Anschlag Kolben auf Ventile
Hallo Zusammen,
ich habe einen Motorschaden an meinem Bus VW T3 Diesel. Der Zylinderkopf wurde gerade erst gegen einen fabrikneuen ZK getauscht. Die Kolben sind auf die Ventile nach ca. 2.000km geschlagen. Welche Ursachen kann das haben, ausser, dass die Steuerzeiten falsch eingestellt wurden? Das ist die einzige Erklärung, wobei ich mir selbst nicht ganz sicher bin, da ich bereits 2.000km gefahren bin.
Wäre toll, wenn jemand eine eine weitere klare Ursache benennen könnte.
Viele Grüsse!
Bokcar
42 Antworten
@Kai R.
Der Zahnriemen sieht tadellos aus. Keine Spur von Verschleiss oder ähnlichem. Also der war komplett heil.
Die Werkstatt hat auch keine andere Erklärung und deshalb den Schaden der Versicherung gemeldet. Der Gutachter der Versicherung hat erst die Kostenübernahme abgelehnt und aktuell wird erneut geprüft. Und das schon sehr lange.
Je nach Ausgang werde ich mich gezwungen sehen juristischen Beistand einzuschalten. Ich hoffe aber noch, dass sich das so klärt.
VG!
Das liegt höchstwahrscheinlich dadran, dass die richtige Zylinderkopfdichtung nicht nach dem Kolben "überstand" ausgemessen und angepasst wurde.
Das hatte ich mal bei einem Golf 1. Frisch aus der VW Werkstatt und bei 3000 U/Min war genau deswegen Totalschaden.
Dann habe ich den Wagen vom Besitzer gekauft, Zylinderkopf neu gemacht, und erst viel später gemerkt, dass auch ein Tassenstössel gebrochen war.
Zitat:
@Wolf-Dietmar schrieb am 13. Mai 2021 um 12:03:52 Uhr:
Das liegt höchstwahrscheinlich dadran, dass die richtige Zylinderkopfdichtung nicht nach dem Kolben "überstand" ausgemessen und angepasst wurde.
Das hatte ich mal bei einem Golf 1. Frisch aus der VW Werkstatt und bei 3000 U/Min war genau deswegen Totalschaden.
Dann habe ich den Wagen vom Besitzer gekauft, Zylinderkopf neu gemacht, und erst viel später gemerkt, dass auch ein Tassenstössel gebrochen war.
Danke für das Praxisbeispiel.
Gibt 3 Dicken für Kopfdichtungen. Großartig schleifen darf man am Block/Kopf nicht, verdichtet ja auf 2 - 3 mm.
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@Wolf-Dietmar
Vielen Dank für den Hinweis. Die Schadensursache hatte bisher noch keiner auf dem Zettel. Ich werde mit meiner neuen Werkstatt meines Vertrauens mal eine Messung vornehmen lassen. Mal sehen, was dabei rauskommt. Das wäre super, wenn man hier endlich mal einen Nachweis feststellen würde, der noch nicht beseitigt wurde. VG!
Schau mal im alten Reparaturhandbuch vom Dieselmotor. Die ZKD hat eine Zackenmarkierung für die Dicke. Diese Zacken sieht man an der Längsseite der Dichtung aussen. (Notfalls suche ich es raus.) Das sagt allerdings noch nichts aus, solange es nicht am Kolben ausgemessen wurde.
Die Ventile stehen beim Diesel genau senkrecht, deswegen nehmen die keinen Schaden, aber die/der Tassenstössel.
So ein Fachkundebuch sollte man schon haben, wenn man die Daten, und Reparaturschritte nicht im Kopf hat.
Zitat:
@Bokcar schrieb am 13. Mai 2021 um 12:42:27 Uhr:
@Wolf-Dietmar
Vielen Dank für den Hinweis. Die Schadensursache hatte bisher noch keiner auf dem Zettel. Ich werde mit meiner neuen Werkstatt meines Vertrauens mal eine Messung vornehmen lassen. Mal sehen, was dabei rauskommt. Das wäre super, wenn man hier endlich mal einen Nachweis feststellen würde, der noch nicht beseitigt wurde. VG!
Doch AEG schon
Zitat:
@Alexander67 schrieb am 7. Mai 2021 um 23:52:47 Uhr:
Zitat:
@AEG47 schrieb am 7. Mai 2021 um 19:04:58 Uhr:
... die verbaute Kopfdichtung auch eine mögliche Fehlerursache.Ich kann nur sagen so erstellt man kein Gutachten.
Darf man das Gutachten mal sehen ?
AEG
Ja, dem kann man nur zustimmen.
Wobei ich mir nicht sicher bin ob es so dünne Kopfdichtungen gibt die das Problem verursachen können.
