Alcohol statt Benzin?!?!?

Ich habe neulich im Dritten einen interessanten Bericht über Alcohol als Benzinersatz gesehen.
Interessant am Alcohol ist, das die Umrüstung von Benzin auf Alcohol mit wenigen technischen Eingriffen am Motor zu bewerkstelligen ist. Dabei werden die Abgasemisionen sogar verbessert. Leistung verlieren die Motoren nach dem Umbau ebenfalls nicht.

Der Oberhammer ist allerdings, das Ford hier in Deutschland ein Modell des Ford Focus Fusion baut, das für den Betrieb mit Alcohol ausgelegt ist. Leider wird das Fahrzeug aber nur nach Schweden ausgeliefert.

Mich verwundert, das noch niemand auf die Idee gekommen ist, hier in Deutschland Alcohol als alternativen Kraftstoff anzubieten. Währe doch ein Knaller, schließlich kann man Alcohol aus fast jeder Biomasse in beliebigen Mengen produzieren.

Beste Antwort im Thema

n-Prop würde ICH persönlich in Reinigern entsorgen. Weil in den Tank kippen leider Steuerhinterziehung wäre. Desinfizierend im heimbereich ists auch, die Fenster werden schön sauber....

Achja, Nicht-ionische Tenside wie https://www.amazon.de/gp/product/B004ZITXQU/ dazu und du hast einen 1a Fensterreiniger. Der so ab 60% n-Prop auch noch toll desinfizierende Wirkung entfalten "könnte"...

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Moin,

Das Problem dürfte hauptsächlich sein, das Diesel ansich sehr zündwillig ist. Solange Du niedrige Drehzahlen bevorzugst, wird da nichts unbedingt ein großer spontaner Schaden eintreten.

Das Problem wird auftreten, wenn du mal ein paar km am Stück Vollgasfährst, und Teile im Kopf (z.B. Ventile, Zündkerze) bereits heiß sind. Die Zündwilligen Stoffe können sich dann ohne Zündfunken entzünden.

Das gemeine ... man hörts bei hohen Zahlen nicht. Hast Du einen Klopfsensor im Auto ?! Der würde gegenregeln und das schlimmste verhindern.

Und Diesel ins Öl ... das geht aber allerhöchstens einige Minuten gut. Diesel löst den Ölfilm ab und Metall läuft auf Metall. Sicher nicht gut.

MFG Kester

Was die Oktanzahl angeht.

Du hattest geschrieben, 5% Diesel in Benzin.

Selbst wenn Diesel eine Oktanzahl von Null hat, so senkt das die Oktanzahl des Gemisches in erster Näherung um gerade mal 5%. Also hast du statt 95 Oktan nur noch 91.

siehe http://www.refiningonline.com/EngelhardKB/crep/TCR4_29.htm
bzw.
http://www.efoa.org/fr/what_mtbe/oxygen.htm

Kippt man eine halbe Tankfüllung Superplus auf dieses 5% Diesel/Benzin-Gemisch, so kann man rechnerisch wieder 95 erhalten.

Option wenn der Tank zu voll ist: man nimmt Ethanol mit 130 Oktan. Daher könnte jemand man mit 3l Ethanol etwa 1l n-Heptan mit einer Oktanzahl von Null auf immerhin 97 Oktan pushen (3*130/4). Nicht daß ich es ausprobieren möchte, aber ehe ich mit 5% Diesel im Tank fahre würde ich eher die dreifache Menge des Restvolumens an Diesel in Form von Brennspiritus draufklopfen und gut ist. Der Wasseranteil im Ethanol hält auch die Kolbentemperatur etwas niedriger ;-)

Grüsse, GaryK

Brasilianische Flexmotoren

Seid heute hat auch Renault mit dem Clio 1.6 16V einen Motor im Angebot, der sowohl Alkohol als auch Benzin verbrennen kann. Die Kompression wurde bei 9,1:1 belassen, wie bei der alten Version nur für Benzin. Mit Alkohol leistet er 115 PS und mit Benzin 110, wie vorher auch.
Der Ford 1.6 liter 8V Flexmotor (flexibel) hat eine Kompression von 12,3:1, ist aber auch hauptsächlich auf Alkohol ausgelegt. Renault hat es vorgezogen den Motor so wenig wie möglich zu ändern, da man weiterhin den reinen Benzinmotor herstellt.
Die Kaltstarteinrichtung (Benzinbehälter) arbeitet ab 18 Grand + automatisch. Die Ventilsitze wurden verstärkt und die Einspritzdüsen vergrößert, weil eben bei Alkohol etwa 30% mehr eingespritzt werden muß.
Zulieferer ist übrigens Siemens!

