Auto fährt ruckartig los - Automatik

Renault Scenic 1 (JA)

Hallo zusammen,

brauche dringend euren Rat.

Habe eine Scenic 1.6 16V aus 2002. 150tkm gelaufen. Automatik.

Wenn man diesen längere Strecke fährt und dann wieder ins Stadtgebiet kommt mit viel Stop and Go fährt dieser beim Anfahren ruckartig los. Man merkt richtig das man das Gaspedal drückt und erst nach 1-2 Sekunden greift es und der Wagen fährt dann mit einem Rucken los. Besonders unangenehm, wenn man am leichten Hang anfährt, dann greift es erst nach 1-2 Sekunden und man rollt leicht nach hinten dabei bis er loszieht.

War in der Werkstatt, konnte man mir leider nix konkretes sagen, nur einen Getriebeölwechsel habe ich gemacht vom Automatikgetriebe, hat aber leider nix gebracht. Was kann es noch sein und wenn ihr konkrete Ideen habt, wie liegt man kostentechnisch da.

Danke vorab schonmal.

31 Antworten

Zu den Modulationsventilen vom DP0 möchte ich erwähnen, dass ich dieses Problem auch schon hatte. Die Ventile sind aber nicht einfach so kaputt. Wenn sie defekt sind gibt das schon eine Fehlermeldung, und sei es nur ein Fehler des Stromkreises der Modulationsventile. Dieser wird in der ECU auch als solcher abgelegt. Auch hier leuchtet das Lämpchen nicht sofort, sondern nach dem 3x-Prinzip. Tritt der Fehler 2x auf und dann 1x nicht, dann wird das Getriebelämpchen nie aufleuchten, der Fehler ist aber trotzdem in der ECU gespeichert. In dem Moment wo der Fehler 3x aufgetreten ist hintereinander leuchtes das Lämpchen auf und das Getriebe geht in den Notbetrieb. Das gibt einen richtigen "Schlag" und ab da schaltet das Getriebe nicht mehr und das Fahrzeug hat keinen "Zug" mehr. Die Kupplung im Wandler wird nie mehr eine feste Verbindung herstellen sondern es läuft alles nur noch über die Mitnahme der bieden Turbinenblätter durch das Öl. Dadurch wird das sehr heiss und ein komplettausfall des Getriebes (des Wandlers) ist nur noch eine Frage der Zeit.

Zitat:

@hsvfan09 schrieb am 5. Juli 2021 um 18:40:36 Uhr:


@msoehnlein: OK, komisch das jemand von Renault letztens meinte man könne bei dem Scenic nichts mit deren Software auslesen. Kann ich ja nochmal fragen. Wie genau heißt die Software wo man nach fragen sollte und wie viel kostet das Auslesen und wie lange dauert das?

Die Software heisst CAN CLIP und ein Auslesen dauert 5-10 Minuten, je nachdem wie gut der Mechaniker den Computer im Griff hat 😁

Pass übrigens auf wenn du die Modulationsventile wechselst. Die alte Generation dieser Modulationsventile liefen mit 50Hz. Die neuere Generation (und das sind vermutlich die meissten die man jetzt kaufen kann) funktionieren jedoch mit 100Hz. Dazu braucht es nach dem Einbau einen Software-Update der ECU. Diesen kann dir aber jeden Renault-Werkstatt machen. Kosten wohl so um die 50€ oder so. Machst du den Update nicht wirst du Probleme haben mit dem DP0-Getriebe und öfter wird das Getriebelämpchen aufleuchten und es werden Fehler in der ECU auftauchen. Also unbedingt den Update machen nach dem Wechsel.

Ok, werde aber jetzt erstmal Fehler auslesen lassen bei Renault wie vorgeschlagen. Du meinst ja, dass man ein defektes Modulationsventil definitv darin sehen kann. Macht ja sonst keinen Sinn es zu tauschen.

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Zitat:

@msoehnlein schrieb am 5. Juli 2021 um 18:49:15 Uhr:



Zitat:

@hsvfan09 schrieb am 5. Juli 2021 um 18:40:36 Uhr:


@msoehnlein: OK, komisch das jemand von Renault letztens meinte man könne bei dem Scenic nichts mit deren Software auslesen. Kann ich ja nochmal fragen. Wie genau heißt die Software wo man nach fragen sollte und wie viel kostet das Auslesen und wie lange dauert das?

Die Software heisst CAN CLIP und ein Auslesen dauert 5-10 Minuten, je nachdem wie gut der Mechaniker den Computer im Griff hat 😁

Ich vermute, das ist nur ne billige Ausrede, um sich das Auto vom Hof fernzuhalten. Die Generation Renault war durchaus schon diagnosefähig, nur ist da die Fehlersuche nicht einfach nur mit Stecker dran und sehen was der Speicher ausspukt, und als Austausch empfohlen wird, abgetan. Hier ist noch etwas Nachdenken erforderlich, was bei der neueren Generation von Fahrzeugen nicht mehr erwünscht ist, es soll ja Geld einbringen durch Akkordteiletausch.

