Der Motor springt nicht an - bitte um Hilfe.

VW Käfer 1300

Nachdem in einem anderen Thread das Aufladen der Batterie ausführlich besprochen wurde, möchte ich zu meinem eigentlichen Problem rüber.

Wie der Titel schon sagt - der Motor springt nicht an. Aber der Reihe nach. (Ich verspreche, ich werde versuchen mich kurz zu fassen.)

Das Problem beim Start gab es eigentlich schon direkt nachdem ich den Käfer im Mai letztes Jahres gekauft habe. Aber kalt ist er (fast) immer problemlos gekommen. Das erste Mal musste ich lange orgeln, nachdem ich ca. halbe Stunde vor dem Haus gestanden habe. Als es zweites Mal passiert ist, wieder vor dem Haus, dachte ich, es liegt an der Schräge - der Motor war tiefer, als der Vorderwagen. Denn woanders sprang er entweder sofort an, oder nach ein paar Sekunden. Aber etwas später musste ich an der Tankstelle oder am Straßenrand lange orgeln. Und da war es flach.

Irgendwann im Sommer bin ich drei Wochen nicht gefahren, dann kamen drei Wochen Urlaub und als ich eine Woche danach fahren wollte, ist er gar nicht mehr angesprungen. Aber da war ich noch etwas zaghaft beim Orgeln, maximal vielleicht 5 Sekunden. Ein Tag später ging ich in die Garage mit dem Multimeter, um die die Batterie beim Anlassen zu messen und vor allem habe ich mich schlaugelessen, dass man locker 10 Sekunden orgeln darf. Aber so lange musste ich gar nicht, denn er ist schon nach 2..3 Sekunden angesprungen. Meine Diagnose: der Sprit ist in der langen Zeit in der warmen Garage verdampft und deshalb musste ich so lange drehen.

So, dann kam der Winterschlaf. Dieses Jahr habe ich erst im Mai in die Garage geschafft. Und dann ist er leider gar nicht mehr angesprungen. Georgelt habe ich sehr lange, beim ersten Mal sogar 20 Sekunden, später eher 10. Dazwischen mehrere Minuten Pause. Insgesamt gab es mindestens fünf Versuche. Er hat nicht mal ansatzweise Anzeichen gegeben, dass es klappt. Das Gaspedal habe ich meistens schon vor dem Schlüsselumdrehen komplett durchgetreten und beim Orgeln etwas gepumpt. Da ich nicht sicher war, dass die Batterie nach dem Winter ausreichend war, habe ich sie aufgeladen. Aber es hat nichts gebracht. Danach springt er immer noch nicht an.

Damit Ihr Ahnung habt, wie es sich angehört hat, poste ich hier zwei Links auf YT. Das erste Video zeigt den allerersten Versuch nach der Winterpause, also noch vor dem Batterieaufladen. Das zweite Video zeigt den Motor beim Drehen, eins eher der letzten Versuche.

https://www.youtube.com/watch?v=TLahHFXyzM4
https://www.youtube.com/watch?v=3Ad9AmBxsAs

Ich habe mich hier im Forum natürlich schon etwas durchgelesen im Thema. In Frage kommen wohl nur zwei Ursachen. Entweder kommt kein Sprit, oder die Zündung läuft nicht. Da er letztes Jahr schon länger brauchte und dann gekommen ist, nehme ich mal an, die Zündung ist OK, sonst würde er gar nicht kommen. Was meint Ihr, was ist da los? Was soll ich jetzt machen, um ihn wieder fit zu bekommen?

A propos: es handelt sich um einen 1300-er von Mai 1970, also F-Motor mit 40 PS.

Beste Antwort im Thema

"Wenn Du allerdings totaler Anfänger bist, dass Du auch dazu zu doof bist, dann gebe Dein Käfer Hobby auf."

Die höflichen, sprachlich korrekten Umgangsformen in diesem Forum sind gerade mehrfach gelobt worden, und damit stimme ich voll überein. Auch ich habe schon viele hilfreiche Tipps gesucht - und erhalten.
Daher hoffe ich, dass oben zitierter "Ratschlag" die Ausnahme bleiben wird.

