sogenannte Kälteprüfstrom (nach DIN Norm der Strom (A), der bei -18°C 30 Sekunden lang entnommen werden kann, ohne dass die Batterie einen Schaden erleidet, nach SAE Norm 30 Sekunden bei 0°C). Bei den normalen Batterien ist dieser Kälteprüfstrom um so höher, je grösser die Kapazität der Batterie ist. Das erklärt auch, warum eine Batterie 74 Ah hat, obwohl im Auto nie mehr als ca. 20 Ah entnommen werden können (siehe Rechnungen unten). Eine 74 Ah Batterie hat also ca. 500 A Kälteprüfstrom. Für was brauchen wir den Kälteprüfstrom? Genau, für den Anlasser. Der Anlasser benötigt einen sehr hohen Strom (A), aber das nur für eine kurze Zeit. Das ganze hier an einem Beispiel:

Anlasser Chevy Small Block, sagen wir mal, um es deutlicher zu machen, das Auto springt nicht sofort an, und wir müssen 10 Sekunden Anlasser-drehen bis er läuft. Der Anlasser zieht 400 A.

Also:

400 Ampere für 10 Sekunden:
400 A * 10 Sekunden / 3600 (Sekunden/Stunde) = 1,11 Ah

Der Anlasser benötigt also für einen Startvorgang 1,11 Ah Kapazität. Zur Erinnerung: von theoretisch 74 vorhandenen Ah. Wir sind also selbst mit einer 60 Ah Batterie noch weit im grünen Bereich.

Kleiner Tip am Rande: 74 Ah KFZ-Batterien haben in etwa die Abmessungen wie AC Delco Batterien, passen also platztechnisch wunderbar in die meisten US-Cars.

Lange Rede, kurzer Sinn: wenns billig sein soll, einfach eine normale 74 Ah Batterie verbauen, und die Sache ist erledigt. Besondere Qualitätsunterschiede unterschiedlicher Marken gibt es heute kaum noch. Lediglich bei den grossen Diesel-Motoren sind 88 Ah Batts angesagt, wegen dem doch auch nicht unerheblichen Strom beim Vorglühen und dem noch höheren Anlasserstrom.

Es geht aber doch noch ein Stück besser, als nur Standard: normale Batterien haben ein paar unschöne Nachteile:

* sie sind meistens schon nach einer Tiefentladung kaputt (Licht oder Radio ueber Nacht vergessen...)
* sie können nur einen kleinen Teil ihrer eigentlichen Kapazität abgeben (statt der 74 Ah nur 30; besonders lästig bei offline Betrieb von TV oder sonstigem)
* bei Kälte versagen sie oft ganz
* sie haben eine recht hohe Selbstentladung (versagen nach längerer Standzeit)
* sie leben nur ca. 3 Jahre
* und noch ein paar mehr...

Abhilfe schaffen Optima Batterien. Das Geheimnis der Technik der Optimas kann man auf http://www.optimabatteries.com nachlesen. Der entscheidende Punkt ist, sie vereinen die Eigenschaften von Gel-Batterien, mit denen normaler KFZ-Batterien. Das Ergebnis:

* extrem robuste, Leistungsfähige Batterien (daher auch für Offroad sehr interessant)
* bis zu 12.000 Zyklen (entladen und wieder aufladen; bei normaler Batterie nur 3 – 4000)
* bei Yellow-Top tiefentladbar (RedTop auch, aber nur ca. 100 mal, daher sehr interessant für offline-Betrieb von TV, Radio...)
* extrem kleine Selbstentladung (nach 250 Tagen immernoch 50% der Kapazität vorhanden)
* keine Auswirkungen von Kälte auf die Batterie (äußerst Zuverlässig, speziell im Winter)
* zu erwartende Lebensdauer bei normaler Nutzung ca. 15 – 20 Jahre
* kann ca. 80% Ihrer Kapazität abgeben, ohne Tiefentladen zu sein (bedeutet im Klartext: man kann 3 Tage Radio laufen lassen und danach noch das Auto ohne Probleme starten)
* keine spezielle Ladetechnik erforderlich (funktionieren also auch problemlos in Oldtimern mit schwachen Limas, und andersrum gesagt, sind bei neueren Autos ruck zuck aufgeladen, da sie sehr hohe Ladeströme aufnehmen können
* geben keine Gase ab (interessant für Einbau im Innenraum/Kofferraum)

Die Optima gibt es in Deutschland in zwei Versionen: Jetzt auch stärker siehe Optima
Die RedTop: 50 Ah, 980 A Kälteprüfstrom, ist als reine Starterbatterie gedacht, für Fahrzeuge ohne viel Elektronik-Ausstattung – Preis ca. 170,- EUR

Die YellowTop: 55 Ah, 870 A Kälteprüfstrom, für Fahrzeuge mit viel zusatz-Ausstattung, oder sonstigen härteren Anforderungen (alte Diesel, offroad Nutzung wo absolute Zuverlässigkeit nötig ist...) - Preis ca. 220,- EUR

Die Optima-Batterien gibt es auch mit den amerikanischen Schraubanschlüssen.

