95 vs 98 vs 100 vs 102 Oktan - Höhere Oktanzahl bringt nachweislich mehr Leistung!
Ein Youtuber hat meines Wissens nach den ersten wirklichen Beweis erbracht, dass sich eine höhere Oktanzahl eindeutig auf die Leistung des Fahrzeugs auswirkt:
Fahrzeug ist ein C63 S AMG.
Klar, empfohlen wird bei dem Fahrzeug mind 98 Oktan, deswegen bin ich gespannt, wen er 98 Oktan misst, ob das einen grossen Unterschied zu 100 Oktan aufweist.
102 Oktan werden ebenfalls zu einem späteren Zeitpunkt getankt.
Wen jemand sein Fahrzeug ganz normal im Alltag bewegt, wird warhscheinlich keinen Unterschied merken.
Jedoch sollten Leute, die ihr Fahrzeug tunen oder generell schneller unterwegs sind, mindestens 98 tanken! Der Motor wirds ihnen danken!
Was haltet ihr davon?
PS: Ich tanke immer 98 Oktan, da bei mir in der Nähe 100 Oktan nicht vorhanden ist. Aber falls ich mal in Deutschland bin, kommt bei mir immer 102 rein 🙂
Beste Antwort im Thema
MrBerni hat recht: Der Energieinhalt der Kraftstoffe ist nahezu identisch. Mehr Leistung kommt nur zustande, wenn der Motor Klopfregelung hat und so ausgelegt wurde, dass er bei hohen Drehzahlen mit höherer Oktanzahl tatsächlich deutlich frühere Zündwinkel und ggf. höheren Ladedruck fahren kann. Eine Auslegung auf über 100 Oktan wird man bei Serienmotoren nicht finden, da >100 Oktan weltweit einfach zu wenig verfügbar ist. Die Rollenleistungsmessungen in den Videos zeigen, dass der C63AMG eben auf 100 Oktan ausgelegt ist und alles andere zu Leistungsverlust führt. Die schlechten Kühlungsverhältnisse auf so einer Leistungsrolle dürften die Oktanzahlempfindlichkeit überzeichnen, das müsste das Datalogging der Motorwerte zeigen. Dass mit ROZ 95 nahezu das gleiche Drehmoment gemessen wird wie mit 100 Oktan, dürfte daran liegen, dass AMG vermutlich bei niedrigen und mittleren Drehzahlen einfach mit höherem Ladedruck den Verlust durch spätere Zündung ausgleicht. Bei hohen Drehzahlen geht das nicht mehr, deswegen sieht man da erst Unterschiede.
Normalerweise bringt das Tanken von Kraftstoff, der mehr Oktan als der Auslegungskraftstoff des Motors hat, nichts. Um im Fahrbetrieb was zu spüren, müssten die Einbußen/Gewinne deutlich über 5% sein, alles darunter kann das menschliche Popometer nicht auflösen. Als einzige Ausnahme würde ich Hängerbetrieb am Berg bei hoher Außentemperatur durchgehen lassen, da entfernt sich der Motorbetrieb soweit vom Auslegungszustand, dass Super plus statt ROZ 95 mehr Zugkraft bringen kann, sofern die Motorisierung etwas knapp ist.
Die meisten Super plus Markenkraftstoffe enthalten mehr Reinigungsadditive als die billigeren Sorten. Das ist ein Argument, ab und zu den teuren Sprit zu tanken, um Ablagerungen im Motor abzubauen bzw. zu vermeiden. Das gilt dann auch für Motoren, die auf ROZ 95 oder weniger ausgelegt sind.
Man muss sich auch mal klarmachen, dass bestimmt 70% jeder Tankfüllung in Motorbetriebsbereichen verbrannt werden, wo die Oktanzahl überhaupt keine Rolle spielt. Für so einen C63AMG ist selbst 250 km/h Konstantfahrt ein entspannter Teillastzustand ohne Klopfprobleme, die Motor-Höchstleistung kann -außer auf der Rennstrecke- immer nur für Sekunden gefahren werden. Also Leute, spart euch das Geld für unsinnige Oktanzahlen!
