3000 km mit F11 2.0D - doch einige Kritikpunkte
Vorweg: der BMW ist ein tolles Auto, mit überragender Verarbeitung und der am Markt mit Abstand schönsten Linie. Doch zwischen meine anfangs ungetrübte Freude, mischt sich mittlerweile auch Unzufriedenheit. Meine Frau wünscht sich eisenhart den A6 Avant zurück (hier zucken viele im Forum zusammen). Ich erkläre mal, was ich subjektiv als schlecht empfinde:
Motor
Der 2.0 D ist ok in der Stadt, auf der Autobahn im 5.+6. Gang zäh, bergauf (Südtirol) nur im 1. Gang fahrbar (im 2. rollt man zurück, sicher aus Spritspargründen so schwach übersetzt). Der Klang des Diesels wirkt angestrengt, der Schalthebel vibriert im Stand an der Ampel wie bei einem Trecker. Klassenunterschied zum A6 mit 2.0 TFSI - auch ein Vierzylinder. Wer seit Jahren Diesel fährt, merkt das offenbar gar nicht.
Fahrverhalten
Das Auto reagiert auf Lenkbewegungen wie bekannt unglaublich dynamisch, aber bei Autobahnfahrten mit Kurven zerrt es an der Lenkung (keine Aktivlenkung), dass man total angestrengt fährt.
Wenn man bewusst zu schnell um Kurven fährt, greift das ESP zu stark ein. Man hat das Gefühl der Wagen blockiert hinten komplett, steht fast und erst dann hat man wieder Grip. Der Audi (ohne Allrad) zog da viel dosierter, zügiger rum.
Die Federung ist auf ebener Strecke gut. Aber bei Bodenwellen, fühlt man sich wie Schiff auf hoher See.
Sitzposition für Große
Mit meiner Größe über 1.90 Meter muss ich darauf verzichten, die unteren Cockpit-Infos sehen zu können. Da ich das Lenkrad hochstellen muss, um drunter zu passen (ich bin nicht dick!), könnte ich Sie nur sichtbar machen, wenn ich den Sitz hochstelle. Dann sitze ich aber wie eine Hausfrau auf dem Schleifstein, weil ich dann nicht weiter zurück schieben kann.
Immerhin meine Angst vor dem beengten Innenraum hat sich gelegt, auch die Sportsitze sind top (nicht zu eng wie manche schreiben).
Online
Die BMW Apps und Connected Drive braucht man nicht. Reiner Showeffekt. Wetter, Börse, Nachrichten gucke ich auf dem Handy schneller. Navi habe ich drin. Musik ist über das iDrive besser zu bedienen. Die 250 Euro pro Jahr und die Apps kann man sich sparen (nur Auto aus der Ferne Schließen nutze ich).
Waschen
Das erste Mal von Hand waschen, war auch kein Spaß. Alleine die Einstiege haben vier unterschiedliche Kanten, die man putzen muss. Der dunkle Innenraum ist viel zu empfindlich. 2 Wochen Ferien mit Kindern und das Auto sieht aus wie Monate alt.
Details
Warum geht die Navistimme nicht automatisch aus, wenn ich telefoniere?
Warum schließt das Auto nicht automatisch nach X Minuten, wenn der Schlüssel sich entfernt?
Warum muss ich bei Musik immer auf neue Suche, statt direkt wieder in Interpreten, Alben etc. zu springen?
Warum muss ich jeden Tag wieder die Regensensor-Einstellung anmachen?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von padde1
(...)
Motor
Der 2.0 D ist ok in der Stadt, auf der Autobahn im 5.+6. Gang zäh, bergauf (Südtirol) nur im 1. Gang fahrbar (im 2. rollt man zurück, sicher aus Spritspargründen so schwach übersetzt). Der Klang des Diesels wirkt angestrengt, der Schalthebel vibriert im Stand an der Ampel wie bei einem Trecker. Klassenunterschied zum A6 mit 2.0 TFSI - auch ein Vierzylinder. Wer seit Jahren Diesel fährt, merkt das offenbar gar nicht.
