"Standuhr-Problem": Wie Bremsscheibenrost vermeiden?

Mercedes E-Klasse S211

Liebe Leute,

seit einem guten halben Jahr teile ich meine mobile Gunst zwischen meinem geschätzten S211 E 280 CDI und dem Neuzugang X213 E 220 d All Terrain auf. Beide Fahrzeuge mag ich und den 211er werde ich nicht so schnell abgeben -- zu lächerlich der Marktwert, zu gut der Zustand und mit Wechselkennzeichen ist in Österreich die parallele Haltung günstig.

Allerdings neigen nun beide Fahrzeuge zu Rostansätzen auf den Bremsscheiben. Als "Wenigbremser" -- ich brauche das Pedal manchmal nur zum Einparken 😉 -- frisst sich der Rost schneller ins blanke Metall als die Bremsbeläge denselben wegschmirgeln.

Die Autos stehen im Freien, im Ein- bis Zwei-Wochen-Rhythmus wechsle ich die Nutzung. Prompt begannen im Spätwinter -- wohl gefördert von Salzresten, Feuchte und steigenden Temperaturen -- die Scheiben am äußeren Umfang ca. 1 cm breite Rostnarben zu entwickeln (wie die Innenseite der Scheiben aussieht weiß ich nicht). An sich nichts Ungewöhnliches, aber im Wechselbetrieb eben nur mehr schwer "wegzufahren". Das Problem zeigt sich interessanterweise bei beiden Fahrzeugen an allen Rädern relativ ähnlich.

Habe auch schon versucht meinen Fahrstil etwas zu ändern, das macht mir aber wenig Spaß und ändert wenig. Corona-bedingt fahre ich auch aktuell etwas weniger, statt der üblichen 30.000+ km p.a. komme ich aktuell nur auf rund 20.000, was aber auch nicht so wenig ist. Es sind überall Originalteile verbaut, im 211er mit ATE Ceramic-Belägen.

Noch ist die Sache nicht schlimm, das Bremsen rubbelt nach ein paar Bremsungen (noch) nicht, aber man sieht auch, dass die Lage jetzt im Sommer eher nicht oder nur wenig besser wird. Und der nächste Winter kommt bestimmt ...

Was tun, hat jemand Vorschläge abseits des -- leider unmöglichen -- Erwerbs einer trockenen Garage?

42 Antworten

Wohl dem, der nahe am Gebirge wohnt und dann mal lange Bergabpassagen mit dem Tempomat, sprich dem Heckbremsen bewältigen kann.
Bin ja auch ein Bremsvermeider, und im schlimmsten Fall wird halt beim Radwechsel hinten ein bisschen geschliffen. Hauptsache, es gibt keine tiefen Riefen, keine Abnutzungsrandüberstände, dann klappts auch mit der HU.
Bisschen wunder ich mich schon, wie beim X218 auch hinten alles glänzend bleibt, wo der S211 noch echt Aufgaben stellte. An der Distronic allein wirds nicht liegen, deren Nutzung schränke ich -wegen fehlender Staus oder ermüdender Limits- mehr und mehr ein.

@Andinity

Der Threaderöffner wohnt bei Wien auf ca. 200 m Seehöhe.

Da sind keine Berge.

Zitat:

@bonscott1 schrieb am 20. Juli 2021 um 14:26:02 Uhr:


@Andinity

Der Threaderöffner wohnt bei Wien auf ca. 200 m Seehöhe.

Da sind keine Berge.

200 m ist für uns im Norden schon ein Berg.
Der Wilseder Berg, die höchste Erhebung in der Lüneburger Heide hat 168 m 😁

Ist ja in Finnland und Dänemark nicht viel anders ... 200 m sind aus österreichischer Sicht ein Hügel. Also ein eher kleiner. Um genau zu sein eigentlich nur ein Sandhaufen ... 😉

Ich lebe auf 228 m und mein gut 25 km entfernter Arbeitsplatz im Süden von Wien Liesing ist vermutlich auf ca. 180 m ... man glaubt es nicht, aber sogar den kleinen Unterschied bemerke ich täglich in der Verbrauchsanzeige!

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Vielleicht hat der TE ja eine Charge mit schlechtem Guss bekommen, dass es so rostet. Hab jetzt mal beim Kiesplatzhändler vis-a-vis geschaut, ein wenig Flugrost bei Benzen mit Plattfuss vom Stehen gibt es, aber keiner ist stark betroffen.