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Deine Startautomatik steht abseits der Mittel(Grundein-)stellung in Richtung "kalt" - also jedenfalls eher in Richtung deutlicher Minustemperaturen. Ganz, wie ich es vermutet habe. Dadurch ist er beim Kaltstart bei warmen Außentemperaturen sehr fett und startet nur mühselig, weil er eben fast absäuft.
Gehört grundsätzlich in die Mitte, wobei sie in unseren Breiten, wenn Du obendrein ohnehin nur bei warmen Temperaturen fährst, auch durchaus deaktiviert werden kann, indem man sie deutlich im Uhrzeigersinn verdreht. Ganz am Anfang kann dann zwar sein, daß er ein wenig unrund läuft und spotzt - das legt sich aber bald und reduziert den Treibstoffverbrauch deutlich. Primär Geschmackssache.

Daß da außen keinerlei Kennzeichnung bezüglich der Spannung zu sehen ist, finde ich ungewöhnlich und habe ich so noch nie gesehen. Ich würde sie an Deiner Stelle ausbauen, um festzustellen, ob da irgendwo etwas eben vielleicht weniger deutlich gekennzeichnet ist.

Eine 6V-Spule im 12V-Netz würde sich natürlich wesentlich schneller und stärker erwärmen und damit den choke viel rascher deaktivieren...

Zitat:

@Naxel63 schrieb am 6. September 2017 um 20:25:37 Uhr:


Deine Startautomatik steht abseits der Mittel(Grundein-)stellung in Richtung "kalt" - also jedenfalls eher in Richtung deutlicher Minustemperaturen. Ganz, wie ich es vermutet habe. Dadurch ist er beim Kaltstart bei warmen Außentemperaturen sehr fett und startet nur mühselig, weil er eben fast absäuft.
Gehört grundsätzlich in die Mitte, wobei sie in unseren Breiten, wenn Du obendrein ohnehin nur bei warmen Temperaturen fährst, auch durchaus deaktiviert werden kann, indem man sie deutlich im Uhrzeigersinn verdreht. Ganz am Anfang kann dann zwar sein, daß er ein wenig unrund läuft und spotzt - das legt sich aber bald und reduziert den Treibstoffverbrauch deutlich. Primär Geschmackssache.

Daß da außen keinerlei Kennzeichnung bezüglich der Spannung zu sehen ist, finde ich ungewöhnlich und habe ich so noch nie gesehen. Ich würde sie an Deiner Stelle ausbauen, um festzustellen, ob da irgendwo etwas eben vielleicht weniger deutlich gekennzeichnet ist.

Eine 6V-Spule im 12V-Netz würde sich natürlich wesentlich schneller und stärker erwärmen und damit den choke viel rascher deaktivieren...

Alles klar! Ich drehe das Ding in die mittlere Position und starte den Motor kalt. Das geht allerdings frühestens am Wochenende.

Ich könnte diese runde Dose auch ausbauen und gucken, ob da was zu Spanung steht, aber wenn es um den Vergaser geht, habe ich große Berührungsängste. Vergaser ist für mich ein bisschen Magic. Frage: wenn ich die drei Schrauben, die die Bimetallfederdose am Vergaser halten, rausdrehe, fällt nur diese Dose raus, oder gleich ein halber Motor?

Den letzten Satz mit Choke habe ich leider nicht verstanden. Choke viel rascher deaktivieren = schlechter Kaltstart = meine Startprobleme?

Zitat:

@schleich-kaefer schrieb am 6. September 2017 um 20:47:46 Uhr:



Zitat:

@Naxel63 schrieb am 6. September 2017 um 20:25:37 Uhr:


Deine Startautomatik steht abseits der Mittel(Grundein-)stellung in Richtung "kalt" - also jedenfalls eher in Richtung deutlicher Minustemperaturen. Ganz, wie ich es vermutet habe. Dadurch ist er beim Kaltstart bei warmen Außentemperaturen sehr fett und startet nur mühselig, weil er eben fast absäuft.
Gehört grundsätzlich in die Mitte, wobei sie in unseren Breiten, wenn Du obendrein ohnehin nur bei warmen Temperaturen fährst, auch durchaus deaktiviert werden kann, indem man sie deutlich im Uhrzeigersinn verdreht. Ganz am Anfang kann dann zwar sein, daß er ein wenig unrund läuft und spotzt - das legt sich aber bald und reduziert den Treibstoffverbrauch deutlich. Primär Geschmackssache.

