330d warm- und kaltfahren

BMW 3er G21

Hallo Gemeinde!

Seit ich denken kann, fahre ich beinahe ausschließlich Diesel unterschiedlichster Hersteller, sowohl beruflich als auch privat. Eine Ausnahme hier war in jungen Jahren ein G40, dessen ziemlich zickiges Mimimi in Sachen G-Lader ja recht bekannt ist bzw. war. Gerade der Punkt kaltfahren war damals in aller Munde und hat, wenn man es nicht beachtet hat, recht viele dieser Lader geschrottet. Zumindest was man so hören und lesen konnte.

Jedenfalls fahre ich alle meine Fahrzeuge konsequent warm, bis die Anzeige auf ca. 90C steht. Ebenso fahre ich die letzten paar (geplanten) Kilometer etwas zarter. Und so hatte ich auch damals mit dem Polo dahingehend überhaupt keine Probleme.

Nun wird ja das Aggregat des 330d von 2 Turboladern befeuert. Wie verhält es sich denn hier mit dem kaltfahren? Was genau heißt das eigentlich? Ich verstehe darunter das Fahren in niedrigen Drehzahlen, bis die Öltemperatur wieder bei rund 90C landet, nachdem sie zuvor wegen Rennfahrerei viel höher war.

Was würde auf Dauer passieren, wenn ich nach einer Autobahn-Vollgasfahrt auf den Rastplatz fahre und den Motor sofort ausschalte? Und das auch noch jedesmal, zum Beispiel täglich bei einem Aussendienstler?

Sind moderne Motoren bzw. Turbolader bei solchem Verhalten robuster als früher? Was mag ein heutiger Turbolader überhaupt nicht, was verzeiht er eher? Ist etwas über Ausfallquoten bekannt? Sind Bi-Turbos anfälliger als Single-Turbos?

Danke euch vielmals und schönes Wochenende!
LG

106 Antworten

Zitat:

@GTDennis schrieb am 20. April 2023 um 09:52:16 Uhr:


Das gar nicht fahren nicht "am besten" ist kannst du einfach mal durch googlen nach "Standschäden" herausfinden. Nur weil du noch 3x wiederholt, dass gar nicht fahren am besten für den Motor ist wird es zumindest nicht richtiger

Hab ich gemacht: Die häufigsten Schäden sind lt. mobile.de Bremse fest, plattgestandene Reifen, rissiges, poröses Gummi, kaputte oder müffelnde Klimaanlage, leere Batterie, Radiocode

Dann kommt auch irgendwann was zum Thema Motor, was aber auf die Schnelle danach aussieht, als ob die dort auftretenden Schäden durch überaltertes Öl auftreten und nicht durch das Stehen/nicht gefahren werden per se.

https://www.mobile.de/.../auto-standschaeden-ratgeber-52032

So what?

PS: ich kann natürlich nicht ausschließen, dass die Verfasser des entsprechenden Artikels nicht richtig gegoogelt haben.

Zitat:

@b8variant schrieb am 20. April 2023 um 08:31:33 Uhr:



Zitat:

@Don_Blech schrieb am 20. April 2023 um 07:57:52 Uhr:

Darum ging es doch auch gar nicht. Mir fällt bloß auf, dass die Hersteller tendenziell eher eine bessere Umweltbilanz vorweisen wollen oder müssen und dadurch ein höherer Verschleiß in Kauf genommen wird. Ich schätze, das können wir so stehen lassen.

Ich gehe da zu 100% d'accord mit dir! Uneingeschränkt!! In einem anderen Thread wurde auch vor längerem Mal was gepostet, dass wohl BMW früher locker mit 250.000 km Laufleistung mit seinen Motoren kokettiert hat und dies wohl mittlerweile auf 150.000 km herabgesetzt hat. Inwiefern das fundiert ist/war, weiß ich nicht und auch nicht, wie das exakt zu deuten war, aber der ganze (notwendige?!) Umwelt-Hokuspokus setzt der Laufleistung der Motoren m. E. definitiv ein kürzeres Leben. Und die teilweise viel zu früh einsetzende SSA ganz bestimmt. Für mich ist das gesunder Menschenverstand, da muss ich kein Ingenieur im Motorenbau sein.
Ich würde mich auch von einem solchen gerne vom Gegenteil überzeugen lassen, das wird aber wohl eher nicht passieren.

Zitat:

@DriverF48 schrieb am 20. April 2023 um 10:16:39 Uhr:



Zitat:

@b8variant schrieb am 20. April 2023 um 08:31:33 Uhr:


Darum ging es doch auch gar nicht. Mir fällt bloß auf, dass die Hersteller tendenziell eher eine bessere Umweltbilanz vorweisen wollen oder müssen und dadurch ein höherer Verschleiß in Kauf genommen wird. Ich schätze, das können wir so stehen lassen.

Ich gehe da zu 100% d'accord mit dir! Uneingeschränkt!! In einem anderen Thread wurde auch vor längerem Mal was gepostet, dass wohl BMW früher locker mit 250.000 km Laufleistung mit seinen Motoren kokettiert hat und dies wohl mittlerweile auf 150.000 km herabgesetzt hat.

