530i oder 530d ?
Hallo,
bin derzeit unschlüssig welches Auto ich mir privat anschaffen sollte.
530d oder 530i?
Fahre selbst etwa 25 tkm pro Jahr, größtenteils Landstraße und möchte das Auto etwa 5 Jahre halten.
Sicher sprechen für den 530d 6 Zylinder, bessere Fahrleistungen und dennoch ein geringerer Verbrauch.
Allerdings könnten Fahrverbote in Innenstädten den späteren Wiederverkaufspreis drücken.
Hier sehe ich den 530i vorne.
Wie würdet Ihr bei einer privaten Anschaffung entscheiden?
Beste Antwort im Thema
Guten Abend,
ich hatte es in zwei anderen Threads schon angedeutet, hier ist das vielleicht am besten aufgehoben, auch wenn es kein reiner 530i-Thread ist. Hatte heute Morgen eine Probefahrt mit einem 530i (G30) in Alpinweiß mit M-Paket, dem M-Fahrwerk und einigen anderen Dingen, auf die ich gleich eingehen werde. Für mich war die Probefahrt so wichtig, dass ich im Anschluss einen Leasingvertrag über einen 530i touring abgeschlossen habe. Doch der Reihe nach.
Den 20d kannte und kenne ich schon aus vielen Modellen (DriveNow, eigener X1, diverse Mietwagen). Ein Motor, mit dem man nix falsch machen kann. Dennoch wollte ich ihn nach 5 Jahren mit 2,0-Liter-Dieseln mal was anderes. Geliebäugelt hatte ich noch mit 530d, 530e und ggf. höher (540i), wenn das Angebot stimmt.
Heute also etwas mehr als eine Stunde durch München, inkl. Autobahn, Landstraße und schnöder Verkehr in einer deutschen Innenstadt.
Fahrkomfort: Der Wagen ist unfassbar leise, das kann ich nur bestätigen. Beim Motorstart merkt man fast nix, auf der Autobahn und Landstraße ist das herrlich ruhig. Im Stop-and-Go der Stadt kann man wunderbar mitschwimmen. Mit dem eingebauten M-Fahrwerk liegt der Wagen satt auf der Straße, es ist unglaublich, wie agil und leicht sich das Auto auch in schnellen Kurven fahren lässt. Die 19" und das fette M-Lenkrad tragen zum Gefühl bei, sofort stellte sich ein Grinsen ein. Auf den (oft) schlechten Straßen Münchens dann aber die erste Erkenntnis: das M-Fahrwerk ist mir zu hart - oder anders: zu unkomfortabel. Ja, das ist wie vieles extreme Geschmackssache, ich habe überhaupt nix gegen eine straffe Fahrwerksabstimmung, aber ich möchte entscheiden können, wann ich die habe. Das subjektiv empfunde Poltern der Karosserie auf Gullideckeln oder Unebenheiten passt nicht so ganz zum souveränen Auftritt eines BMW 5ers, so mein Eindruck.
Motor/Antrieb: Sicher die spannendste Frage, nachdem ich jahrelang dieselgeprägt war und selbst beim "kleinen" Vierzylinder das Drehmoment unten heraus zu schätzen gelernt habe. Das, was ich am Diesel immer mochte, war ja gar nie die Sprintgeschwindigkeit zwischen 160-200, sondern die Dinge in (meinem) Alltag. Man fährt in der Stadt so vor sich hin bzw. im Verkehr mit, sieht rechts eine Lücke, drückt kurz aufs Gas und huscht schnell dahin. Oder von der Ampel ohne große Mühe wegkommen von 0-60, ohne zum Verkehrshindernis zu werden oder die Drehzahl hochprügeln zu müssen (Meine Frau fährt einen 105PS "starken" VW Beetle, DAS ist eine Qual, loszufahren). Oder halt die 1000+ km im Tank, wenn der Wagen vollgetankt war und ich (fast) einmal Bayern -> NRW -> Bayern geschafft habe mit einer Tankfüllung.
