2,5l Öl auf 100km nach Zylinderkopfdichtungswechsel :-(
Hallo.
Auch wenn dieses Thema hier schon zig mal besprochen wurde... Es gibt einfach so viele Einträge darüber, dass ich einfach den Überblick verliere...
Ich bin am verzweifeln... mein Golf 1.6l SR AKL mit 155 tkm hatte nach Überhitzung nen Zylinderkopfdichtungsschaden.
So weit so gut. Da er nur auf dem 4. Zylinder ein wenig Wasser gezogen hatte (auch nur ein bischen Margarine am Öldeckel), und sich der Zusatand auch nicht verschlimmerte habe ich die Reparatur aus Zeit und Geldmangel ca. ein 1 Jahr hinausgezögert.
Nun habe ich mit einem Kumpel die Sache in Angriff genommen.
Ich habe den Kopf planen lassen, allerdings 2 mal, da beim ersten mal die Arbeit mehr als unzufriedenstellend (ne richtig dicke Riefe quer rüber) war. Da vermute ich den 1. Fehler...
Ich weiß nicht, wie viel letztendlich agetragen wurde...
Kompression ist jedenfalls "fühlbar" ordentlich höher (beim von Hand durchdrehen) als vorher.
Genaues messen mache ich, sobald die Tage mein Kompressionstester wieder da ist.
Ventile wurden neu eingeschliffen, Ventilschaftdichtungen alle erneuert, Hydros komplett neu, Nockenwelle an den Lagerstellen, sowie Nockenwellenlagerschalen selbst etwas anpoliert (waren leicht riefig), sämtliche Dichtungen am Kopf erneuert (inkl. Nockenwellendichtring), und den Ansaugluftschlauch an der Drosselklappe.
Zu guter letzt auch noch den Nockenwellensensor erneuert, da er bei der Demontage in die Brüche gegangen ist.
Übrigens alles original VW-Teile, die verwendet wurden.
Am Kopf selbst habe ich die Gußgrade in den Ansaugkanälen verschliffen, und die Ventilführungen um 4mm abgefräst (nur die in den Ansaugkanälen).
Wir haben alles wieder nach piniebelster Reinigung aller Komponenten mit neuer ZKD und Kopfschrauben montiert. Anzugsmomente und -Reihenfolgen wurden strengstens nach Leitfaden eingehalten.
Nach "erfolgreicher" Endmontage nochmals Zahnriemen auf korrekte Stellung und Spannung kontrolliert, Drosselklappe noch einmal gereinigt und in Grundeinstellung gebracht.
Dann mit dem alten Öl! Druck aufbauen lassen, und dann duchgestartet...
Wow... bei der ersen Anlasserumdrehung angesprungen. Kein Mucken, kein zappeln, ein AKL der im Stand nicht ein kleines Zucken von sich gibt... gibts doch gar nicht...
Ich dachte noch: Na, da hätten die ab Werk doch mal gleich die Kompression etwas erhöht... dann würden die Dinger nicht so zappeln! ;-)
Da die Kiste super Gas angenommen hat (soger etwas bissiger als früher), auch schnell und super sauber wieder auf Leerlauf Drehzahl gefallen ist, beschlossen wir, ihm noch ne Schlammspülung zu geben.
Also Reiniger in das alte Öl (10w40), nen neuen Ölfilter drauf, im Stand bei Leerlauf 15min. laufen lassen (So wie es in der Anleitung von dem Reiniger stand).
Dann altes Öl abgelassen, wieder nen neuen Filter drauf, und neu befüllt.
Jedoch mit 5w40...
Erste vorsichtige Testfahrt.
Ach ja, ne neue Batterie gab es auch noch.
Guter Durchzug doch sehr starkes qualmen... Erst dachte ich: Na ja, habe ja auch ordentlich Öl in die Zylinder gepackt. Von dem bischen tuckern im Stand verbrennt das ja auch nicht. Das wird sich geben im laufe der Fahrt.
Denkste...^ Der Verbrauch von Öl steigt von kilometer zu kilometer ständig an.
Der Ölverbrauch vor der ganzen Aktion war übrigens gleich null :-O
Der Motor läuft immer noch erschreckend ruhig... hat allerdings mittlerweile 10l Öl durchgehauen.
