[gelöst] 1303 Anlasser zuckt nur noch

VW Käfer 1303

Nachdem mein 1303er nicht mehr anspringen wollte, habe ich den Anlasser ausgebaut. Zunächst hatte ich den Magnetschalter in Verdacht. Den konnte ich jedoch mit Kontakte abschleifen und etwas nachfetten "wiederbeleben".

Nun spurt er wieder zuverlässig aus, siehe Video: https://www.youtube.com/shorts/EC149L1o8Mo

Allerdings läuft der Anlasser nicht mit. Wenn ich direkt an den Anlasser gehe, "zuckt" der beim ersten Kontakt nur ein bisschen; danach nichts mehr. Wenn ich ihn manuell ein bisschen weiter drehe gibt es beim ersten Kontakt wieder ein kurzes Zucken, danach Ende. Lässt sich beliebig wiederholen: https://www.youtube.com/shorts/CGYNsBWsenc

Woran könnte das liegen? Hatte jemand schon mal ein gleiches Problem und eventuell einen Lösungsansatz?

Danke vorab für eure Ideen!

44 Antworten

Hallo SillyMochi,
einen Kurzschluss kann ich nicht erkennen, auch in den Videos die Du eingestellt hast, ist keine übermäßige Stromaufnahme (Blitzen) zu erkennen.
Auf dem zweiten Bild, was Du jetzt eingestellt hast, ist ein Farblicher unterschied, Richtung Plättchen zu erkennen, was auf erhöhte Temperatur an dieser Stelle deutet, so das ich hier immer noch den Fehler vermute.
Das Kabel fest am Magnetschalter schrauben und beim versuchen ihn laufen zu lassen, die Spannung am Kabel, nahe dem Motor prüfen.
Gruß Fan

Ich glaube wir kommen der Sache näher! Ich hatte die Spannung der Batterie die Tage schon gemessen, um den Fehler hier auszuschließen. Allerdings nur im "Ruhezustand": 12,7-12,9V standen da auf der Uhr. Als Laie habe ich das als "voll" gewertet, was für mich auch Sinn ergab, da ich sie erst am Tag des ersten Tests vom Ladegerät genommen habe.

Dein Hinweis auf den Test der Spannung unter Last könnte der entscheidende Unterschied sein! Bild des Versuchaufbaus anbei. Ich habe zunächst noch direkt an der Batterie gemessen: 12,7V; sowie an Kontakt am Magnetschalter im "Ruhezustand": ebenfalls 12,7V. Sobald ich die Zündung jedoch mittels Schraubendreher "einschalte", sackt die Spannung direkt auf ~1,6-1,4V ab. Dass sich da kein Anlasser mehr dreht ist wohl wenig verwunderlich.

Im Video fehlte mir die dritte Hand um Fühler, Schraubendreher und Handy gleichzeitig zu halten. Ich habe daher den Fühler direkt an die Batterie geklemmt. Der Spannungsabfall aber war exakt genauso auch direkt an Klemme 30 und 50 zu messen.
https://youtube.com/shorts/XjafNHVzKf4?si=irI0gHi5e9VoVd-o

Sobald ich die Last wegnehme, erholt sich die Spannung wieder auf den Ausgangswert. Die Barriere dürfte es hinter sich haben?

123453211
646607230

Hallo SillyMochi,
das ist ja ein klassischer Fall vom "reparieren ohne zu prüfen", wobei ein abfallen der Spannung unter zwei Volt, der Magnetschalter wieder lösen sollte, so das ein rattern entsteht. (auf deinem Video meine ich 4,5V zu erkennen, so das er halten könnte)
Um jetzt einen Kurzschluss ausschließen zu können, sollte das Pluskabel nur auf 50 geklemmt werden, worauf die Spannung nicht unter 12V sinken sollte.
Gruß Fan

Zitat:

@Stromfan schrieb am 4. Mai 2024 um 21:19:20 Uhr:


Hallo SillyMochi,
das ist ja ein klassischer Fall vom "reparieren ohne zu prüfen", wobei ein abfallen der Spannung unter zwei Volt, der Magnetschalter wieder lösen sollte, so das ein rattern entsteht. (auf deinem Video meine ich 4,5V zu erkennen, so das er halten könnte)

Ne, das konnte ich eben nicht beobachten. Der zieht mit ordentlich Tempo raus und bleibt da auch, so lange bis ich die Verbindung wieder löse. Mehr als 5s wollte ich es aber nicht halten.

