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Prophylaktische Reinigung der Einlassventile durch Walnusstrahlen zu empfehlen oder unnötig?

BMW 3er F31
Themenstarteram 10. Juli 2020 um 19:42

Guten Abend zusammen,

über den Youtube-Kanal der Autodoktoren bin ich auf die Technik "Walnut Blasting" aufmerksam geworden. Meinen BMW F31 (320d ED, 163 PS, 110.000 km, BJ 09/2014) fahre ich nun seit 07/2016. Während der gesamten Laufzeit ist mir nichts Negatives aufgefallen. Ich frage mich, ob die Reinigung der Einlasskanäle und -ventile sinvoll oder unnötige Geldmacherei ist. Wie ist eure Meinung zu diesem Thema?

Nachdem ich mir einige Forenbeiträge und Meinungen von Freunden und Bekannten angehört habe, hier meine Zusammenfassung:

(Bitte nimmt es mir nicht übel, wenn ich mich ggf. falsch oder missverständlich ausdrücke. Ich komme nicht aus dem KFZ-Bereich.)

Wozu das Ganze? Warum Walnüsse?

  • Da Direkteinspritzer, sammeln sich je nach Laufleistung, Fahrverhalten und AGR-Rate immer mehr und mehr Ablagerungen an den Ventilschäften und im Ansaugkanal.
  • Zuvor war eine kosten- und zeitintensive Demontage des Zylinderkopfes notwendig. Walnussschalengranulat ist sehr weich und richtet im Motor keinen Schaden an. Trotzdem ist diese Art der Reinigung sehr effektiv.

Was passiert normalerweise? Was kann theoretisch passieren?

  • Eine Verkokung ist nicht direkt schädlich, beeinträchtigt aber die optimale Funktionsweise der Einlasskanäle (u. a. durch unerwünschte Verwirbelungen).
  • Eine besonders starke Verkokung kann Symptome wie Ruckeln, unruhiger Leerlauf, schlechtes Ansprechverhalten, Vibrationen und einen erhöhten Verbrauch erzeugen.
  • Wenn man viel Pech hat, verursachen gelöste Ölkohlebrocken einen kostenintensiven Schaden z. B. an den Ventilsitzen. Oder es leuchtet während der Fahrt in den Urlaub die MIL auf.

Was wird gemacht? Was wird empfohlen?

  • Grob gesagt wird die Ansaugbrücke entfernt und anschließend die Einlasskanäle und -ventile mit einem Granulat aus feinen Walnussschalen beschossen. Im selben Arbeitsschritt, wird das genutzte Material inkl. der Verkokung zum Großteil abgesaugt.
  • Eine chemische BEDI-Reinigung kann im Anschluss durchgeführt werden, nicht jedoch vor der Reinigung durch Walnusstrahlen, da bei der chemischen Variante (bei normal starker Verkokung wie sie bei ca. 100.000 km auftritt), nicht genug Reinigungswirkung erzielt wird.
  • Manche empfehlen zudem die Reinigung der Ansaugbrücke und der Drallklappen. Wiederum andere tauschen einen Dichtungsträger mit aus bzw. erwähnen diese Leistung gesondert.

Nach der Reinigung... was ist anders?

  • Man hat ein gutes Gefühl seinem Töfftöff etwas Gutes getan zu haben und je nach Anbieter, Fahrzeug und Umfang ca. 500 € weniger im Portemonnaie.
  • Weiterhin verspürt man ggf. eine kleine Leistungssteierung, eine nahezu verzögerungfreie Gasannahme, einen reduzierten Kraftstoffverbrauch, ein sauberes und schnelleres Hochdrehen in allen Drehzahlbereichen, sowie einen leiseren Motorlauf nach dem Kaltstart.
Beste Antwort im Thema

Hier von Ventilen vorher und nachher

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Na dann ist doch alles super....

Meiner hat jetzt 327Tkm runter und nächste oder übernächste Woche gehe ich selber dran! Hab jetzt alle Sachen zusammen und ein selbstgebasteltes Teil aus einer Sandstrahl Pistole.

Kann dann später mit paar Fotos berichten!

An sich finde ich das gut aber für 500 Euro würde ich dafür nicht ausgeben!

Aber an sich würde ich es machen!

Mein Nachbar letztens hat nur die Ansaugbrücke gereinigt F11 525d 150Tkm da waren die Drallklappen im Arsch, die waren nur zu 80% vorhanden und drehten sich wie die lustig waren:)

Und die 20% gebrochene Teile gingen in den Zylinder!

Allein wegen den Dingern würde ich wenigstens die Ansaugbrücke reinigen und die Drallklappen ersetzen.

@Starbase 12

Die Autodoktoren reinigen die Einlassventile eher bei direkteinspritzenden Benzinern. Erst diese Woche wieder kurz gezeigt.