Aus dem Auspuff kommt sehr viel Kondenswasser, selbst nach Langstecke, jedoch bleibt der Kühlwasserstand konstand. Es stinkt tierisch nach schwarzpulver (für mich zu fettes Gemisch) und verbrannten Öl, und auf der Straße bleibt bis auf die Wasserspritzer nen riesen Rußfleck zurück (richtiger trockener, glänzender, flockiger Ruß).
Mittlerweile ist der Verbrauch von Öl auf 2,5l auf 100km getiegen.
Nun weiß ich nicht weiter... wieso steigt der Ölverbrauch in so kurzer Zeit so rapide an???
Was ist, oder passiert da gerade im Augenblick???
Wie schon gesagt: Der Motor läuft für nen AKL verdammt ruhig. Er gibt keine auffälligen Geräusche von sich und schluckt scheinbar kein Wasser mehr.
Der LMM, der Kühlmitteltemp.-Geber, der Kühlwasserthermostat, sowie die Zündspule wurden bereits vor 5000km gewechselt (auch original VW). Nur die Lambda-Sonde ist noch nicht gewechselt worden.
Nun jedoch Fehlzündungen beim plötzlichen Beschleunigen in den Auspauff und sogar ab und zu in den Ansaugtrackt!!! -Plock- machts dann...
Und dieser fiese mächtige schwarz-graue Qualm, dass man den Hintermann im Dunkeln trotz seiner Xenon-Scheinwerfer nicht mehr sehen kann...
Verbrauch finde ich viel zu hoch. Viel höher als die MFA mir sagt...
Achso, fahre wieder 10w40 wie schon immer... Ölverbrauch steigt trotzdem weiter an...
Wer weiß was dazu???
Vielen Dank schon einmal und mit freundlichen Grüßen...
Mark
24 Antworten
Hallo Leute.
War heute endlich mal wieder am Motor.
Also Ventiltrieb wieder geöffnet, Nockenwelle und Hydros raus, Ventilfedern runter und siehe da...
Die Schaftdichtungen sehen echt bescheiden aus... die Dichtlippe ist regelrecht zerfleddert.
Die Schäfte allerdings sind alle glatt und sehen gut aus.
Wie kommts? Sieht so aus als wäre er an den Ventilschäften ohne Schmierung gelaufen.
Die Nockenwellenlagerschalen sehen auch wieder ein wenig riefig aus... Habe aber vor zusammenbau alles pienibel sauber gemacht. Ölpumpe nicht mehr so gut? Hat zwar viel verbrannt, habe aber regelmäßig nach jeder noch so kurzen Fahrt aufgefüllt. Öldrucklampe ist auch nicht angegangen.
Was solls, werde nachher zu VW und neue Schaftdichtungen und einen! neuen Ventilkeil *grmpf* besorgen (der ist im hohen Bogen weg... ich hoffe nicht irgendwo in den Motor gefallen).
Bericht folgt... Evtl. ist dann jetzt endlich ruhe...
Gruß Mark
Das mit den Ventilkeilen kenne ich, aber mit passender 6-Kant-Nuss und kurzem Hammer-Schlag fliegen die dann allenfalls innerhalb der Nuss rum...
Aber zur Sache:
Ventilschaftabdichtungen klingt aufgrund ihres Zustandes ja höchst plausibel, mit jedem Ansaugtakt hat jeder abwärtslaufende Kolben also offenbar ordentlich Öl in den Zylinder gesaugt, nur:
Wenn Du die erneuert hast (und ich denke mal, in Öl getaucht und aufgesetzt oder zumindest vor dem Einsetzen der Ventile die Schäfte und die Dichtlippe an der V-Schaftabdichtung geölt, warum sind sie dann so zerfleddert, zumal sie ja im Betrieb von oben mit Öl bejaucht werden aus dem Ventiltrieb?
DAS wäre doch mal die spannende Frage...
Im übrigen rate ich jedem von diesen Motorspülungen ab!
Manchmal entfernt man damit auch das, was bisher dichtend tätig war und daher besser nicht entfernt werden sollte...
Ich persönlich halte von diesen, auch bei Pauschal-Ölwechsel-Angeboten immer gern angepriesenen Motorspülungen oder -Innenreinigungen REIN GAR NICHTS!
Zitat:
[
Im übrigen rate ich jedem von diesen Motorspülungen ab!
Das ist genau der Punkt der mich am TE so verwundert hat: Seine Arbeitsweise sieht ziemlich sachlich organisiert und logisch aus.
