530DX nach zwei Monaten Motorschaden Wie kann ich da vorbeugen?
Hallo zusammen.
Ich wollte mal meinen aktuellen Fall schildern und evtl. klären, wie ich dem vorbeugen kann.
Ich bin letzte Woche mit meinem Dicken(530DX von 2013 mit 100000 Km) und einem ca. 2 Tonnen Anhänger gefahren. Plötzlich kam eine riesen Qualmwolke aus dem Motorraum und durch die Lüftung auch in den Innenraum.
Ich habe dann direkt angehalten und die Motorhaube geöffnet.
Da kam eine Menge Qualm unter der Motorabdeckung hervor.
Ich habe dann den Pannenservice gerufen. dieser hat dann die Abdeckung abgenommen und festgestellt, dass die Ansaugbrücke geschmolzen ist. Es hat sich quasi ein Loch hinein gebrannt. Der Wagen wurde dann eingeschleppt.
Am nächsten Tag hat mir dann der Serviceleiter mitgeteilt, dass sie einen Fall aufgemacht haben. Was immer er damit meinte.
Einen Tag später sagte er mir dann, dass ein neuer Motor verbaut werden muss, da die Kompressionsmessung, die BMW angefordert hatte, unter dem Soll sei.
Da habe ich erstmal nicht schlecht gestaunt. Zum Glück alles auf Kulanz.
Die Ansaugbrücke war extrem verkokt.
Jetzt zu meiner Frage. Um den neuen Motor richtig zu behandeln, habe ich mittlerweile zwei unabhängige Serviceleiter gefragt, was ich dagegen tun soll.
Der eine sagte mir ich solle ein spezielles Öl verwenden(0W40) damit würde die verkokung minimiert.
Daraufhin habe ich den Techniker angesprochen, der mir den Motor wechselt, sobald er da ist.
Der weiß nichts von einem anderen Öl und hat mir zu Additiven geraten.
Was macht ihr denn zur Vorbeugung bez. Verkokung?
Bin mal gespannt, wie Ihr hier antwortet.
Gruß Lars
PS: Und ich habe mir den "Dicken" erst vor zwei Monaten gekauft, da ich dachte das der Motor ewig hält.🙁
Beste Antwort im Thema
...Zitat:
"...Ein Anheben der AGR-Rate würde ich unbedingt verhindern. Dafür, dass dadurch der Russ in der Ansaugbrücke weniger wird, erhöht sich massiv die Verbrennungstemperatur, was zu einer deutlich höheren thermischen Belastung des Motors inkl. Turbo führt. Das ist alles Mist...."
Da die AGR nur im Teillastbereich und - bedingt - im Leerlauf aktiv ist, ist die Erhöhung der Verbrennungstemperatur ohne jeden Belang - andernfalls würden alle Diesel, die ausgefahren werden, verenden.
Dass die AGR nicht in allen Betriebszuständen aktiv ist, hat folgende Gründe
- oberhalb von Teillast entsteht sonst vermehrt Ruß (DPF-Belastung, etc.), weil die Verbrennung in Anwesenheit von Abgas suboptimal verläuft
- nur die Testnorm (EUR5/6) muss befriedigt werden...und die ist so angelegt, dass sie mit eingeschränkter AGR erfüllt werden kann
- da AGR - unter technisch-physikalischen Aspekten in jeder Hinsicht abträglich ist, wird sie auf das Nötigste beschränkt (s.o.)
Der kosmetische Vorteil der AGR besteht darin, dass der unbedarfte User mit den fundamentalen Nachteilen nicht unmittelbar konfrontiert wird, da er den prinzipiellen Mehrverbrauch - mangels Vergleich - nicht merkt und die Rußbelastung des Ladelufttrakts erst bei höherer Laufleistung manifest wird.
Die einzige Lösung ist also "AdBlue" ohne die derzeit übliche Kombination mit AGR.
Das bedeutet aber bei Ausdehnung der Abgasreinigung auf alle Betriebszustände einen erheblich erhöhten AdBlue-Verbrauch (ca. 9% der Dieselmenge oder mehr, da PKW ja grundsätzlich ungleichmäßiger bewegt werden als LKW)
- teure Technik für alle Diesel (z.B. auch Kühlung <600°C des SCR-Kats bei Vollgasfahrten)
- größere Vorrattanks
- Betriebskosten
Die Hersteller haben gewusst, dass sowas die Kunden abtörnt, deshalb ist die Norm so, wie sie ist.
