Aussentemperaturanzeige stimmt nicht

Ford Mondeo Mk4 (BA7)

Leute,

ich glaub, meine Aussentemperaturanzeige zeigt immer 2-3 Grad zu viel an (im Sommer sogar mal 41°, und das ist sicher viel zu viel gewesen). Das nervt mich, besonders wenn ich Winter viel unterwegs bin, haette schon gerne gewusst, ob es 3 oder doch nur null Grad hat...

Mein Haendler meint, der Temperaturfühler sei in Ordnung, die Positionierung jedoch nicht ideal, sodass immer Motorstauwaerme die Temperatur in die Höhe treibt.... kann das wirkcih sein, dass der Sensor so doof angebracht ist.... 😕

Und ja, theoretisch kann ich immer 2 Grad von der gezeigten Temp abziehen, dann weiss ich in etwa wie warm/kalt es wirklich ist (falls die 2-3°wirklich konstant falsch sind) aber bei einem Auto von 35kEUR dürfte sowas eigentlich nicht sein, oder??

LG
Ollie
P.S. Mondeo Titanium Traveller Diesel, BJ 05/2010, falls das wichitg ist

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Olliminator01



ich glaub, meine Aussentemperaturanzeige zeigt immer 2-3 Grad zu viel an

Man muß an der Stelle sagen, daß so eine Außentemperaturanzeige nie wirklich genau sein kann. Dafür gibt es viel zu viele Faktoren, die den Sensor beeinflussen – egal wo der sitzt. Grundsätzlich ist es so, daß die Temperatur in der Nähe des Motorraums immer sehr starken Schwankungen unterlegen ist, bei jedem Fahrzeug. Wenn Du fährst, wird der Bereich vom Motor aufgeheizt, gleichzeitig aber vom Fahrtwind heruntergekühlt. Bleibst Du mal stehen, steigt die Temperatur durch die Abwärme des Motors sofort an. Wenn Du etwas länger im Stau stehst, kann die Temperatur in und um Deinen Motorraum problemlos 60…70°C erreichen. Und genau die wird auch vom Sensor erstmal gemessen. Manche Fahrzeuge haben den Sensor im Spiegelgehäuse, da ist der Einfluß der Motorwärme nicht mehr so hoch, aber auch da ist er Fehlerquellen wie Sonneneinstrahlung, Fahrtwind etc. ausgesetzt. Aus diesem Grund gibt es in jedem aber auch wirklich jedem Fahrzeug zwischen dem eigentlichen Sensor und der Anzeige im Armaturenbrett Korrekturtabellen, mit denen das Sensorsignal umgerechnet wird. Diese berücksichtigen Motordrehzahl, Fahrtgeschwindigkeit, etc, aber auch einen Zeitfaktor. Wenn z.B. das Fahrzeug 5 oder 10 Minuten im Leerlauf steht, wird die Temperatur am Sensor kontinuierlich ansteigen, d.h. das Steuergerät des Armaturenbretts wird den angezeigten Wert einer bestimmten Logik folgend kontinuierlich herunterregeln, bzw. eventuell auch irgendwann den zuletzt angezeigten Wert einfach einfrieren, bis sich das Fahrzeug wieder bewegt. Aber auch hier gibt es Fehlerquellen, die das Fahrzeug nicht messen kann, im Stand zum Beispiel Wind (Geschwindigkeit und Richtung), der einen Teil der Motorwärme abtransportiert oder eben nicht, oder Abwärme anderer Fahrzeuge (hast Du mal neben einem Bus mit laufendem Motor gestanden?).

