2.5 TDI quattro ohne Leistung, dafür mit hohem Verbrauch - es gibt viel zu tun...
Hallo zusammen,
vorab eine kurze Einleitung: Es geht hier um das Fahrzeug einer Freundin, welches von einem ihrer Bekannten gewartet wird. Es ist ein A6 Avant 4B, 2.5TDI quattro mit 180 PS. Das Fahrzeug wird vorrangig auf Kurzstrecken gefahren. 340.000km.
Ich bin seit einiger Zeit das wieder einmal mit dem Fahrzeug gefahren und muss sagen, dass es von der Motorseite Grausam ist. Er hat keine Leistung mehr, verbraucht ungefähr 1 Liter mehr als noch vor 18 Monaten und rußt.
Nachdem ich die Suchfunktion bemüht habe und ein bisschen im Motorraum wühlte habe ich auch schon einige Fehler entdeckt.
1) Der Ansaugschlauch zw. LMM und Turbo hat ein großes Loch.
2) Der einpolige Stecker auf der Ölleitung beim Turbo ist fast abgerissen (Draht komplett blank).
3) AGR war mit Blech verschlossen, sollte den Ruß eindämmen.
4) Ansaugbrücke bis vor zur Einleitung der AGR in die Frischluft: ca. 5mm "Wandfilm" aus Ölbrocken und zähem Öl.
5) Stellglied der Klappe vor der AGR: Verliert aufgebrachten Unterdruck langsam.
6) Druckdose, welche AGR steuert: Verliert aufgebrachten Unterdruck langsam.
7) Kühlmitteltemperatur steigt kaum an (nach ca. 5km hebt sich der Zeiger des KI, kommt dann aber nicht über 65°. War auch im Sommer so.).
8) Sehr viel auskristallisierter Kühlmittelzusatz unter Kühlmittelbehälter auf der Unterdruckpumpe. Ist hier normalerweise nicht ein Schlauch am Überlauf des Kühlmittelbehälters?
Ich hoffe ich habe nichts vergessen.
Die Druckdose am Turbo habe ich geprüft, bewegt sich lautlos und ohne ruckeln vor und zurück. Lader lässt sich geräuschlos drehen, hat kaum merkliches Spiel.
was ich bei den einzelnen Punkten getan habe:
ad 1) neuer Saugschlauch kommt heute Nachmittag.
ad 2) keine Ahnung wie ich einen neuen Stecker montieren soll, Auspinwerkzeug hab ich dafür nicht. Was gibt der Stecker für einen Wert zurück?
ad 3) Blech entfernt, AGR Leitung ausgebaut und gesäubert.
ad 4) Reinigungsversuch unternommen. Kleines Teil mit der Klappe sieht schon wieder ziemlich gut aus. Verteiler zwischen linker und rechter Bank: weiß nicht mit was ich die lange Leitung reinigen kann! Ansaugbrücken auf den Köpfen sind noch drauf, aber auch sehr zugemockt. Kann ich die Dieselleitungen zw. ESPu und EV bedenkenlos entfernen? Wie werden sie wieder befestigt (Anzugsvorschrift?)?
ad 7) Hab ne Anleitung aus dem Forum runtergeladen, ist wohl ne Schweinearbeit, werd ich vermutlich gegen WE machen.
ad 8) Fehlt hier nicht ein Schlauch?
Ich weiß, das ist ein riesen Haufen Zeug. Ich hoffe das erschreckt euch nicht. Ein Diagnosegerät habe ich aktuell nicht an der Hand - ist in Reperatur...
Viele Grüße!
oyqnzo
28 Antworten
Morgen,
Glühkerzen durchgemessen, 1 defekt (Widerstand unendlich hoch). Hab 6 neue bestellt... Gute Gelegenheit um mir einen Drehmomentschlüssel für kleine Momente zuzulegen :-D
Hab mir das pdf von Beru ausm Forum gezogen über GK wechsel - sehr gut beschrieben. Ich lass jetzt mal WD40 arbeiten und versuche sie dann raus zu schrauben.
Werden GK-Defekte nicht im Fehlerspeicher hinterlegt??
