318i M10: Tagebuch einer Wiedergeburt ...
Hallo E30 Freunde!
Vor ein paar Tagen war es mal wieder so weit, ein weiteres Mitglied kam zur Familie dazu: ein weisser BMW E30 318i.
Ich möchte hier den Werdegang dieses Fahrzeugs während seiner Wiedergeburt und Restaurierung etwas dokumentieren. Vielleicht macht es ja dem Einen oder Anderen Freude, mal mit zu erleben, wie aus einem verbrauchten Altfahrzeug wieder ein fabrikneues oder absolut neuwertiges Fahrzeug entsteht. Nur halt mittlerweile fast 25-30 Jahre nach seinem Serienende.
Dieser 318i wurde März 1985 gebaut. 102PS mit G-Kat.
Sonderausstattung hat der Kleine nicht allzuviel mitbekommen, aber das wird schon werden.
Ab Werk bekam er anscheinend:
- 4-türig
- Schiebedach
- G-Kat
- alpinweiss
- innen pacific blau Stoff
- zwei elektrische Spiegel
- Drehzahlmesser
- Nebelscheinwerfer
- Bavaria Stereo Radio mit Lautsprechern nur vorne
und das war's auch schon.
Angeboten wurde das Fahrzeug bei einem Händler in Augsburg, inseriert bei Mobile.de. Da wurde ich auf ihn aufmerksam, ich suche eigentlich schon sehr lange eine solche kleine Möhre. Weiss, 318i, G-Kat, 4-türig und Schiebedach. Rest egal, echt völlig egal. Rollen muss er, irgendwie damit heimkommen und vielleicht etwas TÜV.
Der Händler war sehr kooperativ, selbst E30 Sammler. Falls jemand aus Augsburg ist, er macht echt tolle Arbeiten. Jedenfalls wurden wir uns schnell einig, ich kaufte den 318i. Mit TÜV, er hat mit viel gutem Willen und einen kleinen Obulus 2 Jahre gekriegt. Fahren werde ich ihn fast garnicht, nur die Heimfahrt mußte er durchstehen und ein paar Fahrten zum einfach zum testen seiner Teile.
Vom Zustand her... oh Gott. Ein Möhre rostmäßig. Es ist alles durch, auch wenn er das TÜV Bapperl hat. Aber er fuhr ohne Probleme heim nach Straubing. Kein Ausfall, ich fuhr mit meinem Touring voraus, mein Bruder mit dem 318i hinterher. Er hat tapfer durchgehalten. Der Spritverbrauch war aber astronomisch hoch, es dürften satt 15 Liter durchgelaufen sein. Egal, das wird schon.
Hier mal die ersten Bilder von der Ankunft in seinem neuen Heim.
Beste Antwort im Thema
Anfang August 2019
Stapellauf...
Es ist soweit, der 2002 ist fertig für den TÜV Termin. Bei unserem Karosseriebauer ist ein Termin verfügbar, der TÜV kommt direkt zu ihm und kann unseren 02 begutachten. Wir bekommen dann direkt die TÜV Abnahme, das H-Gutachten, das Wertgutachten und sämtliche Unterlagen zur Berichtigung des Briefes... in 48 Jahren ist ja schließlich etliches geändert worden. 😉
So, am Dienstag war's dann soweit. Transport des 02 mit dem Hänger Richtung Plattling und Vorstellung des Fahrzeugs beim Prüfer. Der ist erstmal fertig ... "sowas habe ich das letzte Mal vor 25 Jahren gesehen..." ...."Wahnsinn..." "... der ist schöner als jemals neu..."
Zustandsnote: 1+
Originalität: 1-
... weil zwar wunderschön, aber gegeben hat's das nie und so in der Zeit garned...
Jedenfalls stoßen die ganzen Änderungen auf keinerlei Widerstand. Der 02 hat jetzt sämtliche Eintragungen von der Bremse, den Stabis, Sitzen, dem geänderten Motor und ist jetzt amtlich "mit Kat"... 🙂
Kat ist zwar eigentlich wegen dem "H" wurscht, aber es ist toll so eine Eintragung zu haben. Es dürfte ja nicht allzu viele geben, die das mit einem originalen Motor ... zumindest mechanisch original ... jemals im 02 geschafft haben.