Daß da außen keinerlei Kennzeichnung bezüglich der Spannung zu sehen ist, finde ich ungewöhnlich und habe ich so noch nie gesehen. Ich würde sie an Deiner Stelle ausbauen, um festzustellen, ob da irgendwo etwas eben vielleicht weniger deutlich gekennzeichnet ist.

Eine 6V-Spule im 12V-Netz würde sich natürlich wesentlich schneller und stärker erwärmen und damit den choke viel rascher deaktivieren...

Alles klar! Ich drehe das Ding in die mittlere Position und starte den Motor kalt. Das geht allerdings frühestens am Wochenende.

Ich könnte diese runde Dose auch ausbauen und gucken, ob da was zu Spanung steht, aber wenn es um den Vergaser geht, habe ich große Berührungsängste. Vergaser ist für mich ein bisschen Magic. Frage: wenn ich die drei Schrauben die die Bimetallfederdose am Vergaser halten, rausdrehe, fällt nur diese Dose raus, oder gleich ein halber Motor?

Den letzten Satz mit Choke habe ich leider nicht verstanden. Choke viel rascher deaktivieren = schlechter Kaltstart = meine Startprobleme?

So ist es. Damit hast Du einmal die Grundeinstellung.

Keine Angst - im angehängten Bild siehst Du was da "auseinanderfällt" - die drei Schrauben halten mit Hilfe des runden Bügels die Dose fest, das ist alles. Mußt nur aufpassen, daß Dir die drei Distanzhülsen nicht in die Tiefen des Motorraumes davonpurzeln. 😁
Beim Zusammenbau darauf achten, daß der Haken am Ende der Bimetallfeder wieder in den Hebel an der Luftklappe greift. Wenn 's vor Dir ist, weißt Du, was ich meine.

Ok - das System ist so geplant, daß bei kaltem Motor automatisch die Luftklappe geschlossen wird. Dazu mußt Du nur einmal das Gaspedal betätigen, um die mit der Zahscheibe an der linken Seite des Vergasers verbundene Klappe freizugeben, damit sie durch die kalte Bimetallfeder geschlossen werden kann. Das kannst Du auch beobachten, wenn Du vor dem nächsten Startversuch einfach einmal hinten am Vergaser den Drosselklappenhebel betätigst (= Gas gibst) - dann müßte zu sehen sein, wie sich der Mechanismus aktiviert. Sobald Du die Zündung einschaltest, wobei Du ja im Normalfall auch gleich startest, kommt Strom an die Heizspirale neben der Bimetallfeder, wodurch sich letztere erwärmt und dadurch entsprechend verformt, wodurch die Starterklappe öffnet, das Gemisch kontinuierlich mehr Luft bekommt und somit abmagert. Eine mit 12V "befeuerte" 6V-Spule würde wesentlich schneller heiß werden und die Klappe eher zu schnell öffnen, wodurch der gestartete Motor während der Warmlaufphase zu schnell abgemagertes Gemisch bekäme und zu stottern beginnen könnte, bis er wirklich warm ist - ist aber nicht Dein geschildertes Problem.

In Deinem Fall steht die Automatik zu sehr in Richtung "kalt" und würde a) den etwas abgesoffen wirkenden, schwerfälligen Start erklären und natürlich auch b) das störrische Startverhalten nach dem Tankstopp, während dessen ja die Automatik wieder stromlos war und, dank der zu starken Vorspannung, wesentlich zu sehr wieder in Richtung Kaltstart marschiert sein kann - überfettetes gemisch trotz warmen Motors -> Startschwierigkeiten...

Expl

Danke an dieser Stelle an alle die mir hier so gerne helfen und geduldig meine dummen Fragen über sich ergehen lassen... und sie sogar antworten, manchmal gar mehrfach. Tolle Leute, tolles Forum!

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Gibt keine dummen Fragen - nur dumme Antworten.

Und die sind hier selten. 😉

Ich pflichte meinen Vorrednern bei - erst mal Kaltstartautomatik auf Grundeinstellung drehen und gucken was passiert. Warum ich auf eine 6V Spule tippe - jene welche ich hier bekomme sind in der 6V variante mit nem flachen Deckel und 12V mit eine Wölbung so wie auf dem einen Bild mit beiden Varianten drauf. Dass da kein 12V drauf steht weisst auch eher auf ne 6V Variante hin. Aber das ist Kaffeesatzleserei wie bei so vielem bei nem Käfer wenns uns Aussehen eibes Teils geht ohne technische Dareb zu haben.