Nicht unbedingt, der Widerstand wird nicht gemessen. Wenn an der Elektronik der Vorglühanlage was ist, dann schon.
Was für ne Baustelle 🙂
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Eine kleine Information am Rande:
Beru hat zwei widerspüchliche Angaben zurm fetten der Gewinde auf ihrer Homepage. Zum einen:
"Die Gewinde aller BERU Glühkerzen sind vernickelt. Dadurch wird ein »Festfressen« der Glühkerze zuverlässig verhindert. Das Gewinde also in keinem Fall ölen oder fetten! " (http://www.beru.com/deutsch/produkte/gluehkerzen/diagnosehilfe.php)
sowie:
"Vor Einbau der Glühkerzen diese im Schaft- und Gewindebereich
mit GK Fett einfetten." (http://www.beru.com/download/produkte/TI04_d.pdf Seite 15)
Ich habe bei BERU angerufen und wohl etwas angstoßen. Sie wissen es selbst nicht und rufen mich zurück. Ich werde es dann natürlich hier posten.
Glühkerzen sollen gefettet werden, allerdings nur mit speziellem Glühkerzenfett (GKF 01). Auf keinen Fall darf ein anderes Fett oder Öl verwendet werden. Wenn kein GKF zur Verfügung steht lieber nicht fetten!!
Ende der Info ;-)
Ich fände es eher logisch das Gewinde, so fern notwendig zu säubern und die Kerzen trocken rein drehen, da das Öl oder fett die Drehmomente verfälscht. Siehe auch Wechsel von ZKD.
Während ich auf die Ersatzteillieferung warte habe ich mir die Innenraumbeleuchtung vorgenommen. Rückbank und Kofferraum waren sehr dunkel...
SuFu zusammen mit Lötkolben schaffen Abhilfe!
Zwei kalte Lötstellen entdeckt, neu gelötet, durchgemessen - geht!
Muss ich beim Einbau der Ansaugbrücke auf bestimmte Drehmomente achten? Und werden die Schrauben mit Schraubensicherung montiert, sie haben nämlich alle einen grünen Film drauf...
Zitat:
Original geschrieben von oyqnzo
Muss ich beim Einbau der Ansaugbrücke auf bestimmte Drehmomente achten? Und werden die Schrauben mit Schraubensicherung montiert, sie haben nämlich alle einen grünen Film drauf...
Kann man machen, halte ich aber für nicht so wichtig, so groß ist die Belastung ja nicht. Im Zweifelsfall 20Nm, so gewaltig sind die Schrauben ja nicht.
Und wie siehts inzwischen aus? Läuft der Dicke wieder? Wie weit bist du? Hab deine Arbeit gespannt verfolgt!
Guten Morgen Leute!
Gestern Abend war es soweit, nachdem um halb 6 die Teile gekommen sind hab ich alles wieder zusammengebaut und Probefahrt gemacht.
Das Ergebnis ist sehr erfreulich, der Dicke macht wieder voran!! Man kann jetzt tatsächlich andere Fahrzeuge damit überholen und wird nicht mehr von LKWs angeschoben. Also ernsthaft: Untenrum ist schon wieder gut Moment vorhanden, und nach oben raus merkt man deutlich die Leistung.
Man hört jetzt auch wieder den Turbo einsetzen, auch wenn ich ihn ein bisschen laut finde.
Ruß hat er kaum noch, soweit ich das im Rückspiegel beurteilen konnte und auch direkt nach dem Start kommt keine blaue Wolke mehr raus.
Nur mit der Diagnosefahrt wird es schwierig. Das Diagnosegerät, das ich von einem Freund haben kann ist nur zum Fehlercodes auslesen :-( Das wusste ich vorher nicht.
Jetzt muss ich mir überlegen, ob ich mir eines anschaffe, was aber doch recht teuer ist, oder ob ich noch woanders eines her bekomme.
Wenn ich richtig informiert bin kann ich nur über eine Diagnosefahrt herausfinden, ob der LMM intakt ist.
Ich muss allerdings gestehen, dass das Thermostat noch nicht getauscht ist. Ich hab es schon in der Garage liegen, aber jetzt keine Zeit es einzubauen. Hab es mir für den kommenden Sonntag vorgenommen, mal schauen ob das hinhaut.