Genau so.
Entweder da geht einer ran der Ahnung von der Materie hat und auch weis wie man ein Multimeter und ein osziloskop verwedent oder es werden teile getauscht bis der Fehler weg ist. Und das wird Teuer !

Zitat:

@hsvfan09 schrieb am 6. Juli 2021 um 06:58:44 Uhr:


Ok, werde aber jetzt erstmal Fehler auslesen lassen bei Renault wie vorgeschlagen. Du meinst ja, dass man ein defektes Modulationsventil definitv darin sehen kann. Macht ja sonst keinen Sinn es zu tauschen.

Eine Garantie gibt es nicht, dass wirklich Fehler gespeichert sind. Es gibt durchaus Defekte die halt leider nicht für die ECU erkennbar sind. Es ist schon so, dass die erste Generation der ECUs noch nicht so eine ausgefeilte automatische Fehlererkennung hatten, doch einmal auslesen für ein paar Euro kann sicher Geld sparen und eventuell schneller zum Ziel führen, als einfach wild drauflos zu tauschen.

Man könnte bei der Gelegenheit auch mal die Selbstanpassung der Automatik-ECU löschen. Das hatte diese ECU auch in den Ier-Serien schon, dass sie mit dem Fahrverhalten des Lenkers lernte und das Schaltverhalten entsprechenden angepasst hat. Löscht man diese, wird diese Einstellung wieder auf Werkseinstellung zurückgesetzt. Ab da beginnt die ECU dann wieder neu zu lernen wie dein Fahrverhalten ist, und passt das Schaltverhalten deinem Fahrstil an. Das kann dir jede Renault-Werkstatt machen, wenn sie sowieso schon den Computer angeschlossen haben um die Fehler auszulesen. Ist eine kleine Funktion in der selben Software und braucht maximal 5 Minuten Zeitaufwand.

Die Software kann übrigens ziemlich viel - auch bei deinem Scenic I Modell. Zum Beispiel kann man damit auch die Drehzahlen des Getriebes "beobachten" und Motorendrehzahl mit der Drehzahl des Turbinenrades vom Wandler und der Drehzahl nach dem Wandler vergleichen, und man sieht den wirklich physisch eingelegten Gang des Getriebes (1, 2, 2P, 3, 3P ...) wobei das P heisst, dass die Kupplung geschlossen ist) usw... Vor allem sieht man auch die Getriebeöltemperatur - ob das zu heiss wird. Das sind alles Dinge, die ein Standard-OBD-Gerät nicht auslesen kann.

Noch ein Update von mir, nachdem ich ein längeres Gespräch mit einem Mechaniker von Renault hatte.

Man teilte mir mit:

Aufgrund der Fehlerbeschreibung, sowie Baujahr und Getriebetyp, ist das Problem wahrscheinlich die Modulationsventile im Schaltschiebergehäuse. Das Messen mit Multimeter wäre nicht so einfach, da sehr schwierig erreichbar.

Erfahrungsgemäß ist die einzige wirkliche Abhilfe, der Austausch des Automatikgetriebes. Was in diesem Fall leider zu einem wirtschaftlichen Totalschaden führt.

Zu meinen Nachfragen, ob man CAN CLIP mal testen sollte, meinte er, es würde aus Erfahrung nichts bringen bei diesem Fehler und sich dieser auch nicht verstecken, würde auch 100€ kosten. Auch die Selbstanpassung der Automatik zurückzusetzen würde sich nicht lohnen um den Fehler zu lösen. So seine ehrliche Einschätzung zu diesem Problem...

Womit wir wieder beim Thema Akkordtausch der Baugruppen sind. Ist halt einfacher, gleich alles raus und ein neues rein. Und man erhofft sich damit auch, das Problem großzügig weggetauscht zu haben. Bevor der Kunde doch nochmal vorbei kommt und nervt, weil die gewünschten Tätigkeiten sich nicht so richtig verrechnen lassen. Da ist so ein neues Austauschteil doch viel preiswerter, nicht für den Kunden, sondern für die Werkstatt. 😁

Ergänzend noch: Das Phänomen mit dem ruckartigen Losfahren tritt wirklich nur vermehrt auf, wenn man den Wagen einige Zeit warm gefahren hat. Wenn ich nur im Stadtgebiet umherfahre kurze Strecken ist alles ok...sehr seltsam. Getriebeöl wurde ja gewechselt, hoffentlich korrekt. Ansonsten evtl. noch jemand eine Idee was es sonst noch sein kann? Die Renault Werkstätten haben wenig Interesse dem Fehler genauer auf den Grund zu gehen habe ich gemerkt auf Anfrage...