Kleines Rechenbeispiel, warum die Optima mit 50 Ah mehr power hat, als eine Standard-Batterie mit 74 Ah:

die Optima kann 80% ihrer Kapazität abgeben; die normale Batt nur 30%, also:

Optima hat 40 Ah, Standard hat 22 Ah

Nehmen wir als Beispiel jetzt einen alten 6.2L Diesel V8, dessen Anlasser 500 A, und die Vorglühanlage 80 A zieht. Wir brauchen also 10 Sekunden lang 500 A, und 4 Minuten (240 Sek.) 80 A

500 A * 10 Sekunden / 3600 (Sekunden/Stunde) = 1,39 Ah
80 A * 240 Sekunden / 3600 (Sekunden/Stunde) = 5,33 Ah

Insgesamt benötigt das Auto also 6,72 Ah. Die Optima kann 40 Ah liefern, ohne tiefentladen zu werden. Macht also 6 unabhängige Startvorgänge mit nur einer Batterie (die ja im Normalfall nie erreicht werden, da ja nach einem Start sofort das Laden beginnt). Dazu kommt noch, dass diese Autos meistens 2 Batterien haben, womit wir bei 12 Startvorgängen wären; die sollten also auch für den kaputtesten Diesel V8 genügen, um ihn an zu schmeissen [Zwinker]

Ich hoffe, ich konnte hier jetzt erklären, warum eine Optima Batterie fast immer die richtige Wahl ist, da sie sich ja im Lauf der Jahre gegenüber normalen Batterien auch wieder rechnet. Natürlich macht es in bestimmten Fällen keinen Sinn für 200 Euro eine Batterie zu verbauen, wenn das ganze Auto diese Batterie wohl nicht mehr überleben wird.

Mittlerweile gibt es neben der Optima noch andere Hersteller, die die gleiche Technologie anbieten, wie z. B. von Exide die Maxxima 900.

Natürlich darf auch weiterhin jeder im Forum fragen, welche Batterie er in sein Auto bauen soll, nur kann ich mir dank diesem Artikel in zukunft meine Optima- und Formel-Predigten sparen [lol]

Zitat:

Original geschrieben von tza


Keine Sorge, gilt nicht nur für US Fahrzeuge 😉

Zitat:

"Da hier immer wieder die Frage auftaucht, welche Batterie in welches Auto gehört, spendiere ich dem ganzen einen eigenen Artikel.

Grundsätzlich sind US-Fahrzeuge nicht vom Mars, haben also wie alle europäischen Autos auch, 12V Batterien (bei Pick Ups mit 24V Systemen 2 Stück hintereinander). Der erste Schock eines Laien beim Blick unter die Motorhaube rührt meistens daher, das viele US-Fahrzeuge nicht die hier bekannten Batterie-Pole haben, sondern Schraubpole. Die Funktion ist aber genau die gleiche, daher gibt es auch simple „Adapter“, mit denen man recht einfach eine Standard-KFZ-Batterie in ein US-Fahrzeug mit Schraubanschlüssen bauen kann (was sich angesichts der hohen Preise für original-Ersatzteil-Batterien sehr schnell rechnen kann).

Jetzt die grosse Frage: welche Batterie kann ich denn nun in meinen Ami bauen?

Dazu spielen viele Faktoren eine Rolle:

* was für ein Auto ist es?
* Ist es ein Oldie mit kaum Elektrik, oder ein „Pimp-my-ride“-Auto voll mit Multimedia?
* Was erlaubt mir mein Geldbeutel?
* Sonstige Spezialanforderungen (extremes Off-Road, Camping mit viel Batterie-Betrieb...)

Sicherlich nicht falsch liegt man, wenn man seinem Auto einfach die vom Hersteller vorgeschriebene original-Batterie spendiert. Nur ist das im Fall von GM (AC Delco) oder auch Chrysler, nicht unbedingt die wirtschaftlichste Methode (auch eine AC Delco Batterie ist nur eine normale KFZ-Batterie, kostet aber ein Vielfaches), bzw. bei Militär- oder Polizeifahrzeugen oft garnicht möglich.

