2.4 V6 - Vermutlich Motorschaden / ZR Übergesprungen / Keine Kompression
Hallo,
wir haben ein 2002er A4 (B6) Cabrio in der Familie.
2.4 er BDV Motor mit 88 tkm
Sehr guter Zustand. Hat noch nie nen Winter gesehen und auch selten Regen.
Nach dem letzten Abstellen, sprang er einfach nicht mehr an.
Anlasser dreht, Funke kommt, Sprit kommt, Kompression gemessen aber "0,0".
Verdacht Motorschaden wegen übergesprungenem Zahnriemen 🙁
Der ZR sitzt lt. befreundetem Mechaniker auch etwas locker bzw. nicht ganz so stramm.
Groß auseinandergebaut wurde noch nix.
Da das meine Fähigkeiten bei weitem übersteigt, hätte ich gerne noch 2,3 Meinungen/Empfehlungen.
1.
Sollte ich den Wagen in ner Werkstatt nochmal weiter auseinander nehmen lassen oder ist bei null Kompression wirklich sicher, dass der Motor hin ist (kein Freiläufer)?
2.
Habe ein rel. teures Angebot zur Abholung mit Instandsetzung und wieder bringen, was natürlich stressfrei wäre.
Was wäre da Eurer Meinung nach ein realistischer Preis, wenn die Diagnose so stimmt?
3.
Ist es besser einen gebrauchten ATM einbauen zu lassen (Freie Werkstatt) oder den alten, der wenig km hat und optisch neuwertig ist beim Instandsetzer überholen zu lassen?
Was wäre da ein fairer Preis beim gebrauchten ATM in ner freien Werkstatt?
4.
Hat hier jemand ne Empfehung für gute und preiswerte Motorinstandsetzer im Gebiet LM, GI, WI, FFM, HG, KO......?
5.
Wie würdet Ihr den Wert des Auto´s mit Schade bzw. repariert einschätzen?
Freue mich über Meinungen.
Mit weiterer Diagnose in Eigenleistung kann ich leider nicht dienen.
Gruß und schönen Rest-Sonntag
44 Antworten
Der BDV hat Zahnriemenwechselintervall 180.000km oder alle 6 Jahre.
Jahrelang selber gefahren.
Gruss caddy2E
GaryK, Du hast einen kleinen Fehler im Detail. Es geht hier um den BDV mit 125 KW da ist das Intervall alle 180.000 bei dem älteren V6 2,4 Motoren mit 120 KW mit dem Motorkennbuchstaben AJG und APZ ist es alle 120.000 KM.
Anbei Bild vom Serviceheft, da habe ich das unten mit den roten Pfeilen markiert. Man sollte nicht einfach immer nur irgendwelche Links hier her kopieren.
Du hast ein anderes Serviceheft als ich 😁
Wurde von Audi ggf. später geändert. Zeitangabe habe ich keine drin.
Der Riemen sieht nach gut 50tkm noch top aus. Denke, wenn er gesprungen ist, lag es eher am Spanner.....
Werde berichten.
Bei der Intervallfrage kann ich leider nichts mehr beitragen.
Eine Zeitangabe gibt es auch keine beim BDV Motor. Der ZR wird nach Audi Vorgabe ab 90.000 Km bei jeder Inspektion nur optisch überprüft.
Eine Inspektion macht bei den alten aber sehr soliden Autos eh keiner mehr. Das kann man auch einfach selber machen, mann muss nur die beiden Abdeckungen von den Zahriemen ausklippsen, mit der Taschenlampe optisch den ZR auf Risse, Ausfransungen etc. überprüfen und die Spannung mit dem Daumen kontrollieren.
Der ZR hält die 180.000 KM auch locker aus, mein erster Zahnriemen sah nach dem Wechsel nach 18 Jahren und 82.000 km noch sehr gut aus. Bei den V6 Benzinern ist die Belastung auf den ZR sehr gering.
Man sollte auf jeden Fall beim Tausch immer alles was am Zahnriemen mit dran hängt, wie Spannrollen, hydraulischen Spanner, Wasserpumpe neu machen, dann erlebt man auch keine bösen Überraschungen😁
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So sehr ich das auch.
