Auffällige Abgaswerte bei Mercedes C 220D - N-TV Artikel

Mercedes

Auffällige Abgaswerte bei C220

Ich bin gerade auf diesen Artikel gestoßen und neugierig, wie sich die Diskussion entwickelt:

Quelle: N-TV:

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Auffällige Abgaswerte bei Mercedes
Umwelthilfe will C 220 Zulassung entziehen

Nicht nur bei VW-Dieselautos zeigen sich große Unterschiede zwischen den in der Werkstatt und den auf der Straße gemessenen Abgaswerten. Daimler gibt auch zu ein entsprechendes System einzusetzen. Das sei aber legal, heißt es.
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Mir verdirbt es jedenfalls nicht den Spass an meinem Wagen, ich halte die Antwort von Mercedes in der Tat für plausibel.

Gruß,
Frank

Beste Antwort im Thema

Du kannst von mir denken was du willst!
Die DUH gibt permanent Falschmeldungen raus. Ob es Opel, Mercedes oder andere Marken waren.
Der Wunsch ist es am Ende nur im Mittelpunkt zu stehen. Und im Übrigen haben die wieder versucht es auf eine Manipulation zu schieben.

Die DUH ist im übrigen keine Hilfe sondern (fast) nichts anderes als ein Abmahn-Verein!

Immer wieder werden Autohäuser verklagt, weil die CO2-Label nicht mehr an der Scheibe hängen weil sie zum Beispiel runtergefallen sind.

Vielleicht bin ich deswegen mit ein paar Vorurteilen unterwegs.

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Zitat:

@eule1031 schrieb am 4. Februar 2016 um 14:03:58 Uhr:


...
In der Stellungnahme von Mercedes steht, dass zum Schutz des Motors bei der C-Klasse die Abgasnachbehandlung bei Temperaturen von unter zehn Grad Celsius heruntergefahren wird / werden muss.
....
Welche technischen Gründe gibt es dafür? Zu welchem Schaden kann es kommen? Gilt das nur für Mercedes oder ist das typisch für alle Dieselmotoren?
...

Technische Gründe bei allen Dieseln insbesondere:

- bei der Abgasrückführung besteht bei niedrigen Temperaturen die Gefahr der Versottung

Details z.B. hier

http://www.fvv-net.de/.../...12_Abgasnachbehandlung_TUMuenchen_deu.pdf

- beim SCR-System mit Harnstoffeinspritzung (AdBlue) besteht die Gefahr des Schlupfes von Ammoniak:

Details z.B. hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Selektive_katalytische_Reduktion

Auszug:

Zitat:

wird zu viel Harnstoff zudosiert, so kann das daraus gebildete Ammoniak nicht mit NOx reagieren und in die Umgebung gelangen. Da Ammoniak einen stechenden Geruch hat und bereits in sehr kleinen Konzentrationen wahrgenommen werden kann, würde dies bei einer Überdosierung zu einer Geruchsbelästigung in der Nähe des Fahrzeugs führen.

Gruß

DN

"wer hat hier spargel gegessen?"

Mit dem neuen OM654 wird alles besser!

Zitat:

@eule1031 schrieb am 4. Februar 2016 um 14:03:58 Uhr:


Welche technischen Gründe gibt es dafür?

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage: Gar keine. Zumindest keine triftigen. Es ist halt eine Aussage, welche Mercedes Benz, nachdem sie ja die heftige Grenzwertüberschreitung zugeben mussten, tätigen musste, damit sie nicht mit zuckenden Schultern dastehen und gar nichts sagen. Es gibt Ausnahmen, in denen eine Überschreitung erlaubt ist, aber diese betreffen den Hochlastbereich. Beispiel Ottomotoren: Dort wird bei hohen Lasten oftmals "angefettet", um den Motor, die Auslassventile, den Turbolader und die Abgasreinigung zu kühlen. Hierbei entstehen Schadstoffmengen jenseits von Gut und Böse, deswegen versucht man, diese Anfettung in Bereiche zu schieben, welche im Zykluslauf nicht vorkommen, oder man verzichtet gleich ganz darauf, hat Mercedes in den 90er Jahren (z.B. beim W140) zeitweise schon mal gemacht, aber wieder verworfen. Bei Dieselmotoren wird die Abgasrückführung bei hohen Lasten unterbunden, aber weniger zum Motorschutz, sondern mehr zum Schutz des Rußfilters. Auch hierbei entstehen erhebliche Mehrmengen an Schadstoffen, aber auch hierbei misst niemand.

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Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 4. Februar 2016 um 15:55:03 Uhr:



Zitat:

@eule1031 schrieb am 4. Februar 2016 um 14:03:58 Uhr:


Welche technischen Gründe gibt es dafür?
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage: Gar keine.