EU- Agrarpolitik

Aus welt.de:
Welcher Unsinn mit EU-Geldern subventioniert wird, hat Schreyer in ihren fünf Jahren als Haushaltskommissarin in Brüssel reichlich erfahren, wie die Weinmarktordnung zeigt. Zunächst alimentiert Brüssel den Weinanbau mit mehr als 440 Mio. Euro. Da soviel Wein aber gar nicht getrunken wird, zahlt Brüssel noch einmal rund 350 Mio. Euro, um den überschüssigen Rebensaft zu Alkohol zu destillieren. Den Export dieses Alkohols subventioniert die EU dann mit 257 Mio. Euro, damit er außerhalb der EU als Benzinersatz verwendet wird.

Hoffentlich wird dann in Zukunft der Alkohol einfach bei uns an Tankstellen angeboten, anstatt ihn auch noch subventioniert zu exportieren.

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Hallo Holt,

wo bekomme ich denn mehr Infos über den Clio und den Ford mit Flexmotor her.
Hab schon gegoogelt aber nix gefunden. Auch auf den Homepages hab ich nix gefunden.

Viele Grüße
pit109

Da mußt Du schon auf die Seiten brasilianischer Autozeitungen wie www.autoesporte.com.br oder großer Tageszeitungen wie www.oglobo.com.br und da unter Carro etc. in die entsprechnde Rubrik. Auch die Seiten der Autohersteller geben natürlich Informationen preis. Ohne Portugisischkentnisse geht aber nichts.
Ansonsten lese ich eben die Printmedien hier, da ich beruflich bedingt sehr viel Zeit in Brasilien verbringe.

Danke für die Info.
Leider verstehe ich nicht ein Wort Portugisisch.

So wie ich die Sache verstehe werden diese Motoren auch nur wieder in Brasilien vertrieben?

Viele Grüße
pit109

Der neueste Trend hier nennt sich nur Tri- oder gar Tetrafuel. Trifuel sind Fahrzeuge mit einem Flexmotor und Erdgasausrüstung, so daß man also Alkohol, Benzin oder Erdgas fahren kann. Als erstes hat GM den Astra damit vorgestellt, der aber nur eine werksseitig unterstütze Gasnachrüstung enthielt, immerhin unter Weglassung des Benzinvorrats als Starthilfe bei Alkohol im Tank. Stattdessen wird immer ein kleiner Gasvorrat gelassen, der für den Motorstart dient. Neuere Prototypen haben aber ein voll integriertes Steuergerät, welches auch die Gasanlage mitsteuert.
Als Tetra kommt dann noch reines Benzin hinzu, wie es in den Nachbarländern verkauft wird. In Brasilien enthält Benzin ja z.Zt. 25% Alkohol. Dieser Schritt bringt nur eine Kraftstoffersparnis für Brasilianer im Ausland, aber die Hersteller brauchten dann die Motoren nicht mehr auf den jeweiligen Zielmarkt abstimmen. Im Grunde hat man da ja nur die Parameter der Steuerung weiter geöffnet, statt von 25% bis 100% Alkohol auf 0% bis 100% Alkohl im Benzin.

Hallo,

kurze Frage, muss ich lediglich den Chip der Einspritzanlage aendern lassen, um mein Auto mit Alkohol betreiben zu koennen?

{In Brasilien enthält Benzin ja z.Zt. 25% Alkohol. Dieser Schritt bringt nur eine Kraftstoffersparnis für Brasilianer im Ausland, aber die Hersteller brauchten dann die Motoren nicht mehr auf den jeweiligen Zielmarkt abstimmen}

Was meinst Du damit?

Uebrigens enthaelt der Sprit offiziell 25% Alkohol, in Wahrheit aber oft mehr und andere (unerlaubte) Zusaetze.

Gruss Christian

cwoern: Wenn Du diesen Satz mitzitiert hättest, dann wäre es wohl klar gewesen: 'Als Tetra kommt dann noch reines Benzin hinzu, wie es in den Nachbarländern verkauft wird. '
Es gehört zu den dunklen Kapiteln Brasiliens, das leider oft Benzin gepanscht wird und ein etwa höhrerer Alkpholanteil ist da noch das harmloseste, was dem Kunden passieren kann. Aber nicht nur Kraftstoffe sind betroffen, alles, auch Medikamente, werden gefälscht bzw. gefakt. Das ist dann schlimmer, aber Schwarzschlamm im Motor, weil irgendwelche chemischen Lösungsmittel beigemischt wurden, ist natürlich auch kein Spaß und leider nicht selten.

