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Alterdiskrimierung be KFZ - Versicherungsprämien

Guten Tag,
ich betreue ehrenhalber in meiner Region viele Personen in Rechtsangelegenheiten und Versicherungswwesen.
Dieser Service wird vor allem von Senioren sehr geschätzt.
Mir ist aufgefallen, dass die Beitrage zur Kfz-Versicherung (Haftplicht und Kasko) mit steigendem Lebensalter extrem ansteigen. Gleichzeitig reduziert sich sich mit steigenden Lebensalter die jährliche Fahrleistung und beschränkt sich oft auf die notwendigen Fahrten im direkten Umkres (Einkauf, Kirche, Verein).
Ein 80 jähriger Kfz-Halter bezahlt aufgrund des Lebensaltes mehr als das doppelte an Beiträgen wie ein 40-järhige bei gleicher Typenklasse und Regionalklasse.
Ich empfinde diese als diskriminierend und in keinster Weise vereinbar mit der Solidargemeinschaft. Wäre dies tatsächlich so angebracht, müssten auch alle anderen Fahrzeughalter mit z.B. gesundheitlichen Einschränkungen in höheren Prämien eingestuft werden.

82 Antworten

@hlmd
2020 stimmt nicht mit Deinen Schlussfolgerungen überein! Du siehst nur Deine Region.

Bundesweit: 35,4 Prozent der verunglückten und 18,3 Prozent der getöteten Kraftradbenutzer waren im Alter von 15 bis 24 Jahren. Bezogen auf den Fahrzeugbestand bedeutet das: je 100.000 zugelassene Krafträder starben im vergangenen Jahr 71 Fahrer im Alter von 15 bis 24 Jahren. Davon waren 60 der Getöteten zwischen 18 und 24 Jahre jung. "Dies ist das Dreifache des Wertes bei den 25- bis 35-Jährigen, die gemessen am Bestand das zweithöchste Todesrisiko haben." In dieser Altersgruppe kamen im Jahr 2019 also insgesamt 23 Motorradfahrer ums Leben (Statistisches Bundesamt).

@Bremer_Roland
Der Petitionsausschuss beschäftigt sich mit wichtigen Sachen! Ich werde mal nachfragen, warum Versicherungsnehmer mit Wohnungseigentum als Prämienkriterium bevorzugt werden. Oder warum Kfz-Halter, die einen Schaden selbst reparieren, nicht eine Prämienrückerstattung bekommen....

Für mich wird die ganze Diskussion hier immer abstruser.

@UliBN
Ja so ist das mit den absoluten und relativen Zahlen.

Sicher ist das Risiko in absoluten Zahlen bei Jüngeren höher. Wenn man es aber in Relation zu den gefahrenen Strecken sieht, ist es schon etwas anders.

Bei älteren Vielfahrern gibt es ja keinen Risikozuschlag wegen des Alters.

Hinzu kommt auch, dass die Jüngeren meist nicht die Verursacher sind. Vor allem junge Moped-/Motorradfahrer werden häufig von Autofahrern "umgenietet". Ja, später mit den stärkeren Maschinen sieht es z.T. anders aus. Aber das Groh fährt jetzt nicht schlimmer als die Älteren.

Diese s.g. weichen Faktoren sind doch so undurchsichtig geworden, dass man sich manchmal einfach nur an den Kopf fassen muss.
Was hat z.B. der Stellplatz mit der Haftpflicht zu tun?

Warum bekommt man mit dem B-Schein (öffentlicher Dienst) Rabatt?
Fährt man als Beamter/Angestellter im ö.D. anders? So wie man arbeitet? 😉 (Scherz)

Ja, man kann sich hier die Finger wund schreiben. Ändern tut sich eh nix, da die Versicherungen halt machen können, was 'se wollen (solange nicht ein Gericht Korrekturen fordert).

Aber sich den Frust von der Seele schreiben, sollte man schon dürfen wollen, oder?

VG

Frust? Für mich eher Uneinsichtigkeit und Egoismus, missionarisch. Und Argumente nicht einseitig zurechtbiegen!

