318i M10: Tagebuch einer Wiedergeburt ...
Hallo E30 Freunde!
Vor ein paar Tagen war es mal wieder so weit, ein weiteres Mitglied kam zur Familie dazu: ein weisser BMW E30 318i.
Ich möchte hier den Werdegang dieses Fahrzeugs während seiner Wiedergeburt und Restaurierung etwas dokumentieren. Vielleicht macht es ja dem Einen oder Anderen Freude, mal mit zu erleben, wie aus einem verbrauchten Altfahrzeug wieder ein fabrikneues oder absolut neuwertiges Fahrzeug entsteht. Nur halt mittlerweile fast 25-30 Jahre nach seinem Serienende.
Dieser 318i wurde März 1985 gebaut. 102PS mit G-Kat.
Sonderausstattung hat der Kleine nicht allzuviel mitbekommen, aber das wird schon werden.
Ab Werk bekam er anscheinend:
- 4-türig
- Schiebedach
- G-Kat
- alpinweiss
- innen pacific blau Stoff
- zwei elektrische Spiegel
- Drehzahlmesser
- Nebelscheinwerfer
- Bavaria Stereo Radio mit Lautsprechern nur vorne
und das war's auch schon.
Angeboten wurde das Fahrzeug bei einem Händler in Augsburg, inseriert bei Mobile.de. Da wurde ich auf ihn aufmerksam, ich suche eigentlich schon sehr lange eine solche kleine Möhre. Weiss, 318i, G-Kat, 4-türig und Schiebedach. Rest egal, echt völlig egal. Rollen muss er, irgendwie damit heimkommen und vielleicht etwas TÜV.
Der Händler war sehr kooperativ, selbst E30 Sammler. Falls jemand aus Augsburg ist, er macht echt tolle Arbeiten. Jedenfalls wurden wir uns schnell einig, ich kaufte den 318i. Mit TÜV, er hat mit viel gutem Willen und einen kleinen Obulus 2 Jahre gekriegt. Fahren werde ich ihn fast garnicht, nur die Heimfahrt mußte er durchstehen und ein paar Fahrten zum einfach zum testen seiner Teile.
Vom Zustand her... oh Gott. Ein Möhre rostmäßig. Es ist alles durch, auch wenn er das TÜV Bapperl hat. Aber er fuhr ohne Probleme heim nach Straubing. Kein Ausfall, ich fuhr mit meinem Touring voraus, mein Bruder mit dem 318i hinterher. Er hat tapfer durchgehalten. Der Spritverbrauch war aber astronomisch hoch, es dürften satt 15 Liter durchgelaufen sein. Egal, das wird schon.
Hier mal die ersten Bilder von der Ankunft in seinem neuen Heim.
Beste Antwort im Thema
Anfang August 2019
Stapellauf...
Es ist soweit, der 2002 ist fertig für den TÜV Termin. Bei unserem Karosseriebauer ist ein Termin verfügbar, der TÜV kommt direkt zu ihm und kann unseren 02 begutachten. Wir bekommen dann direkt die TÜV Abnahme, das H-Gutachten, das Wertgutachten und sämtliche Unterlagen zur Berichtigung des Briefes... in 48 Jahren ist ja schließlich etliches geändert worden. 😉
So, am Dienstag war's dann soweit. Transport des 02 mit dem Hänger Richtung Plattling und Vorstellung des Fahrzeugs beim Prüfer. Der ist erstmal fertig ... "sowas habe ich das letzte Mal vor 25 Jahren gesehen..." ...."Wahnsinn..." "... der ist schöner als jemals neu..."
Zustandsnote: 1+
Originalität: 1-
... weil zwar wunderschön, aber gegeben hat's das nie und so in der Zeit garned...
Jedenfalls stoßen die ganzen Änderungen auf keinerlei Widerstand. Der 02 hat jetzt sämtliche Eintragungen von der Bremse, den Stabis, Sitzen, dem geänderten Motor und ist jetzt amtlich "mit Kat"... 🙂
Kat ist zwar eigentlich wegen dem "H" wurscht, aber es ist toll so eine Eintragung zu haben. Es dürfte ja nicht allzu viele geben, die das mit einem originalen Motor ... zumindest mechanisch original ... jemals im 02 geschafft haben.
