Audi RS3 - E10 statt Super Plus tanken trotz MTM Chiptuning
Ich habe mal eine ganz allgemeine Frage an die Profis, weil ja derzeit die Benzinpreise durch die Decke gehen und ich mich nicht gerne abzocken lasse von Tankstellen, die beispielsweise nur Premiumsprit anbieten für über 2€ pro Liter.
Kann man ohne Bedenken in einen Stage 1 RS3 mit MTM Chip E10 tanken, ohne Angst haben zu müssen, dass der Motor einem um die Ohren fliegt?
MTM sagte mir am Telefon, dass man Super Plus tanken müsse. Ist das wirklich so? Soll ich es tanken, um die optimale Leistung zu erreichen, oder soll ich es tanken, weil der Motor nichts mehr unter 98 Oktan verträgt und beschädigt werden könnte?
Noch eine Überlegung, angeblich soll ja E10 Sprit rechnerisch 97 Oktan haben (habe ich mal gelesen), somit würde man mit einer riesen Ersparnis gegenüber Super Plus ordentlich sparen und kaum Einbußen haben in der Oktanzahl. Ist meine Überlegung völlig abwegig bzw falsch?
Wer hat noch überlegt statt Super Plus E10 zu tanken?
94 Antworten
Es wird sicher objektiv richtig sein, dass "Bioethanol" nicht "zugegeben" wird. Aber man muss solche Werbeaussagen natürlich auch lesen und als solche verstehen können. Genauso objektiv richtig, siehe das oben verlinkte Schreiben, wäre nämlich auch folgende Ausssage:
"Ultimate 102 enthält mit einem Anteil von ca. 12,9% zur Verbesserung der Klopffestigkeit das aus tert-Butanol und Bioethanol hergestellte Klopfschutzmittel ETBE. Damit enthält Ultimate 102 ín chemisch gebundener Form einen Anteil von ca. 6% Bioethanol."
Aber so wollte es die Marketingabteilung halt nicht formulieren. Unvermischt hat ETBE übrigens eine ROZ von 117. Man schlägt also zwei Fliegen mit einer Klappe, es wird die Biokraftstoff-Vorgabe erfüllt und gegenüber reinen Mineralöldestillaten auch noch die Oktanzahl erhöht.
Zitat:
@TT-Eifel schrieb am 3. November 2021 um 13:30:48 Uhr:
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 3. November 2021 um 10:57:26 Uhr:
Siehe Absatz der mit Ultimate 102 beginnt.
Mal hier lesen
Enthält Aral Ultimate 102 Bio-Ethanol?
Bei der Herstellung von Aral Ultimate 102 wird auf die Zugaben von Bioethanol verzichtet, wodurch der Hochleistungskraftstoff für alle Fahrzeuge mit Ottomotor geeignet ist. Aral Ultimate 102 ist ein unverbleiter, schwefelfreier Ottokraftstoff und entspricht bzw. übertrifft teilweise deutlich die Anforderungen der Kraftstoffnorm DIN EN 228 für Super Plus Ottokraftstoffqualitäten.Findet mal auf der Aral Seite
https://www.aral.de/.../faq-aral-ultimate.html#accordion_ultimate-4
Meine Quelle nicht gelesen?
Siehe Aussage rsepsilon!
Wer kennt denn die Rezepturen der unterschiedlichen Kraftstoffe von den unterschiedlichen Herstellern?
Gruß, Thomas
Die Hersteller.
Ähnliche Themen
Das bedeutet das es unterschiedliche Rezepturen der verschiedenen Hersteller gibt…?
Wenn ich wie schonmal gesagt sehe was zu den Verladungen in den Raffinerien fährt kann ich das kaum glauben……
Gruß, Thomas
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 3. November 2021 um 13:58:30 Uhr:
Meine Quelle nicht gelesen?
Siehe Aussage rsepsilon!
Natürlich habe ich das gelesen.
Das ist ja auch eine Frage die nicht zum ersten Mal auftaucht.
Und ich habe auch schon direkt bei Aral nachgefragt, die Aussage war.
Zitat.
Die Oktanzahl (ROZ) liegt bei mindestens 102.
Aral Ultimate 102 enthält kein Bio-Ethanol, es wird stattdessen ein hochwertiger Bio-Ether verwendet.