Also, vom Gelände des Händlers runter, sofort auf den langgezogenen Zubringer der Autobahn. Aufs Gas gestiegen (ohne Sport-Modus) ... eine halbe Gedenksekunde ... nanu, wo bleibt denn der Schub? ... aaah, da ist er. Der Motor hat, welche Überraschung, eine andere Charakteristik als ein Diesel, wie immer subjektiv empfunden. Es schiebt einem nicht in den Rücken, wenn man aufs Gas steigt, wie es die 620NM eines 530d machen würden, aber nach einigen kurzen Beschleunigungsetappen war mir klar: In 99% meiner Verkehrssituationen werden die 252PS völlig ausreichen und ich merkte, dass ich das Ansprechverhalten eines Benziners die letzten Jahre vermisst habe. Ja, man hört, dass es ein Vierzylinder ist (das dumpfe, eher basslastige Grollen eines 6-Zylinders fehlt). Irgendwo habe ich gelesen, dass der Motorsound & das Gefühl der Beschleunigung sich "beliebig" anhören. Dem kann ich zustimmen, ohne es negativ zu meinen, ganz im Gegenteil. Man beschleunigt fast schon beiläufig, es wirkt souverän genug. Nun sich solche Adjektive natürlich mit Vorsicht zu genießen, ich weiß ja, was hier im MT los ist, wenn jemand behauptet, es gehe auch ohne 6-Zylinder. 😁 Meine Meinung: Ich denke, dass beide Seiten recht haben. Sowohl die "ein 530i reicht für alle Lebenslagen" als auch die "ab 530d/540i fängt der Spaß erst an". Diese Aussagen sind überhaupt nicht widersprüchlich. Jemand, der jahrelang schon 6-Zylinder fährt, wird ziemlich sicher etwas vermissen. Für jemanden wie mich, der die letzten 5 Jahre Vierzylinder-Diesel gefahren ist, ist das ein Sprung nach oben.
Sonderausstattungen (Reihenfolge zufällig):
- Komfortsitze: Großartig! Der Wagen hatte das Dakota-Leder, das ich dem Nappa vorziehe. Ja, es ist weniger hochwertig, aber ich finde es robuster und pflegeleichter. Das Nappa ist weicher, aber mir zu rutschig.
- Komfortzugang: Ich mag ihn. Einfach zum Auto gehen, den Griff anfassen und Tür öffnen.
- HK-System: Puuh, ich war etwas enttäuscht bzw. ernüchtert. Der Verkäufer, der den Wagen bis dahin fuhr, hatte auch eine, sagen wir mal, schwierige EQ-Einstellung vorgenommen. Übrigens eine, die ich auch ständig in Mietwagen oder DriveNow-Autos finde. Den Bass mit zum Anschlag hoch, die Höhen mittig oder sogar reduziert. Nun arbeite ich (als Hobby) als Mixing Engineer und denke, ich verstehe etwas von Frequenzen. Habe zudem zu Hause auch hochwertigeres Zubehör zum Musikhören, aber HK-System hat mich nicht umgehauen. Bei den vorgefundenen EQ-Einstellungen klang alles nach Brei & dumpf, die Höhen schmerzen in den Ohren (Becken und HiHat vom Schlagzeug zischen schon fast). Also erstmal alles auf "Reset", nur leicht 100Hz angehoben, etwas 2Khz für die Präsenz der Stimmen und der Snare ... dann ging es. Bin jetzt mal auf das HiFi-System in meinem neuen G31 gespannt.
- Driving Assistant: Ich schiebe vorweg, dass ich kein großer Freund dieser Systeme bin. Nervt mich auch in den vielen Videos, die auf YouTube zu finden sind, wenn die Tester sich 3/4 des Videos mit den Systemen beschäftigen und den Rest mit dem eigentlichen Wagen. Ja, es mag durchaus hilfreich hier und da sein, gerade der Abstandstempomat. Aber ich fühlte mich schnell bevormundet. Außerdem: Gerade den für seine Größe so agilen 5er will ich doch selbst fahren, nicht gefahren werden. Der Sinn erschließt sich mir zudem nicht, wenn ich eh alle 10 Sekunden die Hände als Lenkrad nehmen muss. So viel teurer Aufpreis für 10 Sekunden freihändig fahren, in denen ich ja trotzdem die Hände griffbereit in der Nähe vom Lenkrad habe? Nun ja, vielleicht lerne ich das noch zu schätzen, wenn ich meinen neuen G31 mal ein paar Wochen gefahren bin.