Zitat:

@schleich-kaefer schrieb am 6. September 2017 um 20:47:46 Uhr:



Ich könnte diese runde Dose auch ausbauen und gucken, ob da was zu Spanung steht, aber wenn es um den Vergaser geht, habe ich große Berührungsängste. Vergaser ist für mich ein bisschen Magic.

Dieses Video untermauert meine grenzenlose Ehrfurcht vor dem Vergaser auf der ganzen Linie!
https://youtu.be/B3gVrG0ILbo
Ein moderner PC ist im Vergleich dazu wie eine Schubkare ;-)

A propos - der Typ erklärt das einfach super! Dazu super Bild- und Tonquaität. In einem anderem Video zeigt er auch wie man diese Schnecke (Bimetallfeder) überprüfen kann. Feine Sache! Das geht sogar ohne, dass mand en ganzen Vergaser in seine zwei Millionen Teile zerlegen muss.

https://youtu.be/C8GkleB3R88

Edit: Alelrdings denke ich, dass es kene gute Idee ist, in eingebauten Zustand, sprich: wo überall Benzin ist, mit einem nacktem Kabel munter Elektrofunken zu produzieren.

Wenn deine zündung aus ist, gibt's an dem Kabel keine Spannung und damit keinen Funken. Schalte doch einfach mal deine Zündung ein, wenn es vorher genügend kalt war, stecke vorher die zündspule ab, um einen Defekt dieser zu vermeiden (einfach alle Kabel abziehen, außer das dicke in der Mitte, damit passt's) und Messe die Zeit, bis deine Klappe vollständig geöffnet ist. Dann haben wir da mal nen vergleichswert.

Ich weiß, der Thread ist ein alter, dicker Schinken, aber ich würde mich so freuen, wenn ein paar kluge Leute diesen Post trotzdem lesen würden und meine Fragen beantworten würden. Danke!

Ich habe heute endlich meine Hausaufgaben gemacht. Hier die Ergebnisse:

1. Unterdruckverstellung.
Ich habe das dünne Röhrchen, was vom Unterdruckdose zum Vergaser geht, am Vergaser gelöst und dort gesaugt. Vorher habe ich diese Plastikkappe mit 5 Kabeln (eins in der Mitte, vier am Rand) vom Verteilen abgenommen, um zu schauen was passiert. Ich wusste ja nicht so genau, was sich da bewegen sollte. Auf jeden Fall blieb nach dem Ansaugen das bewegliche Ding stehen, solange ich die Zunge auf dem Rohr drauf hatte. Zunge weg, das Teil kehrt zurück. Hier mal eine kurze Videoaufnahme:
https://www.youtube.com/watch?v=YyNnyoQQWWs
Ist das OK so?

2. Die Bimetallfeder.
Hab’ den Zündschlüssel umgedreht, so dass der Strom an ist und diese runde Dose mit Bimetallfder recht am Vergaser alle paar Sekunden angefasst. Das Ergebnis: das Ding wird recht schnell warm, und dann immer wärmer und wärmer. Nach ein paar Minuten ist es so heiß, dass man sich daran richtig den Finger verbrennen kann. Ist das normal?

3. Die Kaltstartautomatik.
Eigentlich wollte ich hier meine Beobachtung der Starterklappe nach Durchdrücken des Gaspedals und Zündung an niederschreiben, aber ich stelle fest, dass ich diese Aktion wiederholen muss. Ich war zu ungeduldig und als ich sah, dass es sich nach ca. 3 Minuten nichts tut, habe ich an dem Gasseil im Motor rumgemacht und dann noch mit dem Finger an der Klappe selber rumgefummelt. Jetzt weiß ich auch nicht mehr, welches Foto nach welcher Aktion entstanden ist. Sprich: ich mache es noch mal und melde mich damit wieder.