Du gehst jetzt aber nicht davon aus, dass Du 100Tkm Laufleistung durch die Nichtnutzung der SSA gewinnst?

Zitat:

@Don_Blech schrieb am 20. April 2023 um 10:18:56 Uhr:


Du gehst jetzt aber nicht davon aus, dass Du 100Tkm Laufleistung durch die Nichtnutzung der SSA gewinnst?

Welche Gründe könnte es haben, dass ein Hersteller das so macht? SSA alleine eher nicht, da stimme ich zu. Anträge auf Kulanz vielleicht?

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Da hat er sicher viele Gründe, Kulanz würde ich nicht mal annehmen, das ist ja immer eine einzelfallbezogene freiwillige Leistung (glaube ich), das könnte er ja einfach ohne Angabe von Gründen ablehnen.
Aber wer weiß ...

Ist auch egal, aber wir diskutieren doch hier darüber, wie sinnvoll es ist, aktiv auf SSA zu verzichten - und die Sinnhaftigkeit hängt aus meiner Sicht damit zusammen, ob ich am Ende von einer Laufleistung von 150Tk auf eine von 250Tkm oder auf 151Tkm komme? (und zwar nur davon abhängig, ob nun SSA genutzt wird, oder halt nicht)

Zitat:

@Don_Blech schrieb am 20. April 2023 um 10:18:56 Uhr:



Zitat:

@DriverF48 schrieb am 20. April 2023 um 10:16:39 Uhr:


Du gehst jetzt aber nicht davon aus, dass Du 100Tkm Laufleistung durch die Nichtnutzung der SSA gewinnst?

Nein, ganz sicher nicht allein. Ich sagte ja das Sammelsurium dieser ganzen Maßnahmen.

Abgasrückführung, OPF/DPF, abgemagerter Betrieb auch im Kaltlauf (siehe Schummelsoftware), SSA, Segeln mit Motorstopp usw. usw.

Bei meinem damaligen Firmenwagen, einem X1 F48 25d (231 PS) wurde in den ersten 15 Monaten 2 x das AGRventil gewechselt, da er immer wieder mit Fehlermeldung in den Notlauf gegangen ist. Zu dieser Zeit bin ich aber täglich 110 km gefahren...mit viel Autobahn!

Mit dem Vorgänger, einem Nissan Qashqai mit 2,0 ltr. (Renault)-Diesel (150 PS) fuhr ich 225.000 km in 7 Jahren ohne ein einziges Problem. Alles bis zum Schluss top, Getriebe, Kupplung und Motor ohne ein Tröpfchen Ölverlust oder irgendwelcher Zicken.

Ich weiß, dass das nicht repräsentativ ist, aber so meine Erfahrung.

NACHTRAG: Auch dieses extrem frühe hochgeschaltet der Automatikgetriebe wg. möglichst geringem Verbrauch und CO2-Ausstoß halte ich für nicht förderlich, was die Lebensdauer des Motors abgeht.

Eine kürzere Lebensdauer des Motors und Getriebes steht auf jeden Fall zum Gunst des Herstellers, mit der Rechtfertigung für Umweltbilanz. Wenn ich der Hersteller wäre, würde ich die Situation auch ausnutzen, vorallem wenn alle so machen.

Zitat:

@DriverF48 schrieb am 20. April 2023 um 10:16:39 Uhr:


Für mich ist das gesunder Menschenverstand, da muss ich kein Ingenieur im Motorenbau sein.

Das ist eine tolle Argumentation, mit der wir auch alle vier Jahre 84 Millionen Bundestrainer haben.

Wenn ich zum Beispiel meine Pleuelstangen eigentlich hydrodynamisch lagern möchte, dann reißt dieser Lagerzustand natürlich ab, wenn ich den Motor stoppe. An dieser Stelle entsteht also mehr Verschleiß. Aber meinst du denn ernsthaft, dass das bei BMW niemandem eingefallen ist? Wer sich mal mit der Zuverlässigkeitsberechnung bei Fahrzeugen beschäftigt hat, der weiß, was für teilweise absurde Lastfälle angenommen werden, damit mit 3s oder 4s die Lebensdauer erreicht wird. Und zu jeder Änderung fallen den Abteilungen sofort 36364959 Möglichkeiten des Ausfalls ein. Diese werden dann in der Regel abgesichert. Heißt, die Lagerstelle wird angepasst. Die gesamten Komponenten sind auf den Betrieb mit SSA verstärkt ausgelegt. Seit wann gibt es SSA? Mindestens seit 2010, vielleicht sogar schon länger. Wo sind denn all die Schäden?

Mit der gleichen Logik der Verschleißminimierung ohne Relation (was hier dann gesunder Menschenverstand heißt und einfach nur eine unfundierte Beschreibung von "ich kenne die Höhe der Auswirkungen nicht, aber sie sind da" ist) dürfte man nicht schneller als 100 fahren, nie scharf bremsen, müsste Kopfsteinpflaster meiden, müsste extra Bezüge auf den Sitzen fahren, dürfte nicht in der Sonne parken, nicht bei Salz fahren... Alles unnötiger, zusätzlicher Verschleiß.

