Auto zu Tode polieren

Sooo..., bei einer Finishpolitur trage ich ca. 2-4 µm Klarlack ab, bei Cutting 4-6 µm, beim Nassschliff 9-12.
Klarlackschicht hat ca. 40 µm.

D.h. in 6-7 Jahren, beim 2x Polieren nur mit Finish-Politur im Jahr, müsste ich durch den Klarlack durch sein. 😕
Hat meine Berechnung irgendwo einen Hacken oder stimmt so?

Beste Antwort im Thema

Auf Nachfrage bei den Brüdern Petzoldt, die sich seit 30 Jahren mit Lacken, Lackpflege und Autos beschäftigen, kann mit einer Excenter nachweislich nicht mehr als 1µm abgetragen werden. Mehrere Versuche, auch nach mehreren Poliervorgängen ergaben, dass man trotz hochwertiger Messgeräte immer innerhalb der Messtoleranz dieser Geräte geblieben ist und nichts an den Werten sich verändert hat.

Mit ner Excenter würde ich max 1µm pro Jahr rechnen, egal viele Durchgänge Du da machst; egal wie scharf die Politur ist.

Bei ner Rota sieht die Sache ganz anders aus, da du auf Kante gefahren und an einer Lackkante schnell durch den Klarlack durchgefahren bist. Mit Fell geht es noch schneller. Die Gefahr besteht aber nicht bei flächiger Auflage und steter bewegung, sondern nur wenn verkantet wird und zu viel Druck auf Ränder von Bauteilen ausgeübt wird. Bekanntermaßen ist dort von Natur aus die Lackdicke geringer.

Lackdicke: Laut Theorie bei Metallic: 1x40µm Basislack, 1x40µm Metalliclack und 1x 40µm Klarlack. Je nach Marke kann man aber auch Auto von 90-300µm Lackdicken antreffen. In Bestimmten Foren wird ja von Aufbereitern gut durchgemessen. Bei 90µm werden da auch die meisten Leute sehr vorsichtig. Aber Klarlack durchpoliert (also auf großer Fläche) bei Leuten die Ihr Auto 2x im Jahr mit Maschine Polieren und nach 10 Jahren ohne Klarlack dastehen, das habe ich noch nie gelesen.

Wenn das so schnell mit den Klarlack durchpolieren ging, dann wäre Nassschliff ja mehr als böse. Trotzdem wird Nassschliff gemacht, weil selbst damit bei vorsichtiger Handhabung viel optisch zu beseitigen ist ( Streifschäden) und dann ca. 5-10µm Klarlack fehlen.

Ich wäre aber trotzdem sehr vorsichtig mit den Aussagen zum Thema so und so viel pro Polieren. Es kommt auch Maschinenart, Druck, Pad, Politur, Lackhärte usw. an. Also viel zu viele Faktoren, um eine genaue Aussage zu treffen, aber es ist wensentlich weniger, als bisher von Dir vermutet. 😉

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Ich war vergangene Woche mi einem Leasingrückläufer bei der DEKRA. Die haben bei der Begutachtung auch die Lackstärke rundum gemessen, um zu sehen, ob irgendwelche Teile nachlackiert waren (Mercedes C-Klasse, rundum zwischen 140 und 155µm).

Mein Vorschlag: Wenn Du zur DEKRA/TÜV wegen HU musst (oder auch vorher), einfach mal nett fragen, ob er an ein oder zwei Stellen mal den Schichtdickenmesser drauf halten kann.
Die Werte (und die genaue Messstelle) merkst Du dir und nach der nächsten Aufbereitung mit Polierdurchgang fährst Du dort noch mal vorbei und lässt nachmessen.
Dann hast Du die genauen Werte für Deinen Wagen.

Um mich mal wegen eines anderen Threads zu revanchieren:
Mona, wie wärs mit einem Lackschichtenmessgerät? Tu es! Tu es! 😁 😁 😁

Gruss DiSchu

Wieso willst du so oft Polieren?
Das macht man nur, wenn der Lack nach einigen Jahren ausgeblichen ist und dann vielleicht alle 2 Jahre mal. Ansonsten nimmt man Wachs.

Zitat:

Original geschrieben von bauer-power


Wieso willst du so oft Polieren?
Das macht man nur, wenn der Lack nach einigen Jahren ausgeblichen ist und dann vielleicht alle 2 Jahre mal. Ansonsten nimmt man Wachs.

Nenene, das ist bei Mona der falsche Ansatz 😉 aber nicht nur bei ihr - LOL. Ausgeblichen geht schon mal nicht. Der Lack sollte im Idealfall komplett defektfrei sein und immer Hochglanzoptik haben ... Lach. Ein Kampf gegen Windmühlen, denn leider muss man das Auto noch bewegen. Da tut man eben zwischendurch das möglichste. Und da kommt das Auto selten um eine kleine Hochglanzpolitur im Frühjahr herum.