4. Ansaugrohr.
Um es kurz zu machen. Links (aus der Sicht auf den Motor, wenn man hinter dem Auto steht) war es warm, später heiß, rechts kalt, später lauwarm - siehe zwei Bilder unten. Auf jeden Fall war nach 15..20 Sekunden nach dem Motorstart das linke Rohr überhaupt nicht so heiß, dass man es nicht anfassen kann. Nach ca. 5 Minuten Leerlauf konnte man es immer noch locker anfassen. Allerdings nachdem ich ca. eine halbe Minute lang aufs Gaspedal gedrückt habe, und im mittleren Drehzahlbereich den Motor gedreht habe, war das linke Rohr sehr, sehr heiß, auf jeden Fall würde man sich den Finger sofort verbrennen, wenn man ihn länger als einen Bruchteil der Sekunde drauf gelegt hätte. Aber das rechte Rohr war immer noch nicht heiß, sondern nur leicht warm. Ist das richtig so?
Ich habe versucht zu verstehen, wie und wo diese beiden Rohe (also links und rechts) angeschlossen sind. Da das Ganze mit Blech verkleidet ist, sieht man da nicht viel, aber als ich unter das Auto geguckt habe, musste ich feststellen, dass das Rohrzeug nicht symmetrisch ist. Wo das linke, also das heiße Rohr angeschlossen ist, konnte ich nicht sehen (ich vermute es wird am Motorblock dran sein), aber das rechte, kalte Rohr geht nach unten raus, macht ein paar Bögen und geht von hinten in das quer liegende Auspuff-Ding und dann scheinbar in das rechte Auspuffrohr. Jetzt meine Frage: kann es sein, dass das „Heizungsrohr“ an dem Ansaugrohr nur von der linken Seite mit heißen Abgasen gespeist wird und an der rechten Seite zum Auspuff rausgeht und es deshalb links heiß wird und rechts nicht?

5. Hier noch eine Videoaufnahme vom heutigen Startversuch. Wie jemand mir geraten hat, habe ich beim Start etwas mit Gaspedal gepumpt und er kam tatsächlich gleich an. Aber am Anfang lief der Motor nicht ganz rund. Auf dem Video hört man das vielleicht nicht so gut.
https://www.youtube.com/watch?v=m2wTH1abX9g

6. Und hier noch ein weiterer Startversuch, nachdem ich die Bimetalldose auf die Mittelstellung eingestellt habe. Klingt richtig schlecht. Wie ein Doppeldecker aus den 20ern. Hätte ich am Anfang kein Gas gegeben, wäre er sicher nicht gekommen. Allerdings habe ich ja vor den beiden Startversuchen lange Zeit die Zündung an (also Strom an) gehabt, am Gasseil gezogen (man hörte in diesem Moment im offenen Vergaser so Darth-Vader-Atem-Geräusche, PFSSSSS... :-D), so dass ich dadurch vielleicht einiges verfälscht habe.

https://www.youtube.com/watch?v=t36FScrV33E
https://www.youtube.com/watch?v=2PYnlK7fKsc

Noch was... Als ich die drei Schrauben, die die Dose mit der Bimetallfeder halten, gelockert habe, habe ich an der Dose etwas hin und her gedreht, sagen wir ca. 10 mm gemessen am Durchmesser. Dies hatte keine Auswirkung an die Stellung der Starterkleppe. Ich dachte, sie müsste sich jetzt bewegen. Ist das normal so?

Ansaugrohr-links
Ansaugrohr-rechts

Hallo!

Das ist die Vorwärmleitung, die vom Abgas durchströmt wird und so das "Nachbarrohr" (Ansaugrohr) erwärmt. Soll u.a. Vergaservereisung verhindern.

Das ist normal, ist so beabsichtigt. Aber warum sich das so ungleichmäßig erwärmt, weiß ich auch nicht.
Sollte eher nicht so sein.

Gruß
Martin

Wahrscheinlich ist das Rohr zu - Verkokung. War bei all meinen Motoren die ich zerlegt habe. Dann werden die nicht mehr richtig warm.

Klar, dass das Rohr am einer Seite schneller warm wird, es kann ja schließlich nur von einer Seite Abgase einströmen, auf der anderen Seite raus.

Wenn du die bimetallfeder verstellt, musst du immer sehen, dass auf der linken Seite die stufenscheibe nicht vom Gashebel blockiert wird. Einfach mit dem Finger ein bisschen weg ziehen, die Klappe sollte sich leicht bzw von selbst drehen.