So, die Papiere sind letzte Woche am Freitag eingetroffen. Gerade noch 2 Stunden bevor die Zulassungsstelle zumacht. Das ging dann ab wie im Flug... wortwörtlich. Um Zwölfe Mittags stehen wir mit den gestempelten Nummernschildern wieder vor der Tür! 🙂 🙂
Die Abgaswerte hat er wunderbar geschafft. Da nur der Leerlauf, die Ausregelung und der erhöhte Leerlauf geprüft wurde ... und das hat er wie bei der normalen ASU bestanden ... fiel garnicht auf, daß der ganze Rest der Kennfelder eigentlich fehlte. Wir hatten ihn ja nur in der Halle abstimmen können, mit "fahren" war ja mangels Zulassung noch nix...
So, also jetzt mit Zulassung etwas in der Gegend rumfahren und den Kleinen lernen lassen. Mit einer Trijekt als Steuerung kein Problem. Am Samstag Nachmittag war es soweit, er bekam seine Lektion "Einspritzmenge und Korrektur Kennfeld". Da wuchsen ganze Gebirge im Kennfeld der Einspritzmenge und auch die Zündung wurde schärfer und schärfer.
Und am Sonntag? Am Nachmittag war er soweit, er läuft schon mal wie ein ganz normales Auto. Er startet warm und kalt auf einen Schlüsseldreh, kein Orgeln oder Pumpen mit dem Gasfuß. Ein Leerlauf fast wie ein modernes Auto, nur den Leerlauf mit der Klimaanlage muß ich ihm irgendwie noch besser lernen lassen, wenn der Kompressor schaltet geht er immer noch etwas in die Knie... aber das Abschalten geht schon perfekt.
Leistung? Ja, ist schon da. Alle 130PS von damals sind's noch nicht, wir trauen uns nicht mit dem neuen Motor schon auf Leistung zu gehen und ihn auszudrehen... aber er geht schon ganz gut zur Sache. Langsam isser nicht, er kann schon.
Der Spritverbrauch scheint ein echter Hammer zu sein. Durch seine sehr lange Übersetzung ... er hat ein Diffi vom 323i mit i=3,45 ... dreht er behutsame 2500 Touren im Fünften bei 100km/h. Das ist eigentlich echt sehr wenig, eher sogar zu wenig. Somit Höchstgeschwindigkeit eher im Vierten erreichbar, nicht im Fünften... der wird eher ein Spargang Überland. Mal sehen, ob uns das so auf Dauer gefällt. Zum Spritsparen ist es jedoch hilfreich. Die Trijekt sagt was mit 6 Liter die Stunde ... na, wenn das halbwegs stimmt, wird er sehr sparsam. Ich hab die Goodies wie die Schubabschaltung noch garnicht eingeschaltet wegen dem Lernprogramm... das ist dann locker nochmal ein halber Liter.
So, hier ein paar Fotos vom Sonntag und seinem Erbauer... und einer hinter der Kamera. 🙂
"Bienchen" hat er dann anschließend bei Kaffee und Kuchen kennen gelernt 😉
Er läuft... Fortsetzung folgt.
357 Antworten
Ebenfalls Mitte März 2020
Der 02 Tempomat zieht ein...
Am 02 sind wieder ein paar nette Teile eingezogen... jep, die Verzinkerei hat ja vor ein paar Wochen geliefert und das Zeug will ja verbaut werden. Also bekam der Tempomat seine noch fehlenden Teile spendiert.
Der Stellmotor sitzt im Wasserkasten neben dem Wischermotor. Spender war der E28 und auch die modifizierte Halterung stammt vom E28. Wir haben sie nur an den Wasserkasten angepasst und nochmals neu verzinkt. Ein paar Einziehbolzen im Blech fixieren ihn zuverlässig. Später kommt dann noch ein Schutzblech drüber gegen das Tropfwasser.