Dieselmotoren haben da zwar auf lange Sicht auch Probleme, aber Ansaugbrücke, Mischrohr und Klappensteuerung sind stärker betroffen.

am 11. Juli 2020 um 6:43

Vielleicht kannst Du auch vorher eine Endoskopie der betreffenden Bereiche durch eine unabhängige Werkstatt machen lassen? Dann kann man sich ein Bild von der Sache machen.

Hallo zusammen!

Bevor ich 500€ ausgebe, würde ich zuerst mit einer Reinigung der Ansaugbrücke starten. Das ist beim Diesel mit der Laufleistung immer eine gute Sache, kostet fast nichts (vorausgesetzt Du kannst es selber machen) und bietet einen guten Einblick und direkte Sicht auf alle betroffenen Bauteile um den Zustand abzuschätzen.

Beschreibungen zur Reinigung gibt es reichlich im Forum. Anschliessend rückstellen der Adaptionswerte mit ISTA nicht vergessen!

Mein 530d Bj. 2015 hat jetzt 100 Tkm und wäre mit der prophylaktischen Reinigung der Ansaugbrücke diesen Sommer dran gewesen. Jetzt läuft aber gerade wieder ein BMW Rückruf wegen undichter AGR Kühler wobei auch die Ansaugbrücke überprüft wird (Thema Durchschmorung/Lochbrand/Brandgefahr). Da warte ich natürlich mal erst ab.

Groetjes, R.M.

Ich persönlich würde nichts machen, solange der Motor normal und ohne Störung läuft. Unsere DI's, der BMW mit 85.000km und der Skoda 1,2TSI mit 135.000km haben dieselbe Laufruhe wie am Anfang. Man kann so viel prophylaktisch machen und viel Geld ausgeben. Wenn keine Folgeschäden zu erwarten sind mache ich Reparaturen grundsätzlich dann wenn sie nötig sind

Mal ne dumme Frage dazu.

Hat die Fahrweise Einfluss? Macht es einen Unterschied, ob ich permanent im Eco-Modus rollere oder regelmässig mit Vmax unterwegs bin?

Themenstarteram 11. Juli 2020 um 9:35

Zitat:

@bigboss202 schrieb am 11. Juli 2020 um 00:45:28 Uhr:

Meiner hat jetzt 327Tkm runter und nächste oder übernächste Woche gehe ich selber dran! ...

Kann dann später mit paar Fotos berichten!

An sich finde ich das gut aber für 500 Euro würde ich dafür nicht ausgeben!

... nur die Ansaugbrücke gereinigt F11 525d 150Tkm da waren die Drallklappen im Arsch, die waren nur zu 80% vorhanden und drehten sich wie die lustig waren:) ...

327.000 ist ein Wort. Und fährt höchstwahrscheinlich immer noch :D. Was KFZ-Mechanik angeht habe ich zwei linke Hände bzw. lasse da bewusst die Finger von. Ist bis jetzt immer schief gegangen bzw. bin ich danach immer bei Freundlichen oder ATU gelandet. Die wusste, dass wenn ich auf den Parkplatz fahre wieder irgendetwas gerettet werden muss :rolleyes:.

500 € ist natürlich viel Geld. Mein Vater ist mit seinem 4er Coupé, F32, 430d letztens zu einer Werkstatt gefahren. Die Drallklappen waren ebenfalls fast komplett weggebrannt. Der AGR-Kühler wurde vor kurzem durch BMW im Zuge einer ausstehenden Rückrufaktion getauscht. BMW hat die Drallklappen offenbar nicht überprüft o.O. Dank großer Ausdauer und Nachdruck durch die Werkstatt wurden neue Drallklappen etc. durch BMW auf Kulanz gemacht. Bild im Anhang.

Da bei meinem Fahrzeug vor kurzem ebenfalls der AGR-Kühler getauscht wurde interessiert es mich doch schon, ob meine Drallklappen noch vorhanden sind. Und wenn nicht, wie schlimm das ist. Offenbar ist der 430d auch mit fast keinen Drallklappen mehr noch super gefahren.

 

430d Drallklappen
Themenstarteram 11. Juli 2020 um 10:14

Zitat:

@Feilenfett schrieb am 11. Juli 2020 um 09:21:13 Uhr:

...Bevor ich 500€ ausgebe, würde ich zuerst mit einer Reinigung der Ansaugbrücke starten. Das ist beim Diesel mit der Laufleistung immer eine gute Sache, kostet fast nichts (vorausgesetzt Du kannst es selber machen) und bietet einen guten Einblick und direkte Sicht auf alle betroffenen Bauteile um den Zustand abzuschätzen.

Beschreibungen zur Reinigung gibt es reichlich im Forum. Anschliessend rückstellen der Adaptionswerte mit ISTA nicht vergessen!...

500 € sind nicht wenig. Jedoch traue ich mir die Reinigung der Ansaugbrücke nicht zu. Aber eine gute Idee. Ich frage die Werkstatt mal, ob die sich zuerst einmal die Ansaugbrücke anschauen und daraufhin erst entscheiden, ob eine Walnusstrahlen-Reinigung notwendig ist. Obwohl ich nicht all zu groß Hoffnung habe, dass diese freiwillig weniger Geld verdienen werden.

