320SI Differentialschaden! - Andere Übersetzung möglich?

BMW 3er E90

Hallo,
Bei meinem 320si ist das differential kaputt gegangen und da es das differential mit der übersetzung (4,10) nur selten gibt wollte ich fragen ob es möglich ist ein anderes von einem anderen e90 einzubauen und ob es was ausmacht wenn die übersetztung z.b. 3,00 ist. Ich habe auch gehört dass man es auch reparieren lassen kann. Gibts da eine möglichkeit das unter 500€ machen zu lassen?
Für hilfreiche antworten wär ich dankbar.

Mfg philipp

Beste Antwort im Thema

So ganz einfach kann man nicht ein Differential mit einer anderen Übersetzung einbauen. Das Motorsteuergerät bestimmt den aktuellen Gang aus dem Verhältnis der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Motordrehzahl. Mit einer anderen Übersetzung ändert sich das Verhältnis und die Gangbestimmung bekommt Probleme.

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Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb



Zitat:

Original geschrieben von Blue346L


Normalerweise muss doch die Differentialübersetzung eine Variable in der Motorsteuerung sein...
Wie kommst Du da drauf?

So ganz falsch liegt er nicht. Es ist entweder eine Applikationsgröße (also ein Parameter, der während der Entwicklung passend eingestellt wird) oder es ist codierbar. Ich habe beim Nachsehen darauf nicht geachtet. Z.B. von Mercedes weiss ich, dass es codiert wird.

So oder so: Man muss das Wissen und die Werkzeuge haben, es passend zu ändern.

Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial


So oder so: Man muss das Wissen und die Werkzeuge haben, es passend zu ändern.

Ganz klar, ich habe vorab genau berechnet, was nachher herauskommt. Und genaus war es auch, denn der "neue" 5. Gang taugt immer noch als Fahrgang, Tacho 230 ist immer noch machbar.

Du hast übrigens eine Frage von mir übersehen. 🙂

Mit "Werkzeugen" meinte ich jetzt nicht Schraubenschlüssel, sondern die zum Steuergeräte flashen bzw. codieren.

Die Frage zum E39?
Da kann ich keine gesicherte Aussage zu machen, da die Entwicklung vor meiner Zeit lag. Die Anzahl an Softwarefunktionen im Steuergerät war sicherlich deutlich niedriger mit einer geringeren Komplexität. Auch war z.B. der Tempomat ein eigenständiges System, welches mit einem eigenen Bowdenzug die Drosselklappe betätigte. Der wird sich ziemlich sicher nicht um den aktuellen Gang gekümmert haben. Ein E-Gas-System hatte der E39 ebenfalls nicht. Hatte der überhaupt schon einen CAN-Bus zur Vernetzung von Motor und Getriebe?

Der E39 hat neben CAN-BUS noch andere BUS-Systeme, ja. Das Getriebe nutzt den P-BUS und da gibt es auch ein Drehzahlsignal, Gangueberwachung usw...

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Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial


Ein E-Gas-System hatte der E39 ebenfalls nicht.

Oh doch, hatte er. Beispiel R6 - Ottomotoren: Ab 09/98 noch mit Seilzug (Geber am Drosselklappengehäuse), ab 09/2000 mit Geber im Innenraum, also ohne Seilzug, wie heute üblich.

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb



Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial


Ein E-Gas-System hatte der E39 ebenfalls nicht.
Oh doch, hatte er. Beispiel R6 - Ottomotoren: Ab 09/98 noch mit Seilzug (Geber am Drosselklappengehäuse), ab 09/2000 mit Geber im Innenraum, also ohne Seilzug, wie heute üblich.

Okay, ich hatte den Wagen meines Vaters im Kopf, der hat noch kein E-Gas.

Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial


Okay, ich hatte den Wagen meines Vaters im Kopf, der hat noch kein E-Gas.

Ja, bis 09/1998 gab es keinerlei E-Gas, sondern einen klassischen Seilzug. Hat meiner auch, und ich liebe ihn bekanntermaßen. Mehr Präzision geht nicht. 😉

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb



Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial


Okay, ich hatte den Wagen meines Vaters im Kopf, der hat noch kein E-Gas.
Ja, bis 09/1998 gab es keinerlei E-Gas, sondern einen klassischen Seilzug. Hat meiner auch,

Dann ist der Erfolg Deiner Umbaumaßnahme nicht ohne Weiteres auf Fahrzeuge mit E-Gas zu übertragen. Kann funktionieren, muss aber nicht.

Was haben denn die genannten Dinge damit zu tun, ob die Drosselklappe mechanisch oder elektrisch betätigt wird? Verstehe ich grad nich...

Im BMW-treff hat ein User einen E62 oder E63 650i mit einem langen Differential ausgestattet. Mit Automatik, eGas, ESP etc. Gab scheinbar keinerlei Probleme dabei. Soweit entfernt ist die E60 Platform vom E90 ja auch nicht.

Ist das nicht der mit dem 550iA E60?

Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial


So ganz einfach kann man nicht ein Differential mit einer anderen Übersetzung einbauen. Das Motorsteuergerät bestimmt den aktuellen Gang aus dem Verhältnis der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Motordrehzahl. Mit einer anderen Übersetzung ändert sich das Verhältnis und die Gangbestimmung bekommt Probleme.