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Wie das halt so ist mit Werbeversprechen. Die genannte Fahrzeugflotte waren wohl viele BMW die ja öfters auf 98ROZ abgestimmt sind und vermutlich ein ROZ95 Fahrzeug 😉 … was soll man mit sowas anfangen können?
Und ab Schluss wird immer relativiert, hängt von Fahrzeug und Fahrstil ab.
Aber ARAL ist in dem Sinne wirklich der größte Bescheisser, man muss sich mal die Wortlaute zusammenlesen wie man versucht HVO nicht als Bio zu verkaufen...
Ich hatte jetzt kürzlich einen Mietwagen (Citroen C4 Picasso, vermutlich VTI120). Auf dem Tankdeckel prangte ein "Gasolina 98" - Aufkleber, er sollte also nach dem Willen des Vermieters Super Plus bekommen. Ich gehe also davon aus, dass das auch so gehandhabt wurde.
Durchschnittverbrauch laut BC 10 Liter/100km. Den habe ich dann resettet und den Wagen anschließend nur mit 95er betankt (denn das entspricht der Hersteller-Anweisung und ich habe ein Auto mit dem gleichen Motor, der braucht kein Super Plus). Und mein Durchschnittsverbrauch war am Ende nur bei ca. 8 Litern.
Also ein unfehlbarer Beweis: 20% Minderverbrauch durch 95 Oktan-Benzin 😁
Ich denke, die Ironie war deutlich. Obwohl natürlich grundsätzlich etwas dran ist.
Der TÜV Rheinland hat 2011 einen minimalen Mehrverbrauch auf dem Prüfstand mit einem Golf 6 1,4l TSI getestet durch SuperPlus98. Die Theorie mit dem geringeren Energiegehalt, aber falschem Zündbild dafür gibt das her.
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Werbeversprechen 1969:
http://www.eichwaelder.de/kleinigkeit/start2009-6-09-werb06-69.JPG
Früher war alles besser... 😁
Grüße, Martin
...auch die (Begeisterung in den) Werbefilmchen !
https://www.motor-talk.de/.../e10-kraftstoff-t1722909.html?...
Hätten die mal bei der Einführung von E10 so machen sollen, dann hätt's da nicht so viel Zweifler + Rumgenöööle gegeben ;-)
Tja, damals tankte man auch nur einen - und nicht... Ähhh 10. 😁
Hatte übrigens eine nette Unterhaltung mit einem Händler von Moto Guzzi Motorrädern. Die dort bis vor ein paar Jahr verbauten Kunststofftanks quellen auch mit E5 auf -> ausgebaut, über Nacht draußen gelassen und schon bekommt man sie am nächsten Tag nicht mehr montiert (weil die Tanks sich "entspannt" haben und der bisher gestauchte Kunststoff den Tank derart "verlängert" hat das die Halterungen nicht mehr passen).
Positiv: Reichweitengewinn durch Tankvolumenvergrößerung. 😁
Lösung: Die Tanks sind jetzt wieder aus Stahl. 😁
Grüße, Martin
Hallo Gemeinde!
Auch wenn das Thema schon etwas älter ist, aber vielleicht gerade deshalb, hier noch ein paar Informationen die für den ein oder anderen interessant oder erhellend sein können:
https://www.motor-talk.de/forum/aktion/ ... tId=409877
und hier 2 Doktorarbeiten zum Thema Ethanol:
https://publikationsserver.tu-braunschw ... ns_Jan.pdf
https://diglib.tugraz.at/download.php?i ... ion=browse
Wenn man das gelesen und verstanden hat, kommt man m.E. schon ein wenig ins Grübeln....