Wie letztendlich das eigentliche Signal des Sensors im Stand und während der Fahrt umgerechnet wird, damit im Display eine halbwegs plausible Anzeige erscheint, wird empirisch ermittelt und dann in entsprechenden Korrekturtabellen im Steuergerät fürs Armaturenbrett hinterlegt. Wenn man sich aber überlegt, wie viele unbekannte Faktoren hier nicht berücksichtigt werden (werden können..), muß man akzeptieren, daß so eine Anzeige nie 100%ig genau sein kann – bei keinem Fahrzeug. Da spielt es auch nicht die geringste Rolle, ob ein Auto nun 35Tausend Euro gekostet hat, oder 350 Tausend – an der Physik kommt keiner dran vorbei. Es kommt immer drauf an, wie stark der Sensor von Fahrtwind, Motorwärme und Sonneneinstrahlung beeinflusst wird – und wie genau man das wieder auf die eigentliche Temperatur umrechnen kann. Und selbst dabei muß man berücksichtigen, daß die Temperatur in 20cm Höhe über dem Asphalt und in 2m Höhe an einer Hauswand schlichtweg auch unterschiedlich ist…

Da die Korrektur des Sensorsignals immer auch von dessen Einbauposition abhängig ist, kann man idR auch nicht mal eben den Sensor irgendwo anders hinverlegen, ohne dabei die Armaturenbrettsoftware anzupassen.

Und letztendlich muß man auch sagen, daß Temperatursensoren selbst immer einer gewissen Toleranz unterliegen, oder andersrum ausgedrückt: Wenn Du mal mit drei baugleichen elektronischen Thermometern gleichzeitig die Temperatur mißt, wirst Du immer auch drei verschiedene Werte angezeigt bekommen, +/- 1 Grad Abweichung sind da völlig normal, meist sogar mehr - auch wenn die Dinger einem durch die Anzeige im Zehntelgradbereich eine "sehr genaue" Anzeige suggerieren wollen.

Wenn Du Spaß dran hast, besorg Dir mal so ein Innen/Außen Thermometer aus dem Baumarkt und kleb den Sensor irgendwo hinter die Stoßstange, dann siehst Du ungefähr, welche Temperatur da tatsächlich vorherrscht. Du wirst Dich wundern, wie erschreckend genau Deine Anzeige im Armaturenbrett eigentlich ist. Nur 2°C Abweichung sind da schon ein sehr sehr guter Wert. Und selbst dabei weißt Du ja nichtmal, wie genau die Temperatur, mit der Du vergleichst, gemessen ist. Wer sagt Dir denn, daß die absolut richtig ist?

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Woher weißt Du das er zuviel anzeigt ??

Das Problem mit einem falsch positionierten Sensor wurde nach der Markteinführung 2007 schnell behoben.
Danach liest man eigentlich nichts mehr von falschen Anzeigen.

@norbert: auch wenn es sicher wo durchgekaut wurde: Habe ein Prototyp aus 2007 und das kleine Problem. Gibt es ein Tip wie man selber den Sensor umbauen könnte?
Danke.

Zitat:

Original geschrieben von Olliminator01



ich glaub, meine Aussentemperaturanzeige zeigt immer 2-3 Grad zu viel an

Man muß an der Stelle sagen, daß so eine Außentemperaturanzeige nie wirklich genau sein kann. Dafür gibt es viel zu viele Faktoren, die den Sensor beeinflussen – egal wo der sitzt. Grundsätzlich ist es so, daß die Temperatur in der Nähe des Motorraums immer sehr starken Schwankungen unterlegen ist, bei jedem Fahrzeug. Wenn Du fährst, wird der Bereich vom Motor aufgeheizt, gleichzeitig aber vom Fahrtwind heruntergekühlt. Bleibst Du mal stehen, steigt die Temperatur durch die Abwärme des Motors sofort an. Wenn Du etwas länger im Stau stehst, kann die Temperatur in und um Deinen Motorraum problemlos 60…70°C erreichen. Und genau die wird auch vom Sensor erstmal gemessen. Manche Fahrzeuge haben den Sensor im Spiegelgehäuse, da ist der Einfluß der Motorwärme nicht mehr so hoch, aber auch da ist er Fehlerquellen wie Sonneneinstrahlung, Fahrtwind etc. ausgesetzt. Aus diesem Grund gibt es in jedem aber auch wirklich jedem Fahrzeug zwischen dem eigentlichen Sensor und der Anzeige im Armaturenbrett Korrekturtabellen, mit denen das Sensorsignal umgerechnet wird. Diese berücksichtigen Motordrehzahl, Fahrtgeschwindigkeit, etc, aber auch einen Zeitfaktor. Wenn z.B. das Fahrzeug 5 oder 10 Minuten im Leerlauf steht, wird die Temperatur am Sensor kontinuierlich ansteigen, d.h. das Steuergerät des Armaturenbretts wird den angezeigten Wert einer bestimmten Logik folgend kontinuierlich herunterregeln, bzw. eventuell auch irgendwann den zuletzt angezeigten Wert einfach einfrieren, bis sich das Fahrzeug wieder bewegt. Aber auch hier gibt es Fehlerquellen, die das Fahrzeug nicht messen kann, im Stand zum Beispiel Wind (Geschwindigkeit und Richtung), der einen Teil der Motorwärme abtransportiert oder eben nicht, oder Abwärme anderer Fahrzeuge (hast Du mal neben einem Bus mit laufendem Motor gestanden?).

Wie letztendlich das eigentliche Signal des Sensors im Stand und während der Fahrt umgerechnet wird, damit im Display eine halbwegs plausible Anzeige erscheint, wird empirisch ermittelt und dann in entsprechenden Korrekturtabellen im Steuergerät fürs Armaturenbrett hinterlegt. Wenn man sich aber überlegt, wie viele unbekannte Faktoren hier nicht berücksichtigt werden (werden können..), muß man akzeptieren, daß so eine Anzeige nie 100%ig genau sein kann – bei keinem Fahrzeug. Da spielt es auch nicht die geringste Rolle, ob ein Auto nun 35Tausend Euro gekostet hat, oder 350 Tausend – an der Physik kommt keiner dran vorbei. Es kommt immer drauf an, wie stark der Sensor von Fahrtwind, Motorwärme und Sonneneinstrahlung beeinflusst wird – und wie genau man das wieder auf die eigentliche Temperatur umrechnen kann. Und selbst dabei muß man berücksichtigen, daß die Temperatur in 20cm Höhe über dem Asphalt und in 2m Höhe an einer Hauswand schlichtweg auch unterschiedlich ist…

Da die Korrektur des Sensorsignals immer auch von dessen Einbauposition abhängig ist, kann man idR auch nicht mal eben den Sensor irgendwo anders hinverlegen, ohne dabei die Armaturenbrettsoftware anzupassen.

Und letztendlich muß man auch sagen, daß Temperatursensoren selbst immer einer gewissen Toleranz unterliegen, oder andersrum ausgedrückt: Wenn Du mal mit drei baugleichen elektronischen Thermometern gleichzeitig die Temperatur mißt, wirst Du immer auch drei verschiedene Werte angezeigt bekommen, +/- 1 Grad Abweichung sind da völlig normal, meist sogar mehr - auch wenn die Dinger einem durch die Anzeige im Zehntelgradbereich eine "sehr genaue" Anzeige suggerieren wollen.

Wenn Du Spaß dran hast, besorg Dir mal so ein Innen/Außen Thermometer aus dem Baumarkt und kleb den Sensor irgendwo hinter die Stoßstange, dann siehst Du ungefähr, welche Temperatur da tatsächlich vorherrscht. Du wirst Dich wundern, wie erschreckend genau Deine Anzeige im Armaturenbrett eigentlich ist. Nur 2°C Abweichung sind da schon ein sehr sehr guter Wert. Und selbst dabei weißt Du ja nichtmal, wie genau die Temperatur, mit der Du vergleichst, gemessen ist. Wer sagt Dir denn, daß die absolut richtig ist?