Dann war natürlich noch die Frage zu klären warum dann auf den Zapfpistolen vom Aral Ultimate 102 E5 drauf steht.
Das hat ganz einfach eine Gesetzliche Grundlage.
Warum wird auch Aral Ultimate 102 mit E5 ausgezeichnet?
Die gesetzlich vorgegebene Auszeichnung gibt vor, dass alle Kraftstoffe mit einem Bioethanolgehalt von bis zu 5% mit «E5» ausgezeichnet werden.
Aral Ultimate 102 wird kein Bioethanol zugesetzt, es muss aber gemäß der Verordnung trotzdem mit «E5» gekennzeichnet werden.
Und wenn man genau auf den Aufkleber sieht dann stellt man auch fest , dass der eigentlich nicht für Ultimate gemacht wurde.
Zitat:
@brose schrieb am 3. November 2021 um 16:16:31 Uhr:
Das bedeutet das es unterschiedliche Rezepturen der verschiedenen Hersteller gibt…?
Wenn ich wie schonmal gesagt sehe was zu den Verladungen in den Raffinerien fährt kann ich das kaum glauben……Gruß, Thomas
Die Daten wird man so nicht/kaum bekommen. Könnte mir auch vorstellen, dass es da bei ein und dem selben Hersteller gewisse Schwankungen gibt, wenn auch nur minimal.
Ich habe nochmal nach der aktuellsten DIN Norm EN 228 von 2017 gesucht, aber für noppes habe ich nichts gefunden, die wollen alle Geld für den Download.
Aber ich habe etwas anderes Interessantes gefunden, sogar viel interessanter, nämlich eine Überwachung der Kraftstoffqualität aus dem Jahr 2017, beauftragt vom Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit. Die Proben wurden von verschiedenen Tankstellen, 4 Tanklagern und einem Hersteller entnommen.
Die Klopffestigkeit wird in MOZ angegeben und nicht in ROZ, eine exakte Umrechnungsformel gibt es nicht, aber bei Super und Super Plus einfach die Zahl 10 dazu addieren, das passt dann schon sehr genau.
Tadaaaaaaaa:
Die Klopffestigkeit von Super E10 liegt gar nicht bei knapp 97 Oktan, sondern gleichauf mit Super E5 bei knapp über 95 Oktan! 😰😰😰
E5 hatte einen Ethanolanteil von 4,3-4,8% und E10 von 7,4-9,4%, zur Ergänzung, Super Plus einen Ethanolanteil von nur 0,3-0,5%. Dass 102er Ulitmate kein Ethanol enthält, ist somit absolut glaubwürdig.
Interessant auch, dass die Klopffestigkeit von Super Plus in den Proben min. 99 Oktan beträgt.
Differenz in der Praxis zwischen Super E5/E10 zu Super Plus ergo rund 4 Oktan!
Mehr Beweis als aus mehreren unterschiedlichen Proben kann man eingentlich nicht bekommen, der Rest ist (wie so oft) Therorie und Marketing.
Zitat:
@Quattronics schrieb am 3. November 2021 um 19:49:02 Uhr:
Tadaaaaaaaa:
Die Klopffestigkeit von Super E10 liegt gar nicht bei knapp 97 Oktan, sondern gleichauf mit Super E5 bei knapp über 95 Oktan! 😰😰:eek
95 bei E5 das geben auch die Hersteller so an.
Zitat:
@TT-Eifel schrieb am 3. November 2021 um 20:54:51 Uhr:
Zitat:
@Quattronics schrieb am 3. November 2021 um 19:49:02 Uhr:
Tadaaaaaaaa:
Die Klopffestigkeit von Super E10 liegt gar nicht bei knapp 97 Oktan, sondern gleichauf mit Super E5 bei knapp über 95 Oktan! 😰😰:eek95 bei E5 das geben auch die Hersteller so an.
Ja, ich habe auch nichts gegenteiliges behauptet. Es geht aber das "Gerücht" rum, und das war hier ja das Thema, dass E10 durch den höheren Ethanolanteil klopffester wäre, so zwichen 96 und 97 Oktan. Und genau das stimmt nämlich gar nicht. Im Übrigen wird auch E10 mit (nur) min. 95 Oktan an der Zapfsäule angegeben.