So, die Papiere sind letzte Woche am Freitag eingetroffen. Gerade noch 2 Stunden bevor die Zulassungsstelle zumacht. Das ging dann ab wie im Flug... wortwörtlich. Um Zwölfe Mittags stehen wir mit den gestempelten Nummernschildern wieder vor der Tür! 🙂 🙂
Die Abgaswerte hat er wunderbar geschafft. Da nur der Leerlauf, die Ausregelung und der erhöhte Leerlauf geprüft wurde ... und das hat er wie bei der normalen ASU bestanden ... fiel garnicht auf, daß der ganze Rest der Kennfelder eigentlich fehlte. Wir hatten ihn ja nur in der Halle abstimmen können, mit "fahren" war ja mangels Zulassung noch nix...
So, also jetzt mit Zulassung etwas in der Gegend rumfahren und den Kleinen lernen lassen. Mit einer Trijekt als Steuerung kein Problem. Am Samstag Nachmittag war es soweit, er bekam seine Lektion "Einspritzmenge und Korrektur Kennfeld". Da wuchsen ganze Gebirge im Kennfeld der Einspritzmenge und auch die Zündung wurde schärfer und schärfer.
Und am Sonntag? Am Nachmittag war er soweit, er läuft schon mal wie ein ganz normales Auto. Er startet warm und kalt auf einen Schlüsseldreh, kein Orgeln oder Pumpen mit dem Gasfuß. Ein Leerlauf fast wie ein modernes Auto, nur den Leerlauf mit der Klimaanlage muß ich ihm irgendwie noch besser lernen lassen, wenn der Kompressor schaltet geht er immer noch etwas in die Knie... aber das Abschalten geht schon perfekt.
Leistung? Ja, ist schon da. Alle 130PS von damals sind's noch nicht, wir trauen uns nicht mit dem neuen Motor schon auf Leistung zu gehen und ihn auszudrehen... aber er geht schon ganz gut zur Sache. Langsam isser nicht, er kann schon.
Der Spritverbrauch scheint ein echter Hammer zu sein. Durch seine sehr lange Übersetzung ... er hat ein Diffi vom 323i mit i=3,45 ... dreht er behutsame 2500 Touren im Fünften bei 100km/h. Das ist eigentlich echt sehr wenig, eher sogar zu wenig. Somit Höchstgeschwindigkeit eher im Vierten erreichbar, nicht im Fünften... der wird eher ein Spargang Überland. Mal sehen, ob uns das so auf Dauer gefällt. Zum Spritsparen ist es jedoch hilfreich. Die Trijekt sagt was mit 6 Liter die Stunde ... na, wenn das halbwegs stimmt, wird er sehr sparsam. Ich hab die Goodies wie die Schubabschaltung noch garnicht eingeschaltet wegen dem Lernprogramm... das ist dann locker nochmal ein halber Liter.
So, hier ein paar Fotos vom Sonntag und seinem Erbauer... und einer hinter der Kamera. 🙂
"Bienchen" hat er dann anschließend bei Kaffee und Kuchen kennen gelernt 😉
Er läuft... Fortsetzung folgt.
357 Antworten
Da noch etwas Zeit war, kam noch die Auspuffanlage teilweise rein... erstmal testweise um die ganzen Änderungen durchzugehen.
Die Anlage stammt von Walloth & Nesch, wunderschön in poliertem Edelstahl gefertigt.
Leider ist sie nur teilweise für unser Projekt zu gebrauchen, sie hat ja keine Lambda Sonde und auch keinen Katalysator.
Also erstmal nur einbauen und gucken, wie das so in etwa passt. Die Passform ist gut, ja, das kann man wirklich sagen. Endlich mal ein Teil, das man einfach mal so bekommt und ohne gigantische Probleme verschrauben kann. Also das verdient mal richtig Lob, das Teil ist jeden Cent wert.
