Akkupflege

BMW i4 I04

Hallo zusammen,

ist es für den Akku problematisch wenn er bei 80% Ladezustand ein Wochenende ungenutzt in der Garage steht?

Lg
Evoqui

79 Antworten

Ich denke den Autohäusern bzw. deren Angestellten fehlt aus auch noch gewaltig an Bildung & Erfahrung bzgl. der E-Mobilität.

Da müsste viel mehr geschult werden, das fällt auch in Gesprächen mit den Mitarbeitern zu anderen Themen auf wie z.B. das Software Update zu Plug & Charge, das bislang bei kaum einem Händler angekommen ist.

Aus diesem Grund würde ich das Verhalten der Autohäuser ganz sicher nicht als Referenz nehmen. Da stehen teilweise selbst die Aussteller und Vorführer monatelang mit 100% rum und niemand kennt die Sachlage.
Gutes Beispiel:
https://suchen.mobile.de/.../details.html?...

Das Auto ist schon seit Monaten bei Mobile gelistet und nicht zugelassen. Wurde trotzdem auf 97% geladen und steht damit rum...

Zitat:

@neuromancer schrieb am 24. März 2025 um 12:20:25 Uhr:


Was ich damit sagen will, jede halbwissenschaftliche Diskussion zu dem Thema führt wieder zu einem der E-Autos schlecht redet. "Da kann man ja gar nicht "volltanken"" oder "Musst ja studiert haben".
Noch kurz zu den 100%. Auch das sollte kein Problem sein, da nicht erreichbar. Brutto/Netto.

@ CUXZ4
In der App ist es wunderbar blau und grün bei 100%. Bei der Übergabe waren es ebenfalls 100%. Eines der größten BMW Häuser Deutschlands.

Macht das gerne wie ihr wollt, aber in der Masse muss es einfach unwichtig sein. Mich erinnert das etwas an meine Motorrad Zeiten. Die ewige Diskussion wie außerhalb der Saison mit der Batterie zu verfahren ist. Von Leuten wie mir die sie einfach eingebaut gelassen haben, bis zu denen mit mehrere hundert DM/Euro teuren Erhaltungsladegeräten. Ich hatte nie ein Problem, habe es einfach nur für die erste Ausfahrt ne Stunde in die Sonne gestellt und los gings 🙂

Erstens ist das nicht halbwissenschaftlich sondern wissenschaftlich.
Und zweitens, ja BMW hat den Buffer um den Maximalen Schaden von den Zellen abzuwenden. Auch BMW muss hier vom DAU, dem dümmsten anzunehmenden User ausgehen und trotzdem die Batteriegarantie einhalten. Und diese besagt bis zu 28% Degradation nach 8 Jahren und 160.000km sind zu erwarten.

Als wir im Sommer den Taycan bestellt haben, wurde uns ein Merkblatt zum Umgang mit der Hochvoltbatterie ausgehändigt, dessen Erhalt wir quittieren mußten.

Da wurde unter anderem auch darauf hingewiesen, dass bei längeren Standzeiten der Akku maximal bei 50% SOC sein soll. Ich denke mal, die machen das nicht ohne Grund.

Na ja, wenn 28% Degradation nach 8 Jahren zu erwarten wären hätte ich das Ding nicht gekauft. Ich persönlich erwarte da eher 15-max 20%. Bei zwar unwissenschaftlicher aber mit gesunden Menschenverstand genutzten Auto. Ich bin gespannt wann der erste hier aufschlägt dem die Batterie abgeraucht ist. Das wird früher oder später passieren. Ich bin sicher, derjenige wird den Akku vernünftig genutzt haben, sowas passiert manchmal einfach.

Die 28% sind der Worst Case Wert mit denen BMW intern rechnet. Es gibt dazu auch ein PDF Dokument, indem die Leistungsdaten der HV Batterien für die einzelnen Fahrzeugmodelle.

Klar, von defekten Rede ich hier nicht, das kann bei jeder Nutzung passieren und deshalb gibt es ja auch die Garantie. Das Thema war ja die normale Degradation, die man zu großen Teilen durch das Nutzungsverhalten selbst beeinflussen kann.

Ich weiß ja nicht wie du deinen Akku behandelst aber für den Erwartungswert von 15% Degradation nach 8 Jahren solltest du ihn zumindest Mittelgut behandeln. Natürlich gibt es dann noch Faktoren und Zufälle die wir alle nicht beeinflussen können.
Solltest du aber signifikante Standzeiten mit hohem SoC haben und auch sonst den Akku nicht pfleglich behandeln (warmer Stellplatz in der Sonne), ist es eher unwahrscheinlich dass du nur 15% Degradation haben wirst nach 8 Jahren. Während man mein sorgsamer Behandlung eine gute Chance hat, sogar im Einstelligen Bereich zu bleiben.

Ist ein bisschen wie mit der eigenen Gesundheit - es gibt keine Garantie aber wenn man gesund lebt sind die Chancen einfach höher, dass man im Alter gesund bleibt :-)

Vor Allem weiß man ja auch nicht, was das Auto Alles aufzeichnet.

Zitat:

@Skyperone schrieb am 24. März 2025 um 15:55:13 Uhr:


wenn 28% Degradation nach 8 Jahren zu erwarten wären

Das hast du jetzt aber so reingelesen.

BMW selbst spricht von "kleiner 28%" bei "normalen Kundenverhalten, Markt Europa".

