2.0 TDI nach Softwareupdate verkaufen oder nicht ?

VW Golf 6 (1KA/B/C)

Hallo,
habe einen G6 2.0 TDI aus 2011 mit 140.000 km. Eigentlich bin bzw. war ich recht zufrieden mit dem Auto. Lief im Großen und Ganzen top (Wasserpumpe war mal undicht).
Vor kurzem musste ich das Update 23R7 machen lassen (Betriebsuntersagung angedroht). Im Moment läuft das Auto noch (3000 seit Update), die Frage ist halt wie lang bzw. kann niemand die Reparaturkosten auf Dauer abschätzen, da es ja keine Langzeiterfahrungen zum Update gibt und das "Damokles Schwert" der vertrauensbildenden Maßnahme ja über einem hängt.
Ich spiele mit dem Gedanken, den G6 zu verkaufen und einen G7 2.0 TDI zu kaufen als Jahreswagen mit max. 20.000 km. Da ich vermutlich nicht der einzige bin mit diesem Gedanken, wollte ich mal in dir Runde fragen, zu welchem Ergebnis ihr gekommen seid. Verkaufen? Erstmal weiterfahren und sehen, wie sich VW bei einem Schaden verhält? Auf jeden Fall weiter fahren?...

Beste Antwort im Thema

Es ist leider ein Irrglaube zu denken das ein neues Fahrzeug generell weniger Probleme macht kann als ein altes.

Wenn man sich mal die Technik vom G7 mit dem EA288-Motor anschaut, dann ist das alles schon deutlich komplexer als die alte Technik vom EA189. Die ganze Ansaugbrücke ist jetzt ein Wärmetauscher damit man Abgas in grösseren Temperaturbereichen zurückführen kann. Es gibt neben der Hochdruck-AGR jetzt auch eine Niederdruck-AGR und damit wieder mehr Regelventile und auch eine Abgasklappe im Auspuff. Dann hat der Golf meines Wissens nach noch immer keinen SCR-Kat sondern verfügt nur über einen Speicherkat. Damit fehlt auch hier eine grundsolide Hardware für geringstmögliche Stickoxide und die ganze Geschichte ist wieder grade so in den Graubereich der Abgasgesetzgebung konstruiert. Dann war der EA288 zwar nicht in Europa aber in den USA auch von irgendwelchen Abschaltsystemen betroffen. Bei einem Test - ich weiss grade leider nicht mehr welcher das gewesen ist - schnitt der EA288 im Golf wohl sehr gut ab, verglichen mit seiner Konkurrenz - jedoch lag er im RDE noch immer über den Grenzwerten. Ich würde mir kein Auto kaufen welches nichtmal über die Hardware verfügt bei der man im Zweifel nur die AdBlue-Dosierung erhöhen kann sondern es dann wieder zu lasten anderer Komponenten gehen muss. Das Beispiel der ausländischen Hersteller sowie Daimler zeigt doch nur wieder das man auch bei EU6 genau hinsehen muss und die Diskussion mit EU6 noch nicht zu Ende ist.

Du hättest insgesamt dann neuere Komponenten aber dafür mehr. Es gibt bestimmte Komponenten die sind bei einem TDI früher oder später immer fällig, Update hin oder her. Wenn dir beim EA288 der Wärmetauscher der Ansaugbrücke undicht wird - dann schätze ich das auch nicht billiger ein als das beschissen montierte AGR-Ventil vom EA189. Wenn Du schon Angst vor einem potentiellen Defekt und den Kosten am neuen Fahrzeug hast - warum schliessst du aus das dir sowas irgendwann nicht auch beim Nachfolger passiert.

Ich behalte meinen 1.6l TDI, der ist grade mal 70Tkm gelaufen... Einmal ist der Wertverlust eines neuen (gebrauchten) sicher höher als die maximal zu erwartenden Reparaturen und dann sind wegen der ganzen panikartigen Verschrottungsaktionen so viele einwandfreie Fahrzeuge bei den Verwertern gelandet das Du inzwischen auch für aufgearbeitete Injektoren nicht mehr so viel Geld auf den Tresen legen musst wie noch vor zwei Jahren.

Für eine Neu/Gebrauchtanschaffung warte ich lieber noch bis die Motoren auf den Markt kommen die wirklich für die Abgasgrenzen gemacht wurden und nicht nur für die Grauzonen, selbst mit den DI-Benzinern kann man aktuell noch Schiffbruch erleiden. Da kann ich auch den alten noch weiterfahren.

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Du fährst aber einen 2.0TDi und der soll ja, auch nach den Meinungen hier im Forum, das Update zumindest besser vertragen als der 1.6TDi. Somit ist die Entscheidung nicht leichter geworden. Ich finde vor allem den Beitrag von @alex1234567890 auf Seite 1 sehr aufschlussreich und schön erklärt.

Finde ich auch schön erklärt. Ich lese parallel schon immer im Golf 7 Forum mit. Aber der 2.0 TDi 150 Ps im G7 ist auch sehr zuverlässig. Von Schäden hab ich noch nichts gelesen, trotz hoher Laufleistungen.

Mir geht es darum, wie sich andere hier im Forum entschieden haben und auf Grundlage welcher Überlegungen.

