Abgefahrene Winterreifen im Sommer fahren?

Eine Frage an euch, wie seht ihr das Thema Winterreifen mit 4mm oder weniger im Sommer abzufahren? Die Gummimischung ist ja weicher und bei heißer Witterung stellt sich die Frage, wie gut die Griffigkeit vorhanden ist.

Beste Antwort im Thema

Sommerreifen haben generell die besseren Fahreigenschaften.
Selbst bei Nässe um den Gefrierpunkt sind die Bremswerte eines Sommerreifens idR besser als die des Winterreifens.
Erst bei Schnee & Eis dreht sich das ganze um (weswegen Winterreifen ja durchaus ihre Berechtigung haben).

Ergo: Wer im Sommer mit Winterreifen fährt tut sich damit keinen Gefallen.
Speziell bei hohen Temperaturen und trockener Fahrbahn (= Sommer) schneiden Winterreifen bei Bremstest ganz abscheulich schlecht ab.

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Ich hab es zwei komplette Sommer durchgezogen, da waren meine Winterreifen von 2016 aber natürlich auch schon etwas hart und haben daher nicht mehr so viel Profil verloren und es war nur ein Kleinwagen Peugeot 206+ mit 75PS von 2010.
Ich bin klar gekommen, aber fahre auch entsprechend angepasst mit Abstand usw. und auch nur auf der Autobahn mal etwas flotter (meist eh maximal ca. 150) aber kein Kurvenräuber oder sonst etwas auf der Landstraße.
Ich bin gut klar gekommen, aber auch wenig Stadtverkehr wo solche Situationen potenziell aus meiner Sicht viel öfter vorkommen, dazu fahre ich meist wenn wenig Verkehr ist sofern es sich vermeiden lässst.

Gelohnt hat es sich nicht, hätte es aber wenn ich das Auto noch länger behalten hätte - war dann leider sehr ungünstig das Timing - wie das Leben so spielt dann teilweise (günstig an ein neues Auto gekommen, kurz vorher neue teure Allwetterreifen gekauft)...

Zitat:

@pulsedriver75 schrieb am 30. April 2025 um 10:12:37 Uhr:


Wenn ich nicht Y Reifen hätte, würde ich mich um so einen Typenschein bemühen. Mit Y fühle ich mich aber diesbezüglich sicher.
Auf dem Schildchen in der Fahrertür steht übrigens 225/55R17 Y. Wird im Typenschein dann wohl auch so sein.

Es ist davon auszugehen, daß die "Schilderangaben" (Fahrertür, Beifahrertür, Tankdeckelklappe etc.) jene sind, die der Hersteller festgelegt hat und somit auch jene sind, die im Handbuch wie auch im Typenschein erwähnt sind.

Nein, davon ist nicht auszugehen.

Ich hab keinen Typenschein mit, wieso sollte ich auch. Es gibt keine Verpflichtung dazu.

Im Fahrzeugausweis steht nichts dazu bei uns. Die Reifen haben mit Y den höchsten gebräuchlichen Index und die einzige Angabe, die vor Ort verfügbar ist, ist halt noch das Schildchen in der Tür und die Bedienungsanleitung.

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Zitat:

@pulsedriver75 schrieb am 27. April 2025 um 07:34:21 Uhr:


Bremsweg und Querkräfte in der Kurve gehen im Quadrat der Geschwindigkeit. 10% mehr machen 21% mehr Bremweg oder Fliehkraft.
Es reichen also 5% weniger Tempo, wenn der Reifen 10% weniger hält.

Da wir in der Regel nie am Limit fahren: Einfach gleich schnell fahren. Aber: genug Abstand halten. Bitte nicht weniger als vorgeschrieben und zur Sicherheit lieber noch etwas drauf. Muss auch nicht 'ne ganze Sekunde mehr sein. Der Bremsweg bei 100 ist vielleicht 5m länger, bei ganz ungünstigen Bedinungen vielleicht sogar 10m. 100 sind fast 30 Meter in der Sekunde, d.h. 0.2 bis 0.3 Sekunden mehr Abstand als sonst reichen. Was hingegen gar nicht geht ist 1 Sekunde Abstand, selbst wenn man noch reagiert, hat der vorne Sportreifen, reicht es trotzdem nicht mehr.

Nur Italien muss man damit ab Mai 2025 jeweils in den Sommermonaten meiden. Wenn da der Reifen nicht den Speedindex für die Vmax gemäss Fahrzeugschein hat, kostet das astronomisch hohe Bussen. Etwa in der Höhe, die ein neuer Satz Reifen in üblichen, nicht extravagant grossen Dimensionen kostet. Das kann je nach Speedindex auf dem Reifen eng werden.

In der aktuellen Zeitschrift AMS haben sie mehrere Sommer- und Winterreifen beim Bremsweg im Trockenen gemessen und verglichen. Riesige Unterschiede!

Bei einer Bremsung aus 100 kmh wäre das Winterreifen-Auto mit 40 kmh in das Hindernis hineingefahren, während das Sommerreifen-Auto noch hätte rechtzeitig anhalten können.

Also nützt es gar nichts, auf der Autobahn nur 100 statt 130 zu fahren. Wenn es eng wird wegen Stau z.B., dann hat Dein Auto entweder Totalschaden oder noch nicht mal einen Kratzer. Von den Verletzungen wollen wir noch gar nicht mal reden.

Bei "Totalschaden" würde ich auf nicht angepasste Geschwindigkeit und zu geringen Sicherheitsabstand tippen - nichts was man nicht selbst ändern könnte...

die aussage in bezug auf den AMS test finde ich etwas sehr pauschal. waren es neue sommer und winterreifen, waren es gebrauchte, ...?

der tenor der aktuelle diskussion ist ob alte, härtere winterreifen mit wenig profil im sommmer noch nutzbar sind.