Jetzt exemplarisch VW an den Pranger zu stellen, ist zumindest ignorant, genauso, wie die Erwartung, 2t-SUVs mit 5l/100km bewegen zu können, als ob der Wirkungsgrad eines Verbrennungsmotors frei wählbar sei aber von seiten der Hersteller aus reiner Gehässigkeit beschränkt würde.
mm
51 Antworten
was kann man denn praktisch/legal im täglichen "erfahren" machen, um eine Versottung/Verkokung zu reduzieren!?
Zitat:
@kanne66 schrieb am 22. Dezember 2016 um 19:46:29 Uhr:
was kann man denn praktisch/legal im täglichen "erfahren" machen, um eine Versottung/Verkokung zu reduzieren!?
Reduzierung der AGR Rate. Das macht sinn bei dir und mein Freund macht es Jahrelang so und hat nie Probleme. Was der andere Vogel hier für Aufsätze geschrieben sind, sind definitiv falsch! Dafür hat bMw eben die Funktion mit der AGR Rate.
@Matze_Lion
...bei mir nicht.
Wie oben schon erläutert, setzt der Motor die chemische Energie des Kraftstoffs in mechanische Energie und Wärme um. Die adiabatische Temperaturerhöhung, die ohne AGR stärker ausfällt, steigert den Anteil der resultierenden mechanischen Energie und verbessert so die Effizienz des Motors.
Die Summe der umgesetzten Energie muss aber gleich sein.
Das rückgespeiste Abgas gibt einen Teil seiner Wärme wieder ins System, z.B. wird ab 50°C auch der AGR-Kühler vom Motorkühlwasser umspült. Der Temperaturabfall über den AGR-Kühler beträgt dann ca. 100°C.
Der Abgasstrom über den/die Turbo/s ist immer hinreichend und geregelt, so dass der Abgasüberschuss bei inaktiver AGR auch an dieser Stelle keinen Energieeintrag liefern kann. Insgesamt ist also der Wärmeverlust des Systems ohne AGR größer.
Nach meiner Erinnerung ist das Phänomen auch von anderen Foristen so beobachtet worden.
mm
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Hallo 🙂
Zitat:
@maxmosley schrieb am 22. Dezember 2016 um 20:27:02 Uhr:
@Matze_Lion...bei mir nicht.
Wie oben schon erläutert, setzt der Motor die chemische Energie des Kraftstoffs in mechanische Energie und Wärme um. Die adiabatische Temperaturerhöhung, die ohne AGR stärker ausfällt, steigert den Anteil der resultierenden mechanischen Energie und verbessert so die Effizienz des Motors.
Die Summe der umgesetzten Energie muss aber gleich sein.
Das rückgespeiste Abgas gibt einen Teil seiner Wärme wieder ins System, z.B. wird ab 50°C auch der AGR-Kühler vom Motorkühlwasser umspült. Der Temperaturabfall über den AGR-Kühler beträgt dann ca. 100°C.
Der Abgasstrom über den/die Turbo/s ist immer hinreichend und geregelt, so dass der Abgasüberschuss bei inaktiver AGR auch an dieser Stelle keinen Energieeintrag liefern kann. Insgesamt ist also der Wärmeverlust des Systems ohne AGR größer.
Nach meiner Erinnerung ist das Phänomen auch von anderen Foristen so beobachtet worden.mm
Alles was Du in diesem Thread beschrieben hast, klingt absolut logisch, verständlich, nachvollziehbar und auch vertrauenerweckend.
Ich habe nur so meine Probleme zu glauben, dass die Erhöhung der Verbrennungstemperatur im Teillastbereich zu vernachlässigen ist.
So, wie Du das in diesem Thread begründet hast, ist es absolut schlüssig.
Allerdings frage ich mich tatsächlich, warum BMW dann den N47 im 525D so sehr aufwertet mit 2 Liter Öl und Innereien. 2 Liter mehr Öl sind schon ein Wort UND dann kommen noch beständigere Kolben usw. in den Motor. Sicher müssen die 34 PS "aufgefangen" werden, aber ich vermute (leider weiß ich es nicht!), dass das höhere Drehmoment im Teillastbereich auch nicht zu verachten. Genau deswegen würde ich nicht an der AGR Rate drehen.