Oder nur wenn Kopf und oder Zylinderblock gut Material verloren haben. Jedes Fräsen, Schleifen oder auch nur polieren nimmt Material weg. Weniger Material bedeutet natürlich weniger Abstand von Kolben und Ventilen. ...
Zitat:
Wobei ich mir nicht sicher bin ob es so dünne Kopfdichtungen gibt die das Problem verursachen können.
Das habe ich doch geschrieben. Da reicht eine "Zacke" daneben und der Motor wird nach dem ersten Hochdrehen zerstört. Der Wagen wurde aus der Werkstatt gefahren, alles läuft, beim Gasgeben auf der Strasse dann nicht mehr. Da dürften wenige 1/100 stel reichen. Ist doch "logisch", wo soll das Material hin.
Zitat:
@Alexander67 schrieb am 13. Mai 2021 um 13:57:46 Uhr:
Zitat:
@Bokcar schrieb am 13. Mai 2021 um 12:42:27 Uhr:
@Wolf-Dietmar
Vielen Dank für den Hinweis. Die Schadensursache hatte bisher noch keiner auf dem Zettel. Ich werde mit meiner neuen Werkstatt meines Vertrauens mal eine Messung vornehmen lassen. Mal sehen, was dabei rauskommt. Das wäre super, wenn man hier endlich mal einen Nachweis feststellen würde, der noch nicht beseitigt wurde. VG!Doch AEG schon
Zitat:
@Alexander67 schrieb am 13. Mai 2021 um 13:57:46 Uhr:
Zitat:
@Alexander67 schrieb am 7. Mai 2021 um 23:52:47 Uhr:
Ja, dem kann man nur zustimmen.
Wobei ich mir nicht sicher bin ob es so dünne Kopfdichtungen gibt die das Problem verursachen können.
Oder nur wenn Kopf und oder Zylinderblock gut Material verloren haben. Jedes Fräsen, Schleifen oder auch nur polieren nimmt Material weg. Weniger Material bedeutet natürlich weniger Abstand von Kolben und Ventilen. ...
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nun ja
schleifen mit 80er papier/rutscher ist kein problem,
das ist praxis.
und ja kopfdichtung MUß passen.
olli
Wenn es dich tatsächlich interessiert, mir ist die ganze Chronologie nochmal hoch gekommen. Ist immerhin 40 Jahre her und einer von vielen Wagen.
Die Sache fing an, dass die VW Werkstatt den Krümmer ersetzen wollte und dann einen Stehbolzen abgerissen hat. Ganz "logisch", dann muss der Zylinderkopf erneuert werden. War ja ein Firmenfahrzeug, wo keiner genau hinterfragt. Daraufhin war der Kopf neu. Ich glaube sogar, der Motor ist noch um die 50km gefahren.
Dann habe ich den Wagen gekauft und beim Hochfahren auf meine Auffahrrampen per orgeln mit dem Anlasser, sprang der Wagen plötzlich auf 1-2 Zylindern an und wäre mir beinahe hinten rüber gegangen.
Dann kam die grosse Überraschung. Als der Wagen jetzt schräg stand, lief plötzlich Öl raus. Ursache, hinteres Kurbelgehäuse (1x-2x?) durchbrochen und ein Pleuel ohne Kolben winkte raus.
Ich habe dann einen Rumpfmotor für ca. 1500-1800 DM als ATM neu gekauft und verbaut. Der Kopf war ja neu und die Ventile schienen in Ordnung. Bis das Ventilspiel im Laufe der Zeit grösser wurde wegen eines durchgebrochenen Tassenstössels.
Daraus lässt sich ableiten, das der Kolbenüberstand extrem präzise für alle 4 Kolben erfasst werden muss zur Bestimmung der korrekten ZKD. Wer mal versucht hat einen OT genau einzumessen, weiss wie schwierig allein das ist, wenn es hochgenau sein muss.
Und dann kommt die Wärmeausdehnung irgendwann ausreichend dazu und es knallt.
Wer ist schuld? Der Kunde 😉
"Ja, das war und ist auch stets mein Ansatz. Die Werkstatt und ich haben uns geenigt. Die Werkstatt hat den Schaden ihrer Haftpflichtversicherung gemeldet. Die Versicherung hat natürlich einen eigenen Gutachter eingeschaltet. Alles gut. Soll auch so sein. Wenn man aber die Schadenübernahme ablehnt, soll man mit bitte auch sagen, warum. Das haben sie bisher noch nicht. Ich warte schon seit vielen Monaten darauf. Ich hoffe nicht, tatsächlich einen Anwalt einschalten zu müssen. Das würde das ganze nur noch ewig in die Länge ziehen. Dafür habe ich das Fahrzeug aber nicht abgeschafft. Es sollen rollen und nicht Standschäden erzeugen....
Ich hoffe diese Woche endlich mal was von der Versicherung zu hören. Ich werde das Ergebnis dann kund tun."