Deine unterdruck Verstellung sieht ok aus.

Wenn du mehrere Minuten deine Zündung an hast, ohne den Motor laufen zu haben, ziehst du dabei deine zündspule ab?
Generell solltest du darauf achten, dass du mit deinen Probe Starts und verstell-Einstellungen an der Feder diese bei kalten Motor machst.

Dein Motor Geräusch, das du als Flugzeug aus den 20ern beschreibst, deutet auf falscher Einstellung am choke (starterklappe, bimetallfeder) hin. Meiner Meinung nach Richtung zu wenig Sprit, zu viel Lift, Klappe zu weit geöffnet, bei zu kalten Motor. Evtl durch zu viele versuche und dadurch Erwärmung der Dose ohne den Motor warm zu fahren? Oder falsch eingestellt. Ich selbst finde diesen “Sound“ gar nicht schrecklich, sondern eher richtig geil, erinnert an das blubbern vom v8. Allerdings magert damit das Gemisch ziemlich schnell ab und wenn man damit weg fährt schaut man schnell doof aus der Wäsche.

PS: von deinen Begriffen her kann man schon deuten, dass du wirklich nicht viel Ahnung von der Materie hast. Aber ich finde es dennoch bemerkenswert, dass du da so dahinter bleibst und nicht aufgibst!

Hallo!

Zu 1.: Sieht gut aus. 🙂

Zu 2.: Klingt etwas zu "heftig" - auch fällt mir bei Deinem Startvideo unter 5. auf, daß die Klappe anfangs zu ist und innerhalb kürzester Zeit vollständig öffnet - ich tippe auch dadurch wieder auf ein 6V-Heizelement im 12V-Auto!

Zu 3.: Dem bereits zitierten Video unter 5. nach schließt sie einwandfrei, öffnet aber sehr schnell, was zu Beschleunigungslöchern bzw. "verschlucken" bei kaltem Motor führen könnte.

Zu 4.: Kann am Stand nicht beurteilt werden, da der Motor ja kaum Leistung abgibt und dadurch auch kaum heiße Gase durchströmen. Fahr einmal ein paar Kilometer und teste dann. Vorsichtig. 😉

Zu 5.: Klingt ganz normal bzw. s. o..

Zu 6.: Klingt einwandfrei. Starten ohne Gas kann auch kaum funktionieren - ist eben kein moderner Einspritzer, der sich automatisch holt, was er braucht. Dem mußt schon ein bissl helfen. 😁
An der Dose hast Du vermutlich nur zu wenig gedreht, um etwas beobachten zu können - wie bereits erläutert, scheint alles zu funktionieren bzw. konkret dazu die Feder sicher eingehängt zu sein.
Solltest Du in der Warmlaufphase mit schlechten Übergängen zu "kämpfen" haben, besorg Dir ein Heizelement, das sicher für 12V bestimmt ist - so weit ich mich erinnere, steht auf Deinem ja interessanterweise keine Spannung drauf...

Fahr jetzt einfach einmal "ein paar Kilometer"!

Ein 6 Volt Element brennt im nu durch.
Schon mal aufgefallen ,das die Pulldownfuntion fast ohne Funktion ist.

B 19

Zitat:

@Beetle1960 schrieb am 18. September 2017 um 20:26:25 Uhr:


Klar, dass das Rohr am einer Seite schneller warm wird, es kann ja schließlich nur von einer Seite Abgase einströmen, auf der anderen Seite raus.

Das habe ich mir in meinem laienhaften Vorstellung auch so erklärt, war aber nicht sicher. Ich dachte, wenn links heiße Abgase kommen und dann auf das kalte, dicke Rohr mit Benzingemisch treffen - also ich meine nicht die Abgase auf Benzingemisch, sondern heißes Rohr auf kaltes Rohr - wird diese Wäme erstmal dort abgegeben und folglich rechts weniger warm. Aber, ich muss zugeben, dabei war mehr Wunschdenken und Angst vor dem Ausbau des Ansaugrohres als tatsächliches Wissen.

Zitat:

Wenn du die bimetallfeder verstellt, musst du immer sehen, dass auf der linken Seite die stufenscheibe nicht vom Gashebel blockiert wird. Einfach mit dem Finger ein bisschen weg ziehen, die Klappe sollte sich leicht bzw von selbst drehen.