Die 4,5V habe ich aber erst bei der zweiten (und weiteren) Auslösungen gemessen. Ist leider bisschen schwer zu sehen, da ich das nicht so gut im Video drauf bekommen habe (habe auf die Kontakte geschaut und nicht aufs Handy), aber beim zweiten Versuch und allen weiteren fährt das Ritzel nicht mehr aus und die Spannung fällt "nur" auf ~4,xV ab. Nur beim ersten Versuch fährt das Ritzel aus während die Spannung auf ~1,6V abfällt und so lange ich den Kontakt halte weiter bis auf ~1,4V absinkt. Erst als ich die Brücke wieder löse, fährt das Ritzel zurück und die Spannung steigt wieder. Ist wie gesagt leider nicht im Video zu sehen, aber man hört das "Klack" beim Aus- und wenig später beim Einfahren wieder.

Zitat:

@Stromfan schrieb am 4. Mai 2024 um 21:19:20 Uhr:


Um jetzt einen Kurzschluss ausschließen zu können, sollte das Pluskabel nur auf 50 geklemmt werden, worauf die Spannung nicht unter 12V sinken sollte.
Gruß Fan

Habe jetzt den Versuchsaufbau wiederholt und bin mit 12V direkt an Klemme 50 gegangen. Das Ritzel fährt aus und die Spannung fällt auf ~5,5V bzw. ~5,2V beim direkt folgenden zweiten Versuch ab. Habe danach nochmal direkt den Test mit Klemme 30 => Brücke Klemme 50 gemacht: Ritzel fährt ebenfalls zwei Mal aus (mit Spannungsabfall auf ~1,6V) und danach nicht mehr. Spannung fällt dann wiederum "nur" auf ~5,5V ab, Ritzel bleibt aber eingezogen stehen.

Ich glaube dieses Mal ist es etwas besser auf dem Video zu sehen: https://www.youtube.com/shorts/HSuT-Ez0QAI

Ähnliche Themen

Hallo SillyMochi,
da die Spannung auch nur beim anklemmen von 50 einbricht, ist die Batterie fertig.
Das der Magnetschalter noch unter zwei Volt hält, erstaunt mich zwar, aber ich habe auch noch nie die Spannung gemessen, wo er aufgibt und zurück fährt, so das ich das nicht anzweifeln kann.
Gruß Fan

Danke dir soweit für deine Hilfe und Einschätzung! Ich schaue dass ich am Montag eine Batterie zum Testen auftreiben kann und melde mich dann mit dem Ergebnis.

So wie versprochen liefere ich den Test mit geliehener Starterbatterie vom Nachbarn nach: https://youtube.com/shorts/383So3p99c4

Funktioniert nun genau so wie gedacht. Brücke von 30 auf 50 lässt das Ritzel ausfahren und der Motor startet auch direkt. Er "kreischt" nur allerdings ein bisschen arg für meinen Geschmack. Heißt ich werde ihn nochmal öffnen (da hab ich nun ja Übung drin ...) und allen beweglichen Teilen etwas mehr Fett spendieren.

Danke an alle die "mitgerätselt" haben und insbesondere Stromfan (was ein passender Name!) für den entscheidenden Hinweis, die Batteriespannung mal unter Last zu testen. Habe mir auch direkt einen Batterie-Tester bestellt. Das passiert mir nicht noch einmal! Eigentlich sollte mein smartes Ladegerät defekte Batterien erkennen, aber ich vermute das wurde wohl, genauso wie ich, von der Batterie insofern getäuscht, dass sie sich ohne Last komplett unauffällig verhält.

