Aluschweißen am Getriebe?

VW Passat B6/3C

Hallo zusammen,

eine kurze Werkstattgeschichte zusammengefasst:
ich habe vor drei Wochen eine neue Antriebswelle links + radseitigem Gelenk bekommen (freie Werkstatt). Vorgestern unschönes Geräusch - ab zum nächstbesten VW. Ergebnis: Vier der sechs Schrauben am Flansch von der Welle zum Getriebe waren lose, zwei ganz weg. Die Gewinde am Flansch waren i.O., so dass mit neuen Schrauben das Problem erstmal behoben wurde. Die andere Werkstatt übernimmt auch die Kosten.

Nun gibt es aber ein ziemlich schwerwiegendes Folgeproblem: Eine der Sicherungsplättchen, die immer unter zwei Schraubenköpfen liegen, stand wegen der fehlenden Schraube ab und hat im (Alu-) Getriebegehäuse ziemlich massive Kratzer hinterlassen. Die VW-Werkstatt sprach von 2-3 mm Tiefe. Siehe Foto.

Die andere Werkstatt, die mangelhaft gearbeitet hat, will nun den Schaden mit Aluschweißen beheben. Wie ist Eure Meinung dazu? Ist das a.) werksseitig überhaupt zulässig und b.) ausreichend stabil und dauerhaft?

Alternativlösungen wären m.E. ein neues Getriebegehäuse (enormer Zeitaufwand, kann die relativ kleine freie Werkstatt wahrscheinlich gar nicht selber machen) oder ein Austauschgetriebe. Bei letzterem kauft man ja immer die Katze im Sack...

Was würdet Ihr tun? Ich bin ziemlich ratlos....
Dank + Gruß stroti

19 Antworten

In diesem Fall würde ich mal die VW-Werkstatt fragen. Das Getriebe holt man nicht vom Schrott, ein Austauschgetriebe wird es so nicht geben, da das Gehäuse beschädigt ist. Evtl ein Austauschgetriebe mit vermindertem Altteilwert.

Oder das vorhandene Getriebe bekommt ein neues Gehäuseteil, ebenfalls VW-Werkstatt.

Die verursachende Werkstatt wird haften müssen, dafür sollte sie versichert sein. Ich kenne die Belastung an de Stelle nicht, weiß auch nicht, wie die Werkstatt das schweißen will. Das Getriebe wird dazu nach meiner Kenntnis nach zerlegt werden müssen, da das Aluminium vorgewärmt werden muss. dann kann man auch gleich einen neuen "Deckel" draufschrauben, das macht den Kohl dann nicht mehr fett.

Lass dich nicht abwimmeln, die Schrauberwerkstatt hat hier eindeutig einen Fehler gebaut.

ich habe halt keine Ahnung, was einer technisch einwandfreien Instandsetzung in den Zustand vor dem Schaden entspricht. ADAC-Technik meint, dass Aluschweißen prinzipiell schon haltbar und i.O. ist - nur ist es eben nicht klar, ob VW das zulässt. Hier wäre mal eine Einschätzung seitens VW Wolfsburg interessant. Wie komme ich an sowas?

Besteht das Getriebegehäuse aus mehreren Teilen, so dass man mit überschaubarem Aufwand (also ohne den kompletten Inhalt verpflanzen müsste) ein neues Gehäuseteil einbauen könnte?

Tja, abwimmeln ist halt schwer: Hier stünde jetzt Meinung gegen Meinung - er sagt, schweißen ist eine sachgerechte Reparatur; und ich weiß es nicht besser...

Mein Tipp:

Frag den Freundlichen VW-Meister.

Ja, man kann Alu prinzipiell schweißen. Sehr wahrscheinlich reicht es, eine Raupe per MIG draufzusetzen. Dafür muss aber das Gehäuseteil ohnehin ausgebaut werden.

Hier geht es nicht um Meinungen, sondern um die Betriebssicherheit Deines Autos. Im Zweifelsfall muss ein Gutachter das gehäuse untersuchen. Es ist verständlich, dass der Schadenverursacher den Aufwand kleinreden will, aber wenn Dir in 30000km das Getriebe reißt, bist du wieder in der Beweislast.

Zum Verständnis: Auf der Innenseite des Gehäuses sind Öl und Mechanik. Das kann man nicht einfach schweißen im eingebauten Zustand, das muss erst mal freigebaut werden. Und wenn man an dem Punkt ist, kann man auch ein neues Gehäuseteil nehmen.

ich schätze halt, dass der das im eingebauten Zustand schweißen will... Nur für mich nochmal zum Verständnis: Ausbauen deshalb, weil das Teil heiß gemacht werden muss etc.?

