Welcher Gebrauchtwagen? Kombi, Allrad, wartungsarm. (Bisher Skoda Fabia)
Liebe Community,
vielleicht könnt ihr mir helfen. Ich fahre derzeit einen Fabia II Combi mit 86 PS.
Ein super Auto, etwas wenig PS, aber fährt ohne Murren und die Reparaturen sind sehr günstig (Bekannter Kfz-Mechaniker). Er meinte auch, dass Motoren, wie die des Fabias sehr lange halten. Man muss mal Kleinigkeiten tauschen, aber sonst fährt und fährt und fährt er.
Wahrscheinlich ziehe ich aber jobbedingt gen Süden und bin daher auf der Suche nach einem neuen Auto mit Allrad und mehr PS.
Was ich mir grob wünsche: Allrad, Benzin, mind. 150 PS, größer als Fabia Combi, Autobahn nachts 160 - 180 km/h mit Tempomat, wartungsarm, max 20.000 Euro., max. 150k Laufleistung.
In der engeren Auswahl stehen bisher: Seat Leon ST X-P, Skoda Octavia, BMW 3er Touring.
Generell ist die Frage, ob es schlauer ist einen relativ aktuellen (5 Jahre) Seat oder Skoda zu kaufen, oder einen z.B. 3er aus 2006, der zwar mehr verbraucht, aber auch günstiger ist.
Generell O-Ton meines Mechanikers: Lieber ein altes Auto, die wirklich lange halten. Die neuen sind einfach nicht mehr so langlebig, gerade aus dem VW-Konzern (Seat und Skoda sind aber preistechnisch für mich wirklich ansprechend)
Was meint ihr? Bin ich auf einem komplett falschen Weg? Welchen Wagen würdet ihr empfehlen, welche Herangehensweise und habt ihr noch andere Marken- und Modelempfehlungen?
Vielen Dank für eure Hilfe!
EdRec
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@newt3 schrieb am 16. Januar 2020 um 13:40:42 Uhr:
[...]
zum rasen (sprich 160-180) ist der aber sicher nicht gebaut. belass es doch[ bei 140 und und gut. kommt auch nicht viel langsamer ans ziel und bist vor allem sicherer unterwegs. beim nächtlichen blindflug reicht dieses tempo auch schon, wenn mal ein lkw reifen auf der bahn liegt oder was auch immer (mit glück sind die folgen dann weniger schlimm als bei 180...).
Nicht bös gemeint, aber warum verwendest Du so einen emotional belasteten Begriff*, wenn jemand anderes von seinem Wohlfühl-Autobahn-Tempo spricht ohne, dass er dies näher ausgeführt hat und du nur im entferntesten einen Schimmer davon haben könntest unter welchen Bedingungen das statt findet?
Anders formuliert:
- 160-180 unter Einsatz aller zur Verfügung stehenden Mittel bei hoher Verkehrsdichte und gleichzeitig massive Verstöße gegen StVO und damit direkte Gefährdung anderer = "rasen"
- 160 - 180 auf einer gut ausgebauten Autobahn, bei großen Abständen, vorausschauend, bei geringem Verkehrsaufkommen unter Einhaltung der StVO = "normales", sicheres Autofahren und hat mit rasen rein gar nichts zu tun.
Davon ab: Wenn bei Nacht (absoluter Einsamkeit, ohne jeglichen, sichtbaren vorausfahrenden Verkehr) ein LKW Reifen auf der Fahrbahn liegt oder ein Tier auf der Fahrbahn steht, wirst Du den Gegenstand erwischen. Egal ob mit 120 oder 180.
* Wenn jemand mit 120 aufm Kuhdamm über ne rote Ampel ballert, steht am nächsten Tag "Raser" in der Klatschpresse. Wenn Du das Fahrverhalten des TE (Wunschgeschwindigkeit 160-180) als "rasen" bezeichnest, setzt Du sein Verhalten mit dem des Idioten auf dem Kuhdamm gleich.
Von meinem Kommentar bitte nicht persönlich angegriffen fühlen. Ich will lediglich auf diese unangebrachte Stigmatisierung & Verurteilung hinweisen, die leider aktuell TÄGLICH in unserer Gesellschaft stattfindet und dennoch vollkommen deplatziert ist.
@Zephyroth & @Beulendoktor88
Das mit den Fahrzeuggewichten ist immer so eine Sache. Am Ende spielt auch die Ausstattung eine Rolle. Wirklich vergleichen kann man das also am Ende nur mit der EG-Übereinstimmungsbescheinigung (CoC).