Also eigentlich sieht es ja so aus:
1.) Oktanzahl: wird mit Ethanol deutlich erhöht (echtes E10 entspricht ca. 97Oktan - fast wie Super +)
2.) Abbrandgeschwindigkeit: schneller als Benzin, d.h. mehr Drehmoment möglich durch höheren Zylindermitteldruck
3.) kühlere Verbrennung
4.) Energiegehalt: ja niedriger, aber in vielen Beiträgen wird NICHT von Mehrverbräuchen gesprochen
5.) kommt es wahrscheinlich auch auf die Motorbauart (Sauger-, Turbo-, Kompressor, Saugrohr oder Direkteinspritzer) und die Fahrweise bzw. Teillast- oder Vollastanteile an
ABER: die pauschale Verurteilung von E10 sieht jetzt nach all den Jahren mit den Erfahrungen etwas anders aus, als bei der mißglückten Einführung 2011
Ob das "Popometer" wirklich immer die Wahrheit kennt, könnt ihr ja ganz einfach rausfinden, wenn ihr jemanden anders tanken laßt (eure Partnerin) und ihr dann - ohne Kenntnis was getankt worden ist - herausfindet welche Spritqualität im Tank ist; also quasi ein "Blindtest"..... Viel Spaß!
Es sind keine signifikanten Fallzahlen von Schäden durch E10 zu finden. In einem Langzeit-Test (1 Jahr) einer Oldtimerzeitung haben Vergaserteile und Benzinschläuche (!!) die in verschiedene Spritsorten "eingelegt" waren, am besten in E10 "überlebt".......
Im Amiland wird seit 1978 mit Ethanol im Benzin gefahren und das bei den europäischen Importfahrzeugen (VW, BMW, Audi, Mercedes..) ohne Veränderungen an den Motoren.
Im benachbarten europ. Ausland ebenso - ohne Schadenswellen........
Ein Schelm der Böses dabei denkt, wenn die Mineralölindustrie ein "Verdünnungsmittel" für ihren heiligen Sprit verteufelt, das ja auch zu einer Minderung der eigenen Marge führt....
....man muß sicher auch noch nach Einsatzzweck und Fahrweise differenzieren:
Warum fahren viele Rennserien Ethanol, Methanol, Nitrosprit...?!?!?
Wenn jemand ständig auf der Rennstrecke rumkurvt oder auf der Autobahn langanhaltend nur im obersten Drehzahl-/Lastbereich unterwegs ist (den möchte ich sehen, bei der Verkehrsdichte hier in D....) dann ist evtl. der sog. "Premium-Sprit" etwas "sicherer" (wobei bzgl. der Oktanzahl müßte dieser jemand dann mit LPG fahren.......), für das normale "cruisen" und die normale Fortbewegung scheint der E10 durchaus ausreichend. Ohne jetzt wieder eine langwierige Diskussion über Motor Kennfelder, hinsichtlich der Frage: Können die überhaupt Sprit mit >98 Okton erkennen und verwerten...etc., etc.?? zu beginnen.
Übrigens Ethanol hat laut Wiki eine Oktanzahl von 130 !!!! schon gewußt?!?!
https://de.wikipedia.org/wiki/Oktanzahl
Wie gesagt: Am besten jemand anderes tankt den Wagen und der Interessierte findet anhand des Laufverhaltens - ohne Kenntnis dessen was getankt worden ist - heraus, welcher Sprit jetzt im Tank schwappt...... Viel Vergnügen!
Geht wahrscheinlich so aus, wie die legendären Cola-Tests mit den jeweiligen Managern von Coca Cola und Pepsi, oder ähnlich aufgebaute Bier-Geschmackstest.....
Ein gutes, erfolgreiches und "knitterfreies" Jahr 2019 !.....