"Einfach ein neues Gehäuseteil" - lässt sich das Gehäuse(teil?) an dieser Stelle denn so einfach tauschen, ohne dass man mit Riesenaufwand das Getriebe-Innenleben umbauen muss?

Ein Gutachten müsste ich halt zahlen, oder? :-/

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Aluschweißen sollte kein Problem sein, wenn es ein Fachmann macht!
Allerdings ist es nicht dein Fehler! Ich würde auf jeden Fall nach einem Neuteil schauen!
Nicht das Du später deswegen Mal Probleme bekommst und dann will sicher keine was davon wissen!!!

Die Werkstatt hat ja eine Betriebshaftplichtversicherung. Wenn dir nun sozusagen ein neues Getriebe eingebaut werden müsste, würde das die Haftplichtversicherung der kleinen Werkstatt bezahlen. Da würde also niemand pleite gehen oder so.

An deiner Stelle würde ich mal bei einem etwas größeren TÜV oder DEKRA Stützpunkt vorbei fahren und denen die Sache schildern und fragen was die dazu sagen. Wenn die berechtigte Zweifel an dem Vorhaben haben, werden die dir das schon sagen.

Da muss dann auch erstmal kein teures Gutachten erstellt werden.

Aber einfach so da rumschweißen lassen, würde ich auch nicht wollen. Wenn die schon bei der Antriebswelle so schlampig waren, bekommen die das Getriebe sicherlich auch nicht vernünftig hin 😛

Also eine zweite Meinung einholen ist immer eine gute Idee. Klären würde ich auch, wie genau die Reparatur durchgeführt werden soll (Schweißen ohne Ausbau oder mit...). Alu benötigt zwar nicht eine so hohe Temperatur beim Schweißen aber auch die könnte ja ausreichen um Dichtungen zu zerstören oder Spannungen aufzubauen im Gehäuse.
Parallel würde ich mir vom VW-Händler schriftlich bestätigen lassen, dass die Reparatur fachgerecht ausgeführt ist und sie für evtl. Folgeschäden die Haftung übernehmen.
Grundsätzlich: Wenn es handwerklich gut gemacht ist und sicherheitstechnisch zugelassen ist, dann wirst Du dem zustimmen müssen.

Zitat:

Original geschrieben von DUEW


Also eine zweite Meinung einholen ist immer eine gute Idee. Klären würde ich auch, wie genau die Reparatur durchgeführt werden soll (Schweißen ohne Ausbau oder mit...). Alu benötigt zwar nicht eine so hohe Temperatur beim Schweißen aber auch die könnte ja ausreichen um Dichtungen zu zerstören oder Spannungen aufzubauen im Gehäuse.
Parallel würde ich mir vom VW-Händler schriftlich bestätigen lassen, dass die Reparatur fachgerecht ausgeführt ist und sie für evtl. Folgeschäden die Haftung übernehmen.
Grundsätzlich: Wenn es handwerklich gut gemacht ist und sicherheitstechnisch zugelassen ist, dann wirst Du dem zustimmen müssen.

Dafür legt wohl kein VW-Händler seine Hand ins Feuer. Die sagen nur: Wären Sie mal gleich zu uns gekommen. 😉

Außerdem wird wohl auch kein VW-Händler was zum schweißen sagen, da die solche Teile gleich tauschen.

Zitat:

Original geschrieben von Andy_bln



Zitat:

Original geschrieben von DUEW


Also eine zweite Meinung einholen ist immer eine gute Idee. Klären würde ich auch, wie genau die Reparatur durchgeführt werden soll (Schweißen ohne Ausbau oder mit...). Alu benötigt zwar nicht eine so hohe Temperatur beim Schweißen aber auch die könnte ja ausreichen um Dichtungen zu zerstören oder Spannungen aufzubauen im Gehäuse.
Parallel würde ich mir vom VW-Händler schriftlich bestätigen lassen, dass die Reparatur fachgerecht ausgeführt ist und sie für evtl. Folgeschäden die Haftung übernehmen.
Grundsätzlich: Wenn es handwerklich gut gemacht ist und sicherheitstechnisch zugelassen ist, dann wirst Du dem zustimmen müssen.
Dafür legt wohl kein VW-Händler seine Hand ins Feuer. Die sagen nur: Wären Sie mal gleich zu uns gekommen. 😉
Außerdem wird wohl auch kein VW-Händler was zum schweißen sagen, da die solche Teile gleich tauschen.

