Prophylaktische Reinigung der Einlassventile durch Walnusstrahlen zu empfehlen oder unnötig?
Guten Abend zusammen,
über den Youtube-Kanal der Autodoktoren bin ich auf die Technik "Walnut Blasting" aufmerksam geworden. Meinen BMW F31 (320d ED, 163 PS, 110.000 km, BJ 09/2014) fahre ich nun seit 07/2016. Während der gesamten Laufzeit ist mir nichts Negatives aufgefallen. Ich frage mich, ob die Reinigung der Einlasskanäle und -ventile sinvoll oder unnötige Geldmacherei ist. Wie ist eure Meinung zu diesem Thema?
Nachdem ich mir einige Forenbeiträge und Meinungen von Freunden und Bekannten angehört habe, hier meine Zusammenfassung:
(Bitte nimmt es mir nicht übel, wenn ich mich ggf. falsch oder missverständlich ausdrücke. Ich komme nicht aus dem KFZ-Bereich.)
Wozu das Ganze? Warum Walnüsse?- Da Direkteinspritzer, sammeln sich je nach Laufleistung, Fahrverhalten und AGR-Rate immer mehr und mehr Ablagerungen an den Ventilschäften und im Ansaugkanal.
- Zuvor war eine kosten- und zeitintensive Demontage des Zylinderkopfes notwendig. Walnussschalengranulat ist sehr weich und richtet im Motor keinen Schaden an. Trotzdem ist diese Art der Reinigung sehr effektiv.
- Eine Verkokung ist nicht direkt schädlich, beeinträchtigt aber die optimale Funktionsweise der Einlasskanäle (u. a. durch unerwünschte Verwirbelungen).
- Eine besonders starke Verkokung kann Symptome wie Ruckeln, unruhiger Leerlauf, schlechtes Ansprechverhalten, Vibrationen und einen erhöhten Verbrauch erzeugen.
- Wenn man viel Pech hat, verursachen gelöste Ölkohlebrocken einen kostenintensiven Schaden z. B. an den Ventilsitzen. Oder es leuchtet während der Fahrt in den Urlaub die MIL auf.
- Grob gesagt wird die Ansaugbrücke entfernt und anschließend die Einlasskanäle und -ventile mit einem Granulat aus feinen Walnussschalen beschossen. Im selben Arbeitsschritt, wird das genutzte Material inkl. der Verkokung zum Großteil abgesaugt.
- Eine chemische BEDI-Reinigung kann im Anschluss durchgeführt werden, nicht jedoch vor der Reinigung durch Walnusstrahlen, da bei der chemischen Variante (bei normal starker Verkokung wie sie bei ca. 100.000 km auftritt), nicht genug Reinigungswirkung erzielt wird.
- Manche empfehlen zudem die Reinigung der Ansaugbrücke und der Drallklappen. Wiederum andere tauschen einen Dichtungsträger mit aus bzw. erwähnen diese Leistung gesondert.
- Man hat ein gutes Gefühl seinem Töfftöff etwas Gutes getan zu haben und je nach Anbieter, Fahrzeug und Umfang ca. 500 € weniger im Portemonnaie.
- Weiterhin verspürt man ggf. eine kleine Leistungssteierung, eine nahezu verzögerungfreie Gasannahme, einen reduzierten Kraftstoffverbrauch, ein sauberes und schnelleres Hochdrehen in allen Drehzahlbereichen, sowie einen leiseren Motorlauf nach dem Kaltstart.
Beste Antwort im Thema
Hier von Ventilen vorher und nachher
37 Antworten
Zitat:
327.000 ist ein Wort. Und fährt höchstwahrscheinlich immer noch 😁.
Ja läuft noch perfekt, hoffe bleibt auch so! 400Tkm ist das Ziel, wenn er mehr schafft ist es dann perfekt!
Hatte vor 135Tkm die Ansaugbrücke schon mal gereinigt, da war der Dreck ungelogen um die 5mm dick in der Ansaugbrücke verteilt! Drallklappen waren damals noch in Ordnung.
Diesmal tausche ich die aus! Denke der Motor hat es verdient :-)
Zitat:
...Diesmal tausche ich die aus! Denke der Motor hat es verdient :-)
Auf jeden Fall. Inzwischen liegt mir noch ein zweites Angebot vor. 450 € inkl. Option die AGR-Rate zu verringern bzw. Das AGR ganz abzuschalten. Denke, dass eine Abschaltung jedenfalls nicht erlaubt ist. Frage mich jedoch, ob das beim TÜV überhaupt auffällt. In ISTA soll es in älteren Versionen ne Einstellung geben, die Frischluftmenge um den Wert von max 0.7 zu erhöhen. Hört sich für mich nach einer Toleranz an, welche man ggf. überlegen könnte einzustellen. Oder?
Die Frischluftrate haben viele hier erhöht, ich auch. Ob's tatsächlich für signifikant weniger Ablagerungen sorgt ... Ich habe meine Zweifel. Aber schaden tut es definitiv nicht.
AGR Off kann nur ein Chiptuner und ist illegal. Allerdings ist es, wenn es richtig gemacht wurde, bei der HU nicht nachweisbar.
Zitat:
@Olli_E60 schrieb am 13. Juli 2020 um 19:35:56 Uhr:
Die Frischluftrate haben viele hier erhöht, ich auch. Ob's tatsächlich für signifikant weniger Ablagerungen sorgt ... Ich habe meine Zweifel. Aber schaden tut es definitiv nicht.