Schau dir mal deinen Wagen unter einer Lichtquelle an. Die kleinen kreisrunden Kratzer sind es, die uns so auf die nerven gehen. Da hilft auch kein Wachs. Leider

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Zitat:

Original geschrieben von frosch112000


Ich war vergangene Woche mi einem Leasingrückläufer bei der DEKRA. Die haben bei der Begutachtung auch die Lackstärke rundum gemessen, um zu sehen, ob irgendwelche Teile nachlackiert waren (Mercedes C-Klasse, rundum zwischen 140 und 155µm).

Mein Vorschlag: Wenn Du zur DEKRA/TÜV wegen HU musst (oder auch vorher), einfach mal nett fragen, ob er an ein oder zwei Stellen mal den Schichtdickenmesser drauf halten kann.
Die Werte (und die genaue Messstelle) merkst Du dir und nach der nächsten Aufbereitung mit Polierdurchgang fährst Du dort noch mal vorbei und lässt nachmessen.
Dann hast Du die genauen Werte für Deinen Wagen.

Wenn es so einfach wäre, Frosch.

Ein Lackdickenmessgerät misst an einem sehr kleinen Punkt. 1mm daneben sind die Werte schon ganz anders. Diesen Punkt allein wiederzufinden ist selbst mit kleinster Markierung sehr schwer.

Wir haben mal auf einem Treffen mit einem Gerät versucht nur einen Punkt wiederzufinden. Auf dem Lack vom Wagen bei der vermeintlich absolut gleichen Stelle Werte mit Schwankungen von +/-10µm. Wir haben auf dem Testblech, was zur Eichung des Gerätes bei liegt fast immer den gleichen wert gehabt. Somit war es keine Messungenauigkeit oder -tolleranz vom Gerät, sondern wirklich der nicht gleichmäßige Lackauftrag und die punktuelle, sehr kleine Messfläche, wo die Lackdicke gemessen wird.

Auch ein Grund, warum viele Aufbereiter, die die Lackdicke messen, mehrere Messungen machen und dann den Mittelwert bilden.

Ich glaube nicht, dass man den Klarlack so schnell durchpolieren kann. Wer zweimal pro Jahr poliert, egal ob von Hand oder mit Maschine, der muss sich vermutlich die nächsten 20 Jahre keine Sorgen machen. 😉

So wie ich es gelesen hab, ist der Lackabtrag -selbst bei schärferen Produkten wie Lackreinigern- äußerst gering.

Hallo,

den Titel finde ich unpassend. Warum nicht Wie dick ist der Klarlack? oder Wie oft kann man polieren?
Da könnte sich dann JEDER etwas drunter vorstellen.

Zitat:

Original geschrieben von MonaLisa_22


Sooo..., bei einer Finishpolitur trage ich ca. 2-4 µm Klarlack ab, bei Cutting 4-6 µm, beim Nassschliff 9-12.
Klarlackschicht hat ca. 40 µm.

D.h. in 6-7 Jahren, beim 2x Polieren nur mit Finish-Politur im Jahr, müsste ich durch den Klarlack durch sein. 😕
Hat meine Berechnung irgendwo einen Hacken oder stimmt so?

In etwa passt das schon. Irgendwann ist natürlich Ende mit Klarlack😰

Es macht auch keinen Sinn die jetzige Lackstärke zu wissen, wenn die Stärke vor 2 Politurdurchgängen nicht bekannt war. Da fehlt der Ausgangswert. Ist aber wie schon geschrieben wurde eh schwierig zu messen😉

Das eure Exzenter nur wenig Material abnehmen oder nur 1 mü abtragen stimmt nur bedingt (wenn ich jetzt keinen Denkfehler habe).

Vorgestellte Scene: Gleiches Pad, gleiche Politur, eine Exz. und eine Rota. Mit beiden Maschinen halte ich 5 Sekunden auf den Lack.
Rota: Abtrag 5mü (nur Beispiel) Swirls weg.
Exz.: Abtrag 1 mü (nur Beispiel) Swirls nicht weg.

Da ihr aber anscheinend die Swirls mit euren Exz. weg bekommt, so habe ich es oft verstanden, fahrt ihr wahrscheinlich öfters über den Lack, also ist den Abtrag entsprechend.

Es kommt auf das Ergebnis an und wenn das xyz sein soll, kostet es x mü, (fast) gleich mit welcher Maschine.

Von ner Maschinenpolitur muss man schon etwas Ahnung haben. Ansonsten geht man lieber von Hand an den Lack. Da ist das Risiko des Durchschleifens aufjedenfall erheblich geringer.

@210bob: Selbstverständlich bekommt man Swirls mit Der Exzenter weg, je nach Lack auch nach einem Durchgang. Richtig ist natürlich, dass man so viel Lack wegnehmen muss wie die Defekte tief sind. Als Pflegeamateur ist mir da aber die Exzentermaschine lieber. Wenn ich 3 Durchgänge brauche, dann kann ich sehr sicher sein, dass ich wirklich nur so viel Lack abgetragen habe wie es notwendig war. Wenn ich mit der Rotationsmaschine nach einem Durchgang einen defektfreien Lack habe, dann ist das zwar toll, aber evtl. habe ich schon viel zu viel Lack abgenommen.