Gibts schon Studien dazu? Wäre mal interessant. Es gibt zwar Berichte über ältere Kisten wie den Nissan Leaf, aber seit dem hat sich die Technik entwickelt. In dem Artikel den ich mal über den Leaf gelesen habe ging es um die USA. Fazit war, praktisch alle dieser ca. 10 Jahre alten Kisten hatten unter 70% Reichweite. Wie viele davon wie ihre Batterie behandelt haben, wäre wirklich mal interessant. Fakt ist nur dass die Kisten keinen Pfifferling mehr wert sind. Das hat sich hoffentlich mit neuer Technik verbessert.
Wobei fraglich ist ob die heute modernen Wagen in acht Jahren noch groß was wert sind. Der Akku hat vielleicht noch 75%, die Hardware ist für nichts modernes mehr geeignet, die Reichweite ist bei neuen wahrscheinlich 30% höher... Die ersten teuren nicht mal vier Jahre alten E-Trons gibt's heute schon ab unter 30k. Ziemlich massiver Wertverlust.

Aber ich schweife ab. Was machen eigentlich die vielen Menschen die keine Garagen haben? Wie sehr leiden die Batterien unter der Kälte/Hitze?

Ich kann euch nur das TFF-Forum empfehlen. Dort kann man Erfahrungen seit 2012 oder 2013 nachlesen, als die ersten Model S nach Deutschland kamen. Ist allerdings enorm umfangreich.
Ich persönlich rechne mit den besagten 15% weil bei den Tesla's die Batteriegarantie max 30% Degradation in 8 Jahren oder, ich glaube 190000 km bei den alten Model S besagt wenn getauscht wird. Das haben nicht viele bekommen. Die meisten, die getauscht wurden sind einfach kaputt gegangen. Die Zellchemie ist bei BMW anders, man hat wohl mehr Kobalt verbaut und die Entwicklung ist nicht stehen geblieben. Von daher: ich mache mir keine allzu großen Köpfe deswegen. Ich lade jeden Tag von 40-60% im Alltag und wenn eine längere Strecke ansteht nach Bedarf. Das sollte reichen. Dass das Auto nach 8 Jahren noch einen signifikanten Wert hat glaube ich allerdings auch nicht.

Der Nissan Leaf soll ja einige Konstruktionsfehler haben, wenn man EVclinic glaubt. Was das Temperaturmanagement beim Fahren und Laden betrifft, müsste der i4 da erheblich besser sein, sprich selbstständig seinen Akku schützen.

https://evclinic.eu/2023/03/27/nissan-leaf-source-of-all-steretypes/

Der Restwert wird sicher auch davon abhängen, wie sich der Markt für Ersatzbatterien entwickelt. Beim i4 hat BMW das Thema Modularität gut gelöst – sowohl der Austausch einzelner Blöcke als auch des gesamten Akkupacks ist möglich.

Ich bin daher zuversichtlich, dass es in 8 Jahren wirtschaftlich sinnvolle Lösungen geben könnte. Sollten Ersatzbatterien durch sinkende Preise irgendwann für einen vierstelligen Betrag verfügbar sein, wäre das eine interessante Option. Die Ersparnis durch geringere Wartungskosten im Vergleich zu einem Verbrenner könnte diese Investition über die Jahre ausgleichen.

Hier ist ein interessanter Artikel zum Akkupreis:

"BMW doesn't disclose the cost of its battery packs, but it gives us somewhat of an indication as to how much it will cost you to replace a single module in the event of it being subject to extended use and wear. One module currently costs $1,750 before labor.

The BMW i4 and i5 batteries feature four models, while the i7 and iX feature six modules. This means you can expect to pay around $10,500 before labor, which could add another $2,000 to the amount. There's a possibility that this price will substantially decrease over 10 to 15 years, which is when you can realistically expect to replace the battery modules on your BMW EV with regular use and hands-on maintenance."

Die 2000 USD Arbeitskosten sind aber wohl kaum auf Deutschland übertragbar.

Bei meinen (auch größeren) Reparaturen galt immer 60% Arbeitskosten, 40% Materialkosten. Bestenfalls 50:50.

Ihr macht euch alle zu viele Gedanken, von P3 gibt es bereits eine Studie über 7000 Fzge. Da waren nur einzelne Ausreißer dabei, wo der SoH unter 80% lag, sogar bei den Fzgen zwischen 200 und 300k km lag der SoH noch deutlich über 80%.

Außerdem schützt sich die Batterie selbst, wenn man z.B. nur an HPC lädt und das System eine zunehmende Degradation erkennt, wird die Ladeleistung dauerhaft reduziert und ein Laden mit 200kW ist nicht mehr möglich.

Es reicht also, wenn man darauf achtet, dass Auto nicht Tage/Wochen mit 100% stehen zu lassen. Auf der Arbeit jeden Tag auf 100% laden stellt also überhaupt kein Problem dar (wenn man nicht gerade 2km Arbeitsweg hat).

Ich glaube nicht dass die Preise für eine komplette Batterie in absehbarer Zeit auf einen 4-stelligen Betrag sinken. Module tauschen ist auch nicht so einfach dass es eine Hinterhofwerkstatt machen wird, man muss die Zell-imbalance angleichen, das geht nicht ebenso. Es gibt zB. die EV-Clinic in Zagreb die sowas können. Zum anderen bleibt die Batterieentwicklung nicht stehen, wer weiß was da noch kommt. Da stellt sich vielleicht die Frage wer in 8 oder 10 Jahren noch ein Auto fahren will was für 300 km eine halbe Stunde geladen werden will. Ohne jetzt eine große Ahnung davon zu haben denke ich, dass da noch viel Luft nach oben ist. Wir werden sehen.

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