Abschied vom Insignia

Opel Insignia B

Heute geht mein Insignia (B20DTH, 4x4) in den Export, nach knapp fünfeinhalb Jahren und 160000 km.
Eigentlich wollte ich ihn viel länger halten, aber ich habe unfassbar viel Ärger mit ihm gehabt.
Es ging nach dem Kauf damit los, dass Fahrertür schlecht justiert, ein Gurtschloss falsch herum montiert und die Schaltkulisse fehlerhaft eingestellt war (bis sich der 6. Gang nicht mehr einlegen ließ).
Von Anfang an hatte er das Rappeln beim Auskuppeln, das nicht behoben wurde, aber auch nicht schlimmer geworden ist.
Bei Geschwindigkeiten um die 50 km/h hört man ein Heulgeräusch, das zwar nicht extrem laut, aber der Fahrzeugklasse definitiv unwürdig ist. Hier wurden in der Garantiezeit Nachbesserungsversuche unternommen und zuerst das Verteilergetriebe und später das Getriebe getauscht. Nachdem das alles nichts brachte, wurde das Heulen plötzlich als normales Betriebsgeräusch bezeichnet, "keine Abhilfe möglich"...
Normale Betriebsgeräusche waren wohl auch das Geknarze und Geklapper von allen Teilen des Innenraums.
Am Head-Up-Display konnte ich das noch leicht selbst beheben, bei der Lüftungsöffnung vorne rechts scheiterten die Abhilfen durch Opel. Irgendwann konnte ich das extrem nervtötende Gerassel unter der Verwendung eines Lederpflegetuchs und einiger Alttextilien zur Ruhe bringen.
Nicht geklärt werden konnte ein merkwürdiges Knistergeräusch, das seit dem Tausch des Verteilergetriebes bei höheren Geschwindigkeiten vom Mitteltunnel her zu hören ist.
Ansonsten gab es noch Rückrufe und weitere Kleinigkeiten, der Adblue-Sensor, der Batteriepolsensor, das Gaspedal, Ölverlust, die rasselnde Beifahrersitzkopfstütze, gelockerte Schrauben am Lenkgetriebe, ...
Ziemlich übel war die Sache mit dem bekannten Kupplungsproblem ("Kupplungseinsatz reduzieren..."😉.
Das trat bei 50.000 km erstmals auf. Von Opel bzw. dem Händler wurde ich nur hingehalten und mit Kommentaren ("beim Fahren nicht den Fuß auf der Kupplung lassen", "das Fahrzeug ist technisch in Ordnung", usw.) und angeblichen Updates abgespeist. Bei 70.000 km war das Auto dann endlich unfahrbar und es wurde ein permanenter Fehler abgespeichert. Die Werksgarantie war da schon abgelaufen, aber zum Glück hatte ich die 5-Jahres-Flexcare abgeschlossen, die den Kupplungstausch bezahlte.
Dann sprang letztes Jahr die Steuerkette über, kurz nach der Inspektion mit dem Zahnriemenwechsel. Ich hatte die Werkstatt zuvor auf Rasselgeräusche aufmerksam gemacht, aber angeblich war alles in Ordnung. Noch einmal machte sich die Flexcare bezahlt, die den Austauschmotor übernahm. Das Auto stand wegen Lieferschwierigkeiten monatelang in der Werkstatt. Es brauchte schon etwas Nachdruck, um Opel zur Übernahme der Leihwagenkosten zu bewegen.
Als der Insignia endlich repariert war, stellte sich heraus, dass die Werkstatt schlampig gearbeitet hatte.
Zuerst Kühlwasserverlust, dann (im Urlaub) riss irgendeine Verbindung zwischen Abgastrakt und Turbolader.
Wieder wochenlang Leihwagen...
Das Ende besiegelt hat dann die Partikelmessung bei der AU. 4500 € für einen Partikelfilter...
Ich habe so viel Zeit unfreiwillig in Opelwerkstätten verbracht, dass ich sie nicht mehr sehen mag.
Seit fast 20 Jahren fahre ich Opel, aber jetzt ist das nicht mehr meine Marke.
Kundenfeindlich erscheint der Konzern mittlerweile insgesamt und leider überträgt sich
das auch auf die Händler und Mitarbeiter. Ich habe so einiges an Unfreundlichkeit und Inkompetenz erleben müssen.
Das ist schade, denn trotz allem bin ich immer gerne den Insignia gefahren.
Wenn alles in Ordnung ist, ist er ein feines Fahrzeug. Außen schick, innen üppig Platz und Wohlfühlatmosphäre. Agil auf der Landstraße, ruhig und komfortabel auf der Autobahn. Ich werde ihn vermissen.