@EdRec
Das mit dem Allrad sehe ich als richtige Entscheidung an. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen:
~ 400.000km mit FWD
- 2x einen Berg zur Skihütte nicht hochgekommen, also unten, 200m entfernt geparkt
- keinmal Schneeketten gebraucht, immer dabei gehabt
- häufig bei widrigstem Wetter mit sehr starkem Schneefall unterwegs gewesen
125.000km mit Allrad
- ich muss trotzdem die Schneeketten dabei haben, weil es ja auch um Bergabfahrt gehen kann
- ich muss genauso auf gute Winterreifen achten
- wenn es heftig wird, ein besseres Gefühl beim Fahren**
- keine Situation, bei der ich ohne es zu provozieren mit FWD nicht weiter gekommen wäre
- regelmäßig Spaß mit der Traktion auch auf schlechtem Untergrund
- teilweise aber auch ungutes Gefühl, weil die Traktion trügerisch ist. Ein FWD kann stets besser bremsen als Beschleunigen, beim AWD ist genau das nicht der Fall. Heißt: Einen Berg an dem ich mit FWD hängen bleibe, kann ich rückwärts wieder zurück. Mit dem AWD kann genau das sehr sehr kniffelig werden.
**Anfang April 2018 gab es im Norden einen heftigen Wintereinbruch mit ungewöhnlich viel Neuschnee. In der Nacht (bin abends gegen 19:30 Uhr gestartet) hatte ich gut 800km vor mir. 300km ging es dabei bei stets geschlossener Schneedecke, teils ganz ungeräumt (> 15cm) mit Verwehungen durch MeckPom und Brandenburg. Da war ich froh Allrad zu haben. "Durchgekommen" wäre ich aber auch mit meinem vorherigen FWD. Allerdings hätte ich da mit dem Gefühl "wenn jetzt was ist" wohl zwei drei graue Haare mehr gehabt. 😉
FAZIT:
Allrad ist schön und macht mächtig Spaß. "Gebraucht" im Sinne des Wortes habe ich AWD aber nie - trotz regelmäßigem Besuch der Alpen und Mittelgebirge bei Schneefall. Trotzdem wird der nächste (ist bereits bestellt) wieder Allrad haben.
Was dein Wunschfahrzeug angeht:
Geh mal zu einem großen Gebrauchtwagenhändler, der nicht markengebunden ist. Dort wirst Du mit aller Wahrscheinlichkeit Octavia, Leon und Insignia gleichzeitig finden und wirst - zumindest grob - direkt vergleichen können. Dieses Vorgehen ist besser als wenn man die Fahrzeuge mit großem Zeitabstand vergleicht.
Außerdem empfehle ich Dir einen Besuch auf Jan Gleitsmann`s YouTube Kanal "Ausfahrt.tv"- Er hat die Modelle deiner engeren Auswahl in sehr ausführlichen Videos getestet und geht dabei wirklich ins Detail. Außerdem geht Jan immer recht genau auf Features ein. Da kann man auch schauen, was einem wirklich wichtig wäre.
25 Antworten
Vielen Dank für die ganzen bisherigen Antworten.
Ihr habt mich überzeugt, den Allrad lass ich erst einmal Allrad sein. Falls mir ein Auto mit Allrad beim Gebrauchtwagenkauf in die Augen springt, bleibe ich nicht abgeneigt, aber mit einem Vorderradantriebler mit Diesel, guten Winterreifen und Schneeketten sollte ich gut ausgerüstet sein.
Unterschwellig sehen manche hier meine Fahrweise als zu schnell an und mit etwa 13 Jahren Fahrerfahrung (immer ein eigenes Auto gehabt - gerne auch mal mit den unterschiedlichen Audi A6 3.0 meines Vaters einiges an weiteren Strecken gefahren) sollte ich doch davon absehen in der Nacht 180km/h zu fahren.
Das sehe ich nicht ganz so, aber so sieht es jeder anders und nachts gefährde ich mich nur selbst. Drängeln ist bei mir ein No-Go, egal ob auf der Autobahn oder in der Stadt. Das sollte aber auch eigentlich nicht Thema dieses Thread werden.
Ich schaue mich mal um bei Octavia, Insignia, etc und schaue auf das Raumangebot beim Leon. Aus Erfahrung weiß ich, dass BMW, Audi, etc bei Reparaturen wesentlich mehr ins Geld gehen. Subaru wird es leider nicht - der vorgeschlagene ist dann selbst mir zu rational. Bei 150+ PS erhoffe ich mir eine gute Balance aus Alltagsnutzen und Fahrspaß. Aber dennoch vielen Dank für deinen Tipp Zephyroth.
Gerne würde ich noch einmal auf eure Meinungen bauen, sobald ich mir ein genaueres Bild gemacht habe.
