Aufladen bis 80% oder 90% oder 100%
Habe seit 11 einhalb Monate meinen iX1 xDrive30 U11.
Ich lade meinen Wagen mittels dem PhotoVolatiakÜberschuss in meiner Garage meistens bis 80 % auf. Wenn ich weiter weg fahre, dann auf 90 %. Ganz selten, wenns wirklich weiter weg ist über 400 km. lade ich auf 100 % auf (Urlaub o. ä.).
Kann mir jemand erklären, wie weit der Auto Batterie Schaden zugefügt wird, wenn man sie über 80 % auflädt. Spielt das überhaupt eine Rolle. Um wieviel "Ladezyklen" kann man die Batterie weniger aufladen? Kann man von BMW im Garantiefall zur Verantwortung gezogen werden?
Ich weiß, und das verstehe ich als Nichttechniker, mann soll nicht dauernd am Supercharger aufladen, nur ein oder 2 mal im Monat. Das tut der Batterie angeblich auch nicht gut.
Herzlichen Dank für die Beantwortung meiner Fragen,
Liebe Grüße aus dem Burgenland, qu.
46 Antworten
Meines Meinung nach wird dennoch viel zu viel Wissenschaft daraus gemacht, wann, ob, wie viel und schnell ein Akku degradiert. Das meiste ist auch nur reine Spekulation, weil es entweder noch gar keine Erfahrungsberichte gibt, oder man es einfach nur mal wo gehört hat. Es gibt auch genug Berichte wo Akkus nicht gerade schonend behandelt wurden, und selbst da lag die Rate nach mehreren Jahren nur im einstelligen niedrigen Prozentbereich. Und ob der Akku nach bspw. 4 Jahren jetzt um 4 oder 5 Prozent degradiert ist, dürfte für die wenigsten eine Rolle spielen. Wirkliche Gewissheit hat man zudem eh erst, wenn man sich ein Batterie Zertifikat erstellen lässt. Hier gab es auf nextmove kürzlich einige interessante Berichte.
Zitat:@elektroneu schrieb am 20. Juli 2025 um 07:40:42 Uhr:
Der Vergleich mit dem i3 ist nicht ganz richtig. Der I3 hatte mangels Erfahrung von BMW noch üppig mehr Kapazität als angezeigt. Der Ix1 wurde hier optimiert10% zu 3% beim Ix1
Schade eigentlich
Zitat:
@redvision81 schrieb am 20. Juli 2025 um 09:36:42 Uhr:
Meines Meinung nach wird dennoch viel zu viel Wissenschaft daraus gemacht, wann, ob, wie viel und schnell ein Akku degradiert. Das meiste ist auch [b]nur reine Spekulation, weil es entweder noch gar keine Erfahrungsberichte gibt, oder man es einfach nur mal wo gehört hat. [/b]
Nur weil du mit deiner Meinung herum spekulierst, heißt es nicht, dass es keine Studien dazu gibt.
"The result showed that, when only considering ageing from different types of driving in small Depth of Discharges (DODs), using a reduced charge level of 50% SOC increased the lifetime expectancy of the vehicle battery by 44–130%. When accounting for the calendar ageing as well, this proved to be a large part of the total ageing. By keeping the battery at 15% SOC during parking and limiting the time at high SOC, the contribution from the calendar ageing could be substantially reduced."
Die Details kann man hier nachlesen:
https://www.mdpi.com/2076-3417/8/10/1825
[QUOTE] Und ob der Akku nach bspw. 4 Jahren jetzt um 4 oder 5 Prozent degradiert ist, dürfte für die wenigsten eine Rolle spielen. [/quote]
Die oben genannten Zahlen sind aber weit weg von deiner Spekulation über 1% SOH als Differenz.
Hier ist noch eine Studie:
https://www.accure.net/blogs/how-to-increase-lithium-ion-battery-life-to-improve-performance
Zuhause lade ich immer zu 100%, wenn geladen werden muss, heißt der SOC nähert sich der 20%. Ich habe allerdings nur einen 230V Anschluss. Hier kann es auch sein, dass er bei 100% noch eine gewisse Zeit angesteckt bleibt. Unterwegs an HPC lade ich selten über 80%, da hier das BMS rapide die Ladeleistung reduziert und es zeitlich keinen Sinn macht länger zu warten. An öffentlichen Ladern, bei denen ich nicht warten muss, weil ich einkaufe oder essen gehe, lade ich solange, bis ich fertig bin oder die 100% erreicht sind. Es wäre ja blöd, den Wagen dort stehen zu lassen ohne zu laden.