Die billigste Lösung ist eine Standard-Batterie aus dem Baumarkt oder von ATU&co. Hier gilt es zu klären, welche Grösse? - Die Grösse der Batterien wird in Ah (Ampere Stunden, also die Kapazität) angegeben. Falsch ist die Annahme, eine zu grosse Batterie könnte dem Auto schaden. Laienhaft ausgedrückt bedeutet die Grössenangabe 74 Ah, dass die Batterie 74 Ampere (Stromstärke) eine Stunde lang abgeben kann (kann sie in der Praxis nicht, weil normale KFZ-Batterien nur zu 30% entladen werden können, danach sind sie tief entladen und damit tot) Für Laien: stellt euch einfach vor die Ah sind eine Mengenangabe wie viel Strom in die Batterie passt. Was macht das Auto mit der Batterie? Es lädt sie, und entnimmt beim Anlassen Strom. Theoretisch muss also die Lichtmaschine nur die Menge Strom wieder aufladen, die beim Anlassen entnommen wurde (ok, wenn man im Stand viel Strom entnommen hat, z. B. Durch Radio, TV usw., muss die Lichtmaschine länger laden, was einer gesunden Lima aber nicht weh tut, und eine kaputte machts dann sowieso nicht mehr lang). Dem Auto ist es also völlig egal, wie gross die Batterie eigentlich ist, solange sie genügend Kraft hat, das Auto anzulassen. Und hier wären wir an dem Punkt, dass die Batterie nicht zu klein sein sollte. Denn gerade einen grossen V8 anzulassen kostet mehr Kraft wie bei einem kleinen 4 Zyl. Was hier zählt, ist der sogenannte Kälteprüfstrom (nach DIN Norm der Strom (A), der bei -18°C 30 Sekunden lang entnommen werden kann, ohne dass die Batterie einen Schaden erleidet, nach SAE Norm 30 Sekunden bei 0°C). Bei den normalen Batterien ist dieser Kälteprüfstrom um so höher, je grösser die Kapazität der Batterie ist. Das erklärt auch, warum eine Batterie 74 Ah hat, obwohl im Auto nie mehr als ca. 20 Ah entnommen werden können (siehe Rechnungen unten). Eine 74 Ah Batterie hat also ca. 500 A Kälteprüfstrom. Für was brauchen wir den Kälteprüfstrom? Genau, für den Anlasser. Der Anlasser benötigt einen sehr hohen Strom (A), aber das nur für eine kurze Zeit. Das ganze hier an einem Beispiel:

Anlasser Chevy Small Block, sagen wir mal, um es deutlicher zu machen, das Auto springt nicht sofort an, und wir müssen 10 Sekunden Anlasser-drehen bis er läuft. Der Anlasser zieht 400 A.

Also:

400 Ampere für 10 Sekunden:
400 A * 10 Sekunden / 3600 (Sekunden/Stunde) = 1,11 Ah

Der Anlasser benötigt also für einen Startvorgang 1,11 Ah Kapazität. Zur Erinnerung: von theoretisch 74 vorhandenen Ah. Wir sind also selbst mit einer 60 Ah Batterie noch weit im grünen Bereich.

Kleiner Tip am Rande: 74 Ah KFZ-Batterien haben in etwa die Abmessungen wie AC Delco Batterien, passen also platztechnisch wunderbar in die meisten US-Cars.

Lange Rede, kurzer Sinn: wenns billig sein soll, einfach eine normale 74 Ah Batterie verbauen, und die Sache ist erledigt. Besondere Qualitätsunterschiede unterschiedlicher Marken gibt es heute kaum noch. Lediglich bei den grossen Diesel-Motoren sind 88 Ah Batts angesagt, wegen dem doch auch nicht unerheblichen Strom beim Vorglühen und dem noch höheren Anlasserstrom.

Es geht aber doch noch ein Stück besser, als nur Standard: normale Batterien haben ein paar unschöne Nachteile:

* sie sind meistens schon nach einer Tiefentladung kaputt (Licht oder Radio ueber Nacht vergessen...)
* sie können nur einen kleinen Teil ihrer eigentlichen Kapazität abgeben (statt der 74 Ah nur 30; besonders lästig bei offline Betrieb von TV oder sonstigem)
* bei Kälte versagen sie oft ganz
* sie haben eine recht hohe Selbstentladung (versagen nach längerer Standzeit)
* sie leben nur ca. 3 Jahre
* und noch ein paar mehr...