Wäre super!
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 16. Januar 2020 um 14:18:22 Uhr:
Über's Gewicht kann ich nur schmunzeln. Mein Subaru Outback (Allrad-Kombi) hat mit 1440kg weniger gewogen als mein Diesel-Civic (Kompaktwagen) mit 1470kg bei vergleichbarer Ausstattung und Baujahr (beide 2006).Grüße,
Zeph
Man sollte schon den gleichen antrieb vergleichen.
Der Outback BP hat als Benziner mindestens 1505 kg gewogen. Als Diesel 1580 kg. Der Civic 1422 kg als Diesel.
Beim gleichen Antrieb sind es also 160 kg mehr beim Outback gewesen.
Zitat:
@newt3 schrieb am 16. Januar 2020 um 13:40:42 Uhr:
[...]
zum rasen (sprich 160-180) ist der aber sicher nicht gebaut. belass es doch[ bei 140 und und gut. kommt auch nicht viel langsamer ans ziel und bist vor allem sicherer unterwegs. beim nächtlichen blindflug reicht dieses tempo auch schon, wenn mal ein lkw reifen auf der bahn liegt oder was auch immer (mit glück sind die folgen dann weniger schlimm als bei 180...).
Nicht bös gemeint, aber warum verwendest Du so einen emotional belasteten Begriff*, wenn jemand anderes von seinem Wohlfühl-Autobahn-Tempo spricht ohne, dass er dies näher ausgeführt hat und du nur im entferntesten einen Schimmer davon haben könntest unter welchen Bedingungen das statt findet?
Anders formuliert:
- 160-180 unter Einsatz aller zur Verfügung stehenden Mittel bei hoher Verkehrsdichte und gleichzeitig massive Verstöße gegen StVO und damit direkte Gefährdung anderer = "rasen"
- 160 - 180 auf einer gut ausgebauten Autobahn, bei großen Abständen, vorausschauend, bei geringem Verkehrsaufkommen unter Einhaltung der StVO = "normales", sicheres Autofahren und hat mit rasen rein gar nichts zu tun.
Davon ab: Wenn bei Nacht (absoluter Einsamkeit, ohne jeglichen, sichtbaren vorausfahrenden Verkehr) ein LKW Reifen auf der Fahrbahn liegt oder ein Tier auf der Fahrbahn steht, wirst Du den Gegenstand erwischen. Egal ob mit 120 oder 180.
* Wenn jemand mit 120 aufm Kuhdamm über ne rote Ampel ballert, steht am nächsten Tag "Raser" in der Klatschpresse. Wenn Du das Fahrverhalten des TE (Wunschgeschwindigkeit 160-180) als "rasen" bezeichnest, setzt Du sein Verhalten mit dem des Idioten auf dem Kuhdamm gleich.
Von meinem Kommentar bitte nicht persönlich angegriffen fühlen. Ich will lediglich auf diese unangebrachte Stigmatisierung & Verurteilung hinweisen, die leider aktuell TÄGLICH in unserer Gesellschaft stattfindet und dennoch vollkommen deplatziert ist.
@Zephyroth & @Beulendoktor88
Das mit den Fahrzeuggewichten ist immer so eine Sache. Am Ende spielt auch die Ausstattung eine Rolle. Wirklich vergleichen kann man das also am Ende nur mit der EG-Übereinstimmungsbescheinigung (CoC).
@EdRec
Das mit dem Allrad sehe ich als richtige Entscheidung an. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen:
~ 400.000km mit FWD
- 2x einen Berg zur Skihütte nicht hochgekommen, also unten, 200m entfernt geparkt
- keinmal Schneeketten gebraucht, immer dabei gehabt
- häufig bei widrigstem Wetter mit sehr starkem Schneefall unterwegs gewesen
125.000km mit Allrad
- ich muss trotzdem die Schneeketten dabei haben, weil es ja auch um Bergabfahrt gehen kann
- ich muss genauso auf gute Winterreifen achten
- wenn es heftig wird, ein besseres Gefühl beim Fahren**
- keine Situation, bei der ich ohne es zu provozieren mit FWD nicht weiter gekommen wäre
- regelmäßig Spaß mit der Traktion auch auf schlechtem Untergrund
- teilweise aber auch ungutes Gefühl, weil die Traktion trügerisch ist. Ein FWD kann stets besser bremsen als Beschleunigen, beim AWD ist genau das nicht der Fall. Heißt: Einen Berg an dem ich mit FWD hängen bleibe, kann ich rückwärts wieder zurück. Mit dem AWD kann genau das sehr sehr kniffelig werden.
