318i M10: Tagebuch einer Wiedergeburt ...
Hallo E30 Freunde!
Vor ein paar Tagen war es mal wieder so weit, ein weiteres Mitglied kam zur Familie dazu: ein weisser BMW E30 318i.
Ich möchte hier den Werdegang dieses Fahrzeugs während seiner Wiedergeburt und Restaurierung etwas dokumentieren. Vielleicht macht es ja dem Einen oder Anderen Freude, mal mit zu erleben, wie aus einem verbrauchten Altfahrzeug wieder ein fabrikneues oder absolut neuwertiges Fahrzeug entsteht. Nur halt mittlerweile fast 25-30 Jahre nach seinem Serienende.
Dieser 318i wurde März 1985 gebaut. 102PS mit G-Kat.
Sonderausstattung hat der Kleine nicht allzuviel mitbekommen, aber das wird schon werden.
Ab Werk bekam er anscheinend:
- 4-türig
- Schiebedach
- G-Kat
- alpinweiss
- innen pacific blau Stoff
- zwei elektrische Spiegel
- Drehzahlmesser
- Nebelscheinwerfer
- Bavaria Stereo Radio mit Lautsprechern nur vorne
und das war's auch schon.
Angeboten wurde das Fahrzeug bei einem Händler in Augsburg, inseriert bei Mobile.de. Da wurde ich auf ihn aufmerksam, ich suche eigentlich schon sehr lange eine solche kleine Möhre. Weiss, 318i, G-Kat, 4-türig und Schiebedach. Rest egal, echt völlig egal. Rollen muss er, irgendwie damit heimkommen und vielleicht etwas TÜV.
Der Händler war sehr kooperativ, selbst E30 Sammler. Falls jemand aus Augsburg ist, er macht echt tolle Arbeiten. Jedenfalls wurden wir uns schnell einig, ich kaufte den 318i. Mit TÜV, er hat mit viel gutem Willen und einen kleinen Obulus 2 Jahre gekriegt. Fahren werde ich ihn fast garnicht, nur die Heimfahrt mußte er durchstehen und ein paar Fahrten zum einfach zum testen seiner Teile.
Vom Zustand her... oh Gott. Ein Möhre rostmäßig. Es ist alles durch, auch wenn er das TÜV Bapperl hat. Aber er fuhr ohne Probleme heim nach Straubing. Kein Ausfall, ich fuhr mit meinem Touring voraus, mein Bruder mit dem 318i hinterher. Er hat tapfer durchgehalten. Der Spritverbrauch war aber astronomisch hoch, es dürften satt 15 Liter durchgelaufen sein. Egal, das wird schon.
Hier mal die ersten Bilder von der Ankunft in seinem neuen Heim.
Beste Antwort im Thema
Anfang August 2019
Stapellauf...
Es ist soweit, der 2002 ist fertig für den TÜV Termin. Bei unserem Karosseriebauer ist ein Termin verfügbar, der TÜV kommt direkt zu ihm und kann unseren 02 begutachten. Wir bekommen dann direkt die TÜV Abnahme, das H-Gutachten, das Wertgutachten und sämtliche Unterlagen zur Berichtigung des Briefes... in 48 Jahren ist ja schließlich etliches geändert worden. 😉
So, am Dienstag war's dann soweit. Transport des 02 mit dem Hänger Richtung Plattling und Vorstellung des Fahrzeugs beim Prüfer. Der ist erstmal fertig ... "sowas habe ich das letzte Mal vor 25 Jahren gesehen..." ...."Wahnsinn..." "... der ist schöner als jemals neu..."
Zustandsnote: 1+
Originalität: 1-
... weil zwar wunderschön, aber gegeben hat's das nie und so in der Zeit garned...
Jedenfalls stoßen die ganzen Änderungen auf keinerlei Widerstand. Der 02 hat jetzt sämtliche Eintragungen von der Bremse, den Stabis, Sitzen, dem geänderten Motor und ist jetzt amtlich "mit Kat"... 🙂
Kat ist zwar eigentlich wegen dem "H" wurscht, aber es ist toll so eine Eintragung zu haben. Es dürfte ja nicht allzu viele geben, die das mit einem originalen Motor ... zumindest mechanisch original ... jemals im 02 geschafft haben.
So, die Papiere sind letzte Woche am Freitag eingetroffen. Gerade noch 2 Stunden bevor die Zulassungsstelle zumacht. Das ging dann ab wie im Flug... wortwörtlich. Um Zwölfe Mittags stehen wir mit den gestempelten Nummernschildern wieder vor der Tür! 🙂 🙂
Die Abgaswerte hat er wunderbar geschafft. Da nur der Leerlauf, die Ausregelung und der erhöhte Leerlauf geprüft wurde ... und das hat er wie bei der normalen ASU bestanden ... fiel garnicht auf, daß der ganze Rest der Kennfelder eigentlich fehlte. Wir hatten ihn ja nur in der Halle abstimmen können, mit "fahren" war ja mangels Zulassung noch nix...
So, also jetzt mit Zulassung etwas in der Gegend rumfahren und den Kleinen lernen lassen. Mit einer Trijekt als Steuerung kein Problem. Am Samstag Nachmittag war es soweit, er bekam seine Lektion "Einspritzmenge und Korrektur Kennfeld". Da wuchsen ganze Gebirge im Kennfeld der Einspritzmenge und auch die Zündung wurde schärfer und schärfer.
Und am Sonntag? Am Nachmittag war er soweit, er läuft schon mal wie ein ganz normales Auto. Er startet warm und kalt auf einen Schlüsseldreh, kein Orgeln oder Pumpen mit dem Gasfuß. Ein Leerlauf fast wie ein modernes Auto, nur den Leerlauf mit der Klimaanlage muß ich ihm irgendwie noch besser lernen lassen, wenn der Kompressor schaltet geht er immer noch etwas in die Knie... aber das Abschalten geht schon perfekt.
Leistung? Ja, ist schon da. Alle 130PS von damals sind's noch nicht, wir trauen uns nicht mit dem neuen Motor schon auf Leistung zu gehen und ihn auszudrehen... aber er geht schon ganz gut zur Sache. Langsam isser nicht, er kann schon.