- Lenkradheizung: Ja, wird halt warm. Sehr warm sogar. Nette Spielerei, würde ich jedoch nicht ankreuzen.
- Verbrauch: Habe meinen eigenen nicht gemessen, aber der Verkäufer, der den 530i als Dienstwagen hatte, hatte eine 8,7 im Display nach 18.000km stehen. Das finde ich sehr fair.
Fazit: Der 530i ist für mich der perfekte Mittelweg zwischen den Einstiegsmotoren und den großen wie teuren 6-Zylindern. Er beschleunigt ausreichend schnell für fast alle Lebenslagen im Alltag, ist unfassbar ruhig. Zum Fahrgefühl gerade auf Landstraßen oder Autobahnzubringern hat sicher auch das M-Paket beigetragen - jetzt in meinem neuen 530i mit DDC & IAL empfinde ich das als die perfekte Mischung. Hatte eigentlich mit einem xDrive geliebäugelt, aber der 530i, so mein Eindruck heute, wird auch auf Schnee gut zu beherrschen sein.
Ich hätte mir ohne Weiteres auch einen 530d, 540i oder gar 540d im Leasing holen können (auf dem ex-Mietwagen- und Gebrauchtwagenmarkt gibt es für alles gute Angebote, selbst Neuwagen können derzeit mit LF 0,7 gerechnet werden), aber für mich und mein Fahrprofil (und das meiner Frau) wäre das Perlen vor die Säue. Ich fahre circa 20.000km pro Jahr, davon 70% langweilige Strecken (durch die Stadt zur Arbeit, meine Frau 5km über die Autobahn zur Arbeit, zum Supermarkt nach der Arbeit, in die Stadt Freunde besuchen). Dazu noch 20% mal Strecken im Großraum München (an die Seen, zum Shopping ins Outlet, zum Flughafen, mal in die Berge) und 10% längere Strecken á 600km zur Familie nach NRW oder wenn wir mal nach Berlin, zum Bodensee usw. wollen. Durch den hohen Anteil an Stadtfahrten wollte ich keinen 520d mehr, der Motor muss lange und viel laufen, um seine Stärken auszuspielen. Der 530d ist zu schade, um ihn so wenig auf der Autobahn oder Landstraße zu fahren. Der 540i ist halt Luxus. Ist mir, ehrlich gesagt, nicht mehr so wichtig. Dass der Motor samt Ansprechverhalten und Klang eine Wonne ist, würde ich nie bestreiten.
Ich hoffe, das hilft einigen bei der Entscheidung.
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Zitat:
@joesellmozza schrieb am 11. Oktober 2018 um 21:37:45 Uhr:
Erste Disziplin am Strand von Dänemark: wie wirkt sich das Mehrgewicht auf der Vorderachse aus? ;-)
Aufgrund des Schiffdiesel vorne fühlt er sich ja wohl heimisch. 😉
Schönen Urlaub wünsche ich und schöner G31.
Zitat:
@Shardik schrieb am 12. Oktober 2018 um 07:27:08 Uhr:
Zitat:
@joesellmozza schrieb am 11. Oktober 2018 um 21:37:45 Uhr:
Erste Disziplin am Strand von Dänemark: wie wirkt sich das Mehrgewicht auf der Vorderachse aus? ;-)Aufgrund des Schiffdiesel vorne fühlt er sich ja wohl heimisch. 😉
Schönen Urlaub wünsche ich und schöner G31.
Schiffdiesel?! :-) Aber danke fürs Kompliment.