Hallo SillyMochi,
ein kreischendes Geräusch ist bei diesem Anlasser normal, da hier Ritzelseitig die Lagerung fehlt und der Anker deshalb streift.
Gruß Fan

Zitat:

@SillyMochi schrieb am 6. Mai 2024 um 12:30:31 Uhr:



Danke an alle die "mitgerätselt" haben und insbesondere Stromfan (was ein passender Name!) für den entscheidenden Hinweis, die Batteriespannung mal unter Last zu testen.

Diese Geschichte (unter Last messen) wiederholt sich immer wieder. Ist mir auch passiert. Der Anlasser macht keinen Mucks, an der Batterie messe ich normal 12.x V. Dann nochmal beim Start und siehe da - 0.nix V. Für mich kommt als Fazit: Batteriespannung ohne Last kann man sich gleich schenken.

Zitat:

Habe mir auch direkt einen Batterie-Tester bestellt.

Und der misst unter Last? Könntest Du den Link dazu einstellen? Was halten die Experte hier davon?

in einem Auto habe ich so ein Miniatur Voltmeter eingebaut,
das ist ganz prima und recht unauffällig…

https://www.ebay.de/itm/154916443327

Img

Zitat:

@volvomania schrieb am 6. Mai 2024 um 17:15:09 Uhr:


in einem Auto habe ich so ein Miniatur Voltmeter eingebaut,
das ist ganz prima und recht unauffällig…

https://www.ebay.de/itm/154916443327

Auch nicht schlecht! Wobei dir das Teil halt nur die aktuelle Spannung anzeigt. Das hat mein Voltmeter ja genauso. Sicherlich hilfreich um bei einer gesunden Batterie den Ladestand grob im Blick zu haben. Allerdings hilft es nur bedingt beim Test einer defekten Batterie, wie man bei meinem Versuch ja gut sehen konnte.

Zitat:

@schleich-kaefer schrieb am 6. Mai 2024 um 14:32:03 Uhr:


Und der misst unter Last? Könntest Du den Link dazu einstellen? Was halten die Experte hier davon?

Ja, die haben verschiedene Testmethoden, je nach Ausstattung des Geräts. Den Kaltstartstrom messen dir aber auch die einfachsten. Wie genau das bei den günstigen Geräten ist, mag ich nicht beurteilen, allerdings wohl exakt genug um eine gute Indikation (sehr gut - passt - defekt) zu erhalten.

Hier grob veranschaulicht. Ist mehr ein Verkaufsvideo aber man sieht ganz gut wie das geht. Test startet bei ca. 12 Minuten: https://www.youtube.com/watch?v=uJJrUy9IOWo&t=718s

Und hier mit deutlich mehr technischen Details und Hintergrundwissen; allerdings auf Englisch (von einem Deutschen?): https://www.youtube.com/watch?v=v2rVgNajHlE

Die Teile gibt's so ab 20€ für die Basismodelle. Ich hab mir jetzt eins der "mittleren" Kategorie direkt aus China bestellt. Da kommen die ja eh alle her ...

Ein Batterietester arbeitet unabhängig vom Fahrzeug. Er belastet die Batterie und mißt die Voltzahl. Die Amperezahl für die Last muß man anhand der Kältestromprüfungsampere je nach Batterie vorgeben.
Eigentlich macht es dasselbe, wie der Anlasser, der die Batterie maximal belastet. Denn der Fahrzeughersteller baut normal die kleinste mögliche ein. Einen Voltmeter haben die meisten. Voltmeter anschließen, starten, Voltzahl ablesen. Fertig.
Die meisten Batterietester haben eine Ausdruckmöglichkeit. Damit kann die Werkstatt gegenüber dem Kunden ( Rechtsanwalt) nachweisen, das die Batterie definitiv defekt war. Das braucht man als Hobbyschrauber definitiv nicht!!
Batterietester ist natürlich auch interessant, wenn man seine Batterien überwintert, außerhalb des Fahrzeuges. Dann ist ein schneller Test möglich.