Der Spritverbrauch scheint ein echter Hammer zu sein. Durch seine sehr lange Übersetzung ... er hat ein Diffi vom 323i mit i=3,45 ... dreht er behutsame 2500 Touren im Fünften bei 100km/h. Das ist eigentlich echt sehr wenig, eher sogar zu wenig. Somit Höchstgeschwindigkeit eher im Vierten erreichbar, nicht im Fünften... der wird eher ein Spargang Überland. Mal sehen, ob uns das so auf Dauer gefällt. Zum Spritsparen ist es jedoch hilfreich. Die Trijekt sagt was mit 6 Liter die Stunde ... na, wenn das halbwegs stimmt, wird er sehr sparsam. Ich hab die Goodies wie die Schubabschaltung noch garnicht eingeschaltet wegen dem Lernprogramm... das ist dann locker nochmal ein halber Liter.
So, hier ein paar Fotos vom Sonntag und seinem Erbauer... und einer hinter der Kamera. 🙂
"Bienchen" hat er dann anschließend bei Kaffee und Kuchen kennen gelernt 😉
Er läuft... Fortsetzung folgt.
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Einfach der Hammer 😎😎😎😎
Mitte August 2019
Durchwachsene Geschichten...
Der 2002 hat die Zulassung geschafft. Schön mit dem "H" und mit Note 1. Schöööön 🙂
Jetzt geht es ans Einfahren. Die ersten Kilometer spult er harmlos zur Tankstelle ab. Hmmm, gleich richtig vollmachen? Lieber nicht. Erstmal nur 20 Liter rein, wir wissen ja nicht ob der Tank 100% dicht ist, zum Schluß leckt da was. Lieber erstmal etwas Vorsicht.
Nun, geleckt hat er bis heute nicht. Weder so noch so ... 😉
Also, ab damit und lernen. Er lernt mit 100% im Zeitraffer, er kann anhand seiner Lambdawerte sein Korrekturkennfeld komplett selbsttätig lernen. Eric und ich fetzen etwas in der Dingolfinger Heimat rum, er geht gut, aber obenrum ist es dünn, es kommt recht wenig über 4000...
Zurück zu hause zeigt sich ein Fehler im Verteiler. Die Zündung läuft über 4000 Touren ins Nirwana, er hat Aussetzer über der Drehzahl.
Hmmm, wir hatten ihm die Zündung genau auf den Punkt vom Zylinder 1 mittig eingestellt... und genau da liegt der Fehler. Die Überdeckung Finger zum Pin in der Verteilerkappe und schön mittig ist totaler Quatsch... wir brauchen eine Überdeckung von spät 5 Grad bis früh 35 Grad, der Finger soll garnicht mittig dafür stehen.
Eric stellt den Motor des 2002 auf OT. Ein Scheiss Job. Man kommt bei dem winzigen Motorraum absolut nicht an die Kurbelwelle ran, auch nicht an die Lima... die hängt ja ganz unten am Tii.
Die Lösung ist aber einfach. Ersten Gang rein und schieben. Damit klappt der OT bestens. Einfach von oben in das Loch am Getriebe reingucken mit der Lampe. Dann kommt irgendwann der OT dran vorbei. Steht auch schön dran "OIT". Das haben wir mal "angeschoben" und auch geguckt, daß der Verteiler auf der Kerbe am Gehäuserand für den Zylinder 1 steht.
Genauso stand er dann, wunderschön im OT zeigt der Finger mittig auf die kleine Markierung am Rand und auf den Pin in der Kappe. Super Bockmist. Damit ist die Verstellung der Zündung auf die halbe Breite des Verteilerfingers begrenzt. So ein Quatsch...
... wir brauchen keine "Spät" Geschichten ausser die 5 Grad beim Start. Wir brauchen richtig schön früh.
Also drehen wir den Verteiler selbst etwas, so daß er im OT auf dem Rand des Fingers steht, nicht mehr mittig. Man muß nur wissen, wie rum der Verteiler dreht. Bei den Oldtimern dreht er im Uhrzeigersinn. (beim E30 ist das anders, Gegenuhrzeiger, muss man wissen...). Ich drehe den Verteiler jetzt so, daß der Finger bereits am Pin im OT vorbei ist. Damit haben wir jetzt doppel soviel Verstellweg für die Frühverstellung. Und das muß ich jetzt der Trijekt noch sagen. Da wo jetzt die neue Mitte ist, setzt Eric eine Scharte und füllt sie mit roter Farbe.
Zündkennfeld löschen auf 0 Grad. Und den Parameter für die Einstellwerte editieren. Der Verteiler war auf 110 Grad vor OT mit seiner Flanke nach der Lücke im Rad eingemessen, das kann jetzt schon mal nicht mehr stimmen. Das wird deutlich mehr geworden sein...
Motorstart mit einem Zündkennfeld voller Nullen. Er startet sogar recht artig, überraschend gut...
Eric blitzt ihn vorne durch's Loch an... die OT Marke ist nicht sichtbar... ich denke mal 112 ist kein schlechter Anfang, nach Trijekt senden uuuund... es wird am Schwungrad der Rand eines Buchstabens sichtbar. OK, einen Anfang haben wir.... 114... besser... 116 ... noch besser, das "T" wird sichtbar....122 ... super, es wird schon da ".IO" sichtbar... 125 ... noch besser .... 127 ... 🙂 128. 🙂 🙂
Sauber steht die OT-Marke vor dem Stroboskop Blitz. Genau 128 Grad vor OT kommt die steigende Flanke aus dem Verteiler nach der "12-1" Lücke... der Verteiler hat 12 Zähne, aber einer wurde als OT Kennung entfernt. So wie bei den 36 -1 Rädern anderer Motoren. Nur wir machen's halt im Verteiler, sieht man nix davon. Sieht völlig original von aussen aus...
So... der Motor läuft jetzt exakt auf OT mit Zündung =0 Grad.
Jetzt noch das vorher gespeicherte Zündkennfeld zurückladen und mal testfahren.
Ja, jetzt macht die Geschichte Spaß. Er dreht willig bis in den Begrenzer und das ohne jeden Aussetzer. 🙂
Geschafft, die Zündung funktioniert! Und sie funktioniert über den gesamten Verstellweg. So, jetzt kann's losgehen... 🙂
18.ter August 2019
Eine kleine Hochzeit.
Motor und Getriebe haben sich heute das Ja-Wort gegeben. Der Zwo-Liter und sein 5-Gang Getriebe stecken wieder beisammen. Der E30 hat wieder sowas wie eine "Antriebseinheit". 🙂
Vorher bekam das Getriebe natürlich noch neue Dichtringe, Schräubchen, Ausrückhebel... alles wieder appetitlich sauber montiert.