Ein Schiffsdiesel hat zumindest viele Zylinder! 😛
Zitat:
@BMW4years schrieb am 11. Oktober 2018 um 22:03:21 Uhr:
Zitat:
@jaceto schrieb am 11. Oktober 2018 um 21:35:13 Uhr:
Bin 4 Jahre 28i gefahren und nun seit 18 Monaten 35d. Wenn nur der Tank beim Benziner größer wäre, würde ich sofort wieder auf nun 30i wechselnWas sind deine Beweggründe? (Bin vom 30i ja auch überzeugt, aber du scheinst ja konkrete Vergleichserfahrungen zu haben.)
Mein Fazit: sicherlich gibt es ein paar Kleinigkeiten die der Diesel besser kann, aber letztendlich reduziert es sich auf den Spritverbrauch, den größeren Tank und damit verbunden die erheblich höhere Reichweite. Der 28i war sehr ausgewogen, aber der Verbrauch bei zügiger Fahrt, verbunden mit dem doch kleinen Tank hat mich so genervt, dass ich auf Diesel umgestiegen bin, was ich jeden Morgen beim starten bereue. Wer selten lange Strecken unter Zeitdruck fährt, für den ist m.E. der Benziner die bessere Wahl
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Zitat:
@butl77 schrieb am 11. Oktober 2018 um 20:31:24 Uhr:
Dann ist ja wieder alles gut !
Aber nicht das es so weit geht, das ihr sogar probeweise die Autos tauscht !
😁 das geht aus zwei Gründen nicht:
- ich hab die Ohropax damals aus meiner Dieselzeit schon entsorgt
- in meinem Alter wird mir mittlerweile schwarz vor Augen, wenn mich 600 Nm losschieben
(nur kleines Schbäßle 😉 )
@Kumbbl
Na ja, dann bist du aber auch für starke Benziner nicht fahrtauglich. 😁
50i - 650 Nm, 60i - 800 Nm.
🙂
Gruß, Butl
Zitat:
@butl77 schrieb am 12. Oktober 2018 um 13:00:42 Uhr:
@Kumbbl
Na ja, dann bist du aber auch für starke Benziner nicht fahrtauglich. 😁
50i - 650 Nm, 60i - 800 Nm.
🙂
🙂 - da ha ich ja großes gesundheitliches Glück, dass ich mir weder den einen noch den anderen leisten kann... 😉
Hallo zusammen,
angesichts eines Artikels, über den ich eben bei AMS gestolpert bin, muss ich dieses Thema noch einmal wieder hochholen:
https://www.auto-motor-und-sport.de/.../
Während einige hier ja einen 530i für völlig untermotorisiert halten und für diese vermutlich ein 520i ein besserer Polo wäre (während ein Polo in der Folge ja gar nicht das Recht hätte, überhaupt Auto genannt zu werden), haben die Asiaten offenbar nicht einmal ein Problem damit, mit dem Vierzylinder in der Langversion des 7er chauffiert zu werden.
Es ist wohl in erster Linie alles eine Frage der Psychologie und des Egos. 😉
In China wird der 7er ja auch nicht schnell über die Bahn gescheucht. Wer in DE so viel Geld für ein Auto ausgibt, der möchte idR auch vernünftige Fahrleistungen. Wenn man eh nicht schneller als 120 km/h fahren darf, relativiert sich das wieder.
Schade, dass der neue 7er Designmäßig inzwischen voll auf den asiatischen Markt ausgerichtet ist. Ich kann das allerdings sehr gut nachvollziehen, wenn 44% der 7er inzwischen nach China gehen...
Ich komme ja vom F30 LCI 340i mit dem B58-Motor.
Vorher hatte ich auch immer 6-Zylinder Benziner und hatte im F30 320d PPK erstmals einen Vierzylinder für drei Jahre. Nach der Erfahrung musste es wieder ein Sechszylinder Benziner B58 werden.
Nun habe ich einen erneuten Versuch mit dem Vierzylinder-Benziner B48 in meinem 530i gestartet. Der Motor stellt mich vollkommen zufrieden und ich freue mich schon, wenn die Ausbaustufen des B48 mit 258 PS und 400 Nm verbaut wird. Mein Nachfolger wird kein Sechszylinder werden, sonder dann wieder der B48 Vierzylinder.