Viele Grüße
Olaf
Hallo 🙂
Zitat:
@Matze_Lion schrieb am 22. Dezember 2016 um 20:41:03 Uhr:
Bei mir schon.Aber jeder hat ja andere Ansichten.
Auch bei Dir nicht🙂.
Das ist keine Frage der Ansicht, sondern geht gar nicht anders. Ansonsten wäre es so, als wenn bei Dir zu Hause das Wasser den Berg hoch fließt. Das widerspräche auch den Naturgesetzen.
Wenn Du den Anteil der kalten Luft im Brennraum erhöhst und genau das machst Du, wenn Du den Wert für die AGR-Rate anhebst, dann erhöht sich auch die kühlende Wirkung und der Motor benötigt länger um auf Temperatur zu kommen oder im schlechtesten Fall erreichst Du sie gar nicht.
Die AGR-Rate anheben, also z.B. von 0 auf 0,3 oder 0,7, reduziert die Zufuhr von warmen Abgas mit dem Ruß und stattdessen wird mehr saubere rußfreie, kühle Luft zugeführt. Darüber wird hier gerade geredet.
Viele Grüße
Olaf
Zitat:
@Salem1 schrieb am 22. Dezember 2016 um 21:29:40 Uhr:
Hallo 🙂
Zitat:
@Salem1 schrieb am 22. Dezember 2016 um 21:29:40 Uhr:
Zitat:
@Matze_Lion schrieb am 22. Dezember 2016 um 20:41:03 Uhr:
Bei mir schon.Aber jeder hat ja andere Ansichten.
Auch bei Dir nicht🙂.Das ist keine Frage der Ansicht, sondern geht gar nicht anders. Ansonsten wäre es so, als wenn bei Dir zu Hause das Wasser den Berg hoch fließt. Das widerspräche auch den Naturgesetzen.
Wenn Du den Anteil der kalten Luft im Brennraum erhöhst und genau das machst Du, wenn Du den Wert für die AGR-Rate anhebst, dann erhöht sich auch die kühlende Wirkung und der Motor benötigt länger um auf Temperatur zu kommen oder im schlechtesten Fall erreichst Du sie gar nicht.
Die AGR-Rate anheben, also z.B. von 0 auf 0,3 oder 0,7, reduziert die Zufuhr von warmen Abgas mit dem Ruß und stattdessen wird mehr saubere rußfreie, kühle Luft zugeführt. Darüber wird hier gerade geredet.
Viele Grüße
Olaf
ich fahre komplett ohne agr, und die 89° erreiche ich genauso schnell wie vorher...
...man sollte sich mal dem Gedanken öffnen, dass mechanische und kalorische Belastung bei "Teillast" geringer ist als bei "Vollast" - ansonsten wären die Begriffe falsch gewählt.
mm
Zitat:
@Salem1 schrieb am 22. Dezember 2016 um 21:29:40 Uhr:
Hallo 🙂
Zitat:
@Salem1 schrieb am 22. Dezember 2016 um 21:29:40 Uhr:
Zitat:
@Matze_Lion schrieb am 22. Dezember 2016 um 20:41:03 Uhr:
Bei mir schon.Aber jeder hat ja andere Ansichten.
Auch bei Dir nicht🙂.Das ist keine Frage der Ansicht, sondern geht gar nicht anders. Ansonsten wäre es so, als wenn bei Dir zu Hause das Wasser den Berg hoch fließt. Das widerspräche auch den Naturgesetzen.
Wenn Du den Anteil der kalten Luft im Brennraum erhöhst und genau das machst Du, wenn Du den Wert für die AGR-Rate anhebst, dann erhöht sich auch die kühlende Wirkung und der Motor benötigt länger um auf Temperatur zu kommen oder im schlechtesten Fall erreichst Du sie gar nicht.
Die AGR-Rate anheben, also z.B. von 0 auf 0,3 oder 0,7, reduziert die Zufuhr von warmen Abgas mit dem Ruß und stattdessen wird mehr saubere rußfreie, kühle Luft zugeführt. Darüber wird hier gerade geredet.
