320CDI OM642 raucht weiß

Mercedes R-Klasse V251

Moin an allle.

Mein OM642 bringt mich zum verzweifeln.
Ich habe die R-Klasse mit 145.000km mit Motorschaden gekauft. Das 2. Hauptlager war fest. 20km vor dem Motorschaden wurde ein neuer Turbo samt Steller (Garret) verbaut. Mehr wollte oder konnte mir der Vorbesitzer / Werkstatt nicht sagen.
Ich habe mir dann einen gebrauchten Ersatzmotor gekauft, diesen zerlegt und komplett neu aufgebaut mit allem was dazugehört (neue Kolben mit Kolbenringen, Pleuellagerschalen, Hauptlagerschalen, Steuerkette mit Gleitschienen, Ölpumpe, Dichtungssatz, Ölwanne, Wasserpumpe, Riemen, Spann- und Umlenkrollen, Kurbelgehäuseentlüftungsventil, Filter...) Alles andere wurde auf Verschleiß geprüft, gereinigt - vor allem der Ansaugtrakt - und wieder eingebaut. Einen Abgastempetraturfühler hab ich auch noch ersetzt.
Der Motor springt an, läuft rund und fängt nach ca. 2 min an weiß zu rauchen. Erst ganz wenig, dann immer mehr bis es schließlich so dick aus den Rohren quilt wie aus einer Nebelmaschine. Der Geruch ist erbärmlich. Das Auto stinkt 2 Tage später immer noch. Es sind keine Fehler im Fehlerspeicher abglegt. Raildrücke, Luftmengen stimmen so weit.
Dann habe ich vom gebrauchten Motor die Injektoren probeweise verbaut - keine Änderung.
Heute habe ich noch mal den DPF ausgebaut, da es ja hätte sein können das da noch Öl von dem defekten Turbo drinsteht und wenn der Auspuff warm wird verdampft. Ist aber keines drin. Der weiße Rauch kommt genauso aus dem Kat. Nach 2 Minuten im Leerlauf ganz wenig dann immer mehr. So wie mit DPF. Im Abgasrohr nach dem DPF ist eine schmierige dünne Schicht. Kein Öl - füht sich an wie Geschirrspülmittel und ist geruchlos. Wahrscheinlich Kondenswasser mit Asche.
Ich habe dann den Motor langsam auf 2000 U/min hochgedreht. Teilweise hat es sich so angehört als wenn auf einigen Zylindern leichte Aussetzer waren. Im Leerlauf läuft er aber wieder sauber und ruhig.
Je nach Betriebstempertur hört sich der Motor immer ein bisschen anders an. Die Ansauggeräusche sind mal mehr und mal weniger zu hören. Leider hab ich keinen Vergleich zu einem anderen Motor. Ich denke aber das das normal ist und von der Stellung der Drosselklappe / Drallklappen abhängt.
Die Steuerzeiten hab ich auch noch mal geprüft. Glücklicherweise kann man mit einem Zahnartzspiegel durch den Öleinfüllstutzen gucken. Die Markierungen passen. Wenns daneben wäre würde es auch einen Fehler geben.
Der Kühlwasserstand hat sich nicht geändert. Jedenfalls nicht sichtbar. Es ist auch kein höherer Druck im Ausgleichbehälter. Gut, einen Drucktest könnte ich auch noch machen....

Und jetzt ihr. Woher kommt dieser massive weiße Rauch?

Beste Antwort im Thema

Also ich muss schon sagen das ich bei dem Motor kaum von Turboschäden gehört habe die nicht auf ein Mangel von Wartung zurück zu führen waren...
Ich fahr den Motor im ML, im Sprinter, im Vito... Und die werden auch nicht grade geschont....
Im vito läuft der jetzt 680t km im ML 300t nur im Sprinter ist ein neuer drin (aber war ein unfall)
Also da gibt es deutlich schlechter laufende Motoren die mehr Probleme machen... Er mag halt gewartet werden... Aber das sollte normal sein und alle 40t km (langstrecke beim Ml) nen Filter und neues öl... Da gibts schlimmeres...

Korrigiert mich wenn ich komplett daneben lieg...

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"Der Geruch ist erbärmlich". Das ist bei Kühlmittel nicht so.