Am M10 ziehen die ersten Nebenaggregate ein. Der Klimakompressor ließ sich mal ganz easy montieren. Einfach ranbauen, jetzt wo alle Teile wieder vorhanden sind, ist das in wenigen Minuten erledigt. Letzte Woche kamen erst die nicht mehr lieferbaren Gummilager an, da war jetzt fast 3 Jahre Lücke.
Egal, die Klima ist vollständig dran. 🙂
Beim Generator wird die Sache schon schwieriger. Er war ja schon mal im Teilespender montiert und funktionierte wunderbar. Nur habe ich irgendwie die untere Halterung übersehen, die steht noch arg angelaufen im Rostdress da...
Auch das wird noch gemacht, erstmal alles soweit aufrüsten. Zusammenstecken wo und wie das mal zusammengehört hat. Das sind garnicht so wenige Teile...
Und das mit dem S14 Ölkühler war keine so tolle Idee. Klar, das ist die technische Superlösung. Vom Preis natürlich auch... S14 ist ja sowas von preiswert. Da kauft so mancher einen ganzen Teilespender davon...
... und mit dem Wissen von heute würde ich das auch nie mehr machen. Denn die M10 Servopumpe geht sowas von an den Ölleitungen an. Totale Kollision. 🙁 GRRrrrrRRRRnnnnn
Der S14 Ölfilterkopf und die M10 Serien Servopumpe gehen VOLL auf Kollision. Aber schon sowas...
Nicht montierbar. Da ballert man einen satten Tausender raus und dann geht das an.
Die Lösung von der Motorsport: man hat eine eigene Halterung für die Servopumpe entworfen. Extra für den M3. Die Pumpe ist dieselbe, aber man hat sie um 90 Grad gedreht. Dafür gibt es eine eigene Halterung. 2 Halter und ... einer ist lieferbar, der zweite "entfallen". Super, dann kriegt der Laser eine neue Arbeit. Jetzt darf ich das Teil nachbauen... dauert bestimmt wieder 2-3 Wochen bis ich das Teil fertig habe.
Egal...
Der Motor sieht mittlerweile halbwegs komplett aus. Mal sehen, ob ich ihn in den nächsten Tagen zu einer Hochzeit vorbereiten kann.
24.August 2019
Hochzeit 🙂
Heute war es soweit. Der M10 zieht in seine neue Heimat ein, den Motorraum. Für seine wesentlichen Teile wie Motorgehäuse oder Kopf ist es ein Wiedereinzug... für viele andere Teile Neuland.
Wir haben den E30 ordentlich aufgebockt, seine Hinterachse auf je auf 2 ordentliche Holzklötze gestellt. anschließend im Bereich des Schalthebel zwei recht ordentliche Balken darunter und ihn daran hochgehoben. 94cm über Grund mußten erreicht werden, dann würde der Motor und sein Zylinderkopf unter dem Querträger vom Kühler durchpassen. Das Sauggeweih haben wir nochmal demontiert, das wären nochmals 10cm extra gewesen... das war's mir nicht wert, nochmals nachzulegen und noch weiter hochzubocken. Der Winkel wird dann immer ungünstiger...
Da mein 318i die Batterie hinten hat und sogar Schwermatten im Kofferraum, samt Ersatzrad und Benzintank darin, steht er sehr sicher auf seiner Hinterhand. Der Schwerpunkt ist kein Problem ... sogar nach der Hochzeit war es immer noch wunderbar ausbalanciert, er hat sehr viel Gewicht auf der Hinterachse, wesentlich mehr als Serie.
Also hoch damit, die Traverse raus, die Fläche schön saubermachen und den Motor reinschieben. Ein paar Minuten später steht der Motor schon mittig im Motorraum. Etwas blöd ist der Wagenheber von der Seite, der permanent natürlich die Karosse seitlich verschiebt... aber das kennen wir ja. Ein paarmal den Motor auf der Plattform nachschieben und es passt. Eine halbe Stunde später sind die beiden ersten Schrauben vom Motorträger in ihren Gewinden und ziehen den Block in die Karosse.
So, der Motor samt Vorderachse ist drin. Knapp 18 Monate nach der Scheidung ist der Motor wieder in seinem Motorraum. 🙂
So, hier mal ein paar Bilder von der Hochzeit... 🙂
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Ebenfalls der 24.August 2019
Eine Sauerei ohnegleichen...
Der 02 bekam noch ein Update in der Motorsteuerung, speziell Zündung. Wir hatten ja schon gemerkt, daß so ein Tii zündtechnisch kein Kostverächter ist. Er will Frühzündung und nicht zu knapp. Nur wieviel?
Ich will ihm ja nicht gleich zuviel geben und ihn klopfen lassen. So ein Triebwerk läuft schon ganz anders wie alles andere aus dieser Zeit... mit dem Käfer nicht zu vergleichen und mit einem M30 Sixpack hat er zwar große Verwandschaft, aber auch das ist eine andere Welt.
Die einzige echte Hilfe ist die Angabe im Service, mit 25 Grad Zündung bei 2400 Touren den Schwung anzublitzen. Mehr Angaben findet man nicht... und das sind ganz schön aggressive Werte.
Hmmm, 25 Grad bei 2400?
Wie weit steuert der Verteiler eigentlich aus? Keine Angaben im Netz, es ist unbekannt. Aber ich finde was über die 1-2-3 Verteiler, die werden gerne in Oldtimer als Upgrade verbaut. Und es gibt sowas auch für den 02... und den Tii. Und da steht: Verstellbereich (advanced timing...) = 30 Grad. Bei einem etwas anderen Tii Modell sogar 35Grad... Hmmm... und er beginnt mit seiner Verstellkurve bei 1000 U/min und verstellt bis 4500 Touren. Das muss man sich mal auf Papier aufmalen.
Sind das jetzt Absolutwerte oder muß der Leerlauf da noch dazu addiert werden?
Hmmmm... eindeutig, das ist der reine Verstellweg. Und da kommt der Leerlauf noch oben drauf. Das sind recht happige Werte... Leerlauf irgendwas mit 12 Grad plus mindestens 30 Grad Verstellung. Macht bei Vollausregelung irgendwas mit satt 42 Grad bei rund 4000 ???