**Anfang April 2018 gab es im Norden einen heftigen Wintereinbruch mit ungewöhnlich viel Neuschnee. In der Nacht (bin abends gegen 19:30 Uhr gestartet) hatte ich gut 800km vor mir. 300km ging es dabei bei stets geschlossener Schneedecke, teils ganz ungeräumt (> 15cm) mit Verwehungen durch MeckPom und Brandenburg. Da war ich froh Allrad zu haben. "Durchgekommen" wäre ich aber auch mit meinem vorherigen FWD. Allerdings hätte ich da mit dem Gefühl "wenn jetzt was ist" wohl zwei drei graue Haare mehr gehabt. 😉
FAZIT:
Allrad ist schön und macht mächtig Spaß. "Gebraucht" im Sinne des Wortes habe ich AWD aber nie - trotz regelmäßigem Besuch der Alpen und Mittelgebirge bei Schneefall. Trotzdem wird der nächste (ist bereits bestellt) wieder Allrad haben.
Was dein Wunschfahrzeug angeht:
Geh mal zu einem großen Gebrauchtwagenhändler, der nicht markengebunden ist. Dort wirst Du mit aller Wahrscheinlichkeit Octavia, Leon und Insignia gleichzeitig finden und wirst - zumindest grob - direkt vergleichen können. Dieses Vorgehen ist besser als wenn man die Fahrzeuge mit großem Zeitabstand vergleicht.
Außerdem empfehle ich Dir einen Besuch auf Jan Gleitsmann`s YouTube Kanal "Ausfahrt.tv"- Er hat die Modelle deiner engeren Auswahl in sehr ausführlichen Videos getestet und geht dabei wirklich ins Detail. Außerdem geht Jan immer recht genau auf Features ein. Da kann man auch schauen, was einem wirklich wichtig wäre.
@DrOeTzi
Darf i ich mal auf deine Allraderfahrungen zu(rück)greifen uns meine Frage hier stellen ? Was mich jetzt noch interessieren würde, da allrad-Neuling:
wie können bei 4motion-Dauerallrad die Räder vorn und hinten unterschiedlich abgefahren werden? Der verkäufer eines Gebraucht-octavia sagte, vorne wären neue drauf, die hinteren noch gut.... Zudem sagte mir ein Händler einmal, es sei unüblich, nur ein Paar zu ersetzen, das schade dem Antriebsstrang?
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Der 4 Motion verteilt erst Kraft nach hinten, wenn vorne Schlupf entsteht, so dürften sich die Reifen vorne etwas schneller abfahren. Auch bei gleicher Kraftverteilung wäre hinten auf trockener Straße durch die dynamische Achslastverschiebung etwas mehr Grip und somit weniger Schlupf vorhanden.
Dazu kommt, dass vorne naturgemäß mehr Bremskraft übertragen wird sowie die Vorderräder in schnellen Kurven stärker belastet werden, Stichwort Untersteuern.
Volvo V60 (mäßiger Laderaum) oder V70 (riesiger Laderaum) - gibt es als Gebrauchte im Budget, wahlweise Benziner oder Diesel, und sogar als AWD.
Wie illusion2001 schon geschrieben hat - die wenigsten PKW haben einen permanenten Allrad mit gleichmäßiger Kraftverteilung. So etwas gibt es üblicherweise nur bei Geländewagen.
Mein Geländefloh kann wahlweise nur die Hinterräder antreiben, alle 4 Räder, alle 4 Räder mit Sperre und alle 4 Räder mit Sperre und Untersetzung. Gefahren wird er im normalen Allradmodus, damit die Reifen sich nicht unterschiedlich abfahren.
Gruß
Frank
@blaettle55
4Motion ist das gleiche System wie 4x4 bei Skoda bzw. 4Drive bei Seat. Es handelt sich dabei um ein System der Firma Haldex mit Lamellenkupplung ( https://de.wikipedia.org/wiki/Haldex-Kupplung ). Auch bei Audi wird in den kompakten Baureihen (A3 etc pp mit quer verbautem Motor) Haldex-Allrad verbaut obgleich da die Bezeichnung "quattro" etwas anderes suggeriert.
