118iA - Eco Pro vs. Comfort
Hallo zusammen,
ich fahre nun seit etwa 2,5 Monaten einen F20 118iA und bin sehr zufrieden. Mein Profil sieht etwa so aus:
Stadt 85%
Autobahn 10%
Landstrasse 5%
Ich experimentiere mit den einzelnen Modi und den zugehörigen Verbräuchen etwas rum und konnte mir bisher kein klares Bild machen. Zwischen ECO Pro und Comfort habe ich keinen nachweisbaren Verbrauchsunterschied feststellen können (jetzt mal die virtuellen Bonuskilometer aussen vor gelassen, ich meine Verbrauchsunterschied an der Zapfsäule).
Mich würden nun Eure Erfahrungswerte interessieren.
Unter welchen Bedingungen macht ECO Pro wirklich Sinn? Wenn ich ohnehin "stromsparend" fahre, also wenig/keine Klima, wenig/keine Sitzheizung, wenig Lüftung etc. reduziert sich der Vorteil doch nur auf die Gaspedalkennlinie oder liege ich hier falsch? Gerade die Kennlinie ist das einzige was mich am ECO Pro wirklich stört. Ich würde lieber in der Stadt zügig auf 50-60 km/h beschleunigen als langsam zu beschleunigen. Habe auch ab und an gelesen daß zügig (nicht zu verwechseln mit "krass"😉 beschleunigen und dann gleiten besser ist als langsam zu beschleunigen.
Wie sind Eure Erfahrungen?
Danke und VG
24 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von derwifler
Ich würde mich mehr über Realverbräuche freuen. Bspw. "mit Eco Pro verbrauche ich 10% weniger bei vergleichbaren Bedingungen". Bei meinem 118i verbrauche ich mehr oder weniger gleichviel und ich würde gerne wissen ob die potentielle Einsparmöglichkeiten primär mit dem Stromverbrauch des Auto zusammenhängen oder eben nicht.
BMW selbst spricht von bis zu 20% Einsparpotential wenn man die Änderung des Fahrverhaltens miteinbezieht. Man sieht im Navi-Dsiplay ja woher das Einsparpotential der verschiedenen Optionen und den größten Teil (aus dem Gedächtnis 50 oder 60%) geht auf die Reduzierung der eingestellten Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h (statt 130%) zurück.
Der Anteil von Segeln, andere Klimatisierungen liegt irgendwo bei 5-10% - d.h. 5% von 20% = 1% Einsparpontial durch solche Maßnahmen. Jetzt kommt sicher noch eine Grundersparnis durch andere Schaltpunkte dazu, sowie eine lahmere Gaskennlinie (ist streng genommen eine Änderung des Fahrverhaltens, aber fast schon erzwungen da man seltener die gleiche Leistung abruft wie sonst). Das war aber irgendwo bei einem viertel des Gesamt-Einsparpotentials (also 25% von den oben genannten 20% = 5% Gesamtpoential dadurch).
Zu den Bonuskilometern: Die sind immer individuell ermittelt durch einen Verlgeich der persönlichen Fahrweise in den Fahrmodi (siehe beigefügten Screnshot aus der BMW App). Es macht also keinen Sinn die Bonusreichweite zwischen verschiedenen Personen zu vergleichen, weil Sie nur ein Maß sind für die "Spreizung" der eigenen Fahrweisen in den Modi sind. Anders ausgedrückt: Ich kann meine Bonuskilometer erheblich steigern, in dem ich im Sport-Modus mehr Gas gebe. ; ) Solange man aber nicht bewußt manipuliert und immer gleich fährt, dürften die Bonuskilometer die beste Möglichkeit sein den persönlichen Verbrauchsvorteil durch ECO Pro zu ermitteln.
Zitat:
Original geschrieben von Sencer
BMW selbst spricht von bis zu 20% Einsparpotential wenn man die Änderung des Fahrverhaltens miteinbezieht. Man sieht im Navi-Dsiplay ja woher das Einsparpotential der verschiedenen Optionen und den größten Teil (aus dem Gedächtnis 50 oder 60%) geht auf die Reduzierung der eingestellten Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h (statt 130%) zurück.