Der Bowdenzug geht dann auf die linke Seite und bekommt dort seine Kopplung mit dem Hebelwerk für's Gaspedal. Natürlich mit Freilauf wie sich das gehört, ebenso wie alle Clipse und Einsteller. Sieht doch aus wie Serie? Also wenn das nicht wie ab Werk aussieht... 😉
Jetzt muß nur noch der Geber am Diffi dafür rein. Das Geberrad ist ja schon fertig, die Wellen am Diffi auch schon angepasst. Dort wird dann der Geber eines E28 die Taktimpulse liefern, 9 Impulse pro Radumdrehung.
Sobald das drin ist und ich die Maße abnehmen kann, gibt's wieder eine Zeichnung für den Laser für die Halterung des Gebers. der wird dann den Tempmaten mit den Impulsen versorgen.
Eric war auch schon am überlegen, ob so ein Bordcomputer nicht was Reizvolles hätte? 😉
Würde jederzeit klappen, wir haben ja damit ein Wegesignal, und das Einspritzsignal ist ja auch schon vorhanden... hmmmm, ob der TÜV mir das glaubt? So 25 Jahre vorher? Mal sehen, können täten wir...
Bei der Durchsicht des Unterbodens kam noch eine kleine Brandspur zutage... der Auspuff geht anders als bei späteren Fahrzeugen über die Hinterachse hinweg, nicht darunter. Das muß recht warm geworden sein, jedenfalls sind Decklack und PVC angesengt, das KTL noch ok.
OK, wir brauchen etwas mehr Hitzeschutz. Am Getriebe, Kardanwelle und Mittellager haben wir das rechtzeitig erkannt. Kat-Betrieb braucht da schon etwas mehr Vorsorge, das wird immer etwas wärmer und wir haben da fast einen Meter Schutzbleche drin. Gut, die Hinterachse bekommt auch noch sein Blechle...
Das sieht dann so aus. 3 Bolzen setzen, Blech auf Abstandshalter und etwas modellieren. Sieht gut aus, hat Abstand und glänzt fein. Auch das ist erledigt... 🙂
Ende März 2020
Das Warten hat sich gelohnt...
Heute kam eins der letzten Motorteile: die Drosselklappe.
Nicht irgendeine, eine ganz spezielle. Und am besten gleich 2 !!! Vorrat ist immer gut... 🙂
Es gibt da einen Spezialisten und der hat ganze Arbeit geleistet, das Teil sieht toll aus. Ich bin happy... 🙂
Die Drosselklappe des M10 ist nicht allzu groß, gerade mal 45mm im Durchmesser, so gesehen ein kleines Spielzeug. Für einen richtigen Zwoliter natürlich zu wenig. Sie wurde gereinigt, gestrahlt, ausgedreht und poliert. Jetzt hat die engste Stelle 48mm, immer noch recht wenig, aber was will man machen? Es sind immerhin gut 14% mehr Fläche im Querschnitt. Und poliert ist sie ja auch, es wird schon was bringen.
Ich hab mal eine der alten Drosselscheiben reingelegt, also man sieht da schon den Unterschied...
So, noch eine neue Korkdichtung rein für die Kühlwasserheizung und ein paar nette Edelstahlschrauben, damit der Rost die Gewinde nicht wieder kaputt macht. Den Drosselklappenschalter ran, einstellen auf ein nettes "Klick" im Leerlauf und bei Vollast, dann sollte das Teil funktionieren.
Am Wochenende kommt sie dann an den Motor. Und dann kommt hoffentlich das ersehnte Geräusch "Brummmmm....."
Hier mal die Bilder, 2 überarbeitete Teile und ein Ebay Fang zum Vergleich...
lass und dann beim ersten Anlassen über YT teilhaben.
Bin schon gespannt.
Ich auch 🙂
Wie ein Flitzebogen... und wie er sich anhört.
Samstag kommt das Teil rein. Erst Zündung einstellen und dann messe ich das Ding mit dem Lambdameter mal provisorisch ein.