Mann muss sich mal überlegen, dass man vielleicht sogar für einen größeren Akku Mehrkosten bezahlt und dann nur 60% davon nutzen soll (20-80% empfohlen).
Ich mach mir aber wegen der Zukunft ehrlich gesagt keine Gedanken, da nach 3 Jahren Privatleasing der Wagen zurückgeht.
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Zitat:
@mpower67 schrieb am 20. Juli 2025 um 10:52:32 Uhr:
Zuhause lade ich immer zu 100%,
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[b]Ich mach mir aber wegen der Zukunft ehrlich gesagt keine Gedanken, da nach 3 Jahren Privatleasing der Wagen zurückgeht.[/b]
Du bist zumindest ehrlich.
Das Verhalten ist der Grund, warum ich keinen Leasingrückläufer kaufen würde.
Die Empfehlung, bis 80% zu laden, ist wohl als Kompromiss zu sehen, mit dem die meisten User sehr gut leben können.
Alles darunter bleibt dem Optimierungswunsch der ambitionierten Benutzer überlassen.
Ich habe meinen i3 früher auch immer auf 100% geladen, angesichts der geringeren Reichweite und mit dem Wissen über die größere Sicherheitsspanne.
Beim iX1 bleibe ich deutlich darunter und stelle vor längeren Urlauben mit Verbrenner SoC von kleiner 50 ein.
Das mit dem Vertrauen und Leasing ist nicht schön. Dann würde ja nur der Ankauf von privat davor schützen, wo Mann den Fahrer persönlich kennen lernt. Aber wo will man junge gebrauchte finden? Dies sind meistens Leasingwagen, Mietwagen und Vorführer. Privat kauft kaum einer einen Neuwagen und verkauft den nach 3 Jahren, und ich würde auch kaum 35´000€ privat bar bezahlen geschweige denn annehmen.
Apropos Zuhause immer zu 100% heißt bei mir etwa alle 2-3 Wochen 1x.
Aber zum Thema zurück. Ich bin mal gespannt wann die erste Auswertung kommt, wie sich die Akkus nach der Garantiezeit verhalten.
Zitat:
@mpower67 schrieb am 20. Juli 2025 um 11:33:16 Uhr:
Das mit dem Vertrauen und Leasing ist nicht schön. Dann würde ja nur der Ankauf von privat davor schützen, wo Mann den Fahrer persönlich kennen lernt. Aber wo will man junge gebrauchte finden? Dies sind meistens Leasingwagen, Mietwagen und Vorführer. Privat kauft kaum einer einen Neuwagen und verkauft den nach 3 Jahren, und ich würde auch kaum 35´000€ privat bar bezahlen geschweige denn annehmen.
Niemand muss heute bar zahlen oder annehmen. In den Zeiten von Echtzeitüberweisung ist das gar kein Problem mehr.
Btw., es gibt im E-Auto-Bereich deutlich mehr private Leute, die Neuwagen gekauft haben, als es bei den Verbrennern früher der Fall war.
Die Wahrscheinlichkeit, ein E-Auto aus der Privathand zu finden, ist schon groß.
Der ADAC hat einen VW ID.3 im Langzeittest, aktueller KM-Stand 160 TKM.
Es wird regelmäßig die Batteriealterung geprüft, der SOC beträgt aktuell 91% "bei nicht sonderlich schonender Behandlung" da regelmäßig auf 100% geladen wurde und der Wagen damit auch länger gestanden hat:
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/autotest/vw-id3-dauertest/
Für mich sind die Akkus somit deutlich robuster als prognostiziert und ich lade bei Bedarf immer auf 80% (auf 100% nur vor längeren Strecken, dann aber auch am Vortag mittels PV-Überschuss und der Wagen steht dann halt über Nacht mit 100%).
Sollte das dem Auto schaden, wäre es in meinen Augen nicht praxistauglich ( "dann hätte es nicht Auto werden sollen" ;-) ) und mein Auto ist gekauft, nicht geleast.
Ich habe nicht gesagt, dass es keine Studien dazu gibt, es gibt aber auch genug Berichte wo die Degradation kaum nennenswert wert ist/war. Und die 44-130% Erhöhung der Lebenszeit, sind durchaus beachtlich, aber von welchem Grundwert aus gerechnet?! Das Auto ist und bleibt ein Gebrauchsgegenstand, und ein Akku ist nun mal ein Verschleißteil. Im Alltag werden sich die Otto-Normal-Verbraucher, wenig dafür interessieren wie sie jetzt ihren Akku wann und wie oft laden sollten. Es gibt Empfehlungen sicherlich, aber ob ich jetzt ein oder zwei Mal mehr oder weniger mein Auto auf 100% lade macht den Kohl nicht fett.