P.S. Als "Schmankerl" noch die Bilder der alten Glühkerzen. Gezählt habe ich am Kühler stehend Richtung Heck schauend, "1" ist beim Kühler, "3" bei der Windschutzscheibe. "Links 1" ist defekt. Falls jemand aufgrund der unterschiedlichen Ablagerungen auf den einzelnen Kerzen Rückschlüsse über den Verbrennungsverlauf zieht darf er sie gerne posten ;-)
Na dann herzlichen Glückwusch, hatte am WE ein ähnliches Erfolgserlebnis mit dem Wechsel von Auslassventilen und anschließendem Zusammenbau des Motors (Zylinderkopf festschrauben => ächz). Nun schnurrt er wieder.
Zu den Glühkerzen, die sehen noch nicht dramatisch aus finde ich, als ich meine mal nach 200.000 gewechselt hab, waren die schon richtig zerfressen und zerbröselt, halte ich für tolerierbar.
Zum Thema Diagnosefahrt etc. Wenn ernsthaftes Interesse besteht berate ich dich gerne per PN, es geht auch günstig 😉
Es gibt Ergebnisse:
Ich habe die Werte des LMM mit den Sollwerten verglichen - perfekt! Hätte ich bei dem Ruß im Ansaugtrakt nicht gedacht. Zum Glück habe ich nicht "vorsorglich" den LMM gesäubert und dabei möglicherweise zerstört.
Habe noch die Fehlercodes ausgelesen:
17978 - Motorsteuergerät gesperrt
P1570 - 35-10 - - - Sporadisch
00575 - Saugrohrdruck
11-10 - Regelgrenze unterschritten - Sporadisch -> was bedeutet das, bzw. was ist die Ursache?
01176 - Schlüssel
07-10 - Signal zu klein - Sporadisch
01366 - Öffnung durch Crash-Signal
35-00 - - ->hört sich gefährlich an
00668 - Bordspannung Klemme 30
07-10 - Signal zu klein - Sporadisch -> könnte mein Fehler gewesen sein. Nach austausch des Dieselfilters musste ich etwas orgeln bis er wieder lief...
00955 - Schlüssel 1
09-10 - Adaptionsgrenze überschritten - Sporadisch
01560 - Beifahrertür
60-00 - safed nicht
01561 - Tür hinten links
61-10 - entsafed nicht - Sporadisch
Hab sie noch nicht gelöscht. MS gesperrt und Schlüssel - Signal zu klein deutet auf eine defekte Lesespule hin. Auf Nachfrage habe ich auch gesagt bekommen, dass der Motor manchmal an geht und danach direkt aus. Dann leuchtet die WFS-Leuchte. Kommt wohl häufig vor, unabhängig vom verwendeten Schlüssel... (Hat jemand ne Anleitung zum Tausch der Spule?).
Gehört Schlüssel 1 - Adaptionsgrenze überschritten auch zu diesem Fehler, bzw. was hat das zu bedeuten?
Saugrohrdruck - Regelgrenze unterschritten. Wo wird denn hier gemessen? Hat das vll. etwas mit dem defekten Ansaugschlauch zu tun?
Der Rest ist eher Kinderkram.
Also die Adaptionsgrenze ist bei meinem auch als überschritten angegeben, funktioniert aber alles noch mit beiden Schlüsseln.
Crash-Signal würde ich erstmal löschen und beobachten, vor kurzem gabs hier nen Fall, wo durch Wasser der Crash-Sensor kurzgeschlossen wurde und das Fahrzeug dann regelmäßig die Elektrik abgeschalten hat. (Klar, Schutzmaßnahme)
Saugrohrdruck klingt nach einer Undichtheit, das stimmt, hast du bei der Messfahrt mal Saugrohrdruck (MWB 10) und Ladedruck (MWB 11) beobachtet?
Wenn man die mitloggt ("Protokollieren"😉 kann man die mit VAG-Scope dann ganz gut grafisch auswerten, da sieht man dann bei welcher Drehzahl der Druck vom Soll abweicht. Ein wenig hinter dem Soll ist aber normal, da die verschiedenen Regelkreise ja auch Reaktions- und Regelzeiten haben.