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28 März 2020
Stapellauf...
Der M10 ist startbereit. Öldruck ist da, alle Flüssigkeiten sind drin, alles dicht und die Zündung habe ich statisch eingemessen.
So, ein Schlüsseldreh uuuund...
... das da:
https://www.youtube.com/watch?v=QvRos8nxOzo&feature=youtu.be
Einfach so, nur Schlüssel drehen. War fast schon zu einfach.
Jedenfalls: er hört sich klasse an, läuft seidenweich rund. Der Auspuffklang hinten hat allerdings kaum noch was mit 102PS zu tun. Das merkt jeder, der mal das sanfte Säuseln gehört hat und jetzt was druckvolles mit Volumen hört.
Mal sehen, ob ich das noch einfangen kann.
🙂 🙂 🙂
Im Anschluss haben wir ihn noch feinjustiert an der Zündung, aber Volltreffer: 25 Grad bei 2800 bei diesem Verteiler sollten erstmal passen.
Ein paar Kleinigkeiten haben wir aber noch gefunden:
- Fernthermometer Geber Kühlwasser defekt.
- die Kontrolleuchte für das ABS leuchtet weiter.
- Und ich kann die SI Einheit nicht rücksetzen
Ich habe jetzt mal den Kombi ausgebaut und checke das mit der SI Einheit... da habe ich noch eine modernere Platine mit Lithium Batterien überholt.
Hast die Batterie in den Kofferraum verfrachtet ?
Aber so'n 4-Zyl hat doch eigentlich schon eine 50:50 Achslastverteilung . . .
Ja, die Batterie habe ich hinten verbaut, genau wie beim 325i mit allem Drum und Dran. Plus Zubehör wie Warndreieck in der Extra Ablage, auch den Reservekanister im Reserverad.
Aber auch die zugehörige Schwermatte für die größeren Räder mit dem höheren Kofferraumboden und auch ein großes 188er Diffi mit Sperre.
Also sind's noch wesentlich mehr als 50% auf der Hinterachse...
Mir fehlt jetzt noch die Verkleidung der Trennwand Gepäckraum. Die muss ich noch lasern und folieren.
Und der Verschluss für den Reservekanister, da muß ich mir noch was einfallen lassen. E36? Mal gucken wo es sowas gab was da passen könnte...
Goil! Das weckt Erinnerungen an meinen alten 318i
Jo , bei mir wäre das dann der 2002 ti . 😁
...und mein 318i (ok, M40) braucht noch gar keine Wiedergeburt, der lebt immer noch...mit Gebrauchsspuren zwar und auch paar Hilfestellungen ab und an, aber hält (trotz "Prinzip Minimalismus ---> nicht mehr dran machen als unbedingt nötig) echt tapfer durch...
---> 350.000 km . . . fehlen noch bis zur Million . . . ich zähl nämlich schon rückwärts ;-)
Zitat:
@OO--II--OO schrieb am 29. März 2020 um 13:19:22 Uhr:
---> 350.000 km . . . fehlen noch bis zur Million . . . ich zähl nämlich schon rückwärts ;-)
Hmmmm, das könnte sogar klappen, ein Tacho der rückwärts zählt. 😉
Tacho, ja, da war was gestern... 😉
Nachdem es nicht geklappt hat, die SI Anzeige per Diagnose am Service Stecker rückzusetzen, habe ich den Instrumentenkombi ausgebaut und auf die neuere Platine hochgerüstet. Mein Verdacht war ja, daß die originale Platine durch die Akkusäure zu stark beschädigt wurde als daß ich sie noch hätte retten können.
Also Kombi raus, neue Platine rein ... natürlich auch überholt mit frischen Kondensatoren und Lithium Batterien... und die alte mal gut aufheben, nachwachsen tut ja nichts mehr.
So sieht das dann aus, wenn beide nebeneinander liegen. Das ist die Variante bis 86, der Sevice Stecker ist da noch nicht auf der Platine von vorne, sondern noch als Stecker im Drehzahlmesser. Die originale Version hat 2 Nickel-Cadmium Mignon Zellen, die ihr zerstörerisches Werk Ende der 80er begonnen haben und ihre Säure schön auf der Platine verteilt haben. Dann löst sich so nach und nach jede Leiterbahn auf, es wird alles schwarz...