... zu weit aus dem Fenster gelehnt... blätter mal 4 Post zurück

Zitat:

@Der Novize schrieb am 4. Februar 2016 um 15:58:12 Uhr:


zu weit aus dem Fenster gelehnt... blätter mal 4 Post zurück

Natürlich habe ich diese Anmerkungen gelesen.

Zitat:

Bei der Abgasrückführung besteht bei niedrigen Temperaturen die Gefahr der Versottung

Bei Fahrzeugen mit SCR - System spielt die AGR kaum mehr eine Rolle, weil die Stickoxide nicht mehr im Motor reduziert werden müssen. Kann man also unberücksichtigt lassen.

Zitat:

Beim SCR-System mit Harnstoffeinspritzung (AdBlue) besteht die Gefahr des Schlupfes von Ammoniak

Diese Gefahr besteht auch bei höheren Temperaturen. Desweiteren: Ammoniak ist höchstens eine Geruchsbelästigung, stellt aber keine Gesundheitsgefahr dar. Warum sollte man, um die Emission einens ungefährlichen Stoffes zu vermeiden, einen gefährlichen Stoff in Kauf nehmen? Ergibt keinen Sinn und ist somit ebenfalls nichtig. 😉

@Der Novize, danke für die Info.
Unklar ist für mich auch noch ob das Zurückfahren der Schadstoffreduzierung dauerhaft unter 10°C erfolgt oder nur solange bis der Motor Betriebstemperatur erreicht hat.
Die Kühlung der Abgasrückführung erfolg ja über das Kühlwasser, sollte also eigentlich bei warmem Motor kein Problem mehr sein.
Bei der Adblue-Flüssigkeit frage ich mich allerdings wie das nach dem Motorstart bei stärkerem Frost funktionieren soll. Das Zeugs gefriert ja unter -11°C zu einem Eisklumpen und müsste erst einmal per elektrischer Heizung aufgetaut werden.

Das Problem ist halt dass da Politiker ohne eigenen Sachverstand sich hinsetzen und die Vorschriften einfach immer weiter verschärfen.
So wie die VW-Entwicklungsingenieure gegenüber dem Vorstand, traut sich scheinbar die Industrie gegenüber der Politik nicht zu sagen "das schaffen wir nicht" bzw. nur im vorgeschriebenen Testzyklus aber nicht unter allen Bedingungen des realen Betriebes auf der Straße.

Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 4. Februar 2016 um 16:03:31 Uhr:



Zitat:

@Der Novize schrieb am 4. Februar 2016 um 15:58:12 Uhr:


zu weit aus dem Fenster gelehnt... blätter mal 4 Post zurück
Natürlich habe ich diese Anmerkungen gelesen.

Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 4. Februar 2016 um 16:03:31 Uhr:



Zitat:

Bei der Abgasrückführung besteht bei niedrigen Temperaturen die Gefahr der Versottung

Bei Fahrzeugen mit SCR - System spielt die AGR kaum mehr eine Rolle, weil die Stickoxide nicht mehr im Motor reduziert werden müssen. Kann man also unberücksichtigt lassen.

Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 4. Februar 2016 um 16:03:31 Uhr:



Zitat:

Beim SCR-System mit Harnstoffeinspritzung (AdBlue) besteht die Gefahr des Schlupfes von Ammoniak

Diese Gefahr besteht auch bei höheren Temperaturen. Desweiteren: Ammoniak ist höchstens eine Geruchsbelästigung, stellt aber keine Gesundheitsgefahr dar. Warum sollte man, um die Emission einens ungefährlichen Stoffes zu vermeiden, einen gefährlichen Stoff in Kauf nehmen? Ergibt keinen Sinn und ist somit ebenfalls nichtig. 😉

zu 1) falsch, da sonst AdBlue-Verbrauch zu hoch

zu 2) kannstz Du Dir vorstellen, wie die Kunden auf den Geruch reagieren würden?

Zitat:

@Noris123 schrieb am 4. Februar 2016 um 16:04:33 Uhr:


...
Unklar ist für mich auch noch ob das Zurückfahren der Schadstoffreduzierung dauerhaft unter 10°C erfolgt oder nur solange bis der Motor Betriebstemperatur erreicht hat.
...
Bei der Adblue-Flüssigkeit frage ich mich allerdings wie das nach dem Motorstart bei stärkerem Frost funktionieren soll. Das Zeugs gefriert ja unter -11°C zu einem Eisklumpen und müsste erst einmal per elektrischer Heizung aufgetaut werden.
...

- Problem ist die Außenlufttemp.

- AdBlue-Tank (bzw. die Ansaugung) ist tatsächlich el.beheizt

Hier noch mal meine ungekürzte Frage:

Zitat:

Unklar ist für mich auch noch ob das Zurückfahren der Schadstoffreduzierung dauerhaft unter 10°C erfolgt oder nur solange bis der Motor Betriebstemperatur erreicht hat.
Die Kühlung der Abgasrückführung erfolgt ja über das Kühlwasser, sollte also eigentlich bei warmem Motor kein Problem mehr sein.