Wegen ISTA und den Adaptionswerten frage ich gleich auch mal. Mit Fokus auf BMW, werden die bestimmt eine *hust* legale Version haben. Ansonsten kann ich damit aushelfen. Im Youtube-Video https://www.youtube.com/watch?v=3lefN-ok_qU ist soweit glaube ich alles notwendige hervorragend erklärt.

Fahrzeugbehandlung -> Servicefunktionen -> Antrieb -> Diesel Elektronik -> ABL: Adaptionen zurücksetzen

  • Abgassystem
  • Kraftstoffsystem
  • Luftmassensystem
  • Ablauf Ladedrucksensor

Fahrzeugbehandlung -> Servicefunktionen -> Antrieb -> Diesel Elektronik

  • Korrekturwerte Injektoren zurücksetzen
  • Fahrzeug einschlafen lassen (Frage: wie genau geht das?)
  • Warmlaufen lassen bis min. 50° Öltemperatur
  • Während Motor läuft fortfahren...

Fehlersuche -> Funktionsstruktur -> Antrieb -> Diesel Elektronik -> Luftmassensystem -> Ladedruckregelung

  • ABL: Ladedrucksensor

Offenbar verbraucht das Fahrzeug im Video nun 1,0 l weniger auf 100 km. Mein Verbrauch liegt übrigens bei 5,942l/100 km (immer im Comfort-Modus gefahren, über 82.000 km gemessen). Ich bin gespannt.

Themenstarteram 11. Juli 2020 um 10:19

Zitat:

@Pit 32 schrieb am 11. Juli 2020 um 10:36:15 Uhr:

Ich persönlich würde nichts machen, solange der Motor normal und ohne Störung läuft. ... Man kann so viel prophylaktisch machen und viel Geld ausgeben. Wenn keine Folgeschäden zu erwarten sind mache ich Reparaturen grundsätzlich dann wenn sie nötig sind

Auch eine gesunde Ansicht. In meinem Bekanntenkreis hat fast keine KFZ-Erfahrung. Die erste Reaktion ist oftmals unverständniss und keinerlei Bereitschaft eine solche Aktion für dieses Geld durchführen zu lassen.

Ich als Laie kann nicht abschätzen, was ein Fahrzeug ohne oder mit so gut wie keinen Drallklappen auf Dauer macht. Mein Verstand allerdings sieht einige schlimme Fotos im Netz und entwickelt gegen die dort gezeigten Ablagerungen direkt ein schlechtes Gewissen. Sieht halt nicht sauber aus ^^.

Gefährlich werden Drallklappen, wenn sie sich selbständig machen und angesaugt werden. Das Risiko muß man motortypisch abwägen. Es gibt Maschinen da lösen sie sich fast zwangsläufig irgendwann.

Hier werden aber Diesel- mit Benzin DI Problemen durcheinandergewürfelt

Zitat:

@Pit 32 schrieb am 11. Juli 2020 um 12:28:53 Uhr:

Gefährlich werden Drallklappen, wenn sie sich selbständig machen und angesaugt werden. Das Risiko muß man motortypisch abwägen. Es gibt Maschinen da lösen sie sich fast zwangsläufig irgendwann.

Hier werden aber Diesel- mit Benzin DI Problemen durcheinandergewürfelt

So ist es! Im E46 waren/sind die Drallklappen ein größeres Thema. Gibt auch einen eigenen Thread dazu. Meine sind schon vor Jahren rausgeflogen. Ich bemerkte keinen Unterschied zu davor. Sie sind eh offen, wenn Leistung abgefragt wird...

Zitat:

@egon1971 schrieb am 11. Juli 2020 um 11:28:51 Uhr:

Mal ne dumme Frage dazu.

Hat die Fahrweise Einfluss? Macht es einen Unterschied, ob ich permanent im Eco-Modus rollere oder regelmässig mit Vmax unterwegs bin?

Deine Frage wird auch in anderen Forumsbeiträgen kontrovers diskutiert. Da gibt es recht unterschiedliche Meinungen.

Persönlich bin ich der Meinung, dass die Nutzung (Kurz- oder Langstreckenfahrzeug), die verwendeten Öle und die Fahrweise (Eco oder Vmax u.a.) und die Rate der Frischluftzufuhr einen Einfluß haben.

Weiterhin scheint es so zu sein, dass verstärkte Verkokungen erst seit Euro 5 auftreten und somit auch etwas mit der Motorsteuerung in Verbindung mit der Abgasrückführung zu tun haben. Da die Algorithmen der Motorsteuerung und die NOx Reinigung bei jeden Modell anders realisiert sein können, kann auch der Grad der Verkokung bei verschiedenen Motoren unterschiedlich sein. Leider halten sich die Hersteller deutscher Premiumfahrzeuge bei dieser Thematik sehr bedeckt.

Motorlast und Schubbetrieb keine Verkokung, im Teillastbetrieb hohe Verkokung.

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