Schwarz sieht man auch, wenn man sowas reparieren will. Das da sind etliche Tage Arbeit. Erstmal muss alles runter von Bauteilen, was nach Kondensator aussieht, das Zeug muss ebenfalls erneuert werden. Elkos halten auch nur eine begrenzte Zeit...
Und dann die Platine passivieren, das Oxyd abradieren und dann verzinnen. Das ist die letzte Alternative vor dem Wegwerfen, normalerweise ist sowas Schrott ... irreparabel. Aber wenn's eben nix mehr gibt???
Sooo, an der SI Anzeige hat das leider nichts geändert, rücksetzen ging auch da nicht. Aber messen ging, das ist immer gut. 😉
An der Diagnose Buchse ist Pin 1 = Masse. Und Pin 7 ist der Reset Eingang. Also mal gecheckt, was davon noch da ist.
Masse ist da, und an Pin 7 liegen 5V an. Super, ein Digitaler Eingang 🙂
1 und 7 gebrückt, 10 Sekunden warten... und die SI ist rückgesetzt. Und dasselbe nochmal mit 3 Sekunden ... auch der Ölservice ist rückgesetzt. Funktioniert. 🙂
Jetzt muss ich nur noch rausfinden, warum der Rüststeller keine funktion hatte, dem muß noch eine Stromversorgung an der SI Buchse fehlen... ohne Saft koar Kraft, äh, Reset. 🙂
Und weil die Platine so schön rausging, und der 318i keine Check Control hat, somit ein leeres Fenster: So'n "///M" schaut schon gut aus. Boah Ey...!
Viel Spaß!
Ich hab mir da ein kleines Digital-Voltmeter in's Fensterchen gebaut :
https://www.motortests.de/auto/bmw/3er/e30/318i-touring-ftId141168
(zeigt aber 0,2-0,3 Volt weniger an als an der Batterie vorhanden sind (wegen der langen und/oder dünnen Leitungen wahrscheinlich, bis das im Instrument ankommt, dazu 3-€-China-Qualität ;-) ). . . aber wenn man's weiß . . . is das auch ok)
Keine schlechte Idee 🙂
Man müßte es aber dimmbar machen. Tagsüber wär's kein Problem, aber nachts wäre es schon zu hell.
Wenn alles funktioniert, kommt in die Mittelkonsole noch was rein, VDO Rundinstrumente. Öldruck, Öltemperatur und Bordspannung... so wie bei meinem Sixpack M20.
Aber zuerst muß ich noch den 318i weiter fertig machen: das ABS ist noch im Fehlermodus, das muß ich noch rausfinden was da los ist. Und Spureinstellung und TÜV...
Noch genug zu tun 😉
Anfang April 2020
Kleinkram ...
Die erste Probefahrt war eher mal ... sagen wir mal ernüchternd. Etliche blöde Fehler kamen zum Vorschein.
Erstmal massive Mahlgeräusche die ich nicht zuordnen konnte. Die Urethanlager am Hinterachsträger sowie an den Sichellenkern der Vorderachse übertragen jedes Geräusch der Räder und Bremsen. Das ist recht laut...
Dann geht die Bremse sehr schlecht, viel Arbeitsweg, nur wenig Wirkung. Handbremse grauenhaft...
Lenkung schwergängig, hakt, keinerlei Rückstellung, klemmt... um dann wieder sehr leicht zu gehen.
Motor: da hatte mir mehr erwartet, aber laufen tut er gut, nur das Drehmoment ist minimal...
So... das waren die ersten Probleme.
Ein paar davon sind aber schon wieder gelöst.
Das mit dem Motor: es geht nix über Prüfen und Checken. Die Kühlwasseranzeige für das Cockpit war ausgefallen. Naja, gut, keine Anzeige, und?