Versteh eben nicht wieso auch dann der Abgas-Wärmetauscher versottet.

Zum Adblue-Tank: Der wird bei geparktem Auto ja nicht ständig beheizt, müsste also vor dem Motorstart erst mal aufgetaut werden.

Nicht alle Motoren haben einen Wassergekühlten AGR-Kühler, habe hier nur schnell nach internet-Literatur gesucht. Die Versottung tritt dann gerne an anderen Stellen der Luftführung auf, verstärkt eben bei kalten Außentemperaturen.

Es wird nur die Fördereinheit im AdBlue-Tank beheizt, so dass immer eine ausreichende Menge für die Dosierung aufgetaut ist. Es werden ja "nur" 1-1,5l auf 1000km benötigt.

Gruß
DN

Ich bedanke mich für die technischen Erläuterungen – insbesondere bei DN. Das von ihm geschilderte technische Problem der Versottung konnte ich nachvollziehen.

Aufgrund eines interessanten Artikels in der SZ vom gestrigen Tage habe ich aber nun doch wieder Zweifel, ob dieses wirklich ein Problem aller Dieselmotoren ist. Es gibt wohl doch Möglichkeiten, das Problem der Versottung zu vermeiden.

Bevor ich aus diesem Artikel zitiere, möchte ich drei Bemerkungen voranschicken:

  • TNO ist wohl ein renommiertes Institut und kein ideologischer Öko-Laden.
  • Es geht mir nicht um eine allgemeine Marken-Diskussion. Mir geht es ausschließlich um die technische Fragestellung.
  • Ich bin kein BMW-Fan. Wenn ich über eine alternative Automarke nachdenken müsste, würde aus verschiedensten Gründen BMW nicht in Frage kommen.

Die Straßentests führte TNO bei Außentemperaturen von sieben bis zehn Grad Celsius durch. ... Bei den relativ niedrigen Temperaturen wird die Abgasanlage gerade in einem städtischen Fahrzyklus nicht heiß genug.
In den relativ kalten Systemkomponenten für die Abgasrückführung besteht daher die Gefahr, dass unverbrannte Kohlenwasserstoffe und Ruß kondensieren. Experten sprechen von Versottung: Der schwarze Schleim in den langen Leitungen setzt den abgasführenden Bauteilen immer weiter zu. Die Probleme mit der kalten Abgasrückführung haben auch andere Hersteller. Dass Euro-6-Dieselfahrzeuge die Grenzwerte unter vergleichbaren Temperaturen jedoch einhalten können, zeigt ein Wettbewerber im TNO-Test: Ein ebenfalls in diesen Geschwindigkeitsbereichen und Temperaturen mehrfach getesteter BMW 530d liegt mit 78 mg NOx/km (TNO 'urban 0-45 km/h'😉 an der Spitze aller Versuchsfahrzeuge.

Stellt sich die Frage, warum BMW etwas kann, was andere nicht können... Und das vollkommen unabhängig davon, was nun rechtlich zulässig ist und was nicht.

Schade, dass das KBA nicht endlich seine Erkenntnisse vorstellt. Da ist wohl viel Interessenpolitik im Spiel.

Eule

Die Frage ist berechtigt.
Oder liegt es daran, dass der BMW ein 6-Zylinder ist und bei großen Motoren die Probleme nicht auftreten.
Das wäre dann wieder ein gutes Argument gegen den Downsizingwahn ;-)

nein BMW hat in der AGR einen Abscheider verbaut in dem die Kondensate abkühlen können. Eigentlich ganz einfach :-)

Zitat:

@sPeterle schrieb am 5. Februar 2016 um 10:42:09 Uhr:


nein BMW hat in der AGR einen Abscheider verbaut in dem die Kondensate abkühlen können. Eigentlich ganz einfach :-)

Wenn das wirklich so einfach zu lösen ist, wären peinlich kritische Fragen nach der Umsetzung des Anspruchs „Das Beste oder nichts“ mehr als berechtigt. Denn immerhin sind Temperaturen unter 10 Grd bei uns ja nun nicht so selten...

Diesem Anspruch folgend sollte man sich nicht nur an den rechtlich verbindlichen Rahmenbedingungen orientieren, sondern an dem technisch Machbaren und kostenmäßig Verantwortbaren.

Aber ist es wirklich so einfach? Und ist das für jeden Diesel umsetzbar?

Kostenmäßig kann es nicht so bedeutend sein, denn BMW ist ja nicht unbedingt teurer als Mercedes – oder mach ich es mir da auch zu einfach?

Eule

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