Es stimmt tatsächlich. Der Tii fährt Werte mit ganz satt 40 Grad Frühzündung und wahrscheinlich sogar noch mehr...
Da frei programmierbar: er kriegt mal so ab 4000 Touren satt Werte mit 40 Grad Frühzündung serviert. Dann nochmal eine kleine Abstimmung der Beschleunigungsanreicherung, da geht noch einiges besser...
20 Minuten später kommt Eric von der Testfahrt zurück. Das Grinsen geht von einem Ohr zum anderen... 🙂
Er geht wie Hölle. Er will jetzt bis 6800 Touren drehen und zerrt am Knochen... 🙂
Ok. Jetzt hamm'as... bis 40 Grad Zündung. Krass. Aber er will's haben. Muss eine krasse Zeit gewesen sein mit solchen Geschichten.
Wir machen uns auf den Heimweg. Hochzeit erledigt, 02 geht wia'd Sau... was will man mehr?
Auf dem Heimweg fährt Eric vor mir zurück, ich mit dem X3 hinterher. X3 M40D, geht gut. Der Tii geht besser 🙂
Bei Straubing sehe ich am Auspuff vom 02 ein graue Ölwolke. Ups, bleut der jetzt? War's zuviel?
Nööö, es blieb bei dem einen Wölkchen.
Daheim angekommen parkt der 02 ein. Und zieht eine kleine Tropfspur hinter sich her. Und auf einmal kommt Rauch unter dem Auto raus. Scheisse, brennt da was?
Wir gucken drunter. Es ist eine Ölspur. Der 02 verliert Öl. Und nicht gar so wenig. Ein halber Liter fehlt.
Aber man sieht nicht, wo's her kommt. Nur linke Seite, der Wagenboden ist bis zur Hinterachse voll mit Öl. Eindeutig Motoröl, nicht Getriebe... es ist bräunlich und stinkt nicht. Motoröl.
Von oben sieht man nichts, der Luftfilterkasten ist im Weg. Ausgebaut... dann sieht man schon die Sauerei. Der Ölfilterkopf und der Thermostat ist voll Öl, Öl steht auf dem Motorträger, alles ist voll versaut mit Öl.
Na gut, jetzt ist's schon wurscht, Pappe auslegen unterm Auto. Dann sieht man wo's tropft... und es tropft am Filterkopf. Kann dort natürlich auch zusammenlaufen und Fehldeutung machen.
Wir beschließen: laufen lassen. 2 nette kleine Fontänen bieseln aus dem Ölkühlerschlauch. Hääää?
Vorgestern fand ich neben dem X3 einen Scheisshaufen. Und beim 02 ein kleines weiteres Scheisserle. Igel? Ja, die machen sowas... und Marder. Allerdings beissen Igel nicht in Ölschläuche...
Marder. Drecksviecher.
Das gibt Krieg.
Mitte September 2019
Stapellauf
Letztes Wochenende war es soweit: der 318i darf auf den Erdboden. Mit allen Vieren steht er jetzt in der Halle.
Die letzten Tage kamen eine Menge Teile in den Kleinen. Nach der Hochzeit letzten Monat zog ziemlich schnell die Vorderachse ein, Federbeine in 51mm und die Bremsanlage. Natürlich innenbelüftet vorne vom 325i, gelochte Scheiben vorne und hinten uuuund ABS. Das hat sich bereits gemeldet mit seinem Prüfkreis im Cockpit: Die Lampe ging sofort beim Schlüsseldreh an und danach definiert aus, somit meldet das ABS : alles OK!
So, Achse komplett, Bremse komplett... Kardan rein, Abschirmbleche ran, Auspuff rein.
Und nochmals alle Schrauben am Unterboden durchklicken mit Drehmoment. Und diesmal andersrum als vorher: ich lese die Drehmomente aus der Tabelle vor und Eric klickt die Schrauben. Es war ein Erfolg: keine Schraube war vergessen oder lose. Dann fliegt mir wenigstens nichts auf der Autobahn davon 😉
Gut, alles wesentliche ist unten drin. Der Ölkühler machte noch etwas Zicken, ein Halter für die Ölleitungen wollte noch entworfen werden. Ich habe ihn aus einem Paar Winkel und einem Gummilager zusammengestopselt. Sieht aus wie Serie und als ob er immer schon so gewesen wäre... 🙂
So, jetzt geht es vol auf den Motor, Endspurt. Die linksseitig noch fehlenden Teile sind immer noch in der Galvanik beim Verzinken, das wird noch etwas dauern.
Als nächstes steht die Klima Anlage an. Nachdem ich jetzt alle Halter für den Kompressor besitze, kann das System nächste Woche komplett aufgerüstet werden. Ich muß nur noch die Druckschalter des Systems zusammenlöten, der 85er Kabelbaum ist da sehr simpel gestrickt... und ich bekomme die 85er Sensorik mit den Druckschaltern nicht mehr. Deshalb kommt's zum Upgrade: 88er Version der Druckschalter mit Über- und Unterdrucküberwachung. Schaden wird's nicht... sind aber noch ein paar Test's bis das Signal sauber am Kompressor ankommt.
Soooo, hier noch ein paar Bilder vom Wochenende.
Anfang Oktober 2019
Der Motorraum füllt sich...
Anfang Oktober sind viele Teile in den Motorraum wieder eingezogen. Das Kühlsystem wird nahezu schon komplett. Alle Schläuche waren noch aufzutreiben, und alle sind keine Meterware. Anfangs hatte ich gedacht, daß die gesamte Verschlauchung rund um die Drosselklappe simple Meterware wäre ... Denkste!
Alle Schläuche des 318i M10 im Motorraum sind Einzelstücke, keiner ist Meterware. Selbst wenn es manchmal so aussieht wie bei der Vorwärmung für die Drosselklappe, es sind extra Formschläuche. Ein netter Spaß für den Geldbeutel...!
So, trotzdem geschafft, die Heizung und Vorwärmschläuche sind dran und eingerichtet. Das Sauggeweih ist bis auf die Düsen bereits komplett überholt. Die Düsen müssen noch durch den Tester... und beim Tester hat sich die Pumpe verabschiedet. Die werde ich auch demnächst tauschen dürfen. Mal sehen, wie das Gerät innen aussieht.