Sorry, aber - wenn ich diesen Fred so durchlese...

Ist Dir bei Deinem Startversuch vor dem Ausbau des Anlassers nicht aufgefallen, dass im Moment des Startens die Kontrolllampen im Tacho völlig verlöscht sind? Das müsste nämlich der Fall gewesen sein, wenn Deine Batterie tatsächlich tot ist!

Auch das Einschalten der Scheinwerfer oder Betätigen der Hupe hätte, spätestens mit gleichzeitigem Starten, diesbezüglichen Aufschluss gegeben...

Zitat:

@Naxel63 schrieb am 6. Mai 2024 um 20:06:07 Uhr:


Sorry, aber - wenn ich diesen Fred so durchlese...

Ist Dir bei Deinem Startversuch vor dem Ausbau des Anlassers nicht aufgefallen, dass im Moment des Startens die Kontrolllampen im Tacho völlig verlöscht sind? Das müsste nämlich der Fall gewesen sein, wenn Deine Batterie tatsächlich tot ist!

Auch das Einschalten der Scheinwerfer oder Betätigen der Hupe hätte, spätestens mit gleichzeitigem Starten, diesbezüglichen Aufschluss gegeben...

Nein eben nicht. Sonst wäre das ja mein erster Gedanke gewesen. Licht im Innenraum und Kontrollleuchte haben ganz normal geleuchtet. Scheinwerfer hatte ich nicht an - was ich aber während des Startens nie mache. Da wäre es ziemlich wahrscheinlich ein anderes Verhalten gewesen. Ich vermute, dass das bisschen Restspannung in der Batterie gerade noch ausreichte um die "leichten" Verbraucher zu bedienen. Das Ritzel konnte er ja auch Halten sobald es ausgefahren war.

Hatte dann als erstes auch die Batterie mit Voltmeter gemessen und gute 12,7V bestätigt bekommen. Was ich nun weiß ohne Last ziemlich wenig Aussagekraft hat. War mir vor einigen Tagen aber halt einfach nicht bewusst.

PS: Kann ich den Titel nachträglich noch anpassen in "[gelöst] ..." oder ein entsprechendes Flag vergeben? Habe gerade nichts dergleichen gefunden. Kenne das aber so aus anderen Boards. Hilft später suchenden mit ähnlichen Problemen.

Zitat:

@Naxel63 schrieb am 6. Mai 2024 um 20:06:07 Uhr:


Sorry, aber - wenn ich diesen Fred so durchlese...

Ist Dir bei Deinem Startversuch vor dem Ausbau des Anlassers nicht aufgefallen, dass im Moment des Startens die Kontrolllampen im Tacho völlig verlöscht sind? Das müsste nämlich der Fall gewesen sein, wenn Deine Batterie tatsächlich tot ist!

Auch das Einschalten der Scheinwerfer oder Betätigen der Hupe hätte, spätestens mit gleichzeitigem Starten, diesbezüglichen Aufschluss gegeben...

Vielleicht gibt es mehrere Zustände zwischen ganz tot und quicklebendig? Die Geschichte erinnert mich an meinen Fall vom letzten Jahr. Beim Start unter Last sackte die Spannung total ab, aber das Radio rauschte normal, die Innenbeleuchtung leuchtete sehr schwach und der Warnblinker machte nur merkwürdige Geräusche. Links zu Videos gibt es hier:
https://www.motor-talk.de/.../...nlasser-dreht-nicht-t7480203.html?...
Vielleicht ist bei dem TE die Batterie etwas tot, aber lebendiger als meine, so dass die "schwachen Verbraucher" tatsächlich kein Indiz für den Defekt an der Batterie geben?

Deine Antwort
Ähnliche Themen