AGR Off kann nur ein Chiptuner und ist illegal. Allerdings ist es, wenn es richtig gemacht wurde, bei der HU nicht nachweisbar.
Ich habe gerade mal meinen Lappi mit Ista 4.2.1 dran gehangen. Trotz vollständiger Identifikation wird mir das Abgleichprogramm für AGR angezeigt. Ist das Problem bekannt? Brauche ich eine ältere Version? Screenshot im Anhang.
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Ja, in neuen RG Versionen gibt es das nicht mehr. Ich weiß aber nicht, ab welcher Version genau.
Und soweit ich weiß, kann es auch fahrzeugabhängig nicht mehr angezeigt werden, nämlich bei sehr neuen I-Stufen.
Beim Mini F56 SD mit B47-Motor ging es noch mit Version 4.03!
Ich habe mal gegoogelt, also ohne Gewähr: die letzte RG Version, mit der es funktionieren soll ist die 4.05.22.
Mit der 4.2.x geht es also nicht.
Jo, habe seinerzeit auch einige Versionen durchprobiert. 🙂
Zitat:
@Olli_E60 schrieb am 15. Juli 2020 um 20:19:57 Uhr:
Ich habe mal gegoogelt, also ohne Gewähr: die letzte RG Version, mit der es funktionieren soll ist die 4.05.22.Mit der 4.2.x geht es also nicht.
Abend,
ich habe jetzt mehrere Tage lang vergeblich versucht eine passende Version zum downloaden zu finden. Habt jemand einen Link zu einer passenden Version für mich?
Vielen Dank vorab.
Hallo zusammen!
Hier geht einiges durcheinander, daher ein paar Basisinfos.
- Eine erhöhte Frischluftrate verringert zunächst einmal tendentiell die Verkokung. Wieviel es das Problem hinauszögert (mehr als verzögern tut es nicht), ist kaum zu sagen da es ja auch stark von einigen weiteren Faktoren abhängt (z.B. Fahrprofil)
- Auf jeden Fall emerkt man die erhöhte Frischluftrate recht deutlich beim Fahr-/Ansprechverhalten des Motors
- Um die AGR Rate innerhalb der zulässigen Toleranz zu verändern braucht es eine Version von 4.06.##
- Alles was 4.05.## und älter im Namen trägt ist also geeignet
- Die genannte Version 4.2.# gibt es nicht. Gemeint ist entweder 4.02.# (dann okay) oder 4.20.# (dann nicht mehr)
- "meine" Variante mit der es geht ist 4.04.12
- Es kann sein dass es bei einzelnen Versionen mal nicht geht weil sich ein Bug eingeschlichen hat und eine Funktion ausgegraut ist. Solche Pannen kommen sowohl bei ISTA als auch ESys vor und werden in der Regel mit der folgenden Version korrigiert.
- Angezeigt wird dieser Einstellpunkt in den entsprechenden Versionen von ISTA immer, wenn aber der Softwarestand im Auto zu neu ist kann nur nichts verändert werden. Das äußerst sich dann dadurch dass die eingegebenen Werte nicht abgespeichert werden.
- Das AGR komplett zu deaktivieren geht entweder durch ziehen des Steckers (gibt hier einen ausführlichen Thread im Forum; muß also bitte nicht jetzt neu losgetreten werden) oder professionell beim Chiptuner. Das beide Varianten bei der AU nicht auffallen, würde ich heute (Stand 2020) nicht mehr garantieren, da Stickoxide sehr einfach zu messen sind. Ob das in der Prüfroutine auffällt, weiß ich nicht mit Gewissheit. Vielleicht ein anonymer Sachverständiger hier der etwas beitragen kann/will?
Groetjes, R.M.
P.S. Es macht einen deutlichen Unterschied ob man über Programme inhaltlich schreibt oder ..... Das geschiebe von Downloadlinks wird nicht gerne gesehen. Wenn Ihr Interesse daran habt dass der Thread noch ein Weilchen länger lebt, dann lasst es.
Soweit ich weiß, wird am Endrohr nur die Trübung gemessen, also Ruß. Sonst nix. Also ziemlich banal.
Nur, wer weiß, ob sich daran mal was ändert.
Hallo zusammen!
Angesichts des unglaublichen Lobbyismus in der KFZ Branche glaube ich an nichts mehr was der gesunde Menschenverstand dem Techniker in`s Ohr flüstert. Bald jedes zweite Taxi und Kurierfahrzeug fährt mit deaktiviertem AGR. Nachzuweisen mit modernen (mobilen) Messgeräten beim blosen vorbeifahren am Strassenrand. Davon wie es in der Logistik bei schweren Fahrzeugen aussieht habe ich noch nichts verlässliches gehört. Aufgrund der nicht unerheblichen Kosten für AdBlue und dem gnadenlosen Preiskampf in der Branche wird es nicht besser sein.
Nachzuweisen wäre das sehr leicht. Früher gab es an jeder Ecke Dieselkontrollen bei denen auch Privatfahrzeuge nicht verschont wurden. Warum keine Stickoxidmessungen? Fehlt hier etwa der Anreiz Steuergelder einzutreiben?
Groetjes, R.M.
So hab heute angefangen !
Ist eine sehr staubige Reinigung mit Wallnussstrahlen ! So stark verdreckt wie es manche haben war bei mir nicht so! Rest den Fotos entnehmen
PS: Drallklappen Defekt! Wer so eine Auktion macht gleich neue einbauen!
Hier von Ventilen vorher und nachher