Ich lebe hier und aergere mich haeufig ueber Faelschungen, Panschereien, schlechten Sprit...

Gruss Christian

monster

In diesem Szenario hat Brasilien alles um sich zum großen Alkohollieferanten für die Welt zu entwickeln. Das nicht nur weil es eines der wenigen Ländern ist die für den Zuckerrohranbau benötigte Fläche haben, sondern auch weil hier der Proálcool, der Bi-Kraftstoff und der Multi-Kraftstoff (der ab 2007 eingesetzt wird) in die Welt gesetzt wurden. Bei den leichten Kraftfahrzeugen fahren in Brasilien 15% mit hydriertem Alkohol und 85% mit Benzin dem bis zu 25% anidro Alkohol beigemischt wird.

Ich glaube 70% Benzin, 15% Gas (ich glaube, es gibt kaum ein Taxi, was nicht mit Gas faehrt) und 15% Alkohol. Das scheint aber auch sehr vom Bundesstaat abhaengig. Beispilesweise habe ich das Gefuehl, dass in Rio mehr Gasfahrzeuge unterwegs sind als Alkoholautos.
Brasilien haette diverse Moeglichkeiten weltfuehrend in einigen Dingen zu sein, wenn es eben nicht Brasilien waere :-) Die Gruende sind so weitreichend (Korruption, Mentalitaet...), dass ich keine Diskusssion darueber lostreten moechte.

Christian

Rio hat die größte Gasflotte, weil die grüßten Erdöl- und Gasreserven im Staate Rio sind und deshalb Erdgas schon vor jahrzehnten für Taxis freigegeben wurde. Vor etwa 10 Jahren dann auch für alle anderen Fahrzeuge und zwar landesweit. In Rio und demnächst auch in Parana gibt es außerdem einen Rabatt auf die Jahressteuer (IPVA), die in Rio immerhin von 4% auf 1% des Fahrzeugwertes sinkt.
So lohnt eine Erdgasanlage (weniger als 1000 €) bei neuen Autos alleine schon wegen der Steuerersparnis. Außerdem hat Rio inzwischen ein sehr großes Erdgastankstellennetz und der Preis pro qm Gas ist mit 1.00 bis 1.20 Reais viel billiger als der Liter Benzin mit 2.20 bis 2.80.
Brasilien hat inziwschen über eine Millionen Fahrzeuge mit Erdgasantrieb und wird damit demnächst Argentienen als die Nummer 1 der Welt überholen, erst recht wenn nun immer mehr Fahrzeuge mit System ab Werk angeboten werden. Magnet Marelli hat schon ein System vorgestellt, wo die Gaseinspritzung voll im Einspritzsystem integiert ist und das Auto je nach Fahrsituation immer den optimalen Kraftstoff wählt, also z.B. beim Überholen Benzin/Alkohol statt Gas.
Übrigens hat gestern das Pralament das Gesetz zu Biodiesel beschlossen, damit wird demnächst wohl Biodiesel als Planzenöl und Zuckerrohralkohol gewonnen. Derzeit werden auch wieder sehr viele Alkoholfabriken gebaut oder wiederinbetriebgenommmen.

1000e für Erdgas (also 250 bar Systemdruck) klingt verlockend, wie machen die das? Bei LPG mit nur 10 bar kann ich mir das ehtlich gesagt eher vorstellen...

Zum Preis: du schreibst, 1 Kubikmeter Erdgas, meinst du nicht 1kg Gas? Der Unterschied ist immens, denn 1 m^3 Gas wiegt gerade mal 709g unter Normbedingungen.

Das Kilo Gas kostet in Deutschland 75 Cent und entspricht etwa 1.5l Superbenzin. Also hier ist der Unterschied zwischen Super zu 1.20e je Liter und dem Erdgasäquivalent mit 50 Cent/l auch nicht zu verachten. Leider sind die Umbaukosten hoch und die Reichweiten niedrig, mehr als 10 bis 15 Kilo ErdGas lassen sich ohne nennenswerte Einbussen an Stauraum kaum nachrüsten. Bei LPG gehen so etwa 45 bis 65l in einen Radmuldentank, das erlaubt doch deutlich höhere Reichweiten.

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