Auf Rückfahrt als deutscher Urlauber in der Schweiz mehrfach geblitzt
Hallo Leute,
nachdem ich nun bereits intensiv das Internet durchforstet habe und nur auf Halbwissen und Panikmache gestoßen bin, hoffe ich nun bei euch „Wahrheiten“ zu meinem Fall nach Schweizer Recht anno 2011 zu finden.
Ich bin als Deutscher auf dem Rückweg aus dem Italienurlaub letzte Woche durch die Schweiz gefahren. Ich bin als Fahrer selbst fernab des Status eines Rasers – im Gegenteil - wurde aber trotzdem und wohl auch aufgrund meiner deutschen Fahrgewohnheiten (hineinrollen in geschwindigkeitsreduzierte Bereiche) mind. 2x geblitzt :/
Fall 1 (der Heftigste): ich rolle bergab in eine Ortschaft (50km/h) hinein. Schon ziemlich direkt nach dem Ortseingangsschild muss ein stationärer Blitzer gestanden haben, an dem ich mit irgendwas zwischen Tacho 70-78km/h vorbeigerollt bin, während ich noch am Bremsen war. Das Teil scheint von hinten zu blitzen. Ich habe aber keinen definitiven Blitz gesehen.
Fall 2: ich ruhe mich auf einem Parkplatz an der (gut ausgebauten, 3-spurigen) Autobahn kurz aus. Nach dem Losfahren frage ich noch meine Freundin, wie schnell ich überhaupt fahren darf, da sehe ich schon den mobilen Blitzer hinter der Leitplanke. Kein Blitz, aber Tacho 117km/h. Mein Navi sagte durchgehend 120 als erlaubt an, kurz nach dem Blitzer kam aber schon das 100km/h Schild (das das Navi aber nicht kannte und weiterhin 120 zeigte). Ich gehe nun einfach mal von Worst Case 100er-Zone aus.
Fall 3: ich rolle mit dem Verkehr – außerorts – als ich einem recht modernen Blitzer mitten in die Linse schaue. Wieder kein Blitz zu sehen aber Tacho 111km/h in der 100er Zone. Links und rechts neben mir waren PKW, die leicht schneller fuhren.
Ich bin nun von max. 100€ Strafe ausgegangen, bis ich zu Hause diese drakonischen und m.E. maßlos abgehobenen Strafen der Eidgenossen gesehen habe. Meine Fragen wären:
- Welche Strafe erwartet mich (ANNO2011!) wirklich für Fall 1? Habe schon alles zwischen 400 SFR und 15.000 (!!!) SFR gelesen. Gibt es vergleichbare Fälle?
- Kann ich überhaupt belangt werden, wenn man mich als Deutscher von hinten blitzt (bei uns ist das aufgrund der Fahreridentifizierung ja nicht rechtens). Kennt jemand diesen Blitzer in xxx Richtung Norden? Ist der überhaupt geladen?
- Können mir die Summe von Fall 1-3 als EIN großes Raser-Vergehen angerechnet werden? Die "Taten" lagen jeweils ca. eine Stunde auseinander (nach dem, was ich gelesen habe, traue ich den Jungs alles zu). Könnte ich in einem solchen Fall nicht meine Freundin als Fahrer angeben?
- Können die Schweizer denn nun in D vollstrecken lassen oder greift nur diese bilaterale Ermittlungsunterstützung? Wie sieht es denn in naher Zukunft aus?
- Klingt lächerlich, aber manche Leute behaupten sogar, dass man mir den Wagen noch in D einziehen könnte. Blödsinn, oder?! (wie gesagt, ich traue den Jungs alles zu)
Ich komme mir echt wie ein Schwerverbrecher vor, obwohl ich eigentlich noch nie groß mit der Polizei zu tun hatte und mein Verhalten nicht unbedingt verwerflich finde. OK, das mit dem Hineinrollen habe ich schnell gelernt smile.gif Beste Grüße und schonmal vielen Dank!
Horschl
Beste Antwort im Thema
Ich bin dafür, solche Heul-Threads endlich aus dem Forum zu verbannen. Ist doch immer das Gleiche... Sollen diese Leute doch zu einem Anwalt rennen, hier gibt es KEINE Rechtsberatung.
@TE
Kein Mitleid für dich, wer sich gleich dreimal(!) bei einer Durchfahrt durch die Schweiz blitzen lässt, der hat es definitiv nicht anders verdient. Und deinen Glauben, du wärest kein Raser, den kannst du getrost in die Tonne treten, scheint ja für dich völlig normal zu sein, mit fast 80 in Ortschaften einzufahren. 🙄
111 Antworten
Man muß die Höhe der Strafen aber auch im Vergleich zu den Durchschnittseinkommen in der Schweiz betrachten. Da relativiert sich die Sache wieder. Und Sonderregelungen für Ausländer erachte ich hier als nicht sinnvoll.
Zitat:
Original geschrieben von Felyxorez
Nein, natürlich.
Aber irgendwo stellt sich mir doch die Frage nach dem Sinn. Die Unfallstatistiken legitimieren diesen MAsochismus nicht, sondern nur das paranoide kollektiv meiner Eidgenossen 😁Trotzdem ist das kein Grund sich dumm und dämlich zu bezahlen.
Die CH kann doch nichts dafür Vorschriften übertreten werden.
Island kann bis zu 1300 € bei Alk am Steuer verlangen.
Nur der der dem Vorschriften hinten rum gehen der zahlt.