Wie gesagt auf nextmove gibt's auch genug Beispiele mit Zertifikaten, und das sind Mietwagen, welche mit Sicherheit diesbezüglich nicht gerade pfleglich behandelt werden.
Zitat:@Nipo schrieb am 20. Juli 2025 um 10:57:01 Uhr:
Du bist zumindest ehrlich.Das Verhalten ist der Grund, warum ich keinen Leasingrückläufer kaufen würde.
Richtig, das ist das Problem der Leasingfahrzeuge.
@redvision81
Bitte mache eine Unterscheidung zwischen kalendarischer und zyklischer Alterung. Das Laden auf hohe SOC-Stände verkürzt die kalendarische Lebensdauer.
In den ersten 2-3 Jahren, wo ein Auto als "Leasingschlampe" läuft, wird die Auswirkung noch nicht gut erkennbar sein.
Später aber schon, wie die 44-130% aus der Studie sagen. Wie ich es verstehe, war die Basis "jede Ladung auf 100% SOC".
Sicherlich gibt es einen Unterschied ob kalendarisch oder ob zyklisch. Aber von wie vielen Zyklen muss man ausgehen? Es gibt in den Garantien der Hersteller keine fixe Zahl dafür. Jedenfalls sind mir keine bekannt. Die Hersteller gegen eine Garantie auf Laufleistung und Alter.
Bei PV Speichern, sieht es hingegen anders aus. Da werden bei manchen bspw. 2000 Zyklen genannt. Und wie viele stehen gerade im Sommer nahezu ständig auf 100% SoC?
Aber richtig bemerkbar machen wird sich das in der Tat wohl erst nach längerer Laufzeit. Dennoch bleibe ich dabei, das dem Ganzen viel zu viel Beachtung geschenkt wird und man unnötig die Pferde scheu macht. Und jeder kann selbst entscheiden ob er sich einen günstigen gebrauchten, Leasing Rückläufer etc. Anschafft. Just my 2 cents...
Nehmen wir die typischen Garantien von 8 Jahren/160 tkm.
Der Garantiefall wäre die Unterschreitung von 70% SOH, was schon ziemliche sicher unerreichbar ist => der Hersteller ist voll auf der sicheren Seite.
160 tkm bei z.B. 350 pro komplette Ladung wären ca. 460 Zyklen. Das erreicht der Akku angesichts der 70%-SOH-Garantiegrenze ziemlich sicher.
Nur sollten meine Autos länger als 8-10 Jahre leben und eine ausreichende Reichweite aufweisen, daher behandele ich die Akkus möglichst schonend = nicht auf hohe SOC laden und DC-Ladungen vermeiden. Ich lade nur bis 60% im Alltag auf.
Übrigens, bei den PV-Speichern handelt es sich um ganz andere Chemie, niedrige Ladeströme und auch da kann man eine SOC-Begrenzung einschalten => der Akku lebt länger.
Jeder kann seinen Akku laden, wie er möchte keine Frage. Der Bericht vom ADAC macht jedoch sehr gut deutlich, dass die SoH Kurve und die daraus resultierende Reichweite nicht dramatisch abgesunken sind, aufgrund des Alters und der Laufzeit, und das bei NICHT pfleglicher Behandlung. 9% Verlust sind hier angegeben. Und was wäre jetzt bei pfleglicher Behandlung rausgekommen - 5, 6 oder 7% ? Wir werden es nie erfahren :)
Ob nun PV Speicher oder Auto Batterie, eine Batteriezelle ist eine Batteriezelle, egal ob LFP, NMC und wie sie alle heißen. Um die Langlebigkeit zu fördern, sollte hin und wieder auch mal auf 100% geladen und wieder entladen werden - Stichwort Kalibrierung. Ständig nur einen SoC von 60/80% zu halten, finde ich auf Dauer auch nicht gerade förderlich.
Und warum soll ich eine SoC Grenze einstellen, wenn ich dafür teuer bezahlt habe? Ich will den ganzen Akku nutzen nicht nur 60 oder 80% davon. Hätte der Hersteller das so gewollt, oder würde es dem ganzen mehr nutzen, würde es ab Werk bereits fest definiert sein. So jedenfalls meine Denke.