Da bleibt nur die Magnetspule des Modulationsventil. Mehr Wärme ist gleich höherer Wiederstand.
Das Öl kanns ja nun nicht mehr sein, das ändert zwar auch seine Viskosität mit zunehmender erwärmung, aber da es Neu ist gehe ich davon aus das es das nicht sein kann.
Es sei denn das falsche Öl ist drinn. Das wäre dan noch ne Möglichkeit.
Das DP0 Getriebe soll mit D3SYN von ELF befüllt werden.
Was das Öl nun genau für Spezifikationen hat weis ich nicht aus dem Kopf heruas. Da müsste ich selber Google benutzen.
Ich weis aber aus Erfahrung das die Getriebe auch mit D2Matic laufen, wir hatte einige die damit befüllt wurden weil kein D3SYN da war. hat immer funktioniert.

Das es am Getriebeöl liegt schließe ich eher aus. Das Verhalten ist ja genau das gleiche wie vor dem Wechsel. Als Öl hatte die Werkstatt nachgeschaut und dann das Dexron 3H empfohlen und verwendet. Hoffe das ist ok?

Und wenn du meinst Magnetspule. Bedeutet das das wir zuvor einmal angemerkt das Magnetventil defekt sein kann und gewechselt werden kann/sollte? Kommt man da einfach dran, da Renault ja meinte es wäre nicht so leicht zu erreichen. Kann das eine gute freie Werke auch tauschen oder wird das schwierig für die?

Das DP0 Getriebe ist wirklich bekannt dafür, dass die beiden Modulationventile Probleme machen können. Ist so ein Wenig der Schwachpunkt bei diesem Getriebe. Sonst gelten sie als sehr robust.

Hier mal ein Video zum Tausch der beiden Ventile. Citroen verbaut übrigens das gleiche Getriebe. Dort heisst es einfach AL4, ist aber das selbe.

Zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=WsJBWWLtP7w

Ich hab die mal bei meinem Renault Megane I 1.6 16V Jg. 2001 tauschen lassen in einer Renault Vertragswerkstatt. Hat mich inklusive neuer Ventile und einspielen des nötigen Softwareupdates (Grund hab ich in einer vorherigen Antwort bereits beschrieben) 750 Schweizer Franken gekostet. Das wären wohl ungefähr 680€. Ich gebe aber zu bedenken, dass in der Schweiz die Mechanikerstunde fast 150€ kostet, also könnte das in Deutschland um einiges günstiger sein 🙂

Kurzes Update nach Werkstattbesuch:

Das Getriebeöl wurde vor 3 Wochen getauscht. Das Ruckeln blieb bei längerer Strecke. Hab nochmal druntergucken lassen und prüfen lassen ob evtl. Öl fehlt.

Die selbe Werkstatt meinte nun das man sehen konnte, dass der Wagen Öl verliert am Getriebe. Dem Mechaniker vor 3 Wochen wäre dies nicht aufgefallen, also müsste es erst danach nun aufgetreten sein...

Man könnte um dies zu beheben nur das Getriebe ausbauen und evtl. liegt es am Simmerring. Kosten ca. 500 Euro.

Was meint ihr dazu, woran kann dies nun liegen? Im Oktober steht TÜV an.

Kann ich so weiterfahren? Soll ich bis dahin etwas unternehmen oder erstmal warten was der TÜV meint und dann den Wagen je nach Kostenpunkt reparieren lassen (evtl. kommt ja noch mehr dazu) oder dann abstoßen?

Vielen Dank.

Ist es denn wirklich Getriebeöl, oder ist es Motorenöl? Ich würd auf jeden Fall mal erst mit Ölstopp versuchen. Ich hatte bei meinem Megane II 1.6 16V Automatik viel Ölverlust. Eine Dose Liqui Moly Ölstopp ins Motorenöl rein und nach etwa 800km Ölwechsel gemacht. Alles war wieder dicht und blieb es auch. Die Werkstatt meinte bei mir auch es könne eventuell der Simmenring sein. Ob es Motorenöl oder Getriebeöl ist merkt man am Geruch - ein Profi kennt den Unterschied. Wie haben sie denn den Ölwechsel des Getriebes gemacht? Renault sagt klar, man solle die Schraube ersetzen bei einem Wechsel des Getriebeöls. Wie du in meinem Video zum Wechsel der Modulationsventile erkennen kannst (Am Anfang) sind da zwei Ablassschrauben "inneinander". Ich würde so einen Wechsel nicht in einer freien Werkstatt machen lassen - oder zumindest nur in einer die sich mit dem DP0-Getriebe auskennt. Kann gut sein, dass die da auch was nicht mehr richtig dicht bekommen haben. Auch das wiederbefüllen des Getriebes ist eine nicht ganz unkomplizierte Angelegenheit bei diesem Getriebe. Da ist nichts mit einfach ablassen und wieder auffüllen.

Wenn du mir eine Mail-Adresse gibts kann ich dir ein Dokument schicken das den Wechsel beschreibt. Am Besten als private Nachricht.

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