Keine Probefahrt vorher gemacht? Ein 4Zylinderdiesel klingt und fühlt sich (bisher) immer anders an, wie ein Benziner. Wobei der 2.0TDI im A6 nicht umbedingt angenehmer sein würde....
Zitat:
Fahrverhalten
Das Auto reagiert auf Lenkbewegungen wie bekannt unglaublich dynamisch, aber bei Autobahnfahrten mit Kurven zerrt es an der Lenkung (keine Aktivlenkung), dass man total angestrengt fährt.
Wenn man bewusst zu schnell um Kurven fährt, greift das ESP zu stark ein. Man hat das Gefühl der Wagen blockiert hinten komplett, steht fast und erst dann hat man wieder Grip. Der Audi (ohne Allrad) zog da viel dosierter, zügiger rum.
Die Federung ist auf ebener Strecke gut. Aber bei Bodenwellen, fühlt man sich wie Schiff auf hoher See.
Sorry, muss mich wiederholen: Keine Probefahrt gemacht? Dass sich ein Hecktriebler bekanntlicherweise anders anders verhält, sollte bekannt sein. Das die fehlenden Antriebseinflüße in der Lenkung anfangs ungewohnt sind, ebenso.
Zitat:
Sitzposition für Große
Mit meiner Größe über 1.90 Meter muss ich darauf verzichten, die unteren Cockpit-Infos sehen zu können. Da ich das Lenkrad hochstellen muss, um drunter zu passen (ich bin nicht dick!), könnte ich Sie nur sichtbar machen, wenn ich den Sitz hochstelle. Dann sitze ich aber wie eine Hausfrau auf dem Schleifstein, weil ich dann nicht weiter zurück schieben kann.
Immerhin meine Angst vor dem beengten Innenraum hat sich gelegt, auch die Sportsitze sind top (nicht zu eng wie manche schreiben).
mmh, Lenkrad eingestellt? Bin 1,98m (BMI:26 🙂) und saß bisher in Sport- und KomfortsitzF11 mehr als bequem (Sogar besser wie im A6 4F mit Sportsitze). Wagen ist mit Komfortsitzen bestellt und ich freu mich.
Zitat:
Online
Die BMW Apps und Connected Drive braucht man nicht. Reiner Showeffekt. Wetter, Börse, Nachrichten gucke ich auf dem Handy schneller. Navi habe ich drin. Musik ist über das iDrive besser zu bedienen. Die 250 Euro pro Jahr und die Apps kann man sich sparen (nur Auto aus der Ferne Schließen nutze ich).
Probefahrt bzw. beim Händler vorher mal ausprobiert? Im Proff. (Vergleichbar mit MMI) ist das Onlinepaket die ersten 3 Jahre kostenlos...
Zitat:
Waschen
Das erste Mal von Hand waschen, war auch kein Spaß. Alleine die Einstiege haben vier unterschiedliche Kanten, die man putzen muss. Der dunkle Innenraum ist viel zu empfindlich. 2 Wochen Ferien mit Kindern und das Auto sieht aus wie Monate alt.
Jetzt kann ich das ganze langsam nichtmehr ernst nehmen, aber das ist hier kein Scherz, oder?
46 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von padde1
Und jetzt noch mal in Ruhe: Ich will das Auto (im Gegensatz zu meiner Frau 🙂 gar nicht loswerden. Ich freue mich jedesmal, wenn ich es sehe (übrigens Spacegrau) und in der Stadt ist alles top. Wer kann schon fast 1000 km mit einem Tank fahren? Aber BMW darf beim nächsten Mal einiges noch besser machen. Darum geht es doch bei Kritik.
Kann auf Dauer ziemlich nervig werden, wenn deine Frau gegen das gewählte Auto stänkert. Das kommt jetzt unterschwellig vermutlich über Jahre. Halt solange du es fährst. Aber lass dich nicht belabbern, und höre auf deine eigene Stimme ;-)