Zitat:
Original geschrieben von wkienzl
Die CH kann doch nichts dafür Vorschriften übertreten werden.
Eben. Bei dem Thema werden leider immer wieder Täter und Opfer vertauscht.
Was mache ich in einem NULL-PROMILLE-Land? Kein Bier trinken!! Oder doch eines, weil ich das von zu Hause zu gewöhnt bin? Und gerate ich danach in eine Verkehrskontrolle, mache ich hier einen Jammerfred auf, weil für einen Bayern ein Bier nichts ist und ich ein 0-Promille-Land sowieso für xeisse halte.😛 Ist halt das teuerste Bier meines Lebens geworden😁
Ähnliche Themen
Wenn man Gast in einem Land ist, dann gebietet es schon der Anstand, sich an die Sitten des jeweiligen Landes zu halten.
Zitat:
Original geschrieben von freddi2010
Was mache ich in einem NULL-PROMILLE-Land? Kein Bier trinken!! Oder doch eines, weil ich das von zu Hause zu gewöhnt bin? Und gerate ich danach in eine Verkehrskontrolle, mache ich hier einen Jammerfred auf, weil für einen Bayern ein Bier nichts ist und ich ein 0-Promille-Land sowieso für xeisse halte.😛 Ist halt das teuerste Bier meines Lebens geworden😁
ne in bayern schenkt dir der nette schutzmann noch n weissbier ein wen 0,0 hast 😉
Im Zeitalter des alkoholfreien Bieres (es gibt inzwischen etliche sehr gut schmeckende Marken) läßt sich selbst in Bayern das Führen eines Kraftfahrzeuges im alkoholisierten Zustand nicht mehr schönreden.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Im Zeitalter des alkoholfreien Bieres (es gibt inzwischen etliche sehr gut schmeckende Marken) läßt sich selbst in Bayern das Führen eines Kraftfahrzeuges im alkoholisierten Zustand nicht mehr schönreden.
dann schiess mal los mit dem gut schmeckenden bleifreien.....
Zum Beispiel Erdinger Weißbier alkoholfrei.
In der Schweiz sind die Verdienste in der Tat anders wie bei uns.
Ein Bekannter von mir hat vor kurzen ein Angebot als Dipl. Ing. bekommen.
Da treibt es einem die Tränen in die Augen was man dort verdienen kann.
Beim derzeitigen Franken-Kurs werden die Jobs für Gastarbeiter aus der EU noch interessanter.
Arbeiten ja auch schon sehr viele Deutsche in der Schweiz. Die wissen halt, wie man sich Fachkräfte holt und nicht nur die Schmarotzer, die keiner haben will. 🙂
@Fab Jo
Bedenke bitte dabei, dass die Lebenshaltungskosten in der Schweiz sehr hoch sind. Bei vielen Artikeln für den täglichen Verbrauch würden dir die Fränkli-Preise vermutlich auch die Tränen in die Augen treiben.😉
Hmm, also als Schweizer diesen Thread zu lesen ist wirklich ulkig. Darum ein paar Gedanken und Erklärungen aus einer anderen Sichtweise:
-normalerweise wird auch in der Schweiz von vorne, meistens jedoch von vorne und hinten geblitzt. Eine Halterhaftung gibt es bei Geschwindigkeitsübertretungen nicht, der Lenker wird angeschrieben und "darf" den Lenker bekanntgeben.
-Es ist kein Problem, in der Schweiz Tacho 110 zu fahren bei erlaubten 100km/h, da blitzt nix! Tachodifferenz plus Messtoleranz von 3 oder 5 km/h sorgen auch hier dafür, dass 10 Prozent oder mehr über dem erlaubten Tempo gefahren werden kann. Das, finde ich, grenzt nicht gerade an Abzockerei oder Pendantismus.
-Einige regen sich darüber auf, dass ab dem 1. km/h zu schnell geahndet wird. Na, für etwas ist ja das Limit da? Wenn erst nach dem 10. km/h zu schnell geahndet würde, könnte man ja auch das Limit heraufsetzen, oder? Ist ein wenig sinnlos, die Argumentation, oder?
-Aus Schweizer Sicht sind unsere Bussen nicht wahnsinnig hoch, die deutschen jedoch sind derart niedrig, dass sie eher Witzcharakter haben und total nutzlos sind(aus schweizer Sicht).
-Masochistisch veranlagt sind wohl nicht mehr Schweizer als Deutsche. Wir fühlen uns (grossmehrheitlich) wohl mit unseren Gesetzen. Wir beugen uns aber auch nicht jeder Obrigkeit, was die Geschichte und die Aktualität (EU) wohl deutlich zeigt).
-Was, aus eurer Sicht ist denn sonst noch so "unsinnig" an der Schweizer StVO (resp. SVG, Strassenverkehrsgesetz)?
-Und verdienen tun wir auch nur so gut, weil bei uns alles teurer ist. Warum kommen denn wohl so viele nach Deutschland um einzukaufen?
Gruss aus der Schweiz
Zitat:
Original geschrieben von ch-polo
-Aus Schweizer Sicht sind unsere Bussen nicht wahnsinnig hoch, die deutschen jedoch sind derart niedrig, dass sie eher Witzcharakter haben und total nutzlos sind(aus schweizer Sicht).
Deswegen ist Deutschland auch bei jenen Urlaubern so beliebt, die es auf den Straßen mal so richtig krachen lassen möchten...😁