Der jetzige spurtet für mich auf der Bahn ausreichend schnell und souverän von 130-250 km/h. Da zieht sogar der 530d den kürzeren. In der Stadt geniesse ich, wie leise und unaufgeregt der Motor seinen Dienst verrichtet.
Der B58 war für mich ein Sahnemotor mit äußerst genialen Fahrleistungen aber der B48 stellt mich von den Fahrleistungen vollkommen zufrieden. Auch damit bin ich auf der Bahn nicht untermotorisiert und der Motor zieht relativ zügig bis 250 km/h hoch.
Zitat:
Der jetzige spurtet für mich auf der Bahn ausreichend schnell und souverän von 130-250 km/h. Da zieht sogar der 530d den kürzeren.
Das wage ich zu bezweifeln 🙄
Zitat:
@olli4321 schrieb am 7. Juli 2019 um 08:03:19 Uhr:
Zitat:
Der jetzige spurtet für mich auf der Bahn ausreichend schnell und souverän von 130-250 km/h. Da zieht sogar der 530d den kürzeren.
Das wage ich zu bezweifeln 🙄
Das war eine praktische Erfahrung bei einer Kolonnenfahrt zu einer Hochzeit mit einem Freund in seinem G31 530d.
Als er rechts eingeschert ist, hat es für mich zum Überholen gereicht. In den oberen Geschwindigkeitsbereichen sind die Diesel etwas zäher. Hatte uns auch gewundert, dass ich vorbeiziehen konnte. Wenn die Bahn vor mir frei war, konnte ich mich auch immer ab 200 km/h absetzen.
Tachovideos sind jetzt nicht unbedingt aussagekräftig, aber man sieht schon, dass sich der 530d schwerer anstellt die 250 km/h zu erreichen.
https://youtu.be/YzVrWkknSCo
Zitat:
@Shardik schrieb am 7. Juli 2019 um 08:19:59 Uhr:
Zitat:
@olli4321 schrieb am 7. Juli 2019 um 08:03:19 Uhr:
Das wage ich zu bezweifeln 🙄
Das war eine praktische Erfahrung bei einer Kolonnenfahrt zu einer Hochzeit mit einem Freund in seinem G31 530d.
Als er rechts eingeschert ist, hat es für mich zum Überholen gereicht. In den oberen Geschwindigkeitsbereichen sind die Diesel etwas zäher. Hatte uns auch gewundert, dass ich vorbeiziehen konnte. Wenn die Bahn vor mir frei war, konnte ich mich auch immer ab 200 km/h absetzen.Tachovideos sind jetzt nicht unbedingt aussagekräftig, aber man sieht schon, dass sich der 530d schwerer anstellt die 250 km/h zu erreichen.
https://youtu.be/YzVrWkknSCo
Das ist ja interessant, hätte ich nun auch nicht gedacht. Aber auch nicht verwunderlich. Es wird ja immer gerne vergessen, dass das Drehmoment bei maximalem Leistungsabruf, wenn die Motoren ausdrehen, völlig irrelevant für die Fahrleistungen ist. Und dann hat der 30d zwar nominell ein paar PS mehr als der 30i, aber der 30i hat den Gewichtsvorteil auf seiner Seite, der sich bei höherem Tempo immer mehr auswirkt. Und dazu kommt, dass der 530i auf der Rolle dank Serienstreuung auch gerne mal 270 PS abliefert. Keine Ahnung, wie das beim d ist.
Insgesamt ist der Motor schon für einen Vierzylinder ein tolles Stück Ingenieurskunst und sehr drehfreudig. Nichts für Gemüter, denen alles über 2.500 Umdrehungen schon zu aufgeregt ist und die selbst beim Diesel die 4.500 rpm als astronomisch empfinden. Aber wer eine Benziner-Charakteristik mag, wird ohne Zweifel den B58 besser als den B48 finden (wie sollte es auch anders sein), aber nicht unbedingt den 30d, welcher zwar 6 Pötte hat - aber als Diesel einfach eine ganz andere Charakteristik.