Das ist aber auch stark davon abhängig wie das Wetter war als das Fahrzeug abgestellt wurde. Eine Fahrt bei Regen/Schnee und die Scheiben sind nach 3 Tagen komplett voll Rost, nach einer Fahrt im trockenen ist selbst nach Monaten nur wenig Rost vorhanden.

Was ist mit agressiven Reiniger in Waschstrassen, oder wäschst du per Hand?

Hatte das letztens ebenfalls, das die Bremsen nach Waschstraßenbesuch eher anbackten, als mein Wagen vorher nur die Handwäsche gesehen hatte!

Bin aber momentan mehr im Außeneinsatz und auch mehr auf eher unbefestigten Wegen unterwegs gewesen, wo es nach dem Dienst dann mal schnell gehen muss mit der Wäsche....

Muss mir die Bremsen anschauen, aber typisches Rostrubbeln bemerkte ich nicht, sind Originalscheiben und Beläge.

Ich wasche fast gar nicht ...

Es gibt keine Lösung. Es besteht - wie bereits geschrieben - ein "Zielkonflikt":
Entweder Bremsvermeidung durch vorausschauendes Fahren, was mit geringem Verbrauch einhergeht, oder ordentlich blanke Bremsscheiben, durch eher "digitales" Fahren.
Habe selber letzte Woche meine hinteren Bremsscheiben nach nunmehr 194 tkm wechseln müssen, weil die einfach nicht mehr zu retten waren, vor lauter tiefen Rostfraßnarben. Dabei waren die im Grunde noch weit vor der Verschelißgrenze, hinsichtlich Mindest-Stärke.
Ich bremse auch extrem wenig (Bremsbeläge hinten und vorne sind bereits 7 Jahre alt mit ca. 60 tkm und rundum noch kaum verschlissen) und fahre viel mit Distronic und Limiter und verringere auch mein Tempo hauptsächlich über den Lenkstockhebel, statt übers Pedal.
Aber eine derart vorausschauende Fahrweise führt zwangsläufig wohl zu irgendwann nicht mehr rettbaren Bremsscheiben.
So meine Erfahrung.

Ja, ist ja soweit auch logisch.

Fahre jetzt seit Eröffnung des Threads wieder mit dem alten S211, auch mal "mutwillig zackig" und langsam wird's wieder besser mit dem Bremsbild. Solange es trocken ist hält dieser Trend an, auch bei abwechselnder Nutzung. Seit 12 Jahren fahre ich den 211er auf meine zurückhaltende Art und Weise und hatte nie ein Problem mit der Bremsanlage.

Nur die "Steherei" in feuchter Umgebung ... ich werde mal aus MDF-Plattenresten runde Scheiben schneiden, diese in Lack "ertränken" aus starkem verzinkten Draht Haken biegen, die ich auf die Felgenspeichen beider Modelle einfach einhängen kann. Vielleicht genügt das ja schon!

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 28. Juli 2021 um 07:47:51 Uhr:


...
Nur die "Steherei" in feuchter Umgebung ... ich werde mal aus MDF-Plattenresten ....

das ist doch vergebene Liebesmüh.
Damit hältst du die Luftfeuchte nicht davon ab, an die Scheiben zu kommen. Zumal sich auch noch die Frage stellt, wie willst du damit den Rost an den Scheibeninnenseiten verhindern?

PS: Wir unterhielten uns ja unlängst über mögliche Problemchen mit/bei Wechselfahrzeugen,
das ist eines davon..... 🙁

Hab halt die (verzweifelte?) Hoffnung, dass ich mit dem Unterbinden von Spritzwasser und vielleicht auch ein wenig Zirkulation von Umgebungsluft den Feuchtigkeitseintrag reduzieren kann.

Vielleicht hast du aber eh recht. Werde die Scheiben mit Konservierungsöl einsprühen. 😁

(HINWEIS: Nicht zu Nachahmung empfohlen!)

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 28. Juli 2021 um 13:31:11 Uhr:


...

Vielleicht hast du aber eh recht. Werde die Scheiben mit Konservierungsöl einsprühen. 😁

(HINWEIS: Nicht zu Nachahmung empfohlen!)

ja, mach das, ich komme dich dann im Spital besuchen 😰😰🙄

Such dir einen anderen Parkplatz, an dem die Luft besser zirkulieren kann. Verbauungen oder Gebüsche behindern die Hinterlüftung und ich weiß aus Erfahrung, dass ein Platzwechsel des Öfteren hilft. Ich hatte mal vor Jahren einen Versuch mit PC-Lüftern durchgeführt. --- überraschend gute Auswirkung 😁.

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