Automatikgetriebe selber Öl wechseln

Ford Focus Mk2

Hallo.
Ich würde gerne mein Getriebeöl prüfen und wenn nötig wechseln, inklusive Filter und Siebe (wenn vorhanden).
Fahrzeug ist ein Turnier Ghia Automatik 1.6 l 74 KW 08/2005.

Kann man kontrollieren, ob das Öl noch ok ist? (Farbe, Geruch, etc.) Ich habe einen ominösen zweiten Messstab im Motorraum, ich denke der ist für das Getriebeöl?! Ist das korrekt.

Wenn ich wechseln möchte, was benötige ich alles dafür? Wie gehe ich am Besten vor? Wie viel Öl und welche Sorte benötige ich? Sollte man "doppelt" wechseln? Also altes Öl raus, neues Öl rein, fahren, dann nochmal Öl raus, diesmal inklusive Filter, etc.

Ich habe leider kein Thema gefunden, welches meinen "Wünschen" entspricht, darum ein Neues erstellt. Wenn gewünscht, bitte verschieben.

Vielen Dank im Voraus und
Gruß,

Marco

Beste Antwort im Thema

Hallo allerseits.

Heute war es soweit. Ich versuche mal kurz und knapp zu erklären, was ich gemacht habe und hänge als Orientierung ein paar Bilder an.

Das von Buddha13 beschriebene und von mir gewünschte "spülen" musste flach fallen, da ich beim besten Willen nicht so etwas wie einen "Ölkühler" und somit auch nicht den beschriebenen Schlauch gefunden habe. Vielleicht bin ich einfach zu dösig gewesen, oder aber mein Auto hat keinen.
Somit bin ich gleich zum Ölablassen über den Getriebedeckel und zum Filterwechsel übergegangen.
Das Ganze hat mich ca. 2 Stunden "Arbeit" gekostet, ungefähr 4,8 Liter Getriebeöl, einen neuen Filter und eine neue Dichtung für die Getriebeölwanne. Es sollen insgesamt 6,7 Liter öl vorhanden sein, somit sind mir die 2 Liter die im Wandler sitzen durch die Lappen gegangen, aber da das Ganze wirklich kein Aufwand war, habe ich mir vorgenommen, das jetzt alle 40 000 Km zu machen, das nächste Mal schon nach 20 000, somit, sollte immer genug frisches Öl vorhanden sein, mit dem Rest dürften Filter und Magnet in dieser Zeit klar kommen.

Ab unters Auto und da sieht man auf der Fahrerseite die "Getriebebox" Bild Nr 1.
Nach dem lösen der ca 20 Schrauben (8er Nuss) habe ich vorsichtig den Deckel abgemacht. Ich hatte das "Glück" das der Deckel mit einer Dichtmasse verschmiert war, das erschwert natürlich nachher das reinigen.
Ich habe ca 6 Schrauben zur Fahrerseite hin nur halb gelöst. Durch das aufgebockt sein sollte mir die Suppe auf der anderen Seite relativ kontrolliert in die Schüssel darunter laufen. Das hat halbwegs geklappt, ganz ohne Sauerei gings natürlich nicht. Nach Ablaufen die restlichen Schrauben gelöst und die Wanne vorsichtig runtergenommen (ein Teil Öl ist noch in der Wanne, also Obacht).

Nun einen Blick auf das Innenleben Bild Nr 2
Man sieht hier sehr schön den Filter, der lediglich leicht eingesteckt ist, einfach runter ziehen, dabei darauf achten das der Dichtring mit rauskommt und dran denken das auch dort noch ne Menge Öl rausläuft. Den Stecker 1 vorher von der "Halterung" 2 ziehen, ist nicht fest, nur leicht draufgesteckt. In diesem Bild ist das schon geschehen. Es wäre interessant zu wissen, wofür dieser Stecker zuständig ist? Vielleicht weiss das ja jemand.
Nachdem der Filter raus war, habe ich den Wagen wieder vom Wagenheber gelassen, damit er möglichst gerade steht, dabei ist noch mal ein ordentlicher Schluck rausgekommen. Ordentlich abtropfen lassen. Ich habe in der Zeit alles ordentlich gesäubert.

In Bild Nr 3 sieht man sehr gut die noch ungereinigte Ölwanne inklusive dem Magneten und dessen Sitz. Es ist schon sehr sehr siffig und hat nicht wirklich was mit sauberem Öl zu tun.

Bild Nr 4 zeigt noch mal den Magnet, vielleicht kann man erkennen, wie dick die Späne und der Schlick da schon drauf sitzt, also mehr hätte der nicht mehr "aufnehmen" können.

Den Magneten entfernen und alles gründlich ab und ausputzen, ich habe mit Bremsenreiniger nachgeholfen, das funktionierte sehr gut. Wichtig ist auch die gründliche Entfernung der restlichen Dichtungsmasse, damit später die Gummidichtung richtig sitzen kann und ihren Dienst verübt.

Danach alles gründlich zusammen bauen, Filter drauf, Stecker wieder drauf, Dichtung auf die Wanne ( Ich habe, wie ich es beim Ölfilter auch seit Jahr und Tag mache, die Dichtung vorher mit den Fingern mit Öl beschmiert. Ob das wirklich was bringt weiss ich nicht, aber ich bilde es mir zumindest ein), ein paar Schrauben durchgesteckt und dann nach und nach alle Schrauben wieder reingedreht.. Erst nur halb, dann alle ganz leicht fest, und dann zum Schluss fest. Aber Achtung, nach fest kommt ab. Während meiner Recherche sind Drehmomente von 4 bis 10 NM aufgetaucht. Ich habe mich für die "handwarm" Methode entschieden. Wichtig ist halt gleichmässig anziehen und keine große Kraft aufzuwenden. Lieber falls es nicht ganz dicht sein sollte, nochmal nachziehen, denn wenn die Dichtung erst mal zu fest ist, dürfte sie kaputt sein.

Jetzt wieder auffüllen. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Das Problem habe ich wie folgt gelöst. Meine Wanne in die ich das Öl abgelassen habe, habe ich mir an einen geraden Ort gestellt und mir dann mit einem Lackstift eine Markierung kurz oberhalb des Flüssigkeitsspiegels gemacht. Nach Entsorgung des alten Öles und ausputzen mit einem Lappen ( Achtung Strich nicht wegwischen) einfach frisches Öl bis kurz unter die Markierung auffüllen. Dann aus der Wanne über einen Trichter mit Sieb in die Öffnung des Peilstabes gefüllt (langsam, das Zeug ist recht dickflüssig). Damit habe ich ziemlich genau so viel drin, wie ich rausgelassen habe. Nach einer Probefahrt mit dickem Grinsen im Gesicht, noch mal den Ölstand kontrolliert.

FERTIG.

Schöne Grüße und ein super Wochenende wünscht,
Marco

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Da eine passende Dichtung aus Gummi verbaut wurde kann auf zusätzliche Dichtmasse verzichtet werden.

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