Wie gut der B48 ist, zeigt der Vergleich mit der Konkurrenz. Mein Nachbar hier im Urlaub fährt einen Volvo V90 T5, der ganz gut aussieht. Das hat mich dazu bewogen, mal zu recherchieren. Es ist ebenfalls ein 2.0l Benziner mit identischer Leistung. Nun hat aber Autobild einen Vergleichstest zwischen 530i, V90 T5 und Jaguar XF gemacht, mit höchst erstaunlichem Ergebnis!
Alle Fahrzeuge wiegen fast gleich viel und haben nominell die gleiche Leistung. Der 5er fährt maximal 250, der Jaguar 241 und der Volvo nur 230. Von 0-200 km/h schafft es der 530i in 26,0s, der Volvo in 33,5 und der Jaguar braucht ganze 37,3s! Und der Verbrauch erst: Der 5er wurde getestet mit 8,9, der Jaguar mit 9,8 und der Volvo mit 10,9! Auch bei hohem Tempo setzt sich das fort. Auf der „Sport-Testfahrt“ von Autobild, die aus ca. 50km schneller Autobahnfahrt mit 20km Vollgas-Anteil besteht, hat sich der 5er immerhin noch mit 12,3 begnügt, der Jaguar 13,5 und der Volvo 14,9! Man beachte, dass der Volvo auf dem Vollgas-Anteil mit seinen maximal 230 km/h sicherlich spürbar langsamer war als der 5er.
Quelle: https://www.autobild.de/.../...sportbrake-volvo-v90-test-13309389.html
(Die Tabellen sind nicht auf der Mobil-Seite zu sehen, daher Desktop-Seite nehmen.)
Das finde ich schon beeindruckend, wie BMW es schafft, bei gleicher Leistung und gleichem Gewicht dem 530i so deutlich bessere Fahrleistungen zu entlocken als die Konkurrenz!
Übrigens sehe ich gerade beim meinem Urlaubs-Nachbarn auch, wie gut der B48 im Vergleich zum Volvo klingt. Wenn der den startet, hört sich das einfach langweilig an - ein bisschen Dieselig aus dem Motorraum, Auspuffgeräusch 0,0. Im direkten Vergleich macht der 530i fast schon richtig Radau und bollert erst mal aus dem Endtopf. Muss man nicht mögen, ich ziehe es aber dem fast lautlosen Start des Volvos vor.
PS: Das Tacho-Video ist interessant. Man sieht, dass der Diesel ganz unten einmal einen kleinen Vorsprung rausholt, was am Drehmoment liegt. Sobald aber beide hoch drehen, ist damit schnell Schluss. Schon von 80-90 km/h ist der Benziner etwas schneller, sodass ab dann der Vorsprung des Diesel wieder schmilzt. Bei etwa 150 sind sie wieder gleichauf und ab 200 lässt der Benziner den Diesel ja fast stehen.
Ich habe kein Problem damit dass der 530i über 200 etwas besser zieht, aber das Tachovideo halte ich für Murks. So schleicht meiner nie und nimmer ab 200, das ist ja fast 20d Tempo...
Ich hab grad einen wunderbaren Vergleich, da ich jetzt zwei Wochen hintereinander beide (also 530i und 530d) als Leihautos vom orangen Vermieter hatte. Beides waren gut ausgestattete Touringmodelle. Und beide waren gut zu fahren, der Diesel wäre aber meine absolut erste Wahl. Beim 530i hat mich genervt, dass er bei jedem kleinen Beschleunigen auf der BAB zurückschaltet.
Wo der Diesel alles schaltfrei aus dem Drehmoment erledigt, schaltet der Benziner bei jedem noch so kleinen Beschleunigen gleich mehrmals zurück. So ein bissl genervt hat mich der blutleere 4Zylinder Benziner doch, denn viel war von den 250 Pferden nicht zu spüren. Verbrauch ist natürlich auf langen Strecken beim 530d erheblich niedriger (so ca. 2-3 L/100KM); bei mir waren es auf der Geschäftsreise mit viel dichtem Verkehr im Ruhrgebiet ca. 6 statt 8,5 Liter. Ist aber eigentlich beides super für so schwere Kombis.