43 Antworten

Zitat:

@Max 0763 schrieb am 13. Februar 2024 um 14:05:35 Uhr:


jeder hat seine Erfahrung mit Autos, hier mal meine

- VW Passat B1 FL - Probleme - 0
- BMW 528i E28 - Probleme - 0
- Golf II GTD - Probleme - 0
- Porsche 944 Turbo - Probleme 0
- Porsche 968 CS - Probleme 0
- Audi A4 (1999) - Probleme 0
- VW Passat 3BG 3 x - Probleme - 1 x MKL bei 2.0TDI DPF
- VW Passat 3 C - Probleme - 0
- Audi A6 C6 - Probleme - 0
- Audi A6 C7 - Probleme -0
- Audi A5 B8 - Probleme - 0
- Audi A4 B8 - Probleme - grundloser Eingriff Notbremsassi., das nervte echt
- Insignia B Diesel BiTu - Probleme reichlich
- Passat B8 - Probleme (bisher) 0

...naja, um jetzt mit den Worten von @MartinFry zu sprechen:
nur weil die VAG-Fahrzeuge jetzt so gut wie keine Probleme gemacht haben und der Opel Insignia reichlich, heißt das ja noch lange nicht, dass jetzt die VAG-Autos besser sind! Wir wären ja alle schön dumm, wenn wir jetzt daraus unsere falschen Schlüsse ziehen würden! Genau wie ADAC, Autobild und co. 😁😉

Das ist genauso wie wenn Du dich von deiner Frau scheiden lässt, weil ihr euch nicht versteht. Beim nächsten klappt es dann mit der.

Genauso ist das mit den Autos. Das was du hier aufzählst ist schön, hilft aber niemanden. Es werden Mio Autos verkauft.

Ein bisschen kann ich ihn schon verstehen. Ich habe über 30 Jahre Autos von VW gefahren. In der Regel 10-12 Jahre je Auto und außer dem Verschleißteilen wenig Probleme gehabt. Vor 12 Jahren habe ich mir dann den Insignia A ST zugelegt. Innerhalb der Garantie ist die hintere rechte Beleuchtung undicht geworden und hat Wasser angesammelt. Letztes Jahr vor den Sommerferien ist der linke Frontscheinwerfer und nach den Ferien der rechte Frontscheinwerfer undicht geworden. Seit letzter Woche Freitag ist nun auch die linke hintere Beleuchtung undicht.
Im Sommer hatte ich Wasser in der Radmulde. Bei viel Regen beschlagen die Scheiben weil es die Lüftung nicht schafft. Die elektrische Kofferraumentriegelung wurde auch schon zweimal getauscht. AGR-Ventil ein Riß im Kunstleder am Fahrersitz ist auch noch dabei.
Habe ich wirklich Pech gehabt oder benutzt Opel minderwertige Bauteile?

Nach 12 Jahren???

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Ja, hatte ich bei Autos von VW nach 12 Jahren nicht in der Häufigkeit.

Mein Vectra A in 30 Jahren auch nicht. Der B hatte Schon beim Kauf einen Motorschaden! 300€ für die Karre und nochmal 50€ für eine Motor! Dann der C 600€ da musste man sogar das MSTG für 125 reparieren lassen. Den Astra K danach hat der FOH nach 18 Monaten und 10000Km gerne für den fast Kaufpreis zurück gekauft ( 2. Nacherfüllung gescheitert )
Warum auch immer der jetzige Insigna B läuft und läuft und läuft, ach ja ein 1303 war da auch noch, danach Ascona A Kadett city , 2X Kadett D , Ascona c ,Vectra AX und 2× Vectra ohne Allradantrieb.
. Nur der Astra K war außer der Reihe 2× in der Werkstatt.

Kaum zu glauben, ??

Kleiner Fehler der Vectra C war parallel zum Astra K um nach Spanien zu fahren, der K war ja 1Jahr abgemeldet. Termin beim Landgericht.

Ich fahre die Opel immer bis ueber 200.000 Km, das konnte ich mit keinem VW, bei 150.000 km immer die grossen Probleme, und das ist der Unterschied.

und einOpel Omega 2,0 Car. mit ueber 334.000 km , angemeldet und weiterfahrend verkauft.