So, die Sauganlage ist soweit dran, das nächste Bauteil ist die Drosselklappe. Das wird ein Heidenspaß, denn dort ist rund um die Drosselklappe für die Vorwärmung der Ansaugluft ein Heizring mit dem Kühlwasser. Und das Wasser wird mit einem Aluformteil dort eingespeist, das übelst korrodiert ist. Es wird nur mit 3 Schrauben befestigt und dichtet mit einer Korkdichtung ab. Nett wie das aussieht, so mit viel Rost und Grünspan und Alufrass...
Der erste Versuch, diese 3 Schrauben zu öffnen ging schon mal grundlegend schief. Nur eine ging auf, 2 sind vor lauter Rost abgerissen. Nett, ich freu mich schon drauf, ein paar harte M4 Schräubchen in der Drosselklappe aufzubohren.
Hmmm, in der Halle liegt seit gut 20 Jahren noch ein M10 318i Motorblock rum, der hat doch noch ...?
Jep, er hat noch eine Drosselklappe dran und sie passt, genau richtig. Sie sieht aber nur super aus, ist es aber nicht. Auch diese Schrauben enden genauso. 1 x raus, 2x ab... voll verrostet im Alu durch Dauernässe. Und die Dichtung ist voll am Ende, der Kork krümelt nur noch so dahin.
Egal... das muss werden. Die Freuden eines Bastlers eben. Das wird werden.
So, als Nächstes ist der Kabelbaum dran. Der wird diese Woche mal geschruppt und gewienert. Mal sehen, was ihm so fehlt, gelaufen ist er ja wenigstens bis zur Zerlegung.
Das ist Stand heute...
Ein Motorraum der den Namen fast schon verdient. 🙂
😎😎😎😎😎
Mitte Oktober 2019
Bastelstunde...
Der M10 hat am rechten Motorlager zusätzlich einen kleinen hydraulischen Dämpfer verbaut, im Prinzip einen richtigen kleinen Stoßdämpfer, mit 2 Gummilagern ... nur eben in klein.
Und die Gummilager haben es nach 33 Jahren einfach hinter sich, eines ist komplett durchgerissen. Ersatz gibt es nicht, auch als ganzes Teil ist der Dämpfer längst nicht mehr lieferbar... und billig war er auch nicht. 120 Öcken letzde Preis... das war aber schon vor 10 über Jahren.
Egal, es geht auch anders. Der Dämpfer selbst ist ok und auch dicht, es wird doch irgendwo diese Gummilager geben? Denkste...
Aussendurchmesser 23,0mm ist schon etwas Besonderes, da gibt es fast garnix. Aber in der Bucht findet man in Frankreich ein Quad, das diese Lagergröße bei den Achsschwingen benutzt ... und das wurde es.
Aussen 23mm passt perfekt, 30mm lang kann man auf 24mm abdrehen und die Aussenhülse ist auch kürzbar. Die mit 10mm zu große Innenhülse wurde ausgebuchst auf 8mm und gleichzeitig mitbearbeitet.
Allerdings ist Gummi zu drehen ein echtes Dreckszeug... entweder will es partout nicht runter oder es brennt.
Wieder egal, es musste ob es will oder nicht. Es wurde gedreht und die Lager passen perfekt ins Auge. Tolles Wortspiel... 😉
Jetzt braucht er nur noch etwas Lack, dann kann er wieder an seinen alten Platz.
So, Lack... jep, der Lack soll natürlich auch erhalten bleiben über die Jahre. Nachdem ich keine Hebebühne habe, muss ich recht viel mit anderen Hebemitteln arbeiten, eben mit dem normalen Wagenheber. Deshalb leiden natürlich so typische Stellen wie Achskörper durch diese Geschichten, auch wenn man gute Unterlagen benutzt, auch mit Gummitellern schrappelt man halt doch etwas am Lack rum.
Meine Fahrzeuge haben deshalb am vorderen Achskörper immer kleine Panzerungen aus dickem Alu auf dem Achskörper angebracht. Dann braucht man nicht allzuviel aufpassen, es gibt dann keine Kratzer oder Druckstellen im Blech. Man muss es nur etwas chemisch isolieren, eine ordentliche Wachsladung mit einem dünnen Pertinax Isolator schützt den Stahl jahrelang vor Auflösungserscheinungen.
Das Blech ist 4mm Alu, die Vorderkante ist abgekantet und als Steinschlagschutz ausgebildet. Der E30 hat genau da gerne Rost durch Bewurf. Und mit der Abkantung kann es auch nicht so leicht abgerissen oder verschoben werden, das hält ziemlich gut die Position auf dem Träger.
Ich muß nur noch die beiden Ablaufbohrungen deckungsgleich mit dem Achskörper setzen, dann wird das fertig. So sieht das dann aus...
... und wenn man was macht, kann man's auch gleich zweimal machen. Der "Eta" bekommt auch gleich eins..
Dezember 2019
Dies und das...
Der 02 hat seine ersten 1000km abgespult. Ziemlich problemlos sogar, es gab bis auf einen defekten Tauchrohrgeber kaum ein Problem. Der Geber aber führte zu einem kleinen Intermezzo an der Autobahn ... der 02 blieb in Dingolfing wegen Spritmangel liegen. Da der Geber aber 10 Liter im Tank vorgaukelte, kamen wir garnicht auf die Idee, daß der Tank leer sein könnte. Wir hätten sogar Sprit dabei gehabt...
OK, die Unterhaltung mit dem ADAC Techniker und die Verladung auf den Transporter war auch ganz nett. Schön, sowas Problemloses auch mal durchgespielt zu haben.
Der Tauchrohrgeber endete dann unter einem Hammer... nicht noch einmal ...😉
Bei den Testfahrten stellten wir dann auch fest: das Diffi wird knackig warm. Wir waren auch vorher schon gewarnt worden, daß die 02er allesamt vom Diffi nicht gar so toll unterwegs wären, es würde sehr gerne recht warm um's Öl werden.
Eric hat dann ein paar Pappschablonen gezimmert und ich habe sie im CAD auf Schneidschablonen für den Laser umgesetzt. Nachdem Deckel für den 02 da waren, habe ich ein paar dieser Alu Schnipsel auf die Deckel gebraten. WIG, geht doch.... es ist ganz nett geworden und sieht richtig sportlich aus.
Ende Oktober ging der 02 dann in sein Winterquartier und bekommt nun über den Winter diverse kleine "Upgrades". Eine Fuss Stütze, nachdem dieses Teil bei meinem E30 überhaupt nicht passen wollte. Lustig, im E30 sowas von unpassend, obwohl dafür gemacht... passt sie mit einer kleinen Verstärkung im 02 perfekt an die Säule.