So, inzwischen habe ich mich mal durch den Momentenpfad im Steuergerät gekämpft. Und da läuft die Sache (zumindest bei aktuellen Steuergeräten) ungefähr so ab:

Der Fahrer bestimmt über das Gaspedal ein Wunsch-Motordrehmoment. Dieses wird mit aktueller Getriebeübersetzung und Differentialübersetzung in ein Raddrehmoment umgerechnet. Auf dieser Ebene werden anschließend die Eingriffsmomente des ESP eingerechnet. Am Ende wird wieder über die Übersetzung zurück auf das Motormoment gerechnet, welches dann umgesetzt wird.

Mit anderen Worten: Wenn bei einem Getriebe- oder Differentialumbau nicht auch die Software im Motorsteuergerät angepasst wird, kann eine einwandfreie Funktion des ESP nicht mehr sichergestellt werden.

Ich würde von solchen Experimenten ohne tiefgreifende Systemkenntnis dringend abraten!

Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial



Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial


So ganz einfach kann man nicht ein Differential mit einer anderen Übersetzung einbauen. Das Motorsteuergerät bestimmt den aktuellen Gang aus dem Verhältnis der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Motordrehzahl. Mit einer anderen Übersetzung ändert sich das Verhältnis und die Gangbestimmung bekommt Probleme.
So, inzwischen habe ich mich mal durch den Momentenpfad im Steuergerät gekämpft. Und da läuft die Sache (zumindest bei aktuellen Steuergeräten) ungefähr so ab:
Der Fahrer bestimmt über das Gaspedal ein Wunsch-Motordrehmoment. Dieses wird mit aktueller Getriebeübersetzung und Differentialübersetzung in ein Raddrehmoment umgerechnet. Auf dieser Ebene werden anschließend die Eingriffsmomente des ESP eingerechnet. Am Ende wird wieder über die Übersetzung zurück auf das Motormoment gerechnet, welches dann umgesetzt wird.

Mit anderen Worten: Wenn bei einem Getriebe- oder Differentialumbau nicht auch die Software im Motorsteuergerät angepasst wird, kann eine einwandfreie Funktion des ESP nicht mehr sichergestellt werden.

Ich würde von solchen Experimenten ohne tiefgreifende Systemkenntnis dringend abraten!

Danke für die Ausführungen.

Aber jetzt betrifft das doch die FXX Modelle oder? Die alten Modelle / Motoren waren da doch anders aufgestellt? Zumal bin ich mir nicht sicher ob für die SI variante dies überhaupt gemacht worden ist. Der ist ja nicht auf Komfort getrimmt worden.

Ab welcher Generation der Steuegeräte ist das den möglich? Ich weis das bei den älteren Steuergeräten auf grund von Beschränkter Rechenleistung einige Funktionen nicht umsetzbar waren.

schöne grüße

p.s. finde ich schön das jemand auch mit Fachwissen beitragen kann und nicht nur "Meinungen"

Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial


Mit anderen Worten: Wenn bei einem Getriebe- oder Differentialumbau nicht auch die Software im Motorsteuergerät angepasst wird, kann eine einwandfreie Funktion des ESP nicht mehr sichergestellt werden.

Nun gut, ESP habe ich nicht und das ASR funktioniert immer noch einwandfrei. Ich kenne den Regelkreis eigentlich genau andersherum: Es werden die Raddrehzahlen verglichen und sobald eine Diskrepanz auftaucht, wird ein Bremseingriff gemacht und Gas weggenommen. Ich denke, das Ganze ist wohl ein Fall für "es wird nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird". Außerdem: Wenn die Hersteller ab Werk eine Übersetzung, mit welcher man was anfangen kann, verbaut hätten, gäbe es die ganze Diskussion gar nicht. Was soll denn ein über 170 PS starker Motor mit 6 Gängen, der im höchsten bei 100 km/h schon über 3000 U/min. dreht? Die meisten Motoren sind ja deswegen so kurz übersetzt, um mit geringstem Aufwand die Elastizitätswerte zu schönen.

Abseits der Frage, ob es Probleme mit den Regelsystemen gibt: Es ist schon klar, dass das eine "große" Abnahme wird, oder?

Ab 8% Übersetzungsänderung dürfte m.E. folgendes fällig werden:

- Tachoangleichung für Geschwindigkeit und Kilometerzähler
- Abgas- und Verbrauchsmessung (inkl. eventueller Neueinstufung bzgl. KFZ-Steuer)
- Unbedenklichkeitserklärung des Herstellers bzgl. der Regelsysteme
- Eventuell Geräuschmessung

Siehe hier:

Zitat:

Auch weiterhin ist zu beachten, dass durch diese Änderungen eine Erwartung der Gefährdung von Verkehrsteilnehmern nicht eintreten und sich das Abgas- und Geräuschverhalten nicht verschlechtern darf.

Dies ist beispielsweise der Fall, wenn

...

- sich der Abrollumfang so verändert, dass eine Tacho-Angleichung erforderlich ist oder
- sich der Abrollumfang so verändert, dass elektronische Regelsysteme des Fahrzeugs (wie z. B. ABV, ASR, ESP) unzulässig beeinflusst werden oder
- sich der Abrollumfang so verändert (> 8 %), dass ein neuer Abgas-Nachweis erforderlich wird.

(Sinngemäß dürfte für Übersetzungsänderungen das Gleiche gelten wie für geänderte Abrollumfänge)

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