Warum er aber son Zeug da reinkippt ? Unverständlich. Neues Motorenöl und gut. Was anderes hat im Motor nichts zu suchen.
Zitat:
Original geschrieben von panzer68
Das ist genau der Punkt der mich am TE so verwundert hat: Seine Arbeitsweise sieht ziemlich sachlich organisiert und logisch aus.Zitat:
...
Im übrigen rate ich jedem von diesen Motorspülungen ab!
Warum er aber son Zeug da reinkippt ? Unverständlich. Neues Motorenöl und gut. Was anderes hat im Motor nichts zu suchen.
Warum eigentlich nicht?
Wenn man das Richtige (also bezogen auf die zu beseitigenden Probleme und auf nachlesbare Erfahrungsberichte) auswählt und noch richtig anwendet, kann da zumindest nicht viel passieren. Evtl. hilft es speziell bei Motoren mit Servicestau sogar (siehe Link unten).
Dabei rede ich natürlich nicht von so einem Wundermittel aus dem Werbe-TV, irgendeinem Umsatzbringer eines namhaften Herstellers oder einem schon im Ansatz sinnlosen Mittelchen wie einem Hydrostößel-Additiv, das nichts anderes tut, als die Viskosität eines (evtl. wegen seines Betriebsalters verdünnten) Öls heraufzusetzen, was wiederum sinnvoller durch einen Ölwechsel zu korrigieren wäre.
Bevor man einen Motor zerlegt, um z. B. die Kolbenringe blockierende Ablagerungen zu beseitigen oder die Ringe direkt zu ersetzen, kann man ja mal einen bekannten und (teilweise) bewährten Motor-Innenreiniger wie das "Liqui Moly Motor Clean" versuchen. -> Hier habe ich mal das richtige Vorgehen beschrieben und einige interessante Aussagen anderer Foristen dazu verlinkt.
Habe den - zugegebenermaßen ohne Not - vor Jahren, also kurz nach deren Gebrauchtkauf, auch bei unseren beiden Wagen (93er Vento mit 1,8 l, 55 kW und 2000er Golf IV Variant PD-TDI mit 85 kW) angewandt und sie haben es offensichtlich ohne Schaden zu nehmen (z. Zt. Laufleistungen 271.000 und 265.000 km, Ölverbräuche ca. 0,5 l / 15.000 km) überstanden. 😉
Schönen Gruß
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Hallo...
Die verf****** Schaftdichtungen waren es....
Habe gestern den Ventiltrieb wieder zusammengebaut.
Gestartet... und viel dichter blauer Qualm :-(
Alles mal wieder umsonst dachte ich.
Doch dann wurde der Qualm im Stand immer lichter und lichter... nach 20min Leerlauf schließlich nur noch bei Gasstößen. Wird jetzt nur noch das Restöl in der Abgasanlage sein.
Die ist bestimmt voll bis oben hin.
Hoffentlich war es das wirklich... Bitte keine Rückschläge mehr.
Mal sehen... Testfahrt habe ich noch nicht gemacht. Nur erstmal so weit zusammengebaut, dass er läuft.
Front muss wieder dran.
Gruß Mark
Bin mal auf deine Rückmeldung gespannt. Hatte das gleiche durch.
3 Mal den Motor auseinander genommen.
1. Mal Zylinderkopfdichtung
2. Mal Ventischaftsdichtungen
3. Mal Kolbenringe.
Hoffe für dich, dass jetzt ruhe ist und du hattest mehr Glück als ich!!!
Hallo nochmal...
Also auf einmal mitten in der Fahrt das starke Qualmen wieder da und das ganze Öl wieder weg
Keine Ahnung mehr....
Was war es den bei dir, letzendlich?
Gruß Mark
Kolbenringe. Ölabstreifringe waren fest.
Komisch, dass es bei dir eine Zeit lang funktioniert hat und dann auf einmal wieder...
Wie weit bist denn du gekommen bis es angefangen hat zu qualmen?
Bin mir gerade nicht sicher, aber glaube das war bei mir auch so, erst nach dem der Motor und das Öl warm wurden, wurde es viel schlimmer. Wahrscheinlich ist das Öl zu dickflüssig und verbleibt weniger im Brennraum, als wenn es warm und dünnflüssig wird. Nur eine Vermutung.