*puuh* langer Text 🙂

Grundsätzlich muss ich sagen zeigt meine Anzeige zumindest plus/minus 1 Grad das an was man so an den öffentlichen Thermometern die manchmal irgendwo hängen auch angezeigt wird.
Mit irgendwas muss man es ja vergleichen ........

Eine Differenz von 2-3 Grad oder mehr hatte ich noch nie, auch im Hochsommer bei stehendem Fahrzeug nicht.
Auch wenn es lt. XLTRanger unmöglich ist das ein Thermometer im Auto so genau geht sollte die 4°C und die 0°C Frostwarnung doch schon irgendwie zuverlässig funktionieren 😕

Diesen Text habe ich vom FFh bekommen:

Zitat:

TSI Nr. 79/2007 vom 12.12.07 Ungenaue Werte vom Außentemperatursensor
Wird beanstandet, dass im Kombiinstrument nicht die korrekte Außentemperatur angezeigt wird, ist die mögliche Ursache eine ungeeignete Einbauposition des Außentemperatursensors im Bereich des Kühlerluftabweisers rechts.
Zur Behebung der Beanstandung muss der Außentemperatursensor stattdessen am Kühlerluftabweiser links eingebaut werden.
In der Produktion wird seit dem 13.08.2007 (Baucode 7T) ein überarbeiteter Kabelstrang - Außentemperatursensor eingebaut.

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Es ist richtig, daß der Sensor im Mondeo zwischendurch verlegt worden ist. Du kannst aber davon ausgehen, daß wenn Ford eine neue Position vorschreibt, man entweder eine Stelle gefunden hat, an der der Sensor noch besser mit den vorhandenen Korrekturtabellen korreliert (100% wird man nie erreichen), oder dass man auch diese gleichzeitig mit anfasst.
Das die 0°C / 4°C Warnung funktionieren muß, ist ohne Zweifel richtig. Aber genau hier liegt die Crux. Asphalt verhält sich nun mal physikalisch anders als Luft. Im Winter wird der meist kälter sein, als die Umgebungsluft (speziell bei Bodenfrost), daher wird die Luft kurz über dem Asphalt, also da wo der Sensor so rumschnüffelt auch kälter sein als an Deinem Küchenfenster, wo Du morgens auf's Thermometer guckst. Und er wird Dir vielleicht schon eine Eiswarnung geben, obwohl es an Deinem Fenster noch 3 oder 5°C waren. In dem Moment ist es also eher gut, wenn der Sensor sich nah am Boden befindet und misst, was da so los ist – auch wenn das mit der ansonsten draußen so gefühlten oder gemessenen Temperatur nicht ganz übereinstimmt. Im Sommer gilt genau das Gegenteil, der Asphalt wird sich in aller Regel aufheizen (in jeder Formel 1 Übertragung kriegst Du Luft- und Asphalttemperatur mitgeteilt), der Sensor wird da also auch tatsächlich eine höhere Temperatur als an Deinem Küchenfenster messen, und dann kann es auch passieren, dass es draußen 35°C ist, aber da wo der Sensor über der Straße hängt, tatsächlich auch 40 oder 41°C sind, auch wenn Du noch stehst und Dein Motor nicht läuft. Wass'n nun? Man muß auch einfach verstehen, dass es nicht DIE einheitliche Außentemperatur gibt, wenn Du Dir ein Thermometer nimmst, und mal mit dem gleichen Messinstrument auf der Straße, an Deinem Küchenfenster, am Dachfenster, in der Sonne, im Schatten, unterm Brombeerbusch, hinter'm Misthaufen, etc. misst, wirst Du feststellen, dass an verschiedenen Stellen die Temperatur auch tatsächlich sehr unterschiedlich ist. Man kann also nie sagen "Draußen sind's 28°C" – da kann von 25 bis 35°C immer noch alles dabei sein. Und man kann schlichtweg auch nicht erwarten, dass so ein Sensor im Auto das gleiche anzeigt, wie das Thermometer am Küchenfenster, oder gar was der Herr Kachelmann in der ARD gesagt hat (wenn er denn mal wieder darf…).