Kann man ja zu den vorhandenen 232 Beitragen mal ausgraben, falls noch nicht alles zum Thema besprochen wurde:

https://www.motor-talk.de/.../...hrliche-sparsamkeit-t2840679.html?...

Zitat:

@Sportler1 schrieb am 10. Mai 2025 um 18:06:42 Uhr:


In der aktuellen Zeitschrift AMS haben sie mehrere Sommer- und Winterreifen beim Bremsweg im Trockenen gemessen und verglichen. Riesige Unterschiede!

Bei einer Bremsung aus 100 kmh wäre das Winterreifen-Auto mit 40 kmh in das Hindernis hineingefahren, während das Sommerreifen-Auto noch hätte rechtzeitig anhalten können.

Also nützt es gar nichts, auf der Autobahn nur 100 statt 130 zu fahren. Wenn es eng wird wegen Stau z.B., dann hat Dein Auto entweder Totalschaden oder noch nicht mal einen Kratzer. Von den Verletzungen wollen wir noch gar nicht mal reden.

Leider ganz falsch gerechnet. Wo das gleiche Auto mit den gleichen Reifen mit 100 kmh steht, knallt es mit 130 Ausgangstempo mit deutlich über 80 Resttempo rein! Der Bremsweg geht im Quadrat der Geschwindigkeit, da darf man nicht einfach subtrahieren. Doppeltes tempo = vierfacher Bremsweg!

Nehmen wir mal an, der SR Reifen mit 100 steht nach 35m. Das ist ein üblicher Wert. 40 kmh resttemp entpsrechen dann 35*0,4*0,4 Meter, was knapp 6m sind, die noch fehlen zum Stillstand. Bei 100 Kmh (ca. 27 Meter pro Sekunde) sind 6m weniger als 0.25 Sekunden mehr Abstand, die man halten muss als mit guten SR:

Zitat:

@thunderstorm2010 schrieb am 10. Mai 2025 um 20:00:00 Uhr:


der tenor der aktuelle diskussion ist ob alte, härtere winterreifen mit wenig profil im sommmer noch nutzbar sind.

Diese Aussage gefällt mir so nicht, geht es doch weniger um "ältere" (i.S.v. überalterte – sprich: älter als ca. 7 Jahre alte) Reifen, sondern um Winterreifen, die zwar vom Alter und Gummi noch in Ordnung wären, aber für Winter unter 4mm Profil haben – und somit im Winter nicht als Winterreifen anerkannt sind. Diese haben i.d.R. auch noch nicht härteren Gummi, sondern den bekannten Wintergummi, der unter 7° sein Potential voll ausspielt und darüber zu weich wird. Und genau um letzteres geht es ja, wenn sie im Sommer noch ausgefahren werden sollen.

NB: die an meinem Fahrzeug übernommenen Michelin Alpin mit noch 5.5 bis 6 mm Profil und DOT 3604 (!) würde ich auch bei Trockenheit und keinen Extremtemperaturen niemandem empfehlen; die sind allerhöchstens noch für StockCarRacing auf unbefestigtem Naturboden sinnvoll nutzbar, aber nicht auf Asphalt.

Wie süß, es gibt tatsächlich noch Leute, die an das sieben Grad Märchen glauben.

Also meine Winterreifen zeigen regelmäßig ab dem dritten Jahr schwächere Performance und der Gummi wird definitiv schon härter. Sowas fahre ich lieber im Sommer runter und hole mir zum Winter was frisches. Außerdem verfüge ich über praktische Erfahrungen und war überrascht, wie gut ein Winterreifen selbst in Südfrankreich performt. Wie schon mehrfach erwähnt, heißt es bei nasser Straße aber etwas piano fahren, was selbstverständlich für alle nicht-premium Sommerreifen genauso gilt. ;)

Zitat:@KulleriBlurps schrieb am 11. Mai 2025 um 09:23:02 Uhr:

...zwar vom Alter und Gummi noch in Ordnung wären, aber für Winter unter 4mm Profil haben – und somit im Winter nicht als Winterreifen anerkannt sind.

Ist ein Österreichproblem mit den 4mm. Zumindest insofern, dass es rechtlich so festgelegt ist.

Das ist dann auch ein Grip Problem wie ich selber mal feststellen mußte.

Gruß
Alex

Ich vermute, dass das größte Problem hinterm Lenkrad sitzt, wenn ich sehe mit welchen Reifen manche Artgenossen so umherfahren. Und damit ist noch nicht mal die Marke/Herkunft gemeint, sondern der Zustand und das Alter, aber auch Winterreifen im Sommer, Sommerreifen im Winter während winterlicher Straßenverhältnisse, Ganzjahresreifen deren Lamellen sich bei 5mm quasi komplett verabschiedet haben,.... Es passiert einfach immer weniger, wobei doch alle über volle Straßen und schlechtes Miteinander auf selbigen klagen.

Zitat:

@KulleriBlurps schrieb am 11. Mai 2025 um 09:23:02 Uhr:


... geht es doch weniger um "ältere" (i.S.v. überalterte – sprich: älter als ca. 7 Jahre alte) Reifen, sondern um Winterreifen, die zwar vom Alter und Gummi noch in Ordnung wären, aber für Winter unter 4mm Profil haben – und somit im Winter nicht als Winterreifen anerkannt sind. D

Winterreifen < 4mm Profiltiefe sind nicht als Winterreifen anerkannt?

Das sehe ich, und auch der Gesetzgeber nicht so...

PS: Anerkennung und Eignung sind verschiedene Sachverhalte.

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