Der Anteil von Segeln, andere Klimatisierungen liegt irgendwo bei 5-10% - d.h. 5% von 20% = 1% Einsparpontial durch solche Maßnahmen. [...]
Wie soll man beim Segeln auf den normal vollen Straßen etwas einsparen können? Auf meinem Weg zur Arbeit habe ich eine Stelle an der könnte ich knapp 1 km rollen = segeln, würde dann aber zum Hindernis. Ansonsten ist es doch in Standardsituationen wie ca. 100 - 200 m vor einer Ampel vom Gas zu gehen wesentlich sinnvoller die Schubabaschaltung zu aktivieren statt beim Segeln im Leerlauf zu rollen und dann auch noch stärker bremsen zu müssen...
Zitat:
Original geschrieben von CUXZ4
Wie soll man beim Segeln auf den normal vollen Straßen etwas einsparen können?
Man spart mit dem Segeln bei weniger dichtem Verkehr. Vielleicht will man nicht auf jemand langsameren Auflaufen, oder man will den Abstand nach einer Auffahrt zum Vordermann wieder herstellen. Wenn die Abstände vor und hinter einem ausreichend groß sind, dann ist das Segeln sinnvoll.
Das sind bei mir auch die einzigen Situationen wo ich überhaupt den EcoPro-Modus nutze. Wenn ich im Verkehr immer aufschließen will und die Abstände konstant halten will, dann macht der EcoPro Modus keinen Sinn, weil man das Gas nicht so feinfühlig steuern kann
Zitat:
Original geschrieben von spike_xxx
😁Zitat:
Original geschrieben von afis
hehe, ich habe es dagegen zuletzt geschafft auf 400km meinen Tank fast leer zu fahren (Restreichweite wurde noch mit 40km angezeigt 😁
Kommt immer auf's Auto an. Mit unserem Cabrio schaff ich das ohne Anstrengung. Hat ja auch kein Eco Pro Modus..... Da sieht man's mal wieder. 😁
Zur Zeit ein 120d (F20)...normal steht allerdings die 6,x beim Durchschnitt...aber bei solch langen Strecken (>700km) will man ja auch mal ankommen 😉
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OK, wenn das EcoPro System so funktioniert, dass die Ersparnis abhängig ist vom Unterschied des Fahrstils/Verbrauchs in den übrigen Modi, dann ist mir klar, wieso manche 100 und mehr Bonuskilometer schaffen, während ich mich schön langsam in den zweistelligen Bereich vortaste.
Ich bin auch in den übrigen Modi relativ sparsam unterwegs (Durchschnittsverbrauch ca. 6,8 Liter/100 km, was ich für den 116i für OK finde). Stecken ja immerhin auch 136 Benziner-PS dahinter.
So gesehen muss man sich die Frage stellen, ob es den EcoPro Modus überhaupt braucht um sparsam zu fahren. Ich bin da skeptisch und empfinde EcoPro gewissermaßen als "Bevormundung" des Fahrers (u. a. aufgrund der veränderten Gaspedalkennlinie, verminderte Leistung der Klimaanlage sofern EcoPro voll ausgeschöpft werden will etc.). Diese "Bevormundung" gab es bisher nur bei Hybrid-Fahrzeugen, nun scheint sie auch in konventionellen Fahrzeugen aufzutauchen. Wobei der F20/F21 genau genommen ein Mikrohybrid ist, da er über eine Start-Stopp-Automatik und eine Bremsenergierückgewinnung verfügt (siehe Wikipedia zum Thema Mikrohybrid).
Zur Ersparnis selbst: Ich bin heute auf einer von mir oft gefahrenen Strecke (ca. 156 km) mehr als sonst im EcoPro Modus gefahren bei ziemlich identer Durchschnittsgeschwindigkeit, und ich konnte keinen Verbrauchsvorteil im Reise-Bordcomputer feststellen...