Schwiegermutter hat nen 99er Polo 6N mit ersten Zahnriemen 😁
Die VAG Riemen sind i.d.R. auch nicht das Problem. Eher die Anbauteile, wie Du sagtest.
Von den VAG-Steuerketten reden wir mal nicht 😁 😁 😁
Ich halte dieses "Zahnriemen Sichtprüfung" für "Lottospielen". Gerade bei den kleinen Vierzylindern hält sich Arbeit und Teilekosten in Grenzen, gute Versicherung gegen "Wenns schiefgeht ists ein Teileträger mit Motorschaden".
Vielleicht kurz zur Erklärung:
Die Sichtprüfung von ZR kommt ursprünglich aus dem Industriebereich in der Antriebstechnik.
Bandsysteme, Förderanlagen usw. da wird TPM gemacht & es spielt es idR. keine Rolle ob die ZR evtl. trozdem reißen-die Anlage bleibt einfach stehn es kommt ein Neuer drauf & weiter gehts.
Dort geht es ehr darum den Wartungszeitraum gut mit der Fertigungsplanung zu vereinbaren um nicht so viele ungeplante Stillstände zu bekommen.
Wer das irgendwann mal auf den KFZ Motor übertragen hat , bei dem es gleich um Totalschäden geht ist schwer zu sagen....waren bestimmt Controller. 😮😁
Das Problem ist schlicht das man nur äusserlich sieht wenn was damit ist, ob innen der Zugstrang vorgeschädigt wurde sieht man nicht >von daher ersetzt diese Art Prüfung in dem Falle des KFZ nie den rechtzeitigen Wechsel.
Aber was ist rechtzeitig?
Für den normalen Kunden und den Audimitarbeiter das, was der Hersteller vorgibt.
Und in dem Kfz beiliegenden Serviceheft steht 120tkm ohne Zeitlimit.
Der Rest ist freie Entscheidung, eigene Information, Glück oder Pech.
In den alten Threads wurde auch 180TKM Geschrieben;
https://www.motor-talk.de/.../...ei-2-4-wann-faellig-t1307698.html?...
https://www.a4-freunde.com/.../showthread.php?...
Wirklich eine Zeitangabe fand ich bei "Audi/VW" eigentlich noch nie so wirklich,...i.d.R. wird sonst nach rund 6-10 Jahren Empfohlen.
Beim damaligen 2.0ALT hab ich nach 10 Jahren den Riemen Wechseln lassen, laufleistung etwas unter 100Tkm
Der hat zwar eine ZR Spannrolle, daneben aber noch einen Hydraulischen ZR Spanner welcher Starr war.
Umlenkrollen, Wasserpumpe sahen gut aus, der Riemen von Innen etwas Rissig.
Zitat:
@faceman22 schrieb am 27. April 2023 um 16:07:23 Uhr:
Aber was ist rechtzeitig?
Bei genauerer Betrachtung kann man 2 Bewertungskriterien ranziehn
1. Vorgabe des ZR Herstellers zb. Conti die im Schnitt von 5-6Jahren sprechen , das ist jetzt auch kein Zeitraum wo es Kohle geht sonste könnte man ihnen deutliche frühere Vorgaben unterstellen.
2. Art & Konstruktion des Motors denn das wirkt sich maßgeblich auf die Belastung aus.
Es ist zb. ein Himmelweiter Unterschied ob du einen ReihenSechser Benziner oder einen PumpeDüse TDI hast. Die Belastung auf den Riemen ist im ersten Fall sehr gering da man fast alle Massenkräfte/Drehschwingungen aufgrund der Konstruktion/ Zündfolge gegen Null reduziert hat. Somit gibt es kaum Rückkopplung über den Zahnriemen.
Das andere Extrem wäre der PD TDI welcher den Riemen aktiv nutzen muss um seine Einspritzdrücke zu erzeugen, das geschieht in unglaublich kurzer Zeit über die Nockenwelle, der ZR ist dabei extrem hohen Belastungen ausgesetzt weshalb zb. VAG damals extra in Zusammenarbeit mit einer Hochschule sowie Conti eine neue Riemengeneration entwickelt hat die dem standhält.