Zitat:

Original geschrieben von XLTRanger


... eine Stelle gefunden hat, an der der Sensor noch besser mit den vorhandenen Korrekturtabellen korreliert

Sind die Korrekturtabellen für das Außenthermometer ein bekannter Fakt oder ist das eine persönliche Theorie von Dir?

Nicht, daß ich das nicht für möglich halte. Ich würde es nur gern genau wissen, da ich denke, daß man damit die Meßwerte evtl. noch weiter von der Realität entfernt.

In meinen vorherigen Fahrzeugen hatte ich mir jeweils selbst ein Außenthermometer eingebaut und dabei die Erfahrung gemacht, daß diese kein schlechteres Verhalten zeigten, als das jetzt serienmäßig eingebaute. Es kommt meiner Meinung nach nur auf eine geeignete Einbauposition an.

Du kannst davon ausgehen, daß es heute in so ziemlich jedem Auto, das eine Außentemperaturanzeige hat, so ist. Sieh' es als bekannten Fakt an.

Wie drück ich mich aus .......... 😛

Ich zweifele ungern an XLTRangers kompetenten Ausführungen, kann es aber trotzdem schwerlich glauben das man sogar die Werte einer "simplen" Aussentemperaturanzeige "im Sinne des Kunden" "manipuliert" (so viele Anführungszeichen 😁 )

Ich hoffe das war diplomatisch genug ausgedrückt 🙂

Leider kann natürlich auch niemand nachvollziehen was im Converse passiert.
Wobei der Umgebungslufttemperatursensor nichtmal am Converse angeschlossen ist sondern am PCM (Antriebsstrangsteuergerät), zumindest lt. Schaltplan

Zitat:

Original geschrieben von Norbert-TDCi


Woher weißt Du das er zuviel anzeigt ??

Weil egal womit ich es vergleiche, Auto von Kollegen, Schwester, immer das gleiche rauskommt. Ich lieg 2-3° über deren Werten. Auf unseren ABs wird auch in regelmaeszigen Abstaenden die Aussentemp angezeigt, und auch hier 2-3° drüber... das laesst den Schluss zu, dass entweder alle anderen Sensoren falsch sind, oder eben meiner... 😛

@XL Ranger: Danke für Deine wirklich ausführliche Antwort. In eingen Punkten stimme ich mit dir übereine, der Fahrtwind sollte meines Wissen jedoch auf das Messen von Temperatur keinerlei Auswirkung haben. Ein Freund von mir ist Pilot und mit dem hab ich mal diskutiert, wie die die Temperatur je Flughöhe messen (ist schon laenger her, deswegen weiss ich nicht alle mehr so genau), aber ich bin mir sicher, dass er gesagt hat der Fahrt/Flugwind hat keinerlei auswirkungen auf die tatsaechliche Temperatur... auf die von uns gefühlte sehrwohl, aber eben nicht auf die tatsaechliche...

Auch bie mir in der Tiefgarage zeigt es tw. 30°und mehr an, und das kann wohl nicht sein...

Naja, wie auch immer, werde ich wohl damit abfinden müssen.... 🙁

Ollie

Temperaturanzeigen, werden in der Regel normiert. Sprich: Sie werden so ausgelegt, dass sie im Mittel richtig anzeigen. Es ist also so, wie XLTRanger es beschreibt.

Fahrtwind, hat i.d.R. positiven Effekt auf die Anzeige. (Sie wird genauer!) Der trockener Fahrtwind kühlt nicht zusätzlich. Dies kann z.B. durch zusätzliche Verdampfung kommen. (Was auch das "Gefühlte" erzeugt!) Solange der Sensor also trocken ist, wird der Fahrtwind den Sensor während der Fahrt auf Umgebungstemperatur bringen.