@Aygo Club: Solche Pauschalaussagen sind absoluter Unfug. Wenn man eine Exzentermaschine verwendet muss man schon groben Unfug treiben, um den Lack zu beschädigen. Bitte nicht alle Maschinentypen in einen Topf werfen.

Meine Anfrage bezog sich auf den Abtrag mit Exzenter und einer Finish-Politur. (Da er gerade mit den "normalen" Messgeräten nicht messbar ist und sich in dem Mess-Toleranzbereich hält.)

Die Aussagen von Mike Pennington von Meg. und der Brüder Petzolds stimmen überein - ich denke, man kann sich drauf verlassen. 🙂 Danke, Igel, nochmal dafür!

Man kann höchstens den Test an einem Objekt machen das demnächst eh lackiert wird. Wenn also einer nen Stoßfänger oder so hat, oder sonst was was lackiert werden soll.
Lackstärke messen. An x Punkten.
So nun poliert man 3 - 4 mal das Teil (nicht komplett denk ich, nur die Messstellen) Und misst nochmal. So könnte man grob nen anhaltspunkt haben was 3-4 Polierdurchgänge abtragen.

Nur leider eine präzise Messung ist fast unmöglich. Man braucht einen Laserpointer auf einem Stativ, um genau dieselbe Stelle wieder zu markieren. Nur ein mm weiter und die Messung ist futsch. Dann muss man auch noch die Messtoleranz des Geräts beachten. Wenn es nur eine Toleranz von +-2% hat, sind das bei 100µ schon 2µ...

Wenn man jetzt mit einer scharfen Politur und Wolle in einem Durchgang mal vielleicht 3µ abnimmt und das Gerät vorher die 2% Toleranz im Minusbereich gemessen hat, und danach aber die 2% Toleranz im Plus misst, dann hat man eine mögliche Toleranz bei 100µ von 4µ aber nur 3 wegpoliert.

...alles schön und gut......aber bietet das leben nicht noch andere probleme...😁..😉

Schon, aber nicht in diesem Forum hier.

mfg

Zitat:

Original geschrieben von MonaLisa_22


Nur leider eine präzise Messung ist fast unmöglich. Man braucht einen Laserpointer auf einem Stativ, um genau dieselbe Stelle wieder zu markieren. Nur ein mm weiter und die Messung ist futsch.

Trotz Laserpointer ist es eigentlich unmöglich, den genauen Punkt wiederzufinden. Messtolleranz hin oder her. Die Messgeräte messen an einer Stelle, die evtl so groß ist wie die Spitze (nicht der Kopf) einer Stecknadel. Um aber nicht zu wackeln, besitzen sie eine viel größere Auflagefläche auf dem Lack. Den Punkt kann man so nicht wiederfinden. Deswegen werden solche Messungen flächig gemacht und ein Mittelwert gebildet. Extrem dünne Stellen werden dann nochmals seperat betrachtet und auch bei der Politur berücksichtigt.

Ich mache den Aufwand bei der Fahrzeugpflege jetzt schon über 3 Jahre mit, habe nicht nur deutschsprachige Foren durch, aber eben noch nie gelesen, dass jdm den Klarlack durchpoliert hat oder so weit runter ist, dass er die maschinelle Politur aufgibt. So etwas ist mir noch nicht unter gekommen, auch nicht gerüchteweise. Ich möchte es nicht 100% ausschließen und auch sonst bin ich ja lieber der Opportunist, aber hier kann man klare Entwarnung geben. Erst reicht bei Excenter, weichen Pads und Finishpolituren.

Wirklich harte Pads und miese scharfe Polituren nutzt man ja nur zur Defektbeseitigung und bei der regelmäßigen Pflege achtet man ja auf Defektvermeidung. Ergo nutzt man scharfe Polituren nicht regelmäßig und eher partiell. Solange keine Rota ins Spiel kommt, würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen. Bei einer Rota mit hartem Schaumstoff oder Fell passiert es mal, dass an Kanten, Sicken oder durch böses Verkanten der Maschine zu Schäden kommt, !wenn man nicht weiß, was man da tut!.

Im Allgemeinen nimmt man aber auch nicht viel ab. Oft reicht es ja schon, Kratzer nicht vollständig in der Tiefe mit Politur "auszuschleifen", sondern deren Kanten so zu brechen (abzurunden), dass sie als scharfe Abgrenzung nicht zu sehen sind. Die Kratzer sind deswegen nicht weg, aber eben nicht mehr unter Licht sichtbar, weil die Lichtbrechung in der Kante eine zu feinen Übergang hat, statt eine scharfe Trennline.

Sry, ich bin schon wieder weg vom Thema.

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