Zitat:
Original geschrieben von Sencer
Man spart mit dem Segeln bei weniger dichtem Verkehr. Vielleicht will man nicht auf jemand langsameren Auflaufen, oder man will den Abstand nach einer Auffahrt zum Vordermann wieder herstellen. Wenn die Abstände vor und hinter einem ausreichend groß sind, dann ist das Segeln sinnvoll.
Verstehe ich nicht. Segeln ist sinnvoll, wenn ich mit einem Hybriden nur mit E-Antrieb die Geschwindigkeit halten will/kann. Segeln beim Verbrenner mit Schaltgetriebe wäre den Gang rauszunehmen und mit Leeerlaufdrehzahl zu rollen. Meistens gehe ich aber vom Gas, um meine Geschwindigkeit mit Schubabschaltung sanft zu reduzieren. Dafür ist die Segelfunktion völlig ungeeignet. Segeln mit abgeschaltetem Motor wäre sinnvoll, aber so?
Zitat:
Original geschrieben von CUXZ4
Verstehe ich nicht.
Macht nichts, es funktioniert trotzdem. Und wenn es stört kann man es abschalten.
Zitat:
Meistens gehe ich aber vom Gas, um meine Geschwindigkeit mit Schubabschaltung sanft zu reduzieren. Dafür ist die Segelfunktion völlig ungeeignet.
Richtig, sie ist nur dazu geeignet, die Geschwindigkeit noch sanfter zu reduzieren als in den von dir beschriebenen Fällen. Manche können das nicht, weil sie immer in sehr dichtem Verkehr fahren, andere können es nicht, weil sie nicht vorausschauend genug fahren. Das ändert aber nichts daran, dass es es durchaus Situationen gibt wo manche Leute davon profitieren kann.
Wenn ich dich richtig verstehe, dann zweifelst du nicht an der Physik, sondern nur daran ob es in der Praxis ausreichend relevante Situationen gibt. Aus eigener Erfahrung kann ich dir versichern: Bei wenig bis mittlerem Verkehr gibt es sie zahlreich - vorausgesetzt man kann weit sehen und fährt auch vorausschauend (und wie gesagt, der Verkehr muss es zulassen).
Falls du an der Physik zweifelst, ein exemplarisches Rechenbeispiel mit 500 Meter Gesamtstrecke.
Fall 1)
100 Meter beschleunigen zu 20l/100km
300 Meter konstant fahren zu 5l/100km
100 Meter Motorbremse 0l/100km
Durchschnitt 7Liter/100km
Fall 2)
100 Meter beschleunigen zu 20l/100km
150 Meter konstant fahren zu 5l/100km
200 Meter segeln zu 1l/100km
50 Meter Motorbremse 0l/100km
Durchschnitt: 5,9L/100km
Zitat:
Original geschrieben von Sencer
Richtig, sie ist nur dazu geeignet, die Geschwindigkeit noch sanfter zu reduzieren als in den von dir beschriebenen Fällen. [...]
Wenn ich dich richtig verstehe, dann zweifelst du nicht an der Physik, sondern nur daran ob es in der Praxis ausreichend relevante Situationen gibt. Aus eigener Erfahrung kann ich dir versichern: Bei wenig bis mittlerem Verkehr gibt es sie zahlreich - vorausgesetzt man kann weit sehen und fährt auch vorausschauend (und wie gesagt, der Verkehr muss es zulassen).Falls du an der Physik zweifelst, ein exemplarisches Rechenbeispiel mit 500 Meter Gesamtstrecke.
Fall 1)
100 Meter beschleunigen zu 20l/100km
300 Meter konstant fahren zu 5l/100km
100 Meter Motorbremse 0l/100kmDurchschnitt 7Liter/100km
Fall 2)
100 Meter beschleunigen zu 20l/100km
150 Meter konstant fahren zu 5l/100km
200 Meter segeln zu 1l/100km
50 Meter Motorbremse 0l/100kmDurchschnitt: 5,9L/100km
Du hast schon Recht - die Physik zweifle ich nicht an und es ist schon richtig, dass m.E. der Verkehr meist zu dicht und ungleichmäßig fließt, um die Segelfunktion sinnvoll einzusetzen. Ja, ausrollen im Leerlauf (=Segeln) ist ökonomischer als Motorbremse.