Wenn man nur den Ethanolgehalt solo betrachtet, müsste E10 aber eigentlich klopffester sein, da es das aber nicht ist, muss es an der unterschiedlichen Restrezeptur liegen. Ich denke, das ist einigen neu.
Endlich mal ein Thema, was wirklich interessant ist, damit man mal weiß was man da überhaupt besseres tankt 🙂
Warum gibt's den Sprit (Ultimate 102) dann nur hier in Deutschland?
Lagert sich mit dem Sprit (bei Kurzstrecken) weniger Kondenswasser im Motor ab?
Zitat:
@Sabre_Wulf schrieb am 3. November 2021 um 22:40:02 Uhr:
Endlich mal ein Thema, was wirklich interessant ist, damit man mal weiß was man da überhaupt besseres tankt 🙂Warum gibt's den Sprit (Ultimate 102) dann nur hier in Deutschland?
Lagert sich mit dem Sprit (bei Kurzstrecken) weniger Kondenswasser im Motor ab?
Ja, was die Wasserbindung im Benzin selbst angeht, ist Ultimate definitiv besser. Das ist ja auch der Nachteil von Ethanol, es bindet Wasser, weil es eben Alkohol ist. Daher ist im Ultimate auch statt Ethanol halt Ether drin, welches kein Wasser binden kann.
Fragt mal einen Motorradfahrer, der etwas auf Scheibe ist, was der für die Überwinterung in seinen Metalltank bis oben hin reinträufelt? 😁
Also hat man somit auch im Umkehrschluss weniger Wasser im Motoröl, da ja das Benzin ohne Ethanol im Einsatz ist.
Zitat:
@Sabre_Wulf schrieb am 3. November 2021 um 22:53:06 Uhr:
Also hat man somit auch im Umkehrschluss weniger Wasser im Motoröl, da ja das Benzin ohne Ethanol im Einsatz ist.
Ja, aber Kondenswasser kommt ja nicht nur übers Benzin in den Motor.
Zitat:
@Quattronics schrieb am 3. November 2021 um 19:49:02 Uhr:
Zitat:
@brose schrieb am 3. November 2021 um 16:16:31 Uhr:
Das bedeutet das es unterschiedliche Rezepturen der verschiedenen Hersteller gibt…?
Wenn ich wie schonmal gesagt sehe was zu den Verladungen in den Raffinerien fährt kann ich das kaum glauben……Gruß, Thomas
Die Daten wird man so nicht/kaum bekommen. Könnte mir auch vorstellen, dass es da bei ein und dem selben Hersteller gewisse Schwankungen gibt, wenn auch nur minimal.
Ich habe nochmal nach der aktuellsten DIN Norm EN 228 von 2017 gesucht, aber für noppes habe ich nichts gefunden, die wollen alle Geld für den Download.
Aber ich habe etwas anderes Interessantes gefunden, sogar viel interessanter, nämlich eine Überwachung der Kraftstoffqualität aus dem Jahr 2017, beauftragt vom Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit. Die Proben wurden von verschiedenen Tankstellen, 4 Tanklagern und einem Hersteller entnommen.
Die Klopffestigkeit wird in MOZ angegeben und nicht in ROZ, eine exakte Umrechnungsformel gibt es nicht, aber bei Super und Super Plus einfach die Zahl 10 dazu addieren, das passt dann schon sehr genau.
Tadaaaaaaaa:
Die Klopffestigkeit von Super E10 liegt gar nicht bei knapp 97 Oktan, sondern gleichauf mit Super E5 bei knapp über 95 Oktan! 😰😰😰E5 hatte einen Ethanolanteil von 4,3-4,8% und E10 von 7,4-9,4%, zur Ergänzung, Super Plus einen Ethanolanteil von nur 0,3-0,5%. Dass 102er Ulitmate kein Ethanol enthält, ist somit absolut glaubwürdig.
Interessant auch, dass die Klopffestigkeit von Super Plus in den Proben min. 99 Oktan beträgt.
Differenz in der Praxis zwischen Super E5/E10 zu Super Plus ergo rund 4 Oktan!