Das letzte Upgrade ist ein Innenlicht Paket. Vom E30 blieb ein Innenlicht Steuergerät übrig. Da Eric auch ein Upgrade für die elektrischen Fensterheber haben wollte, damit man sie ohne "Zündung an" bei offener Tür betätigen kann, bot sich auch das Innenlicht Paket an.
Wird jetzt die Fahrertür geöffnet, betätigt der Türkontakt einen Timer der die Innenleuchten aktiviert. Ausserdem schaltet ein weiteres Relais die Stromversorgung der Fensterheber ein und man kann ein "vergessenes" offenenes Fenster noch einfach per Knopfdruck schließen. Der Timer aktiviert dann die Beleuchtung und läßt sie dann auch bei mittlerweile geschlossener Tür noch 45 Sekunden weiterleuchten ... oder man aktiviert die Zündung und startet, dann geht die Beleuchtung aus.
Nettes Spielzeug... kaum zu glauben, daß es das erst 25 Jahre später gab. 🙂
Leistung? Genug. 🙂
Aber die Übersetzung passt nicht. Wir haben das Diffi und den Achsantrieb derzeit komplett ausgebaut. Das 3,45er Diffi ist mit dem 5-Gang Schongang Getriebe einfach zu lang übersetzt. Sowas hatten wir eigentlich schon erwartet. Das macht ihn zwar sparsam auf Strecke... er ist mehr als deutlich unter 10L/100km... aber es erfordert das Ausdrehen der unteren Gänge und das kann nicht sparsam sein.
Da wir noch ein wunderbares 3,64er Diffi da haben, ist das Getriebe derzeit beim Getriebebauer und bekommt das 3,45er Sperrdiff auf 3,64 umgebaut. Das ist zwar jetzt wirklich nicht die Welt, aber demnächst kommt das wirkliche Upgrade dann rein. Ich sag nur: 95mm statt 80mm Hub ....😉
Jep, ein richtiger Motor 🙂
Nachdem das Diffi seine Wegzahl ändert, muß auch der Tacho nachgezogen werden. Gut, daß es sowas ab Werk gab, den anderen Tacho dafür haben wir da. Da der erste Tauchrohrgeber auch nicht so ganz harmonierte, haben wir uns nicht mehr so ganz ohne Tests darauf verlassen und das Material eingehend geprüft. Heraus kam ein neues Instrumentenkombi mit neu abgestimmter Tank- und auch Temperaturanzeige, die jetzt nicht nur schätzen, sondern sogar richtig korrekt anzeigen. Und auch noch gut aussehen. Edelstahl macht's möglich... jetzt in Vollmetall statt nur wie damals silberfarben lackiert.
Das Beste zum Schluss.
Wir konnten noch ein Upgrade der Bremsanlage bekommen, TÜV tauglich. Eine innenbelüftete Anlage von Alpina. Niegelnagelneu. Damit bremst der Kleine als wenn man einen Anker auswirft... 🙂
Soooo, ein paar Fotos 🙂
Dezember 2019
... und der 318i?
Etwas zäh ist es im Moment schon. Man sieht nicht viel und trotzdem ist es garnicht wenig Arbeit.
Der Motor ist bis auf die Einspritzdüsen und Drosselklappe fast vollständig fertig. Vor 2 Wochen konnte der Motorkabelbaum einziehen, ich habe ihn soweit überholt, daß alle Steckkontakte und Schläuche wieder schön frisch waren.
Dann gab es den ersten Testlauf zum Öldruck. Die Zündkerzen und Kabel dafür habe ich ausgebaut, ich wollte den Motor möglichst frei drehen können und somit das Öl in alle Lagerbereiche pumpen .... und auch sehen, ob alles dicht ist.
Ok, "Start frei!"
Der Anlasser dreht und zieht den Motor ganz nett und recht zügig durch. Schön...!
Nach etwa 30 Sekunden geht die Warnleuchte im Cockpit aus. Super, das Öl ist jetzt auch im Kopf am Öldruckschalter angekommen und er hat Druck aufgebaut. Bei jedem weiteren Versuch geht die Warnleuchte wie gewohnt nach einer Sekunde aus, das sind gute Voraussetzungen für ein langes Motorleben... er hat eine dichte Ölversorgung und der Druck klappt. Und der Hallenboden ist sauber geblieben 🙂
Schöööön.... aber da war doch was zu hören? Jep, da schreit ein Lager nach Öl. Nachdem ich alle Riemen vom Motor genommen habe, blieb nur der Anlasser übrig. Mist, es ist definitiv der Anlasser. Er brüllt nach Öl....
Kaum fummelt man so 2-3 Stunden am Anlasser, ist er auch schon ausgebaut. Man kann es sich nicht vorstellen, es sieht so harmlos aus am M10, aber man baut unter der Saugbrücke so ziemlich alles aus um den Anlasser rauszukriegen.
Der Anlasser war eins der ganz wenigen Teile, das ich nicht anfassen wollte. Da er überhaupt nicht angegammelt war sondern sogar noch recht "hübsch" war, hatte ich ihn einfach so wieder eingebaut, er hatte ja bestens funktioniert. Irgendwie muß er die Liegezeit übel genommen haben.
So, das vordere Lager schreit... wie sieht's bei BMW im Teiledienst aus? 470 Öcken für das Tauschteil. Nett. So nett, daß er bei diesem Sonderspar Preis nicht mal lieferbar ist. Er ist ein Gleichteil mit den frühen M10 und M30 Motoren im E12. Toll, somit gibt's auch für unsere großen Sixpacks nix mehr...
Ein EBAY Angebot verspricht einen nagelneuen M10 318i E30 Anlasser, ganz genau für mein 82-87 Modell. Super, passt, den nehmen wir. Preis ist ok... nur gibt keine Bilder. Das hätte mich bremsen müssen, es fängt immer so an. Irgendwie weiß man das vorher...
Der Anlasser ist eine Woche später da. Jep, neu isser... nur hat er mit 318i und M10 nix aber auch garnix zu tun. Die Bosch Nummer sagt glasklar: M20 2.0 bis 2.5 Sixpack. Verzahnung anders, Länge anders... am M10 wertlos. Super. Aber für das nächste Projekt brauchbar... 😉
Eric findet tatsächlich auf dem Dachboden mehrere Anlasser. Nagelneu. Wo kommen die jetzt her???