Ich sehe das entspannt. 🙂

Ich frage mich ehrlich gesagt, ob denn SSA bei kaltem Motor tatsächlich überhaupt schädlich ist.

Ich meine,die Grundannahme ist doch, dass der Verschleiß im Kaltbetrieb deutlich höher ist, als wenn der Motor warm ist.
Da ist es doch eigentlich sinnnvoll den Motor im Stand auszuschalten denn im Standgas wird er kaum warm aber dreht trotzdem. Klar, insgesamt dauert es länger bis der Motor warm wird, aber was ja eigentlich relevant ist, ist die Gesamtanzahl an Umdrehungen die der Motor im kalten Zustand hat und wenn er aus ist ist es auch egal ob er kalt ist.

Oder hab ich hier irgendwo einen Denkfehler?

Zitat:

@bnutzinger schrieb am 20. April 2023 um 11:47:56 Uhr:


Ich frage mich ehrlich gesagt, ob denn SSA bei kaltem Motor tatsächlich überhaupt schädlich ist.

Ich meine,die Grundannahme ist doch, dass der Verschleiß im Kaltbetrieb deutlich höher ist, als wenn der Motor warm ist.
Da ist es doch eigentlich sinnnvoll den Motor im Stand auszuschalten denn im Standgas wird er kaum warm aber dreht trotzdem. Klar, insgesamt dauert es länger bis der Motor warm wird, aber was ja eigentlich relevant ist, ist die Gesamtanzahl an Umdrehungen die der Motor im kalten Zustand hat und wenn er aus ist ist es auch egal ob er kalt ist.

Oder hab ich hier irgendwo einen Denkfehler?

Nach meinem Verständnis und technisch mal ganz prinzipiell gesprochen, würde ein Motor im Leerlauf am „verschleissärmsten“ warmlaufen, weil eben keine Last auf den Bauteilen herrscht. Ölpumpe und Dergleichen laufen ja mit.

Sobald ich losfahre, entsteht durch die schnellere Verbrennung eine höhere Last auf den Kolben, den Pleuelstangen und der Kurbelwelle. Somit wird der Motor zwar schneller, aber eben nicht schonender warm.

Im Umkehrschluss folgere ich mal daraus, dass, solange weder Öl noch Motor als Solches Betriebstemperatur erreicht haben, jedes Eingreifen der SSA kontraproduktiv ist, weil eben alles, wenn auch kurz und nicht viel, wieder abkühlt. Solange bis eben alles seine Temperatur hat.

LG

Der ADAC sieht das anders:

Zitat:

Die Warmlaufphase ist für den Motor eines Autos schädlich. Diese ist beim Laufenlassen im Stand aber besonders lang. Auch die Phase mit erhöhtem Verschleiß dauert länger: Das Motoröl braucht länger, um Betriebstemperatur zu erreichen, dadurch erhöht sich die Reibung im Motor.

https://www.adac.de/.../?...

Je schneller er warm ist desto besser. Natürlich unter angemessener Belastung. Bisschen Drehzahl ist nicht weiter schlimm, erhöht er zum Kat vorheizen etc ja sowieso erstmal. Warm laufen lassen im Stand ist auf jeden Fall die am wenigsten zu empfehlende Methode.

Zitat:

@K3tti schrieb am 20. April 2023 um 12:46:56 Uhr:


Je schneller er warm ist desto besser. Natürlich unter angemessener Belastung. Bisschen Drehzahl ist nicht weiter schlimm, erhöht er zum Kat vorheizen etc ja sowieso erstmal. Warm laufen lassen im Stand ist auf jeden Fall die am wenigsten zu empfehlende Methode.

Deine Aussage und die des ADAC vom Vorposter machen absolut Sinn, danke euch! Manchmal muss man sich eben davon verabschieden, was man sich selbst so zusammenreimt.
Ich lerne jeden Tag dazu hier, toll!

LG

also, ich will ja nicht gegen den ADAC lästern, aber ob die bei dem Thema soviel Ahnung haben ?
Die reden doch auch oft nur das nach, was vorgegeben wird.
Hat man doch bei den Medien bei Corona gesehen, da hat man auch später gesehen, dass nicht alles stimmte was gesagt wurde, aber anderes Thema.
Das mit der runter gesetzten Laufleistung hat auch mit dem Thema Wandlung zu tun. Weil ist die Laufleistung geringer, dann kann man die Nutzungsentschädigung anders/höher berechnen bei einer Wandlung.

Zitat:

@440ixdrive schrieb am 21. April 2023 um 15:44:53 Uhr:


also, ich will ja nicht gegen den ADAC lästern, aber ob die bei dem Thema soviel Ahnung haben ?
Die reden doch auch oft nur das nach, was vorgegeben wird.

Naja ... dann hats zumindest schon mal jemand anders auch so gesehen ...

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