Soooo.... wo kommt die Sonde rein?
Das war einfach zu lösen, mitten im Y des Sammlers ist Platz ohne Ende nach oben. Die Sonde kann einfach stehend eingesetzt werden. Die Stelle markiert und ab damit zum Bohren und den M18 Edelstahlring einschweissen.
Der Mittelschalldämpfer hat beim 02 Platz im Kardantunnel, er liegt dort diagonal drin. Anfang und Ende sind genau definiert, dazwischen kann man treiben was man will. Geil 🙂
Da passt der Kat super einfach rein. Die Wahl fiel auf einen HJS Metallkat mit Prüfzeugnis... er könnte die Euro4... mir langt's völlig, wenn er einfach nur schön schadstoffarm schafft. Normal darf der 02 ja satt 4% CO rausballern... mal gucken, was unserer dann so schafft. 0,005 % so wie mein Käferchen ???
Der Kat ist nur 250mm lang, 90mm Durchmesser, Freigabe für 180PS, na, das langt doch?
Er sitzt jetzt da, wo ursprünglich der Vorschalldämpfer begann. Letzteren habe ich um die Länge des Kat nach hinten verschoben und das Rohr eingekürzt. Sieht trotzdem völlig normal aus 🙂
Der Endschalldämpfer ist heute auch eingezogen, endgültig. Da er ziemlich warm werden dürfte, immerhin fahren wir ja Kat Betrieb, wurden zusätzliche Hitze Schutzblech montiert. Der Tank bekam ein gekantetes Alublech, schön mit Anschlagpuffern damit nichts scheppert. Die Reserveradmulde bekam auch noch eine Panzerung in Alu, der M5 E28 war ein Spender für dieses Blech. Abgeschnitten, neu abgekantet und der Radius passt wie angegossen.
So sieht das dann hinten aus. Damit ist die Geschichte rund um die Hinterachse eigentlich fertig.
Eigentlich haben wir noch einen ganzen Monat übersprungen... zumindest die Arbeitsergebnisse.
Mai - Juni war reichlich Arbeit, die man erst sehr spät sieht. Die Mittelkonsole für die Klima Anlage wurde fertig, komplett in Leder. Ausserdem die Bodenverkleidungen, Blenden der Sitze, Ablagen.
Viele kleine Details mit monatelanger Vorplanung und Beschaffung zogen ein. Schriftzüge in den Türen, in den Fußmatten, die Logos in der Lehnenverstellung, die Netze an den Sitzrückseiten. Es wirkt jetzt wie aus einem Guß, als wäre der 02 noch etliche Jahre weiter in der Fertigung gewesen.
Bilder?
Hier... 🙂
Nach der 02 Hochzeit im Mai konnte endlich die Vorderachse einziehen. Die Teile sind mir echt im Weg umgegangen, ein ganzer Teil vom Dachboden ist jetzt endlich wieder frei... es ist der Wahnsinn, was so ein zerlegtes Auto Platz frisst...
Hoffentlich schaffe ich dieses Jahr noch vom 318i die Hinterachse rein zu kriegen. Das sind locker nochmal 20 Quadratmeter und ich komme wieder an Regale ran, die ich jahrelang nur noch aus der Ferne kenne...
So, 02er Vorderachse. Die Sättel kamen mal so als Lückenfüller dazwischen. Eric und ich haben sie mehr per Zufall in der Bucht geschossen, bestens erhaltene originale Teile. Ein befreundeter Kollege im hohen Norden unserer Republik hat sie uns dann überholt, er ist auf solchen Sachen richtig gut drauf. Sie sind so toll geworden, daß wir auf jegliche weitere Lackierung verzichtet haben ...
Die Federbeine sind ebenfalls damit echte Tii Teile. Sie haben die Aufnahme für die Vierkolben Sättel, der normale 02 hatte ja nur 2 Kolben Sättel mit den kleineren Aufnahmen und auch nur kleine Lager in den Radnaben, auch die sind was Besonderes. Die kamen aus den USA wieder zurück zu uns.