AAaaaah.. jetzt wo Du es sagst... fällt mir ein, dass ich davon schon mal gelesen habe. Leider habe ich daran nicht gedacht. Also, beim nächsten Mal mache ich diesen Bolzen, der auf die Stufenscheibe drückt, einfach weg. Das klappt vielleicht ab besten, wenn ich die große Feder abmache, oder?

Zitat:

Deine unterdruck Verstellung sieht ok aus.

Das ist super zu hören!

Zitat:

Wenn du mehrere Minuten deine Zündung an hast, ohne den Motor laufen zu haben, ziehst du dabei deine zündspule ab?

Nein. Ist das sehr schlimm? Habe ich was kaputt gemacht? Danach ist der Motor aber noch gelaufen.

Zitat:

Generell solltest du darauf achten, dass du mit deinen Probe Starts und verstell-Einstellungen an der Feder diese bei kalten Motor machst.

Ja, das ist mir bewusst, aber als ich eh in der Garage war, wollte ich die Chance einfach nutzen, obwohl die Aussage von diesem Versuch nicht groß ist.

Zitat:

Dein Motor Geräusch, das du als Flugzeug aus den 20ern beschreibst, deutet auf falscher Einstellung am choke (starterklappe, bimetallfeder) hin. Meiner Meinung nach Richtung zu wenig Sprit, zu viel Lift, Klappe zu weit geöffnet, bei zu kalten Motor. Evtl durch zu viele versuche und dadurch Erwärmung der Dose ohne den Motor warm zu fahren? Oder falsch eingestellt.

Hmm... also es war so. Erstmal habe ich beim kalten Motor, direkt nachdem ich die Garage kam, den Ölfilter abmontiert und in den Vergaser reingeschaut. Die Klappe war auf (Bild 1), die Stufenscheibe auf die erste Stufe, direkt an der Achse (Bild 2). Dann habe ich Gaspedal durchgetreten und losgelassen - Ergebnis: Starterklappe Bild 3, Stufenscheibe Bild 4. Erst dann habe ich den Zündschlüssel umgedreht - Strom an - und auf die Starterklappe gestarrt. Ca. 3 bis 4 Minuten lang hat sie sich nicht bewegt, oder so wenig, dass ich es nicht wahrgenommen habe. Dabei ist die Dose mit der Bimetallfeder immer wärmer geworden. Und weil sich nicht getan hat, habe ich dann an Gaszug gezogen und die Klappe vorsichtig mit dem Finger bewegt. Nach diesem Manöver war sie etwas geöffnet. Das müsste so ausgesehen haben wie auf dem Bild 5.
Mache ich einen Denkfehler, wenn ich annehme, dass die Startautomatik die Starterklappe bewegen muss, wenn ich nur den Strom anmache und sonst nichts anfasse, insbesondere kein Gaspedal drücke?

Zitat:

Ich selbst finde diesen “Sound“ gar nicht schrecklich, sondern eher richtig geil, erinnert an das blubbern vom v8. Allerdings magert damit das Gemisch ziemlich schnell ab und wenn man damit weg fährt schaut man schnell doof aus der Wäsche.

Ich kenne diesen Sound eher von alten Brezel und Ovalis. So die grpße Wiese in Bad Camberg und dieses Blubbern. Ja, das klang da richtig geil :-) Aber beim 70-er Käfer... hmm.. ich weiß noch nicht.

Zitat:

PS: von deinen Begriffen her kann man schon deuten, dass du wirklich nicht viel Ahnung von der Materie hast. Aber ich finde es dennoch bemerkenswert, dass du da so dahinter bleibst und nicht aufgibst!

Das ist absolut richtig - ich habe gar keine Ahnung. Aber obwohl ich große Berührungsängste habe, möchte ich meine Käferprobleme "alleine" lösen. Natürlich ist das nicht wirklich alleine, weil ich das nur mit Eurer Hilfe schaffen kann und mein Bruder ist auch immer dabei, aber ich möchte es nicht nur mir, sondern noch meiner Frau und ein paar anderen Leuten zeigen, dass ich das doch schaffe, denn an mich glaubt in diesen Sachen kein Schwein.

Danke an dieser Stelle an alle!

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