Ich hatte dazu eingangs ja schon etwas geschrieben. Wäre ich in deiner Situation, würde ich es stark davon abhängig machen, was der 6er noch bringt beim Verkauf (bzw. wie groß der Verlust ist - dazu müsste man allerdings wissen, was er ohne den Abgasskandal jetzt wert wäre). Und dann schauen, wie viel der "neue" kostet bzw. wie günstig es geht. Schlussendlich spielt ja nicht nur grundsätzlich die Vernunft eine Rolle 😉

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Der Preis, den dein jetziges Fahrzeug bringt, ist wohl entscheidend.

Doch bei mir schon:-)
Mein Golf hat einen durchschnittlichen Angebotspreis von 9.400 Euro laut Autoscout. Die Tageszulassung vFL würde 24.000 Euro kosten, ein Jahreswagen mit <20tkm vFL 22.000 Euro.

Die Preise haben sich dieses Jahr stabil gehalten.
Habe im Dezember 9000 für meinen Style bezahlt mit 99tkm.
Finde die Preise sind wieder leicht angezogen.
Die Diesel Panik flaut wohl langsam wieder etwas ab.

@xavair1
Die durschnittlichen Angebotspreise sind aber Schall und Rauch - entscheidend ist der real erzielte bzw. gezahlte (Verkaufs-)Preis.

@unwissender1982
Es ist ein riesengroßer Unterschied, ob du ein betroffenes Fahrzeug kaufen oder VERkaufen möchtest. Soll der Händler dir eins abnehmen: "Oh Gott, den krieg ich doch nie wieder los." Soll er dir eins verkaufen: "Dieselproblematik? Welche Problematik?" 😉

Der Händler Einkaufspreis liegt bei meinem Golf bei 6000 Euro, der durchschnittliche Angebotspreis bei 9.400 Euro. Also wenn man das Auto privat verkauft, sehe ich so ca. 8000-8500 Euro als realistisch.

Du kannst ja mal bei www.autouncle.de schauen, wie lange diverse Autos zu welchem Preis schon stehen und wie oft die schrittweise im Preis gesenkt wurden. Teils stehen da Autos schon über 2 Jahre und wurden um 25% reduziert.
Die Gespräche über den Wunschpreis führen zu nichts. Leider kenne ich das Thema zu gut von einem anderen Auto (angeblich suuuper wertstabil)...

Zitat:

@xavair1 schrieb am 10. Juli 2018 um 11:00:19 Uhr:


Zitatauszu:
Für mich heisst das, dass wenn pro Jahr bzw. alle 2 Jahre nur ein Teil am Golf 6 kaputt geht, AGR (ca. 1300 Euro), injektor (ca 1200 Euro was ich so gelesen habe), DPF (>1800 Euro), fährt "man" mit einem Jahreswagen (inkl. Anschlussgarantie) schon günstiger.

Wenn ich so viele und so teure Reparaturen erwarte bzw. voraussetze, dann kann es
sich nur um eine Automarke mit Qualitätsmägeln handeln, von der ich persönlich die
Finger lasse würde.
Unter der Voraussetzung, dass sämtliche Marken mit der hochgezüchteten Diesel-
technologie Probleme haben, könnte man Alternativ die erwarteten teuren Repara-
turen umgehen, indem man einen Beziner kauft.

Zitat:

@Gasofix schrieb am 10. Juli 2018 um 20:58:05 Uhr:



Zitat:

@xavair1 schrieb am 10. Juli 2018 um 11:00:19 Uhr:


Zitatauszu:
Für mich heisst das, dass wenn pro Jahr bzw. alle 2 Jahre nur ein Teil am Golf 6 kaputt geht, AGR (ca. 1300 Euro), injektor (ca 1200 Euro was ich so gelesen habe), DPF (>1800 Euro), fährt "man" mit einem Jahreswagen (inkl. Anschlussgarantie) schon günstiger.

Wenn ich so viele und so teure Reparaturen erwarte bzw. voraussetze, dann kann es
sich nur um eine Automarke mit Qualitätsmägeln handeln, von der ich persönlich die
Finger lasse würde.
Unter der Voraussetzung, dass sämtliche Marken mit der hochgezüchteten Diesel-
technologie Probleme haben, könnte man Alternativ die erwarteten teuren Repara-
turen umgehen, indem man einen Beziner kauft.

Es war nur ein Rechenexample. Mir ist nicht bekannt, dass andere Hersteller gezwungen wurden, ihre Motoren durch ein Update "kaputt" zu machen

Zitat:

@xavair1 schrieb am 10. Juli 2018 um 21:11:48 Uhr:



Zitat:

@Gasofix schrieb am 10. Juli 2018 um 20:58:05 Uhr:


Wenn ich so viele und so teure Reparaturen erwarte bzw. voraussetze, dann kann es
sich nur um eine Automarke mit Qualitätsmägeln handeln, von der ich persönlich die
Finger lasse würde.
Unter der Voraussetzung, dass sämtliche Marken mit der hochgezüchteten Diesel-
technologie Probleme haben, könnte man Alternativ die erwarteten teuren Repara-
turen umgehen, indem man einen Beziner kauft.

Es war nur ein Rechenexample. Mir ist nicht bekannt, dass andere Hersteller gezwungen wurden, ihre Motoren durch ein Update "kaputt" zu machen

Das kommt noch. Sieh Mercedes... Und manche haben den Diesel schon aus dem Programm genommen.

Kommt noch, evtl., aber für meinen Fall ist nur VW bzw. die negativen Auswirkungen/Risiken des 23R7 entscheidend.

Den DPF und AGR plane ich fest ein. Das ist nun Mal so. Wenn ich Glück hab hält beides bis zu den geplanten 250tkm

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