Ich denke du solltest bei der Werkstatt so langsam mal eine Reperatur einfordern. Einen Sachmangel geltend gemacht hast du ja hoffentlich schon!
Ich sehe eigentlich keinen Grund warum du dich mit deren Haftpflichtversicherung auseinandersetzen sollst. Du hast Gewährleistung die du einfordern solltest und ganz offensichtlich gab es auch einen Folgeschaden.
Rechtsstreit führst du doch besser gegen die Werkstatt als gegen deren Versicherung.
Vermutlich wäre es klug gewesen in dem Moment wo der "gegner" einen Gutachter schicken möchte einen eigenen zu bemühen bzw ab diesem Punkt den Rechtsweg zu gehen und eben per gericht einen bestellen zu lassen.
Hat der gegnerische gutachter erstmal alles auseinander kann dein eigener gutachter mitunter gar nichts mehr großartiges feststellen. steuerzeiten oder was kann er dann nicht mehr prüfen und ob dann noch die kopfdichtung rumliegt die auf genau deinem motor war weißt du mitunter auch nicht.
""Mal sehen. Alles zweimal machen ist auch doof. Also wenn machen, dann richtig. Deshalb hab ich den Kopf ja auch nicht gewechselt, sondern ein Meisterbetrieb. ??""
Man sollte sich auch die Frage stellen wie der JX drunter aussieht.
Sind da noch brauchbar hohnspuren in den Zylindern, sind sie ggf deutlich eingelaufen, wurde evtl vermessen?
Viele JX sind ja bereits "rum", wenn ein Kopftausch ansteht. Mit einfach einen neuen Kopf drauf ist es eher selten getan. Auch mal eben mit Werkstattmitteln durchhohnen kann man sich meist sparen.
Der Turbo sitzt ja leider nicht mittig sondern an Zylinder 4 und daher gibt es dort gut Hitze - mitunter weicht der im Verschleiß deutlich von den anderen ab dort siehst es oft direkt mit bloßem Auge.
--->hast also einen eher verschlissenen motor war der neue kopf sinnlos. aber ursache für den aufsetzer war das mit hoher wahrscheinlichkeit nicht
Insgesamt eine ärgerliche Geschichte.
Wenns wirklich am Kolbenüberstand/der Kopfdichtung gelegen hat steht natürlich auch irgendwo die Frage ob es nach dem Aufsetzer noch messbar ist? Gff hast du ja jetzt krumme Pleuel.
Interessant wird natürlich auch wie sie das jetzt reparieren. Einen Frisch überholten JX Block werden sie ja kaum springen lassen wollen. Schaffen sie tatsächlich einen gebrauchten ran tust du gut daran wenn er ohne Kopf vernünftig geprüft und vermessen wird und wie es um die Lager steht weißt du dann immernoch nicht (die sollte man besser direkt machen wenn er dann schon so nackt ist).
Im Grunde läuft es auf einem ATM hinaus. Sofern der Kopf an sich noch OK ist könnte man dem Kopf neue Ventile und Stößel spendieren - lohnt aber von der Arbeitszeit kaum so dass man wohl auch direkt einen neuen Kopf nimmt.
--->
iich denke die "ideale" Lösung für dich wäre: Geld für den Kopf und die Reperatur vollständig zurück.
Dann suchst du dir eine Werkstatt die dir von Tornau einen neuen ATM bezieht und einbaut. Das könnte auch wieder deine Werkstatt sein aber wenn sie wirklich bezüglich steuerzeiten oder kopfdichtung/kolbenüberstand was versaut haben würd ich da eigentlich keinen Motor wieder einbauen lassen.
->klar die kosten für den überholten block hast du dann an der backe und die einbaukosten ggf auch etwas höher als die kosten für einen kopftauscht aber einen frischen block zu haben hat ja durchaus was für sich
->natürlich auch die frage ob dein alter block pfandfähig ist. dass kannst/solltest du mal in erfahrung bringen. aber pleuel und ggf kw richten gehört ja irgendwie schon zu den normalen aufgaben eines instandsetzers
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unabhängig davon:
je nachdem was du mit dem bus vor hast wäre ggf auch ein aaz oder tdi denkbar.
aaz gibt es auch nicht mehr an jeder ecke aber wenn man eh einen neuen block einbau wäre es zu überlegen ob man vom kleinem 1.6er weggeht und direkt auf 1.9er geht.
tdi ist natürlich noch netter und inzwischen einfacher zu kriegen - macht aber nur sinn, wenn du alles selbst umstricken kannst ansonsten tut man sich da keinen gefallen, desweiteren wirds mit h-kennzeichen schwierig (aaz geht auch nicht bei jedem aber die chancen sind deutlich besser)
wir fahren selbst noch jx - wenn der platt wäre würd ich beim 1.9er landen - der verkehr wird immer flinker.