Nach dem kompletten Aufbereitungsgang zogen sie dann ein... Sandstrahlen, galvanisieren, grundieren, Decklack.
Dann sieht das so aus...
02er Tii Vorderachse, frisch montiert 🙂
Wahnsinn😰😎😎
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14.7.2018
Der 2002 bekommt seine Auspuffanlage ... mit Kat.
Damit die hohen Temperaturen vom Katalysator nicht das Getriebe und die Hardy Scheibe abkochen, kommt über den Kat eine Wärmeschutz Verblechung. So nutzen wir die Bleche des E30 Spenders richtig... sie passen nämlich beschnitten wunderbar in den Tunnel.
Dazu habe ich mir ein Bolzen Setzgerät ausgeliehen. Damit wird Bolzen setzen zum Kinderspiel, nur ein 6.8mm Loch bohren, Bolzen mit Gerät einführen und abdrücken. Pfffft, Bolzen fertig und hält bombenfest. Klasse... 10 Minuten später sind die 4 Haltebolzen im Bodenblech vernietet.
Sooo, der Vorschalldämpfer mit dem Kat darf jetzt rein. Das ist beim 02 echt pillepalle, Auspuff Einbau beim 02 ist echt ein Vergnügen, es ist sowas von easy zu machen. Kein Würgen von irgendwelchen schwergängigen Gummiringen, nix, einfach nur einhängen und mit dem Daumen den Ring einhängen. 🙂
So, die Auspuffanlage ist drin... allerdings müssen wir nacharbeiten. Die Klemmschelle zwischen Vorschalldämpfer und Endtopf ist arg schwach, der Endtopf läßt sich verdrehen. OK... morgen kommt eine kleine Senkkopfschraube unter die Schelle rein als Verdrehschutz.
So, 02 mit einem "Kater Lysator". Sowas schon mal gesehen? Bestimmt nicht... 😉
14.7.2018
Baustelle E30...
Geschiedene Leute... und das ohne Krieg 😉
Der Motorblock des 318i wurde gespalten. Kopf und Block gehen ab jetzt für einige Zeit getrennte Wege.
Der alte Motor hat die 33 Jahre Betrieb erstaunlich gut überstanden. Der Kopf sieht klasse aus, auch die Kopfdichtung, die Laufbahnen und ganz besonders das "Brandbild" auf den Kolben. Alle sind gleich, keine Kohlehaufen verbrannten Öls oder krasse Verkokungen. Auch alle Ventile sind gleichmäßig dreckig, er ist also gleichmäßig auf allen Zylindern gelaufen.
So, der Kopf geht demnächst in die Überholung, der Block zum Bohren. Er bekommt dann eine neue Kurbelwelle und neue Pleuel/Kolben. M10B26... kein Witz. 🙂
So, ein kleiner Appetizer zu dem Thema schon mal... 95mm Kurbelwelle mit Kolben. Serie war 71mm... satte 24mm mehr Hub. Mal sehen, was so'n kleines Spielzeug nachher drückt 🙂
Das "Braune" auf der Welle ist kein Rost, sondern Konservierung. Der Teppich hat's fleckfrei geschafft... 😉
15.7.2018
"Einmal Vollmachen, bitte..."
Heute wurde der 02 mit der Bremsflüssigkeit befüllt. Die altmodische 2-Kreis Bremse... *SEUFZ*
Nein, die macht wenig Spaß. An dem einen Kreis hängen alle 4 Räder, am anderen nur die Vorderachse... die Sättel an der Vorderachse haben 2 Anschlüsse an den Bremsleitungen. Eine Antiquität.
Der kleine Kreis ging sofort und baute sofort Druck auf, der große Kreis läßt sich noch bitten. Irgendwo ist noch Luft drin, ich vermute an der Hinterachse... Das werden wir diese Woche lösen müssen.