Während geparkt wird, kann der Asphalt oder der Motor, den Sensor stark beeinflussen. (Auch Sonneneinstrahlung kann z.B. den Wagen aufheizen und den Sensorwert verfälschen.)

Die Anzeige, ist am genauesten, wenn der Wagen fährt oder mit kalten Motor, schattig an der frischen Luft steht und umweht wird. (Daher, kann der Sensor in der Garage, 30°C und mehr anzeigen, wenn er vom Motor gewärmt wird, oder warme Heizungsluft bekommt!)

Denke, der veränderte Platz des Sensors, wird während der Fahrt, für mehr Frischluft am Sensor sorgen.

MfG

Zitat:

Original geschrieben von Olliminator01


der Fahrtwind sollte meines Wissen jedoch auf das Messen von Temperatur keinerlei Auswirkung haben. Ein Freund von mir ist Pilot und mit dem hab ich mal diskutiert, wie die die Temperatur je Flughöhe messen (ist schon laenger her, deswegen weiss ich nicht alle mehr so genau), aber ich bin mir sicher, dass er gesagt hat der Fahrt/Flugwind hat keinerlei auswirkungen auf die tatsaechliche Temperatur... auf die von uns gefühlte sehrwohl, aber eben nicht auf die tatsaechliche...

Technisch vollkommen richtig, der Fahrtwind verändert die tatsächliche Temperatur kein bißchen, würdest Du nur die Außentemperatur messen, wäre die immer gleich. Im Auto ist es aber so, daß der Motor den kompletten Motorraum und dessen Umgebung aufheizt. Würde man das Sensorsignal jetzt einfach so lassen, würdest Du Temperaturen von weit über 50°C angezeigt bekommen, weil das schlichtweg die Temperatur ist, die der Sensor dort mißt. Aus diesem Grund wird der Fehler, den die zusätzliche Motorwärme hier einbringt, wieder herausgerechnet (man unternimmt ellenlange Versuchsfahrten um zu messen, wieviel das in welchem Fahrzustand ist). Wenn Du jetzt fährst, strömt Fahrtwind durch Deinen Kühler und den gesamten Motorraum. Dieser transportiert einen Teil der Motorwärme wieder ab - und das ist abhängig von der Fahrtgeschwindigkeit unterschiedlich viel (genauso wie das was der Motor dort so hinterläßt von Last und Drehzahl abhängig ist). Das heißt, der "Fehler", den Dein Sensor durch die Motorwärme aufgebrummt bekommt, und den man im Sinne einer halbwegs plausiblen Anzeige wieder herausrechnen muß, ist während der Fahrt ein anderer als im Stand. Und er ist abhängig von der Geschwindigkeit, weil die bestimmt wieviel Luft Deinen Motorraum durchströmt, und wieviel Abwärme dadurch wegtransportiert wird und nicht mehr als Zusatzbonus auf Deinem Sensor landet.

Zitat:

Original geschrieben von Norbert-TDCi


Leider kann natürlich auch niemand nachvollziehen was im Converse passiert.
Wobei der Umgebungslufttemperatursensor nichtmal am Converse angeschlossen ist sondern am PCM (Antriebsstrangsteuergerät), zumindest lt. Schaltplan

Absolut richtig Norbert, und das macht auch mehr als Sinn. Das Converse bekommt seine sämtlichen Informationen aus dem PCM. Schließlich gibt's ja noch mehr Anzeigen vor Deiner Nase, als nur die Außentemperatur. So Dinger wie Geschwindigkeit, Drehzahl, Kühlmitteltemperatur, Verbrauch, etc. - sind alles Geheimnisse, die einem nur das PCM verrät. 😉.