Im ersten Fall würde ich mir keine Gedanken machen auch nach 6 oder mehr Jahren nicht , die Riemen sind mittlerweile wirklich sehr sehr gut, in Fall 2 werfe ich (persönlich) den Riemen nach spätestens 4J. & 90-100tsdkm. runter denn das Risiko ist einfach zu hoch. Somit muss jeder für sich einen Weg finden .
Freiläufer komen ja leider nicht mehr auf den Markt😉
Beim Golf 7 TDI 2.0 150 PS von uns ist die Vorgabe 210 tkm ohne Zeit.
Bei 150 tkm, nach 7 Jahren, war die Spannrolle mit Geräuschen auffällig und die WaPu war undicht.
Beim Passat B8 meiner Eltern mit gleichem Motor das gleiche jetzt nach 5 Jahren und 95 tkm.
Allgemein bekannte Probleme. Qualität ist halt so ne Sache.
Dank Homeoffice mache ich bald öfter Zahnriemenwechsel als Öl- oder DSG-Wechsel 😁 😁 😁
Gruß
Rechtzeitig ist immer kurz vor dem Totalausfall. Und der ist schwer zu bestimmen. Aufgrund der hohen Folgekosten lieber früher wechseln oder schon bei geringen Schäden. Meiner am 2.8 V6 2Ventiler hat 11 Jahre und 536000km gehalten. Wurde nur gewechselt, weil die Wapu nicht mehr dicht war.
Die Lebensdauer ist natürlich auch abhängig von der Staub- und Hitzebelastung. Bei Anhägebetrieb, hohen Dauergeschwindigkeiten oder Fahrten bei hohen Temperaturen ( Wüste, Death Valley) steigt die Temperaturbelastung. Baustellenfahrzeuge oder Fahrzeuge, welche öfter Feldwege fahren, haben erhöhte Staubbelastung und dadurch mehr Abrieb der Riemen.
Deshalb sollte man da früher, als die Werksvorgabe vorgibt, wechseln.
Die Werksvorgabe basiert auf " normaler" Nutzung.
Selbst mein Audi-Meister (ich bringe mein 19 Jahre altes Cabrio immer noch dorthin zur Inspektion) sagt, dass ich den Riemen mit entsprechendem Alter auch weit vor den Maximalkilometern wechseln lassen sollte, wenn ich das Auto noch lange fahren will.
Der 2.5 TDI hat 120000km im Serviceheft stehen, der beim Wechsel aufgelegte Conti-Riemen hat einen Aufkleber mit 90000km oder sechs Jahren drauf.
Ich bin jetzt durch wenige Kilometer in den letzten Jahren deutlich über den sechs Jahren und werde bei nächster Werkstattgelegenheit den Riemen wechseln lassen.
Am Ende ist das ein bisschen wie eine Lotterie: wirklich in den Riemen und die mitlaufenden Anbauteile schaut keiner rein.
Wenn das was blockiert oder reißt, hat man bei Fahrzeugen der Altersklasse unserer B6 fast immer einen wirtschaftlichen Totalschaden.
Ob man das riskieren will, muss sich halt jeder selbst überlegen.
Mein alter Polo war ein Freiläufer. Also Zahnriemen im Kofferraum, 10 und 13 Schlüssel und Keilriemen. Konnte man mal schnell ( 15 min), natürlich ohne lösen der Wapu und richtiger Einstellung von Zündung und Riemenspannung wieder fahrbereit bekommen. Also fahren bis er fliegen geht.
Zitat:
@faceman22 schrieb am 27. April 2023 um 16:07:23 Uhr:
Aber was ist rechtzeitig?
Für den normalen Kunden und den Audimitarbeiter das, was der Hersteller vorgibt.
Und in dem Kfz beiliegenden Serviceheft steht 120tkm ohne Zeitlimit.
Der Rest ist freie Entscheidung, eigene Information, Glück oder Pech.
Ist wie beim Automatiköl. Audi sagt "Lebensdauerfüllung" bei den ZF Wandlerautomaten, ZF selbst sagt "alle 80.000 km Ölwechsel".
Ich hab bei meiner ZF6HP bei 90.000 das Getriebeöl wechseln lassen. Sah bereits "nicht gut" aus, das drinzulassen wäre fahrlässig.