1 Omega 3.2 mit 260000 weiterverkauft
1 Omega 3.2 mit 430000km soweit ok, aber Träger durchgerostet
Diverse Omega A und B als Taxis gefahren mit bis zu 600000 km
1 Combo C bisher 155000km problemlos
1 Vivaro B bisher 235000km einmal Kühler defekt, sonst problemlos
1 Insignia B 90000km, Gaspedalsensor und Seitenleiste schlecht verklebt

Da kann ich nur sagen: Top-Erfahrung 😉

Da hier OPEL geschwelgt wird reihe ich mich eben ein, allerdings nur mit meinem Ex-Insignia A in Form eines ST 2.0 cdti BiTurbo: (nicht in zeitlicher Reihenfolge)
das größte Ärgernis ist für mich diese Dichtung des Ölansaugschnorchels. Wenn eine konstruktive Lösung so aussieht sollte die Materialauswahl vielleicht sorgsamer ausfallen. Allerdings habe ich vorsorglich gewechselt, vielleicht hätte ich ja nie die technische Notwendigkeit gehabt, wollte es nicht ausprobieren.
Bisschen unschönes Gebastel die Schelle um den kleinen Intercooler rum damit dessen Stutzen nicht bricht, aber dankbar da kostenlose PVM, der hielt dann absolut.
Wasser in der Kofferraummulde hatte auch meiner einmal, die nicht dichtenden Blindkappen mit Panzertape abgeklebt.
Das bröselnde Kunstleder an der Sitzwange der sehr guten Sitze hatte auch meiner so nach 7 Jahren. Der 2. Klappendämpfer war weniger leistungsfähig u. haltbar als der wegen KBA-überwachten Rückruf ersetzte, also 2023 noch dem Zubehör einen Umsatz beschert.
Den Taster der Heckklappe konnte ich 2022 selbst erneuern. Ne Hitech-Glühkerze defekt, kann mal passieren.
Die umgangssprachlich als Stoßdämpfer bezeichneten der HA bei ca. 100tkm fällig, mit den Bremsen a.d. HA zusammen erledigt.
Nach 150tkm wurde dann der Motor abgedichtet, war noch nicht so viel, ich mag keine Umweltsau sein, Ölstandsensor erneuert (die Ölwanne musste wieder ab 🙄 ) u. der Ölkühler, wo der Ölfilter drangeschraubt wird, auch neu. Linker Scheinwerfer beschlagen -> neu samt Startgerät u. Xenonbrenner.
Einmal nicht angesprungen, war mit ab/anklemmen der Batterie für die kommenden Jahre erledigt.
Fast vergessen: den fertig geschweißten Türen wurden vorm beschichten wohl 'ne schutzlose Nacht im Freien verordnet und Morgens "... schnell weiter machen damit es niemandem auffällt ...".
Ein relativer Batteriefresser war er dann doch.
Aber er war auch ein super Zugfahrzeug, leistungsfähig und mit schwer zu beeindruckendem Fahrwerk, hat Spaß gemacht, auch wegen anderer kleiner praktischer Details (die mir beim B fehlten).
Unterm Strich doch ein für mich versöhnliches Ende. Die politischen Entscheidungen haben einiges dazu beigetragen dass ich diesen EURO-5-Diesel im zarten Alter von 11,5 Jahren verkauft habe.
Nun hatte auch OPEL kein Fahrzeug nach meinem Gusto.

Zitat:

@Max 0763 schrieb am 13. Februar 2024 um 14:05:35 Uhr:


jeder hat seine Erfahrung mit Autos, hier mal meine

- VW Passat B1 FL - Probleme - 0
- BMW 528i E28 - Probleme - 0
- Golf II GTD - Probleme - 0
- Porsche 944 Turbo - Probleme 0
- Porsche 968 CS - Probleme 0
- Audi A4 (1999) - Probleme 0
- VW Passat 3BG 3 x - Probleme - 1 x MKL bei 2.0TDI DPF
- VW Passat 3 C - Probleme - 0
- Audi A6 C6 - Probleme - 0
- Audi A6 C7 - Probleme -0
- Audi A5 B8 - Probleme - 0
- Audi A4 B8 - Probleme - grundloser Eingriff Notbremsassi., das nervte echt
- Insignia B Diesel BiTu - Probleme reichlich
- Passat B8 - Probleme (bisher) 0

Tatsächlich sind die Autos, die Sie oben erwähnt haben, größtenteils alte Autos und haben nicht viele Dinge wie AdBlue. Dieselmotoren hatten damals die längste Lebensdauer.
Und mit diesen Dingen geht etwas Glück und etwas Pech einher. Manche Leute wechseln einfach das Öl und fahren los, aber es gibt auch Leute, die sich jeden Tag Sorgen machen.

Die 2.0tdi-Motoren des Passat cc können bis zu 500.000 km fast ohne größere Probleme zurücklegen.

das stimmt sicher, allerdings hatte ich nie solche Probelem wie mit dem Opel (2 x Batterie tot, 1 x Gaspedalsensor, 1 x HiAchsdiff. hinüber, 2 x Abgaststrang/MKL, 2x Rückruf dazu und Adblue Verbrauch jenseits von Gut und Böse.....)

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