(Hätte gerne noch ein paar pdf's zu dem Thema angehängt, kriege es aber irgendwie nicht hin...
sonst mal googeln nach:
1.) Hochoktan Ottokraftstoffe für Hochleistungsmotoren von der FH Nürnberg
2.) Potenzial von Bioethanol als Kraftstoff für PKW-DI-Motoren - Diplomarbeit von Gregor Eckhardt
3.) Untersuchungen zum Einsatz von Alkoholen in modernen Ottomotoren - Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde von Jan Dyckmans an der TU Braunschweig
4.) E10 Test Oldtimer Markt 5/2012)
Hallo Mitstreiter!
Klar ist, dass unsere Allerweltsmotoren sehr gut mit 95 bis 98 Oktan auskommen. 102 Oktan von Aral können unsere Motoren nicht verwerten.
Trotzdem sollte man ab und zu Ultimate 102 zur Motorreinigung tanken. Da ist eine Extraportion Keropur von BASF zur Motorreinigung enthalten. Das wird auch von Mercedes bei schlecht laufenden Direkteinspritzern empfohlen.
Einfach mal ausprobieren.
Keropur gibt es auch als Additiv zum selbst verabreichen. Ist nur schwierig die Dosis einzuhalten.
Laut Aral HP haben alle Kraftstoffe Reinigungszusatz, also von E10 bis Ultimate.
Aktuell tanke ich seit letzter Zeit nur noch Super. Einmal habe ich Ultimate getestet, konnte aber nciht besonders anderes am Popometer feststellen.
Deshalb wieder zurück auf Super, evt noch mal Aral E10 testweise.
Zitat:
@Ich_13 schrieb am 26. Februar 2019 um 19:51:57 Uhr:
Klar ist, dass unsere Allerweltsmotoren sehr gut mit 95 bis 98 Oktan auskommen. 102 Oktan von Aral können unsere Motoren nicht verwerten.
Trotzdem sollte man ab und zu Ultimate 102 zur Motorreinigung tanken. Da ist eine Extraportion Keropur von BASF zur Motorreinigung enthalten. Das wird auch von Mercedes bei schlecht laufenden Direkteinspritzern empfohlen.
. . . gut wenn man so einen schlecht laufenden DI erst gar nicht hat, sondern eben noch einen solchen "schnöden Allerweltsmotor", dann kann man sich auch den dann evtl. nötigen teuren Sprit sparen 😁 . . . das Leben kann soo einfach sein . . . wenn man sich's nicht absichtlich kompliziert gestaltet ;-)
Zitat:
@307CC-User schrieb am 26. Februar 2019 um 20:28:21 Uhr:
Einmal habe ich Ultimate getestet, konnte aber nciht besonders anderes am Popometer feststellen.
Von einmal testen wird auch nichts passieren, da dann einfach noch zu viel Restsprit im System ist. Sprit nimmt beim Mischen eher die schlechteren Eigenschaften an. Wenn du 95er mit 102er mischt, dann hast du kein 98er, sondern 95,5er. Man sollte es schon mind. 3x tanken.
Aber vielleicht ist deine Erwartungshaltung auch einfach zu hoch. Der Wagen wird mit 102er Sprit weder spürbar besser beschleunigen, noch mehr Vmax haben oder 2 Liter weniger verbrauchen. Der Unterschied liegt im Detail. Ob es das einem Wert ist muss halt jeder selbst wissen. Du kannst auch Autoshampoo von Sonax oder K-Classic kaufen. Beides macht sauber ...
Zitat:
Sprit nimmt beim Mischen eher die schlechteren Eigenschaften an. Wenn du 95er mit 102er mischt, dann hast du kein 98er, sondern 95,5er.
Das kann ich so einfach nicht stehen lassen: Die Oktanzahl bei Kraftstoffmischungen verhält sich exakt proportional zum Mischungsverhältnis: Also z.B. 10 Liter ROZ100 + 10 Liter ROZ95 ergeben 20 Liter Kraftstoff mit ROZ 97,5.