Mir ist die Freie Marktwirtschaft lieber als gegängelte Planwirtschaft.

Wieso bekommt man beim Discounter mit App oft andere Preise als ohne? Etwa auch Altersdiskriminierung, weil Ältere die App nicht nutzen (können).

Kollektiv nicht als Solidargemeinschaft angelegt
Professor Dr. Fred Wagner vom Lehrstuhl für Versicherungsbetriebslehre der Universität Leipzig stellte beim Diskurs fest, dass eine Privatversicherung im Kern auch gar nicht auf einem Solidarprinzip beruhe – also auch nicht nach dem Prinzip eines Solidarausgleichs "stark für schwach", "reich für arm", "jung für alt" oder "gesund für krank" funktioniere. Vielmehr basiere eine Privatversicherung auf risikoadäquaten Prämien sowie dem Prinzip des Risikoausgleichs im Kollektiv und in der Zeit, so der Experte. Das heißt vereinfacht: Der Kunde zahlt risikoadäquate Prämien in ein Kollektiv ähnlicher Versicherungsrisiken ein und erhält dafür die Zusage, im Versicherungsfall aus dem gemeinsamen Geldtopf heraus seinen Schaden ausgeglichen zu bekommen. Nach diesem Prinzip würden faire Prämien möglich, das heißt geringere Prämien für geringere Risiken, aber umgekehrt auch höhere Prämien für höhere Risiken. Somit sei das Kollektiv, die Versichertengemeinschaft, nicht als Solidargemeinschaft konstituiert, betonte Wagner.
"Jeder Kunde will den besten Preis"
Er stellte zudem fest, dass sich die Gemeinschaft der Versicherten vermutlich auch nicht als Solidargemeinschaft empfinde. Denn jeder Versicherungsnehmer strebe – für sich allein – beim Versicherungsschutz nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis und der niedrigsten Prämie. Im Wettbewerb müssten sich die Versicherer deshalb auch anstrengen, um niedrige Prämien zu ermöglichen. Und das gehe eben nicht mit Durchschnittsprämien für Durchschnittsrisiken, die es in der Realität noch nicht einmal gibt, sondern nur mit verschieden hohen Prämien für die tatsächlich auch verschieden hohen Risiken. Auf diese Weise könnten "vorsichtigen" Versicherungsnehmern auch entsprechend niedrig kalkulierte Versicherungsprämien angeboten werden.

https://konsument.at/computer-telekom/kfz-versicherung-unsolidarisch
Solidaritätspinzip...
Das System der Versicherung beruht auf dem Solidaritätsprinzip. Ein Versicherer hebt von seinen Kunden Prämien ein. Im Schadensfall übersteigt die Versicherungsleistung aber oft die Summe der bis zu diesem Zeitpunkt vom Einzelnen eingezahlten Prämien. Das hat der Versicherer so kalkuliert. Dann springen viele für den Einzelnen ein. In den gesetzlichen Krankenkassen ist diese Solidargemeinschaft freilich noch viel stärker verankert, aber auch im privatwirtschaftlichen Versicherungsbereich ist sie wichtig. Die Datensammlerei der Versicherer hat in erster Linie den Hintergedanken, die Risikobewertung ihrer Kunden noch zielgerichteter durchzuführen, als das bisher möglich war.
...vs. Zeitgeist
Die unmittelbare Berücksichtigung des individuellen Risikoverhaltens bei der Prämienfestsetzung ist möglicherweise gerechter und entspricht dem Zeitgeist. Allerdings widerspricht sie dem Gedanken der Solidargemeinschaft, was gerade im Versicherungsbereich zu existenziellen Problemen des Einzelnen führen kann.

Ja, ja! Die Welt ist einfach nur ungerecht:
Jeder denkt immer nur an sich! Nur ich, ich denke an mich!