Achja: wir haben DOT 5.1 verwendet, wie bei allen anderen Fahrzeugen. Das Zeug nimmt kaum noch Wasser auf und ist bei einem Leck auch noch etwas lackfreundlich ... und nicht lackfrei.
"Motor Striptease..." 😉
Der 318i Motorblock zieht sich mehr und mehr aus. Nachdem ich das Schwungrad mit einer Klaue blockiert hatte, ging auch die zentrale Mutter an der Kurbelwelle für die Riemenscheibe nach etwas über 300Nm auf... die war echt gut zu. Dann noch die Schrauben am Schwungrad und es war ab.
Auch hier keine Auffälligkeiten, es kann alles weiter verwendet werden.
Für einen Sonntag Nachmittag ausreichend gewerkelt. 🙂
17.7.2018
"3 .... 2 .... 1 .... Zündung!"
Heute wurde der Zündverteiler für den 02 fertig. 😁😁😁😎
Hmmmm, was ist an einem Zündverteiler denn so Besonderes? Funken tut er auch, er sieht fast genauso aus... und oben ist ein Deckel drauf damit's nicht reinregnet ... 😉
Jep, so gesehen alles voll normal.
Die Spezialität liegt darin, daß kein mechanischer Unterbrecher mehr drin ist, sondern ein elektronischer Hallgeber. OK, gääääähn.... das haben viele, gibt's fertig zum kaufen. Nachrüstungen für Unterbrecher gibt's haufenweise in den Katalogen.
OK, Triggerräder findet man auch bei moderneren Motoren wie einem M40 oder M50. 1992 war das der gängige Standard bei den Schwingungstilgern. Dort sind sie als 36 minus 1 Räder bekannt, sind knapp 35cm groß und wiegen gerne mal so 10 Kilogramm.
Aha. Gut, und weiter?
Meins ist 34 Millimeter groß, wiegt 15 Gramm und ist im Verteiler. 😁😰
Jep, kein Witz jetzt, der 02 Motor wird über den Verteiler gesteuert. Da die Nockenwelle immer und jederzeit den wahren Status über die Positionen im Motor gibt, ist ein daran angeschlossener Verteiler recht intelligent. Es läßt sich perfekt der Winkel der laufenden Kurbelwelle errechnen und ebenso der Arbeitstakt jedes einzelnen Zylinders. Es läßt sich auf's Grad genau errechnen, daß z.B. Zylinder 1 gerade 30 Winkelgrade abwärts sich bewegt, ansaugt und die Einspritzdüse jetzt starten sollte die Benzinmenge für diesen Takt reinzujagen. Jep, das läßt sich mit einem solchen Triggerad errechnen, ist bloß etwas Software.
Das gewählte Rad hat 12 Nasen und 12 Lücken. Damit lassen sich 360 Grad dividiert durch (12+12 Elemente) = 15 Grad auflösen. Durch die Untersetzung des Nockentriebs mit 1:2 werden daraus 30 Grad Kurbelwellenwinkel. Also von einer Flanke von so einer Nase oder Lücke läßt sich der Kurbeltrieb auf 30 Grad genau rechnen.
Und die Werte dazwischen? 30 Grad sind ja etwas arg viel... 🙄
Das macht das Steuergerät. Mit einem Timer bzw. Zähler. Der Timer wird immer synchron mit den Flanken der Triggerung gehalten. Beschleunigt der Motor, werden auch die Timerwerte synchron mitgezählt und fortwährend korrigiert. So eine CPU kann das 1000 fach schneller als so ein Motor seine Drehzahl ändern könnte.
Die verwendete Trijekt kann mit ihrer Zeitbasis jede dieser "Nasen" am Triggerrad nochmals um den Faktor 1024 genauer auflösen, einfach nur durch schnelles Zählen. Und dann werden aus 30 Grad Kurbelwelle wunderbare 0,03 Grad Auflösung. Sie weiß ganz genau, wann der OT ist, eben ganz genau auf 0,03 Grad genau...
Woher weiß sie den Nullpunkt für die Zählung zur Synchronisation?