Ab der 4. Generation schließt die Haldex-Kupplung nicht erst bei Schlupf an den Vorderrädern, sondern schon präventiv, was den Verschleiß an der Vorderachse signifikant verringert. Weiterer Vorteil daran - so fährt sich der Wagen bei sehr rutschigem Untergrund viel unaufgeregter, man braucht weniger Gas damit der Allrad zuschaltet und wenn man es drauf anlegt, lässt sich der Wagen damit noch etwas dynamischer ums Eck bewegen. Wenn man es provoziert, kommt sogar ein wenig das Heck, obwohl der Allradantrieb im SuperB ausgesprochen konservativ ausgelegt ist. (Fahrstabilität steht immer im Fokus, weswegen ab und an nicht die maximal mögliche Kraft an die HA gegeben wird und der Wagen zum Untersteuern neigt)
Meine Erfahrung beim Verschleiß der Räder nach 125.000 mit Superb 4x4:
Der Verschleiß an VA und HA ist im Vergleich zu meinen vorherigen FWD-Fahrzeugen mit TDI-Motoren (Stichwort Drehmoment) sehr gleichmäßig. Insgesamt iist der Verschleiß an der VA aber etwas größer. Mit durchtauschen fällt das aber kaum ins Gewicht.*
Das liegt wie von @illusion2001 schon beschrieben daran, dass vorn stärkere Bremskräfte wirken und der Wagen bei etwas sportlicherer Gangart natürlich trotzdem FWD typisch über die Vorderachse schiebt.
@illusion2001Zitat:
@illusion2001 schrieb am 20. Januar 2020 um 08:16:30 Uhr:
Der 4 Motion verteilt erst Kraft nach hinten, wenn vorne Schlupf entsteht, so dürften sich die Reifen vorne etwas schneller abfahren. [...]
Stimmt so nicht ganz - seit der 4. Haldex-Generation kann das System die Kraft auch an die HA leiten, wenn an der VA noch kein Schlupf erkannt wurde. Merkt man auch deutlich beim Sprint aus dem Stand. Es gibt auch Videos bei Youtube wo es deutlich sichtbar wird. Allerdings merkt man es auch am Verbrauch, dass der Allrad deutlich öfter zuschaltet als man denkt... 😉
Habe hier bei MT mal irgendwo von einem User gelesen, der per VCDS den Einsatz der Haldex-Kupplung getrackt hat. Ergebnis waren wohl irgendwas mit 93% der Fahrt. Kann jetzt allerdings nicht sagen, wie da die Fahrweise aussah. Dennoch der Beweis, dass der Allrad nicht nur bei Schlupf an der VA zuschaltet.
Beim Rest stimme ich zu - habe auch vorn etwas mehr Verschleiß - aus besagten Gründen...
Selbst wenn der Allrad erst bei Schlupf zuschaltet, das passiert in Bruchteil einer Sekunde. Man muss da nicht eine Minute mit durchdrehenden Reifen stehen.
Danke allen für die ausführlichen Erklärungen....
Habe mich doch für den Tucson entschieden, vor allem wegen der Bodenfreiheit und dem Händler, der auf meine Frage voll einging und alles auf Vordermann gebracht hat, auch den Zahnriemen u. Wasserpumpe tauscht er, weil versprochen, obwohl laut Info hier erst 20TKm später nötig.... - leider habe ich übersehen, daß es ein EU-Fhz ist....
Also ist es wohl auch bei Tucson besser, ich fahre bei meinen eh kurzen Einsätzen immer mit Allrad.
Zitat:
@Beulendoktor88 schrieb am 21. Januar 2020 um 11:08:54 Uhr:
Selbst wenn der Allrad erst bei Schlupf zuschaltet, das passiert in Bruchteil einer Sekunde. Man muss da nicht eine Minute mit durchdrehenden Reifen stehen.
Das stimmt sicherlich, dennoch wirkt es sich negativ auf den Verschleiß aus, weil "Schlupf" ist ja nicht nur "durchdrehen" der Räder.
Außerdem wirkt sich dieses - wenn auch sehr kurze - Durchdrehen der Räder negativ auf das Fahrverhalten aus. So neigt ein Fahrzeug mit einer der "alter" Haldex-Generation beim Anfahren auf glattem Untergrund am Berg stärker zum seitlichen Versetzen der Vorderachse. Kenne das vom Seat Leon 1M 2.8 V6 - im ersten Moment geht der wie ein FWD zur Seite weg.
Außerdem sind die neueren Systeme beim Herausbeschleunigen aus der Kurve souveräner, weil der Allrad eben schon zuschaltet, bevor der Wagen vorn weg geht und nicht danach. Dadurch neigt der Wagen weniger zum Schieben über die Vorderachse.
So meine Erfahrung mit altem und neuem System. Deckt sich auch mit Erfahrungsberichten anderer und Videotests bei YouTube
@blaettle55
Viel Spaß mit dem Tucson. Für den Einsatz auf Wald- und Feldwegen vermutlich die bessere Wahl als ein klassischer PKW.
Allzeit falten- und kaltverformungsfreie Fahrt!