So, hab gerade mal den Motor 2 min laufen lassen, so dass der Turbo warm wird - nicht heiß. Folglich dürfte ja das Öl - wenn denn was kommt - nicht verdampfen. Und dann den Turbo ausgebaut um in das Abgasgehäuse zu gucken. Und tatsächlich eine kleine Ölpfütze und Verkokungen. Habs versucht zu fotografieren aber das wird nicht so richtig was.
Danach habe ich den Turbo so hingelegt das die Ölbohrungen nach oben zeigen. Einen Schluck frisches Öl rein, eine Bohrung zugehalten und durch die andere mit Gummitülle Druckluft hinterher. Auf der Verdichterseite hat man es sogar zischen und blubbern gehört. Auf der Abgasseite wurde die Pfütze größer.
Ich denke und hoffe mal das die Fehlzündungen vom Ölnebel den er sich ansaugt gekommen sind.
Da der Rest vom Turbo ja eigentlich nagelneu ist werde ich mir ne Rumpfgruppe bestellen.
Und dann hoffen das der Spuk vorüber ist.
Die Injektoren tausche ich noch zurück. Vorher mach ich aber noch ne Rücklaufmengenprüfung und mit den getauschten dann auch. Evtl. braucht man ja mal Ersatz.
Wer hatte denn alles schon einen defekten AGR Kühler. Kommt das häufig vor? Und wenn ab welcher Laufleistung?
Wenn der Turbo schon runter ist...

Img-20200617

Haben die schlauen Menschen bei Mercedes eigentlich auch das Rückschlagventil vergessen damit das Öl vom Turbo (welcher ja immerhin der höchste Punkt im Schmiersystem ist) nicht wieder zurücklaufen kann? Oder hab ich das übersehen. Es stand nämlich kein Öl im Stutzen.

Zitat:

@chaerte2 schrieb am 17. Juni 2020 um 19:14:29 Uhr:


Haben die schlauen Menschen bei Mercedes eigentlich auch das Rückschlagventil vergessen damit das Öl vom Turbo (welcher ja immerhin der höchste Punkt im Schmiersystem ist) nicht wieder zurücklaufen kann? Oder hab ich das übersehen. Es stand nämlich kein Öl im Stutzen.

Ich finde es immer wieder beachtenswert, wenn Menschen offen oder zwischen den Zeilen die Entwickler für blöd halten. Und dann noch ne Frage: warum soll das kleine Schluckerl Öl nicht dorthin zurücklaufen, wo es hin gehört?

BTW: Der OM642 ist bekannterweise ein echt vollgasfester Dauerläufer, der problemlos 7stellige Fahrleistungen absolvieren kann. Ich hab in ca. drei Jahren 172 tkm zügig draufgedreht. Außer gelegentlichem Ölwechsel waren eine Glühendsufe und ein Dieselfilter für vielleicht 150 Euro insgesamt nötig. So ähnlich dürfte auch die Bilanz anderer Eigner sein.

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Leider sind es die Finanzjongleure die Dinge wie Öldruckschalter, Rückschlagventile wegdiskutieren, Klappenwellen nicht in Buchsen laufen lassen, Ölabstreifringe kleiner machen, Thermostatgehäuse und Ansaugbrücken aus Kunststoff machen,.... Die Liste darf beliebig fortgeführt werden. Die Ingenieure wissen schon was sie tun behaupte ich mal.
Wenn ich das alles bei Klein- und Kleinstwagen mache die eh kaum 100000 km laufen ist das wohl zu verkraften. Aber bitteschön nicht bei Motoren die auch in Oberklasse Autos verbaut werden. Hier werden weggelassene Centartikel zu Motorkillern.
Das Problem besteht aber Markenübergreifend...

Jammern hilft auch nicht weiter. All das gehört hier auch nicht her.

Und es wäre wirklich gut wenn ein Turbo von der 1. Sekunde Öl bekommt.

Also ich muss schon sagen das ich bei dem Motor kaum von Turboschäden gehört habe die nicht auf ein Mangel von Wartung zurück zu führen waren...
Ich fahr den Motor im ML, im Sprinter, im Vito... Und die werden auch nicht grade geschont....
Im vito läuft der jetzt 680t km im ML 300t nur im Sprinter ist ein neuer drin (aber war ein unfall)
Also da gibt es deutlich schlechter laufende Motoren die mehr Probleme machen... Er mag halt gewartet werden... Aber das sollte normal sein und alle 40t km (langstrecke beim Ml) nen Filter und neues öl... Da gibts schlimmeres...

Korrigiert mich wenn ich komplett daneben lieg...

Der Motor ansich ist ein guter. Keine Frage. Er wurde ja auch 100000 fach gebaut und die Laufleistungen sprechen für sich. Die meisten Schäden kommen höchstwahrscheinlich von schlechter Behandlung. Sowohl bei der Pflege als auch Fahrweise. Ich hab wahrscheinlich so einen erwischt.
Aber nicht umsonst sind die Preise für gebrauchte CDI Motoren so hoch. Weil eben doch ein gewisser Anteil vorzeitig aussteigt. Die Benziner V6 Motoren bekommt man hinterhergeworfen. Autos mit Motorschaden findet man einige auf mobile und co.

Was hat das mit Pflege und regelmäßiger Wartung zu tun wenn ein Ölkühler undicht wird, oder zb der Ladedrucksteller defekt wir, oder dass immer das zweite Hauptlager defekt wird obwohl sich die Leute an den Serviceplan halten, oder es andauernd aus dem Ansauggeweih sift, oder der Kurbewellensimmering undicht wird, oder sich der Auspuffkümmer zerlegt und infolgedessen der Turbo zerstört wird, oder oder oder?!?!