Ohne Anzeige kann man fahren, ja, kein Problem. Aber der Geber vom 318i hat auch noch einen 45 Grad Schaltkontakt dabei. Und der schaltet ab 45 Grad die Zündung schärfer, es gibt dafür extra ein Ventil an der Motorraumwand... und wenn das schaltet, gibt's ein paar Extra Grad am Verteiler. Und die sind's wert.
Mit dem neuen Geber geht jetzt auch die Anzeige und die Zündung richtig. 65€ die sich mal richtig gelohnt haben... 🙂
Dann sollte man zu zweit den Vollgas Anschlag an der Drosselklappe prüfen. Am Gaspedal ist ja unten drunter eine Einstellschraube, und die sollte man so einstellen, daß die Drosselklappe auch wirklich voll aufmacht. Eingestellt und jetzt zieht der Kleine merklich besser. Jetzt kommt das rüber, was man von einem Zwoliter erwartet. Er zieht willig... und man sieht es auch auf der Verbrauchsanzeige. Vorher kaum 20 Liter, jetzt Vollausschlag auf der 30L. Er will drehen und zerrt richtig nach vorne... 🙂
Das mit der SI Einheit habe ich auch gefunden. Ich konnte sie ja mit brücken von Pin 1 und 7 zurücksetzen, es fehlte nur eine Versorgungsspannung für den Tester.
Kaum checkt man die Strompfade vom Servicegerät, findet man auch die korrodierten Pins am SI Stecker. Simple Korrosion der Stecker. Naja, sie waren ja auch gute 30 Jahre offen und ungeschützt im Motorraum. Ich hatte sie mit Kontaktspray behandelt, aber das reicht eindeutig nicht. Etwas mechanische Reinigung ist da schon hilfreich. Jedenfalls gingen am SI Tester ein paar Lamperl an beim Rücksetzen.
Bremsen. Hmmm. Peinlich. Ich habe einen Belag falschrum im Sattel gehabt. Eisen auf Eisen bremst halt bescheiden. Umgedreht, Bremse geht. Natürlich jetzt auch viel leiser.
Der Schutzlack der Zimmermann Bremsen ist ein Problemfall. Auf der einen Seite ist er ein sehr guter Korrosionsschutz. Sieht gut aus, hält auch gut. Dafür hat Zimmermann auch extra Beläge mitgeliefert. Mit Korrund, zum Runterschruppen der Farbe vom Reibbereich. Mann, das hört man aber gut wenn da was schruppelt. Aber wie! Man denkt, die Kiste fällt gleich auseinander... 🙁
Ok, 20km später ist das runter. Jetzt sind halt die Felgen silbern gesprenkelt von dem Lackabrieb. Und schwarz natürlich auch. Sieht aus wie 500km nicht geputzt.
Aber egal, die Bremse geht jetzt. Sogar richtig anständig und leise. Ein Punkt erledigt.
Handbremse. Lack wie weiter oben. Dadurch hat sich das Spiel massiv vergrößert, obwohl anfangs korrekt eingestellt. Muss ich nochmal ran, nachstellen. So brauch ich nicht zum TÜV... 🙁
Also nachstellen. Alles runter, Sattel, Scheibe und alles ausblasen. Silberner Flitter überall. Satte 3 Rasten am Einsteller nachgestellt, das ist schon viel ...
So, bei der Radmontage festgestellt, daß ein Radbolzen defekt ist. Toll, Gewindeschaden. Das gibt Arbeit. Radnabe austauschen. Gnnnn! 200 Öcken jetzt beim Freundlichen für die Nabe. Hoffentlich geht sie ohne Zicken raus. Wir werden sehen...
Lenkung? Erstmal nochmal mit einer laaaangen Latte die Spur halbwegs geprüft. Vorspur? Neee... eher Nachspur... ausgefedert auf den Böcken einstellen bringt garnix, man muss das unter Last am Boden machen, sonst taugt das nicht...