Ja, stimmt, genau die Erfahrung hab ich auch gemacht. VW tauscht - und alles andere is' nix.... Nicht sehr hilfreich, wenn es um eine technische Bewertung geht.

Beim schweißen dehnt sich aluminium aus. es kann sein das genau dahinter ein lager sitzt und das dann schaden nimmt. bin selbst mechaniker und würde so einiges machen aber das wär auch mir zu gefährlich.

Ich habe mich mal gerade ein wenig schlau gemacht. Den Betreff dieses Threads könnte man ändern 😉.
Das Getriebegehäuse ist kein Alu, es ist eine Magnesiumlegierung.

Prinzipiell kann man das auch schweißen, das hängt aber von der Legierung ab. Auseinandergenommen werden muß das Getriebe dafür auf jeden Fall. Der ELSA spricht von Getriebe- und Kupplungsgehäuse, also zweiteilig. Ich fürchte, die wirtschaftlichste Lösung wird ein Austauschgetriebe oder ein Gebrauchtgetriebe mit Garantie sein. Beim Austauschgetriebe sehe ich schwarz, denn Gehäuseschäden sind, so weit ich weiß, ein Ausschlusskriterium für die Rücknahme.
Bliebe noch ein "Austausch"-Getriebe ohne Altteilrückgabe.

Zum Thema Schweißen: Bei falscher Legierung des Schweißwerkstoffs besteht die Gefahr der inneren Korrosion des Gefüges. Überhaupt ist mit einem Festigkeitsverlust durch die Wärmeeinwirkung zu rechnen.

Also an den TE:
Hol Dir eine Meinung vom Freundlichen und/oder TÜV/DEKRA etc. ein. Damit konfrontierst Du den Verursacher. Stellt der sich quer, Anwalt, Gutachter, volles Programm.

Aber sei fair und lass den Verursacher mal Kontakt mit seiner Haftpflichtversicherung aufnehmen, denn die Nebenkosten (Gutachter, Anwalt) hochtreiben kann man immer noch, das Leben ist ein Geben und Nehmen.

Aber: Lass Dich vom Verursacher nicht abwimmeln. Und jemand, der nicht mal den Werkstoff des Gehäuses kennt, würde an mein Auto kein Schweißgerät ansetzen.

Alternative zum Austausch: Es gibt auch "freie" Getriebeinstandsetzer. Auch hier kann man mal unverbindlich anfragen, da auch ein solcher Betrieb für seine Arbeit Gewährleistung bieten muß.

Im Übrigen kann der Verursacher froh sein, dass die Welle nicht ganz vom Flansch abgelöst war. Dann würde er sich jetzt nicht mehr um ein kauputtes Getriebe kümmern müssen. Im Extremfall hättest Du mit dem Auto einen Abflug gemacht.

Zitat:

Ja, man kann Alu prinzipiell schweißen. Sehr wahrscheinlich reicht es, eine Raupe per MIG draufzusetzen. Dafür muss aber das Gehäuseteil ohnehin ausgebaut werden.

Eine kalt aufgeschweißte MIG-Naht kannste vergessen, eh die richtig bindet muß das Gehäuse richtig warm werden.

Alu leitet die Wärme zu schnell ab um ohne Wärme im Bauteil richtg geschweißt werden zu können.

Wenn geschweißt werden soll wird man um denAusbau des Getriebes nicht drumrum kommen.

Schmelztemperatur Alu ca.650°C und der Rest des Gehäuses wird wegen der schnellen Wärmeableitung bestimmt auch an die 250° warm. Schweißen sollte möglich sein, aber unter Aufwand und vom Fachmann, Alu ist kein Stahlblech.

Nur Schweißer können was was Schweißer können!

Wer das wegen der paar Kratzer schweißt hat nicht alle Latten am Zaun.

.... echt .. man kann es auch übertreiben !!!!!

Ich vermute mal das es sich bei dem Getriebegehäuse um Aluguss handelt dessen Legierung unbekannt ist... wer da rumschweißt gehört der Schweißerschein entzogen!

Man kann dieses Gehäuse nicht mehr fachmännisch reparieren, alles was da noch gemacht wird ist Fuscherei.

Man müsste schon wissen um was für eine Legierung es sich handelt und welchen Schweißzusatz man hernehmen kann... ansonsten wird alles nur noch schlimmer.

Lustig wirds dann wenn die freie Werkstatt das schweißen will und das Getriebe auseinander baut und die feststellen das man es doch nicht schweißen kann und das Gehäuse nun total am Ar**** ist wegen dem fehlerhaften Versuch. Wie lange müsstest du auf einen Ersatzgetriebe warten?

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