Öhmmmm, weißt du nicht mehr? Jaja, so geht Alzheimer los...
Nö, weiß ich echt nimmer. Aber echt egal. Es ist der richtige dabei. Nagelneu... hätte ich mir die Zeit auch sparen können, aber egal, er ist da.
Kaum fummelt man wieder 2-3 Stunden rum, ist er schon wieder montiert. Natürlich habe ich vorher die Lager kontrolliert und geschmiert 😉
Seidig und mit einem "Suuuummmmmm" spurt er ein zieht den M10 zügig durch. Ja, so gehört sich das. Ich bin zufrieden.
Soooo, der M10 dreht sich, hat Öldruck und seine Elektrik wird auch kompletter. Letztes Wochenende kamen noch die Temperaturgeber rein und das Cockpit meldet: "Saukalt!"
Ok, ich konzentriere mich um Weihnachten auf 4 neue Einspritzdüsen und die Drosselklappe. Dann testen wir das Motorgeräusch im Januar nochmal. Dann wird aus dem "Uiuiuiuiui" vielleicht ein saftiges "Brummmm" 🙂
Hallo, ich hab jetzt aus Langeweile( krank) und weil ich auch mal nen E30 (324d) hatte und dem auch nach der langen Zeit noch nachtrauere,die ganzen 17 Seiten durchgelesen.
Ich weiss gar nicht was ich sagen soll.
Ausser: Wahnsinn, Reschpekt!!
Danke für die Blumen.. 🙂
Mitte Februar 2020
10 Wochen später. Was hat sich in der Zeit getan? Hmm, man sieht eigentlich nicht viel. Viel Arbeit ohne daß man was davon sieht...
Es sind die kleinen Dinge, die einen aufhalten und viel Zeit fressen. So ein fehlender Halter von der Servopumpe kann locker mal ein paar Wochen ausmachen. Das Teil ist nicht mehr zu bekommen, jedenfalls nicht in der Version vom S14 alias M3. Ich war ja so narrisch, daß ich den S14 Ölfilterkopf mitsamt Ölkühler verbaut habe. Und das bedeutet natürlich auch, daß man die Pumpe in einer anderen Halterung vom S14 verbauen muß... ob man will oder nicht.
So, die Halterung wurde exakt dem Originalteil nachgefertigt, den Träger habe ich gelasert und dann mit den Abstandsrohren verschweißt. Dann noch schön verputzt und gelb verzinkt. Kaum sind 9 Wochen rum, ist so ein Teil auch schon fertig. Kaum zu glauben, was das Zeit wegfrisst, aber über Weihnachten sind alle Firmen dicht.
Teil fertig. Und was noch?
So ein Autobastler Hobby ist schon schlimm. Man arbeitet ja nicht immer am selben Projekt, man arbeitet an mehreren. 😉 Jep, es gibt immer was zu tun. Hier mal ein Blick in den Einkaufskorb... alias "Gelb Verzinken" Story. Das ist in Deutschland Raketentechnologie, das macht keiner mehr hier, das muß per Auftrag nach Österreich gekarrt werden und wird in anständiger Qualität eigentlich nur noch dort gemacht. Mindermengenzuschlag, Transportpauschale... 200 Öcken sind kein Problem. Darf man noch froh sein, daß es gut klappt... und daß es noch Firmen hier gibt, die das gut hinkriegen. Nicht alltäglich...
So, heute wurde die Servolenkung damit komplettiert. Lenkung fertig, Öl auffüllen, Dichtheit testen. Als Öl kam ATF-II von der Automatik rein, ganz original. Und ja, es scheint alles dicht zu sein. Ich habe mit dem Anlasser etwas bei der Befüllung nachgeholfen, das System ist fast voll. Ich werde das erst dann voll auffüllen, wenn der Motor läuft und ich die Lenkung testen kann, auf den Holzböcken möchte ich nicht lenken... nicht daß er mir runterhüpft.
Der Wagenboden vorne ist jetzt eigentlich fertig, alles dran, alles dicht... nöööö, da ist etwas Feuchtes. Letzte Woche habe ich die Scheibenreinigungsanlage komplettiert und die Waschdüsen angeschlossen. Pumpe, Behälter, Schläuche... und halb aufgefüllt. Jetzt sehe ich etwas von dem blauen Frostschutz auf dem Motorträger... und unterhalb der Pumpe ist der Behälter feucht. Er schwitzt bei der Pumpe raus. Trotz neuer Dichtung... unschön, sowas mag ich nicht.
Also den Behälter schräg raus, die Pumpe rausgezogen und die Soße zurück in die Frostschutz Kanne. Die Dichtung sieht gut aus, die Pumpe ist auch OK, kein Riss im Rohr, alles schön glatt. Am Loch im Behälter ist ein Grat zu finden, das Loch ist recht scharfkantig gestanzt. Hmmm, mit einem Senker kommt man ganz schlecht ran, auf der Innenseite mal garnicht... aber ein Feuerzeug ist keine schlechte Idee 😉
Etwas Wärme läßt den Grat in Sekunden glatt werden, das Feuerzeug ist kein schlechtes Werkzeug dafür. Das Polyethylen vom Behälter wird an den Kanten vom Pumpenloch wunderbar glatt und rund. Wieder zusammengebaut, befüllt ... und dicht. Jedenfalls war keine weitere Leckage mehr zu ertasten. Morgen sehe ich mir das nochmal an, ob wirklich dicht.
Der Luftfilterkasten des M10 passt oben jetzt auch richtig rein, es geht nirgends mehr an. Die Schlauchverlegung des Ölkühlers ist damit auch erledigt, es sieht zwar etwas anders aus als beim S14, aber alles ist frei. Nur bei der Lima geht es eng vorbei, die elektrischen Anschlüße der Lima sind echt nah dran am Flansch. Da werde ich nochmal einen Halter bauen müssen, der einen Kurzschluß sicher verhindern muss. 10mm Distanz ist auch mit Gummischutz nicht allzuviel...
Wie man oben sehen kann, hat der 02 einen neuen Flansch am Getriebe erhalten. Oder genau genommen: das 5-Gang Getrag 245 Getriebe hat seinen 3-Punkt Getriebe Flansch wieder zurück bekommen, nur eben schön gelb chromatiert.