Die Spurstangen nochmal einjustiert, schön symmetrisch links zu rechts, das Lenkrad eingemittet und mit der Latte das Gefühl einer Vorspur eingestellt. Auf der Probefahrt war's gleich ein ganzes Stück besser, die Lenkung vermittelt bereits das Gefühl einer Rückstellung. Besser.
Aber irgendwas stimmt trotzdem nicht. Sie hakt, hat harte Stellen. Es ist auch ein Geräusch dabei da... "Sprong".
Aufgebockt am Achsträger geht die Lenkung butterzart. Keinerlei Probleme, nichts klemmt, nichts reibt.
Wieder am Boden reibt sie widerwillig... und wieder ein "Sprong" samt Knirschen.
Wieder hoch... butterzart. Ein Griff in den Federbeinteller und die Fingerspitzen haben Farbabrieb dran. Diese Drecks Stützlager gehen am Federteller an!!! Ich hatte extra die Freigängigkeit gecheckt, auch die Ausgleichscheiben und ihre Dicke und jetzt geht der Mist an!!! Und extra eben nicht bei Ibäh gekauft, sondern ganz original. Das gibt Stunk.
So, also als Nächstes die Vorderachse wieder zerlegen. Komplett. Mann, ich liebe das...
Die Arbeit geht eben nie aus...
Kurz vor Ostern 2020
Kleinkram die Zweite...
Nachdem Corona jede Menge ungewollte Freizeit erzeugt, habe ich auch unter der Woche etwas mehr Zeit für's Hobby. Also den E30 weiter zusammenbauen. Der kann mich nicht anstecken, dann hat das wenigstens was Sinnvolles. 🙂
So, seit einiger Zeit liegt so ein kleines Kästchen auf meinem Schreibtisch. Ein Mini Lambda Controller. Nettes Spielzeug... und garnicht übel gemacht. Mit einem kleinen PIC Controller und echt guter Qualität innen drin. Sieht so garnicht nach China aus... eher Kleinstserie.
Jedenfalls nutzt er keine der üblichen Bargraph Austeuerungsanzeigen, sondern einen hüpfenden Punkt. Nett und gut zu lesen. Naja, gestern hatte ich genug Zeit das kleine Spielzeug einzubauen. Angeklemmt ist es leicht, nur 3 Kabel. Ich hab's direkt im L-Jetronik Steuergerätestecker angelötet, es bleibt permanent dran und hat sein Zuhause dann im Handschuhfach. Das Kabel habe ich lang genug gemacht um es irgendwo im Sichtbereich mal schnell anzukleben... Doppelklebeband oder einfach in den Aschenbecher.
3 Kabel: Sonde an Grün , Masse an braun, 12V Rot-weiss an der Jetronik. Easy...
Und schon hat man einen springenden Punkt 🙂
Während des Starts sieht man wunderbar: die Sonde steht während der Aufheizphase sauber auf 1.0
Und dann fängt sie an, die Lambdawelle zu machen.
Und so sieht das dann aus...
Also: Motor läuft und nicht mal schlecht. Abstimmung erfolgreich, die ASU und den Prüfstand wird er schaffen.
Gut, was noch?
Heute kamen noch die Ersatz Zimmermann Bremsscheiben und Beläge. Nach dem Desaster mit dem vertauschten Belag lasse ich das natürlich nicht drin. Also raus mit der Scheibe und den Belägen...
... krass wie die Innenseite aussieht. Das waren keine 3 Kilometer, nur eine etwas größere Runde um den Block. Riefen mal satt einen halben Millimeter tief. Und der Kolben hat sogar einen Ring in den weichen Belag gedrückt.
Egal, ab in den Schrott Container.
Jetzt bremst er ganz brauchbar, sanft, soft, ohne Geräusche... und das ist sogar leicht untertrieben. Der Bremsweg ist echt gut für einen Oldtimer. OK, wieder ein Problem weniger.
Jetzt muss ich mich um die Lenkung noch kümmern. Das Endoskop habe ich mal ans Ladegerät gehängt, das kommt dann morgen bei der Vorderachse zum Einsatz. Ich will schließlich nicht alles auf einen bösen Verdacht hin zerlegen.