Zitat:

@manvo schrieb am 3. Dezember 2023 um 12:12:53 Uhr:


@Bremer_Roland ist doch schon geklärt!
Keine Diskriminierung
Link von oben ( @UliBN )

1. Die Angelegenheit mit der Altersdiskriminierung in der Kfz-Versicherung ist natürlich nicht geklärt! Meine Petition läuft seit acht Jahren immer noch, wie mir der Ausschuss Ende September mitteilte.

@UliBN
Hast du aber schön geschrieben. 🙄

Kannst aber Äpfel nicht von Birnen unterscheiden.

Zitat:

Wieso bekommt man beim Discounter mit App oft andere Preise als ohne? Etwa auch Altersdiskriminierung, weil Ältere die App nicht nutzen (können).

Bekommt man hier wirklich andere Preise? Oder merkt man es nur nicht so direkt, dass es hier allein um die Datensammelei geht?!

Man könnte es hier mit den Telematiktarifen vergleichen: Daten gegen Geld.

DAS hat mit dem Alter nix zu tun und hat NULL Relevanz zur Altersdiskriminierung.

Dass die Versicherungen einzig ihren Aktionären verpflichtet sind, ist doch bekannt.
Das Problematische ist doch zumindest die Haftpflichtversicherung. Diese ist vom Staat ja vorgeschrieben und da können sich die Gesellschaften austoben.
Hier zählt nicht, wer das (vermeintlich) höhere Risiko hat, sondern wer ein gut zahlender Kunde ist, weil er drauf angewiesen ist!

Von daher kann man schon Frust haben, was nix mit Egoismus zu tun hat.

VG

Zitat:

@hlmd schrieb am 4. Dezember 2023 um 09:50:37 Uhr:


Warum bekommt man mit dem B-Schein (öffentlicher Dienst) Rabatt?

VG

Was ist ein B-Schein?

Ich kenn nur den P-Schein für die Personenbeförderung

Und wie viel Cent Rabatt gibt's für MA des öffentlichen Dienstes?

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, wie es genau heißt.
Nennt sich wohl B-Tarif für MA im öff. Dienst.

Waren jetzt bei mir 50 Euro im Jahr Unterschied (beim Auto 600€ -> 650€).
Sind bei ALLEN Versicherungen ein paar Prozente, die man Rabatt bekommt, also auch private Haftpflicht, Hausrat, etc.

Zitat:

@dorumfischer schrieb am 2. Dezember 2023 um 21:59:41 Uhr:


...
Mir ist aufgefallen, dass die Beitrage zur Kfz-Versicherung (Haftplicht und Kasko) mit steigendem Lebensalter extrem ansteigen. Gleichzeitig reduziert sich sich mit steigenden Lebensalter die jährliche Fahrleistung und beschränkt sich oft auf die notwendigen Fahrten im direkten Umkres (Einkauf, Kirche, Verein).
...

Statistik ist wohl nicht deine Stärke, denn das allein sagt nichts über Schadenhäufigkeit und -höhe aus.

https://www.spiegel.de/.../...e-a-897e993d-3278-4429-a75e-695b4ba80a50

@ hmld
Wo und wie lebst Du eigentlich?
Alle Discounter haben Angebote, die man überhaupt nur mit App oder vergünstigt bekommt. Manchmal sogar Äpfel und Birnen. Eine Diskriminierung von Kunden ohne App???
Und wenn Du nicht einmal weißt, wie was heißt, obwohl es ganz leicht zu finden ist....

Und verbreite nicht weiter irgendwelche falschen Sachen: Es gibt Versicherungen, die nicht als AG organisiert sind!
Z. B.: HUK-COBURG Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a. G. in Coburg

Bei denen kannst Du Dich nicht versichern, wenn Du nicht MA im öffentlichen Dienst bist. Da musst Du dann zur AG ausweichen. Ganz klarer Fall von Diskriminierung?

@Bremer-Roland
Glaub weiter an Deine Petition. Der Ausschuss tut mir leid.
Der BT hat überhaupt nicht das Recht, etwas zu klären. Interessiere Dich mal für die Grundlagen unseres Staatssystems: Legislative und Judikative.