Dein 2. Fall enthällt allerdings einen Denkfehler: Ich müsste, um 50m Motorbremse zu nutzen von EcoPro in Comfort umschalten - das ist umständlich. Da im meinem Fall das Segeln nur in ca. 1 von 20 Fällen sinnvoll ist - obwohl ich versuche vorausschauend zu fahren - habe ich es ausprogrammiert.
Zitat:
Original geschrieben von CUXZ4
Dein 2. Fall enthällt allerdings einen Denkfehler: Ich müsste, um 50m Motorbremse zu nutzen von EcoPro in Comfort umschalten - das ist umständlich. Da im meinem Fall das Segeln nur in ca. 1 von 20 Fällen sinnvoll ist - obwohl ich versuche vorausschauend zu fahren - habe ich es ausprogrammiert.
Nein, glücklicherweise ist die Programmierung so intelligent, dass sie ab einer bestimmten (bereits relativ durchschnittlichen) Bremskraft oder Bremsdauer automatisch wieder einkuppelt und die Motorbremse dazu nimmt und zwar so lange bis man wieder aufs Gas geht. Aber bei 1 von 20 Fällen wäre mir das segeln schon vom ständigen ein und auskuppeln auch zu nervig. In solchen Situationen bleibe ich dann grundsätzlich im Comfort-Modus (nutze aber sonst den Eco-Pro Modus ab und zu mal als "Segel-Modus" sozusagen, die anderen Funktionen des Eco-Pro Modus finde ich wieder uminteressant).
Zitat:
@Mike_083 schrieb am 7. Januar 2014 um 19:22:01 Uhr:
Es mag schon möglich sein, dass man in den 3-stelligen Bereich der Bonuskilometer kommt, allerdings nicht bei meinem Fahrprofil.
Das System hat eine Schwäche: Die Schaltempfehlungsanzeige registriert nicht, ob es bergab geht, ob man in der Ebene dahinrollt oder ob man gerade eine Steigung zu bewältigen hat.
Ich befahre wöchentlich den steilsten Autobahnabschnitt Österreichs. Wenn mir da der 6. Gang "vorgeschrieben" wird, verliert mein 116i im EcoPro Modus an Tempo, und dann habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder werde ich gefühlt zum Verkehrshindernis, oder aber ich latsche voll aufs Gaspedal, wodurch der EcoPro Modus jedoch wieder seine Sinnhaftigkeit verliert.
Auch in der Stadt kann ich den EcoPro Modus nicht brauchen. Das ginge mMn mit einer Automatik - noch dazu mit der superben 8-Gang-Automatik - besser. Mit dem Handschalter wird mir das zu stressig. Also bleibt für mich der EcoPro Modus eher auf ebenen Strecken beschränkt, und da sammle ich einfach zu wenige Bonuskilometer.
Abgesehen davon darf man es auch nicht eilig haben, sonst gibt's keine Bonuskilometer.
Vielleicht wirkt sich EcoPro bei den stärkeren Motorisierungen weniger stark auf die vorhandene (gefühlte) Motorleistung aus. Ich finde den Unterschied zwischen EcoPro und Sport bei meinem 116i wie Tag und Nacht. Man merkt aber auch schon den Sprung auf Comfort recht deutlich.
Das er die Steigung nicht erkennt ist bei mir anders, der Bordcomputer zeigt mir nämlich an das ich runter
schalten soll wenn sich der Motor "quält".
Beispiel: fahre ich auf einer Geraden 70 km/h zeigt er mir an ich sollte im 6. Gang.
fahre ich bei uns eine Schnellstraße bergauf, zeigt er mir bei 70 km/h den 5., manchmal sogar
4. Gang an.
Das gleiche bergab, beschleunigt das Auto auf Grund der Abwärtssteigung gegen den "Motor" werde ich aufgefordert runter zu schalten.
Entweder ist das bei dir anders, oder Du liest die Anzeige im Display falsch. 😁