Das kommt von dem "... minus 1". Es fehlt von den 12en ein einzelner Zahn, der ist echt richtig weg. Am Schwungrad sieht man dann so eine Lücke, bei mir im Verteiler eben so ein Zahn. Genau dann, wenn das Steuergerät einen Zahn finden sollte und der Zahn fehlt, kommt eine Lücke und das Steuergerät wartet auf den nächsten Zahn, bzw. die Schaltflanke dazu. Und diese Signalflanke sagt ihm: Aufpassen, denn ab da wird neu gezählt, die Zähler bekommen einen Reset und es weiß die genau Position der Kurbelwelle und Nockenwelle. Sagt man dem Steuergerät, daß diese Marke genau bei 90 Grad vor dem OT des Zylinders 1 liegt, dann ist es glücklich ... und ich auch. Denn da habe ich Lücke programmiert und auch körperlich im Verteiler angelegt. Die Flanke für den Zählerreset liegt 90 Grad vor OT... 🙂
Und so sieht dieses kleine Wunderwerk aus... Ein Verteiler für den M10 Motor, plug&play für eine voll sequentielle Motorsteuerung
22.7.2018
"Stapellauf..."
Heute war ein besonderer Tag. Der 02 fuhr mit eigener Kraft aus der Halle ... wenn auch nicht mit Benzin, so doch per eigenem Anlasser. Somit ganz aktuell elektrisch. E-Auto anno 1971 😁
Was jetzt noch fehlt, ist die Verkabelung des Motors, der Kühler, ein paar kleinere Geschichten am Benzindruckregler sowie der Klimakompressor und die Füllungen. Öl hat der Kleine schon bekommen. Und er ist dicht. Bremse und Kupplung funktionieren bestens.
So, 2 Jahre später, der 02 sieht wieder richtiges Tageslicht und steht wieder blitzend im Sonnenlicht. Das tut gut, endlich ist ein Ende in Sicht.
2002 tii, veronarot von 1971, im Jahre des Herrn 2018 🙂
Schönes Gerät 😎
Saubere Arbeit.
Aber der Zündverteiler hat es dir ja echt angetan🙂
Die Schmutzlappen hinten gefallen mir aber gar nicht, grusel😉
Bin gespannt auf den ersten Probelauf. Bitte ein Video machen und verlinken.
Zitat:
@Red1600i schrieb am 22. Juli 2018 um 18:38:23 Uhr:
22.7.2018
Somit ganz aktuell elektrisch. E-Auto anno 1971 😁
chic chic !
. . . und ich dacht immer, der E-02er wäre der da gewesen :
https://de.wikipedia.org/wiki/BMW_02#BMW_1602_Elektro
. . . tja, soll' ich wohl meinen '71er 1802 auch mal angreifen . . . rollt aber mittlerweile nicht mal mehr . . . pro Bremssattel vorn 4 Kolben . . . und wahrscheinlich alle fest . . . und unterhalb Stoßstangen und Zierleisten auch seehr viieel Handlungsbedarf am Blech . . . :-(
Aber oberhalb gar nicht so übel 🙂
28.7.2018
"Zündung ein!"
Die Sensorik am Tii ist fast schon komplett. Heute war Testlauf, ob sich alle Geber an der Trijekt anmelden.
Die Trijekt redet per RS232 Schnittstelle mit dem Laptop. Der Datensatz wird importiert und eingelesen, anschließend in den Flash Speicher der Steuerung gesichert. Als Vorlage dient mir mein Käfer... er hat einen sehr ähnlich gesteuerten Motor wie der BMW. Er dient mir schon seit Jahren als Versuchskaninchen 😉
Laptop und Trijekt reden jetzt online miteinander, tauschen den Status der Spannungswerte und Geber in Echtzeit aus.
Das sieht dann so aus...: siehe Bild
Die Lambda Sonde hängt nun ebenfalls am Netz, sie ist beheizt und das kann man recht schön fühlen, die Sonde wird warm. Da sie noch in reiner Luft hängt, ist ihr Signal fast 0V.