Abhilfe schaffen Optima Batterien. Das Geheimnis der Technik der Optimas kann man auf http://www.optimabatteries.com nachlesen. Der entscheidende Punkt ist, sie vereinen die Eigenschaften von Gel-Batterien, mit denen normaler KFZ-Batterien. Das Ergebnis:

* extrem robuste, Leistungsfähige Batterien (daher auch für Offroad sehr interessant)
* bis zu 12.000 Zyklen (entladen und wieder aufladen; bei normaler Batterie nur 3 – 4000)
* bei Yellow-Top tiefentladbar (RedTop auch, aber nur ca. 100 mal, daher sehr interessant für offline-Betrieb von TV, Radio...)
* extrem kleine Selbstentladung (nach 250 Tagen immernoch 50% der Kapazität vorhanden)
* keine Auswirkungen von Kälte auf die Batterie (äußerst Zuverlässig, speziell im Winter)
* zu erwartende Lebensdauer bei normaler Nutzung ca. 15 – 20 Jahre
* kann ca. 80% Ihrer Kapazität abgeben, ohne Tiefentladen zu sein (bedeutet im Klartext: man kann 3 Tage Radio laufen lassen und danach noch das Auto ohne Probleme starten)
* keine spezielle Ladetechnik erforderlich (funktionieren also auch problemlos in Oldtimern mit schwachen Limas, und andersrum gesagt, sind bei neueren Autos ruck zuck aufgeladen, da sie sehr hohe Ladeströme aufnehmen können
* geben keine Gase ab (interessant für Einbau im Innenraum/Kofferraum)

Die Optima gibt es in Deutschland in zwei Versionen: Jetzt auch stärker siehe Optima
Die RedTop: 50 Ah, 980 A Kälteprüfstrom, ist als reine Starterbatterie gedacht, für Fahrzeuge ohne viel Elektronik-Ausstattung – Preis ca. 170,- EUR

Die YellowTop: 55 Ah, 870 A Kälteprüfstrom, für Fahrzeuge mit viel zusatz-Ausstattung, oder sonstigen härteren Anforderungen (alte Diesel, offroad Nutzung wo absolute Zuverlässigkeit nötig ist...) - Preis ca. 220,- EUR

Die Optima-Batterien gibt es auch mit den amerikanischen Schraubanschlüssen.

Kleines Rechenbeispiel, warum die Optima mit 50 Ah mehr power hat, als eine Standard-Batterie mit 74 Ah:

die Optima kann 80% ihrer Kapazität abgeben; die normale Batt nur 30%, also:

Optima hat 40 Ah, Standard hat 22 Ah

Nehmen wir als Beispiel jetzt einen alten 6.2L Diesel V8, dessen Anlasser 500 A, und die Vorglühanlage 80 A zieht. Wir brauchen also 10 Sekunden lang 500 A, und 4 Minuten (240 Sek.) 80 A

500 A * 10 Sekunden / 3600 (Sekunden/Stunde) = 1,39 Ah
80 A * 240 Sekunden / 3600 (Sekunden/Stunde) = 5,33 Ah

Insgesamt benötigt das Auto also 6,72 Ah. Die Optima kann 40 Ah liefern, ohne tiefentladen zu werden. Macht also 6 unabhängige Startvorgänge mit nur einer Batterie (die ja im Normalfall nie erreicht werden, da ja nach einem Start sofort das Laden beginnt). Dazu kommt noch, dass diese Autos meistens 2 Batterien haben, womit wir bei 12 Startvorgängen wären; die sollten also auch für den kaputtesten Diesel V8 genügen, um ihn an zu schmeissen [Zwinker]

Ich hoffe, ich konnte hier jetzt erklären, warum eine Optima Batterie fast immer die richtige Wahl ist, da sie sich ja im Lauf der Jahre gegenüber normalen Batterien auch wieder rechnet. Natürlich macht es in bestimmten Fällen keinen Sinn für 200 Euro eine Batterie zu verbauen, wenn das ganze Auto diese Batterie wohl nicht mehr überleben wird.

Mittlerweile gibt es neben der Optima noch andere Hersteller, die die gleiche Technologie anbieten, wie z. B. von Exide die Maxxima 900.

Natürlich darf auch weiterhin jeder im Forum fragen, welche Batterie er in sein Auto bauen soll, nur kann ich mir dank diesem Artikel in zukunft meine Optima- und Formel-Predigten sparen [lol]

da kann ich nur sagen: saugut erklärt, danke Dir - ich werd mir so ein Ding ins Auge fassen!!!!

Gruss Pico

Zitat:

Alle meine Oldies haben eine Optima und starten damit auch nach 6 Monaten Standzeit sofort.

Also jetzt machst Du mich neugierig. 😎

Was für Oldies haste denn? Dein Fuhrpark gefällt!!!

d.h einer vollgepackten e-klasse genügt eine optima mit 55 ah und 765 kälteprüfstrom?

Im Prinzip ja. Ich glaube ich baue eine der Redtops mal in den E und teste.

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