Mehr Beweis als aus mehreren unterschiedlichen Proben kann man eingentlich nicht bekommen, der Rest ist (wie so oft) Therorie und Marketing.
MOZ und ROZ werden schon unterschiedlich gemessen. Das sind zwei paar Schuhe! Das eine bei hoher Last und Temperatur, das andere bei niedriger Last und Temperatur!
Siehe TÜV, hier stehen die ROZ Zahlen.
Nochmal zu Ethanol in SuperPlus bzw. Ultimate. Natürlich ist es chemisch nicht mehr feststellbar, aber um ETBE zu erhalten, braucht man eben doch ca. 6 Ethanol um ca. 3Oktan nach ROZ mehr zu erhalten.
Und übrigens, die Wasserbindung ist kein Problem. Es ist ja gebunden, als nicht mehr als Wasser vorhanden. Eben wie auch Ethanol als ETBE als solches auch nicht mehr da ist.
Und wer Wasser im System hat, fährt ohne Wasserbindung schlechter!
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 4. November 2021 um 15:17:26 Uhr:
MOZ und ROZ werden schon unterschiedlich gemessen. Das sind zwei paar Schuhe! Das eine bei hoher Last und Temperatur, das andere bei niedriger Last und Temperatur!Siehe TÜV, hier stehen die ROZ Zahlen.
Nochmal zu Ethanol in SuperPlus bzw. Ultimate. Natürlich ist es chemisch nicht mehr feststellbar, aber um ETBE zu erhalten, braucht man eben doch ca. 6 Ethanol um ca. 3Oktan nach ROZ mehr zu erhalten.
Und übrigens, die Wasserbindung ist kein Problem. Es ist ja gebunden, als nicht mehr als Wasser vorhanden. Eben wie auch Ethanol als ETBE als solches auch nicht mehr da ist.
Und wer Wasser im System hat, fährt ohne Wasserbindung schlechter!
Wasserbindung ist besser, weil es ja gebunden ist?
Ja, dann kipp doch 5 Liter aus dem Wasserhahn pro Tankfüllung deinem E10 dabei, dann sparste nochmehr.
Es geht doch darum, dass erst gar nicht Wasser in den Kraftstoff hineinkommt. Und da Ethanol hygroskopisch ist und Ether eben nicht, heißt das im Klartext, E10 zieht Wasser an und Ultimate nicht. Und an dieser Chemie änderst auch du nichts, so sehr du dir das vielleicht auch wünschst.
Dein kopierter Zeitungsausschnitt!!! ist aus dem Jahr 2011, aus der Zeit, zu der E10 keine Sau kaufen wollte, da es auch viele Fahrzeuge gar nicht vertragen haben und davor gewarnt wurde. Was sollte dieser Bericht seinerzeit wohl bewirken? Nun ja, bei einigen scheint es ja funktioniert zu haben.
MOZ und ROZ belegen die Klopffestigkeit. Die von mir angesprochenen 10 addiert kommen aber schon schon hin.
Und ja, die Prüfverfahren von MOZ und ROZ sind unterschiedlich, das stimmt, hat auch niemand bestritten.
Aber nun kommts, tadaaaaaaa:
ROZ wird gemessen bei niedriegen Drehzahlen und kalten Temperaturen
MOZ wird gemessen bei hohen Drehzahlen und warmen Temperaturen (also Volllast)
Die durch mehrere Proben nachgewiesene Differenz von 4 Oktan wurde in MOZ!!! gemessen. Falls du es noch nicht wahrgenommen haben solltest, wir sind hier im 400 PS A3 Forum und hier fragte einer nach, der on top noch leistungsgesteigert hat.
Sorry, aber jetzt bin ich raus und meines Erachtens haste dir damit dei Beine selbst weggetreten, zumindest was die Frage des TE hier betrifft.
Ich tanke min. 98 Oktan beim Serien RS3, das sollte für einen mit Stage 1 um so mehr gelten (es sei denn, er ist sogar auf mehr Oktan optimiert). Wer nur Super tankt (E5 oder E10), handelt auf Dauer fahrlässig und muss sich auch nicht wundern, wenn Kerzen oder Kolben bei Leistungsabruf wegschmelzen. Sollte es so kommen, heult bitte nicht rum oder hofft auf Kulanz bei Audi.