Ander die Temperaturgeber. Es gibt den für die Motortemperatur und für die Ansaugluft. Der Motor ist noch kühl und meldet 25 Grad, die Luft ist nun im Sommer schon bei 30 Grad. Das kommt bereits recht gut hin.
Der Luftdruck wird im Sammler gemessen und ebenfalls im Steuergerät selbst. Mit dem Druck im Sammler erkennt die Steuerung die Belastung des Motors und gibt ihm das dazugehörig Quantum Sprit.
Sooo... jetzt fehlt nur noch das Signal vom Verteiler. Drehzahltest mit Anlasser steht morgen auf dem Plan. 🙂
August 2018.
Achsentag. Die Hinterachse ist fast fertig. Der E30 steht schon aufgebockt an der Hinterachse auf den Holzklötzen, die Lackiertraverse ist bereits abgebaut.
Heute habe ich die von der Traverse abgedeckten Bereiche nachgearbeitet. Farbreste entfernt, die Achsaufnahmen und Stifte gereinigt, die noch unbeschichteten Bereiche an der Karosse nachlackiert. Die Stahl Traverse hatte ja ein paar Schattenbereiche erzeugt, an die der Decklack nur als Magerlack gekommen ist. Ich habe diese Bereiche entfettet, leicht angerauht und nachlackiert. Jetzt ist alles am Wagenboden oberhalb der Hinterachse wieder blütenweiss... und nahtlos glücklich. Alpinweiss gibt's ja in der Spraydose und in 2K.
Der Achsträger hat die übliche Vorbereitung bekommen. Sandstrahlen, KTL, Epoxy und 2K Decklack seidenmatt schwarz.
Das Diffi liegt bereits seit letztem Jahr bereit, es ist ein 188er, also für den E30 ein "Großes" Sperrdiff mit i=3,91 und 25% Lamellensperre. Es stammt ursprüglich aus einem E28 und bekam für seinen E30 Einsatz einen anderen Deckel und ein verstärktes Gummilager.
Das sieht dann so aus...
Als Hauptlager kamen nicht die serienmäßigen Gummilager rein. Die hätte ich zwar dagehabt, aber irgendwie war ich es leid diese Dinger in den Träger wieder einzupressen ... wissentlich, daß die eigentlich nicht allzu lange taugen und gerne Ärger beim Wechsel machen. Nöööö, es wurden Polyurethan Lager. Nicht gleich die schwarze Race Version, Lila reicht bereits gut. Der Einbau geht mit einem simplen Gummihammer in 2 Minuten... nix Presse oder so, einfach nur etwas draufklopfen. Raus übrigends genauso simpel, es läßt sich mit der Hand ziehen. Mal sehen, wie der Alltag damit wird.
Ebenfalls August 2018...
Der 02 macht ebenfalls Fortschritte. Seine Elektrik ist fertig, er spricht bereits mit mir... Nein, ich habe keine Macke und brauche keinen Doktor, er spricht mit meinem Laptop! Luftdruck, Zündwerte, die Geber... alle haben sich wie vorgesehen gemeldet und bringen plausible Werte.
Die Zündung haben wir auch schon getestet. Das Teil wirft mal richtig fette Funken, gut sichtbar sogar bei Tageslicht.
Vergangene Woche kamen etliche Teile aus der Galvanik zurück. Die Kompressor Lager habe ich lasern lassen, 5mm Stahl, anschließen noch WIG geschweisst und ins Bad gesteckt. Der Kompressor ist dann heute eingezogen, er hängt wie geplant dem M10 an der Seite.... nur daß er das 1971 nie getan hat. Der Kompressor stammt aus dem E23 und ist eigentlich ein Kühlmonster der 70er Jahre Oberklasse.
Naja, mal sehen was er so im 02 alles kann.
Auch sind jetzt alle Teile der Einspritzung fertig. Eric hat das Ansauggeweih jetzt komplettiert und das System geschlossen, der Luftfilter ist ebenfalls heute eingezogen.
Hier wieder was zum gucken... 🙂