Im Falle der Außentemperatur steuert das PCM noch die Informationen über Last, Drehzahl und Geschwindigkeit bei, und schickt das als schmuckvoll verpacktes Päckchen rüber ins Armaturenbrett. Das macht dann eine nette Zahl draus. Am Ende ist es ja so, daß die Abwärme, die im Motorraum so rumlungert, auch ein wenig davon abhängig ist, ob dort ein Benziner oder ein Diesel rumwerkelt, oder z.B. ob dort ein 120PS Motörchen ackert oder ein 200PS Aggregat. Von daher macht es Sinn, daß das Ausgabesignal des Temperaturfühlers erstmal kurz im PCM vorbeischaut und dort noch die eine oder andere Zusatzinfo aufschnappt, bevor es sich auf den Weg ins Armaturenbrett macht. (Auf Deutsch gesagt, die Korrekturtabellen sind je nach Motorisierung unterschiedlich - und nur das PCM allein weiß, welcher Motor in Deinem Auto so drin ist.)

Jetzt ist nur noch interessant, ob es sich bei diesen "tollen" Beschreibungen um Wissen oder Vermutungen handelt. Für mich ist das alles überflüssiges Zeugs. Korrekturtabellen, Last, Motorgröße, Diesel braucht kein Thermometer.

Fakt ist, der Thermometersensor misst die Temperatur an der Position, an der er sitzt. Um möglichst genau an die Aussenlufttemperatur zu kommen, wird dieser weit vorn positioniert. Dort wird er während der Fahrt (Normalzustand) direkt von der noch unbeeinflussten Aussenluft angeblasen. Jede Position weiter hinten wird immer vom Fahrzeug beeinflusst.

Ungenauigkeiten treten nun logischerweise im Stand auf. Den Haupteinfluss auf die Temperatur hat sicher der Motor. Da gibt es unterschiedliche Lösungen. Einige Hersteller beeinflussen in dem Fall die Anzeige auf eine geeignete Art. So wird z.B. eine bestimmte Temperaturveränderung bei einigen Motorzuständen nicht zugelassen. Das sieht dann nach genauer Messung aus. Ford macht das nicht. Dort wird die Fühlertemperatur angezeigt, wie wir es immer beobachten können. Das hat Vor- und Nachteile.

Die Fühltemperatur, die durch "windchill" beeinflusst wird, wirkt sich auf Temperatursensoren fast nicht aus. Die Haut hat eine Temperatur, die normalerweise deutlich über der Umgebungstemperatur liegt. Bei Windstille wird dadurch auch die Luft um die Haut leicht erwärmt. Wir beeinflussen also die Umgebungstemperatur. Diese so gefühlte, geringere Temperatur bemerken wir. Bei Luftbewegung (Wind) wird nun diese erwärmet Luft ständig ausgetauscht. Die Luft um die Haut ist also kälter. Das empfinden wir dann als kälter. Da ein Sensor die Luft nicht oder nur extrem gering erwärmt, tritt dieser Fall dort nicht ein.

Warum erwärmt sich auch ein Sensor immer leicht? Zur Messung des Widerstandes, der temperaturabhängig ist, wird ein Strom durch diesen Widerstand geschickt. Dadurch fällt dort eine bestimmte Leistung ab. Die wiederum erwärmt nun den Sensor. Es geht hier aber um einen sehr kleinen, vernachlässigbaren Einfluss.

Wenn ein Thermometer aber - das war die Ausgangsfrage - immer eine bestimmte Abweichung hat, dann ist es einfach nur schlecht abgeglichen oder der Sensor inkl. Kabelverbindung fehlerhaft.

Zitat:

Original geschrieben von Norbert-TDCi


Leider kann natürlich auch niemand nachvollziehen was im Converse passiert.

Das wär ein schlechtes Zeugnis für Ford und die Zulieferanten. Speziell heute, wo doch jeder seine Qualitätszertifizierung herausstellt. Aber wenn ein Insider sowas sagt, muss es wohl stimmen.

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