Viele Grüße
Olaf
Ich hab das verstanden worum es hier geht.Hier wird aber mit Fachbegriffen um sich geworfen
dessen Bedeutung falsch widergegeben wird.Dann willst du mich damit auch noch anscheinend
Beleheren.Mit Zitaten wie: AGR-Rate anheben reduziert die Zufuhr von warmen Abgas.
ich wußte gar nicht, das Abgase auch "warm" sein können... für mein empfinden sind die "heiß", alles eine Frage der Perspektive statt Belehrung... 🙄
BTT
@MaxMoxley: was macht nun der Otto-Normal-BMW-Dieselfahrer präventiv - im legalen Rahmen - gegen die Verkokung?
...außer der Erhöhung des Frischgasfaktors nichts.
Abhängig von Motortyp, Hard- und Firmwareversion des Steuergeräts kann man auf max. "1,5" erhöhen.
Das ist per Wartungssystem möglich und demzufolge von BMW auch autorisiert.
Im zuge des "VW-Skandals" sollen die Werkstätten aber diesbezüglich zurückhaltend geworden sein.
Der Eingriff dauert keine 10min.
Noch was zu "heiß" und "warm":
Der Wärmefluiss folgt dem Temperaturgefälle. Die Verbrennungsgase sind heißer als die rückgeführten Abgase, also ist das Gasgemisch kälter als ohne AGR. Das mindert die Entstehung von NOx aber auch den Binnendruck des Zylinders. Somit sinkt der Betrag der mechanischen Arbeit, die das Gas am Kolben verrichten kann - der Verbrauch steigt.
Darüber hinaus behindert das Abgas den Durchbrand des Gemischs. Das führt bei höheren Drehzahlen und Einspritzmassen zu Rußbildung - die AGR muss deaktiviert werden.
Der Füllgrad des Zylinders sinkt mit AGR, da die Maßnahmen zur Dichteerhöhung (Aufladung und Ladeluftkühlung) konterkariert werden.
Wie wird der Motor schneller warm - "mit" oder "ohne"?
Schon Helmut Kohl hat gesagt: "Wichtig ist, was hinten raus kommt".
Die Frage, ob das nach seinen 16 Jahren viel war, scheidet die Geister.
BMW meint dazu: "...in der Warmlaufphase des Motors ist die Bypassklappe geöffnet, um den Oxidationskatalysator schneller auf Betriebstemperatur zu bringen...".
Gemeint ist die Bypassklappe des AGR-Kühlers. Das heißt aber, dass trotz der genannten unvollständigeren Verbrennung - in der Gesamtbilanz des Wärmeeintrags ins System - AGR positiv wirkt, sonst würde - zumindest jenseits des Prüfstands - das AGR-Ventil in dieser Phase ganz geschlossen bleiben.
mm
In der ersten Phase beim Kaltstart ist die AGR komplett deaktiviert.Bis zu welcher Motortemperatur weisst du bestimmt auch.Die Soll-Luftmasse um Faktor 1,5 zu erhöhen bringt wenig Erfolg.Wenn du dich damit beschäftigt
hast dann weisst du ja wie viel mg/Hub das sind.Aber es ist besser als nichts.
...von Komplettdeaktivierung beim Kaltstart habe ich bisher nichts gelesen.
Vielleicht meinst Du das:
"Der Bypass der AGR-Kühlung wird während des AGR-Betriebs geöffnet, wenn die Kühlmitteltemperatur kleiner 50 °C ist."
D.h., der AGR-Kühler wird also <50°C nicht von Abgas durchströmt und darüber hinaus auch nicht vom Motorkühlwasser umspült.
Der Bypass mündet aber am Ende des AGR-Kühlers in dessen Gehäuse und speist das umgeleitete Abgas in das Mischrohr des Ladelufttrakts.
Diese Regelung soll ja u.a. der Schnellaufheizung des Oxy-Kats dienen (s.o.).
Wenn die AGR tatsächlich anfangs deaktiviert wäre, bliebe die Frage nach dem Sinn, da Kaltstart und Warmlauf in die Schadstoffbilanz eingehen. Warum also in diesen Phasen auf die NOx-Reduzierung zu verzichten?
mm