Ich habe selbst einen 642er und bin selbst Techniker der dies Haupt und nebenberuflich macht aber der 642er ist definitiv kein Motor den man zu den guten zählen kann!

Ich denke mal da gibt es noch viel schlimmere... Markenübergreifend.
Frag mal einen z.B. VW T6 Fahrer mit Bi Turbo TDI. Die fallen nach spätestens nach 150.000 auseinander - alle. Wenn man nicht schon vorbeugend repariert.

Bei wichtigen lebenserhaltenden Bauteilen wird gespart. Aber Hauptsache die Kisten sind durchgestylt und haben noch mehr Displays verbaut. Bling Bling kann man ja sehen.

Ich habe den 648 er Motor , und im Freundeskreis 5 Motoren der 642er Reihe. Alle 5 hatten schon das Problem was fast alle haben / hatten. Turbolader mit LDS, Ekas , Ölkühler usw. und trotzdem finde ich beide Motoren gut. Nur wenn man nix selber machen kann sollte immer eine gut gefüllte Portokasse da sein. Ich für meinen Teil bin froh den 648 zu haben. Neuere Fahrzeuge kommen auch nicht in Frage, allein die Piezo Injektoren von Delphi sind der größte Müll. Loch im Kolben usw sind da keine seltenen Fälle. Umso neuer , desto mehr Ärger. Darum ist meiner durchrepariert und läuft. S211 Bj 2003 mit grad mal 260000 auf der Uhr. ML des Kollegen das gleiche, 320 CDI Bj2008 auch durchrepariert und rennt , allerdings der 642 ....

@chaerte2

Natürlich gibt es schlimmere aber der 642er zählt definitiv nicht zu den guten Motoren die keine Probleme machen. Für mich als Techniker der dies selbst repariert ist es kein Problem aber für jemanden der dies alles bezahlen muss ist es eine finanzielle Katastrophe. Somit ist es realitätsfremd hier von einem guten Motor zu sprechen.

Kein Lob fuer den om642 auch von mir, der Motor hat bereits ca 8 000 eur verschlungen. Bei 200 000 km. Das konnte MB schon mal besser. Hatte schon einige dieser Motoren und auch jenseits der 400 000km. Aber das man den Öl Kühler mitten ins V setzt ist echt doof. Die Reihensechser Fünfer und Vierer waren alle super solide im Vergleich.

So, Rumpfgruppe gewechselt. Das Lagerspiel der neuen ist annähernd gleich der alten.
Der Turbo war von innen voller Öl. Siehe Bilder.
Also es kommt definitiv von da.
Das Problem ist nur: Er raucht immer noch.... Ich dreh noch durch. Ich schweiß einen Griff dran!

Ich habe ja eine zusätzliche Öldruckanzeige angebaut (aus oben genannten Gründen). Eine aus dem Zubehör, aber einen groben Wert sollte die ja anzeigen. Sie zeigt immer Anschlag 7 bar an. Auch wenn das Öl schon wärmer ist. Keine 90° aber 40-50 sollten es nach 20 schon sein. Der Öldruck steht immer noch bei Anzeigenanschlag 7 bar.
Es kann natürlich noch mehr sein - mehr macht die Anzeige nicht.

Kann es sein das der Öldruck einfach viel zu hoch ist und das Öl durch die Gleitlager gepresst wird?
Normalerweise sollten nicht viel mehr als 5-6 bar kalt und 1,5-2,5 bar warm/heiß anliegen. Kennt einer die genauen Werte?
Ein Druckregelventil gibt es nicht. Jedenfalls nicht an der Ölpumpe.
Ich werde noch mal mit einem Manometer direkt an der Verschlussschraube vom Turbo messen. Wette aber das auch volle Pulle Öldruck drauf ist.

Warum ist der Öldruck so hoch? Die Ölpumpe ist zwar neu - aber das kann eigentlich nicht sein.

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db-fuchs
Das Problem ist nicht die Rücklaufmenge das Problem ist das min 1-2 Injektoren nach dem die etwas warm sind immer "Einspritzen".

Du hast doch 2. Sätze da könntest du doch einen zum Überprüfen zu Bosch geben!?

parallel zu deinem Kampf könntest du das Prüfen lassen nichts geh eh schon.

Hast du dir die Bilder angesehen? Das ist doch mehr als eindeutig! So sieht kein Turbo von innen aus.
Die beiden Abgaskrümmer waren trocken. Die müssten bei pissenden Injektoren ja auch wenigstens einen schmierigen Belag von innen haben. Die sind aber trocken.
Und nochmal. Beide Motoren sowohl der alte (bis zum Lagerschaden) als auch der neue gebrauchte sind bis zum Schluss gelaufen. D.h. beide müssten so weiß geräuchert haben. Sehr unwahrscheinlich.

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