???
Der 02 hat ab Werk wenn schon ein Getrag 235 Sport Getriebe drin, und das hat einen 4-Punkt Flansch. Nachdem wir definitiv das schwächere Sportgetriebe nicht so besonders lieben, mußte das 245er auf 4-Punkt umgerüstet werden damit der 5-Gang Kardan passt. Das alles ist eine nicht ganz so tolle Lösung, die nicht so prall funktioniert.
Das 245er Getriebe ist 12mm länger als das 235er... und damit verschieben sich Motor und Hinterachse. Der Motor wandert unschön nach vorne und die Lüfter/Kühlergeschichte wird grausam eng. Ein Abdruck vom Lüfter im Kühler war das Dankeschön. Das freut das Herz, wenn der Lüfter durch den Kühler fräst... jep, da war ein netter Abdruck drin, ein Wunder daß er dicht war. Was so'n Zentimeter im Kardan doch ausmacht.
Hinten merkt man das auch. Am Querträger vom Kofferraum war ein Abdruck vom Diffi zu sehen, dort geht die Entlüftung dann an. Was ein paar Millimeter dann hinten ausmachen...
OK, jetzt ist ein anderer Kardan drin. Er kommt von der Firma GMT-Bauer und ist extra für das 245er Getriebe gemacht, also absolut korrekte Länge... eben diese 12mm kürzer und für den 3-Punkt Flansch. Schön gemacht, saubere Gelenke, die Flansche sehr schön gemacht und : ein Schiebestück wie spätere Modelle am Mittellager. Das ist ein echtes Highlight, alle Toleranzen können sich dort austoben und es wird kein Druck von der Hinterachse nach vorne weitergereicht.
So, das komplette Kühler Upgrade kam über Weihnachten rein. Neuer Kühler, natürlich die Klima Version mit geändertem unteren Anschluss. Mit Zarge wie ein modernes Auto und den Motor an der richtigen Stelle. Jetzt passt das Vorne... 🙂
Heute kam der Getriebe Flansch rein und der Kardan. Eric hat ihn in nicht mal 30 Minuten drin gehabt, keine Zicken oder sonst etwas, einfach reinschrauben. Basteln kann manchmal eben auch entspannend sein. Einfach reinschrauben und passt... 🙂
Morgen ziehen dann die Wellen wieder rein, zumindest eine ...
Eine? Jep, da ist so'n komisches Zackenrad in der Kiste dabei. Das ist für den Impulsgeber Tacho ... und damit für den Tempomaten. Der 02 hat seit Weihnachten auch einen Tempomaten vorne drin. Den Stellmotor haben wir im Wasserkasten vor der Windschutzscheibe untergebracht und er sieht so aus, als wäre er schon immer dort verbaut gewesen... mitsamt schöner Halterung, Bowdenzug, Halterung am Gasgestänge. Elektrisch ist er ein ganz naher Verwandter vom E30... 😉
Sobald das Tachorad noch KTL lackiert ist, kommt die zweite Welle wieder rein.
Und das Diffi hat auch sein Upgrade bekommen. Die endgültige Version der Kühlung. Großer Deckel mit viel Öl Inhalt und Kühlrippen. Sieht gleich nach 100PS mehr aus. 🙂
Mitte März 2020
Das Frühjahr kommt...
4 Wochen sind wieder rum, die letzten Arbeiten ziehen sich noch hin. Wirklich viel ist es nicht mehr bis zur TÜV Abnahme und dem H.
In den letzten Tagen sind noch ein paar Restarbeiten komplett geworden. Die Fahrertür ist fertig aufgerüstet, den fehlenden Kabelbaum für die Türschlossheizung habe ich wieder gefunden. Irgendwie hat er sich in die E28 Teile Kiste verzogen und fand es dort irgendwie netter. 😉
So, die Fahrertüre ist jetzt auch komplett, die ZV funktioniert, Zylinderheizung, Innenlicht Automatik, Fensterheber, Spiegel... alles tut was es soll. Wieder eine Baustelle geschlossen.
Am rechten vorderen Radhaus baumelte noch ein Stecker vom ABS rum, das ist auch gelöst. Auf dem Motorträger habe ich einen Einnietbolzen gesetzt, dazu einen Halter für die Steckverbindung, jetzt sieht das gut aus und schlabbert nicht mehr rum.
Eine neue Batterie zog auch ein. Nach 4 Jahren Bauzeit war die Batterie des Spenders nicht mehr so toll beinander um weiter im Einsatz zu bleiben, sie hat definitiv nach einem Startversuch geschwächelt und nach 20 sekunden Orgeln war mit ihr nichts mehr zu wollen. Also Austausch...
Interessant ist, dass die nagelneue Batterie von BMW exakt die gleiche Bauart wie die gebrauchte "Matador" ist. Schwarz, exakt gleiches Gehäuse, alle Deckel und Stopfen, Größe... nur die Aufkleber sind anders. Ich hoffe mal, daß sie dasselbe biblische Alter wie in den anderen Fahrzeugen erreicht dank dem ELV BLA1000 Akku Jogger. Im Eta tut ein Methusalem mit 14 Jahren immer noch zuverlässig seinen Dienst.
So, eigentlichlich warte ich nur noch sehrnsüchtig auf ein Teil: die Drosselklappe. Der Timo aus Gnarrenburg macht da schöne Sachen damit, er bohrt diese Klappen auf das maximale Maß auf und poliert die Klappen noch komplett durch. Ich habe bereits ein paar dieser Teile verbaut und die Leistungssteigerung ist spürbar gewesen. 325i, 735i... schöne Arbeiten mit viel Gefühl für's Schöne.
Mir läuft aber langsam die Zeit davon, ich muß den Motor ja noch einfahren und für den TÜV abstimmen. Es pressiert...
Der Rest an Arbeiten wird schon recht übersichtlich:
- Anhängekupplung die Dose noch verkabeln
- Instrumentenkombi nochmals aufrüsten auf die neuere Lithium Batterie Version, also neue Platine
- Trennwand Kofferraum
- Drosselklappe rein
- Kühlwasser rein...
Ja, dann kommt nur noch Fahrwerk vermessen, Motor abstimmen und TÜV.
Dann wird er nach gerade mal 4 Jahren Bauzeit fertig. 😉
So, noch ein paar Bilder. Jetzt kann man schon einsteigen und man sieht was davon...