Der sogenannte B-Tarif wird von den Versicherungen für Mitarbeiter des öffentlichen Dienst, auch wenn sie in Pension/Rente gehen, gewährt. Auch dieses ist natürlich ungerecht, obwohl ich selbst davon einen Nutzen habe.
Die Prozente die man eingeräumt bekommt, könner aber nicht sehr hoch sein.

Bei meinen beiden Fahrzeugen wären es bei der HUK (ohne24) 18,69€ (4,77%) bzw. 15,51€ (4,43%) im Jahr, lächerlich.

Die HUK24 ist eine AG und gehört nicht zur HUK-COBURG Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a. G. als ursprünglicher Vorreiter.

Mit den Sparten der AG wurde dann der Weg für alle anderen Kunden eröffnet, auch mit besonderen Tarifmerkmalen.

Für mich ist es jedenfalls eine Meisterleistung, wenn ein Unternehmen nur noch in seiner Gesamtheit wahrgenommen wird, ohne auf wesentliche Unterschiede zu achten. Prägnante Beispiele sind z. B. auch der ADAC oder das DRK.

Zitat:

@gordonairdail schrieb am 4. Dezember 2023 um 17:11:49 Uhr:


Der sogenannte B-Tarif wird von den Versicherungen für Mitarbeiter des öffentlichen Dienst, auch wenn sie in Pension/Rente gehen, gewährt. Auch dieses ist natürlich ungerecht, obwohl ich selbst davon einen Nutzen habe.
Die Prozente die man eingeräumt bekommt, könner aber nicht sehr hoch sein.

Dann müssten auch alle anderen Rabatte hinterfragt werden. Bei meiner Versicherung bekommen neben den Beamten auch Bankkaufleute, Bosch-Mitarbeiter, Daimler-Mitarbeiter und und und .... Rabatte.
Kann jeder bei seiner Versicherung oder anderen Versicherungen in der Online Beitragsberechnung abfragen.
Zusätzlich gibt es dann noch einen Mehrvertragsbonus wenn man auch noch andere Versicherungen dort abgeschlossen hat.
Ich denke mal das ist in der Privatwirtschaft und nichts anderes sind Versicherungen, egal wie sie firmieren, einfach üblich.

Zitat:

@UliBN schrieb am 4. Dezember 2023 um 16:53:38 Uhr:


@ hmld
Wo und wie lebst Du eigentlich?
Alle Discounter haben Angebote, die man überhaupt nur mit App oder vergünstigt bekommt. Manchmal sogar Äpfel und Birnen. Eine Diskriminierung von Kunden ohne App???

Und?
Ich muss nicht beim Discounter kaufen, ob nun mit oder ohne App.
Es steht mir doch völlig frei, da einzukaufen, wo ICH will.

Eine kfz-Haftpflicht ist eine PFLICHT-Versicherung, die man haben muss. Einen Billigladen wo man Billiglebensmittel bekommt muss ich nicht haben.

Soviel zum Thema Äpfel und Birnen...

Zitat:

@UliBN schrieb am 4. Dezember 2023 um 16:53:38 Uhr:


Und wenn Du nicht einmal weißt, wie was heißt, obwohl es ganz leicht zu finden ist....

Was meinst du?

Zitat:

@UliBN schrieb am 4. Dezember 2023 um 16:53:38 Uhr:


Und verbreite nicht weiter irgendwelche falschen Sachen: Es gibt Versicherungen, die nicht als AG organisiert sind!
Z. B.: HUK-COBURG Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a. G. in Coburg

Bei denen kannst Du Dich nicht versichern, wenn Du nicht MA im öffentlichen Dienst bist. Da musst Du dann zur AG ausweichen. Ganz klarer Fall von Diskriminierung?

Und was willst du mir damit sagen?
Dass man die Rechtsformen aller Versicherungen kennen muss?

Und was hat die Rechtsform mit der Diskriminierung zu tun?

Man kann aber hinterfragen, warum MA im öffentlichen Dienst (oder gleichgestellte) bessere Konditionen bekommen. Auch wenn es z.T. nicht die Welt ist.

Von daher...

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