? Multifuel (E85) Motor

VW Golf 7 (AU/5G)

Hallo,

wie vielleicht bekannt ist, wird u.a. für den schwedischen Markt der Golf mit einem 1.4TSI Motor und 125 PS ausgeliefert, der auch mit E85 läuft. Ich finde das sehr interessant, stammt der Alkohol doch meist aus lokaler Produktion, kostet incl Mehrverbrauch nur rd. 1,25€ pro Liter und die Mehrkosten beim Kauf sind mit rd. 400€ ( vom Schwedenpreis ausgehend) deutlich geringer als beim Diesel. Zudem läuft der Motor ruhiger und dreht höher als ein Diesel.

Frage 1: auf welchem Weg könnte man dieses Fahrzeug in Deutschland beschaffen?

Frage 2: warum wird er offiziell nicht angeboten? Ford (und Volvo noch?) verkauft doch auch Flexifuel Autos.

Sicherlich kann man auch beim “normalen“ Benzin Golf in gewissen Mengen E85 beitanken. Allerdings wurde hier berichtet, dass bei Versuchen ein Alkoholgehalt von mehr als 50% die Kontrollleuchte anspringen lässt, weil das Gemisch dann wohl aufgrund des niedrigeren Brennwerts von Alkohol und der nicht angepassten Kennfelder des Steuergeräts zu mager wird...

Gruß,
Thomas

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Zitat:

@ventomat121 schrieb am 10. Oktober 2014 um 16:52:34 Uhr:


D.h. ihr meint, dass der Ethanolbetrieb dann eher ne Spielerei bzw Liebhaberei wäre, weil die Mehrkosten beim Autokauf, öftere Wartung und vor allem der Mehrverbrauch den Betrieb gegenüber Diesel oder Gas unwirtschaftlich machen bei Preisen von rd. 1,10€ pro Liter E85?

Ich find es ja trotzdem interessant, zumal man den Ölkonzernen nicht alles in den Rachen wirft...

Ich merke schon, auch an anderen Beiträgen, dass dich dieses Thema sehr interessiert.

Aber um wirklich richtig Geld zu sparen und trotzdem mobil zu sein, ist E85 meiner Meinung nach wirklich nicht geeignet. erst recht nicht bei 1,10€. Bei uns kostet es relativ konstant 98 cent, aber bei 30 % mehrverbrauch und sonst durchschnittlich 7 l/km E5-Spritverbrauch lohnte sich der ganze Aufwand auch nicht. Je billiger der Sprit, umso uninteressanter. Meine Frau war gefrustet, dass alle 350-400 km der Tank leer war. Ganz abgesehen, dass man es wirklich nur an wenigen Tankstellen bekommt. Mal 700 km in den Urlaub fahren und konsequent E85 zu tanken ist gar nicht so einfach.

Ist der Sprit mal teuer, spart man vielleicht ein paar Euro, muss dafür aber alle 300 km tanken und ggf. kommen noch zusätzliche Wartungskosten hinzu.

Ist der Sprit mal billig, tankt man normales E5, freut sich, dass man 500 km weit kommt..und hat trotzdem ggf. höhere Wartungskosten.

Ich denke, um Kohle beim Fahren zu sparen, solltest du dir andere Alternativen anschauen.

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Zitat:

@ventomat121 schrieb am 10. Oktober 2014 um 16:52:34 Uhr:


D.h. ihr meint, dass der Ethanolbetrieb dann eher ne Spielerei bzw Liebhaberei wäre, weil die Mehrkosten beim Autokauf, öftere Wartung und vor allem der Mehrverbrauch den Betrieb gegenüber Diesel oder Gas unwirtschaftlich machen bei Preisen von rd. 1,10€ pro Liter E85?

Ich find es ja trotzdem interessant, zumal man den Ölkonzernen nicht alles in den Rachen wirft...

Ich merke schon, auch an anderen Beiträgen, dass dich dieses Thema sehr interessiert.

Aber um wirklich richtig Geld zu sparen und trotzdem mobil zu sein, ist E85 meiner Meinung nach wirklich nicht geeignet. erst recht nicht bei 1,10€. Bei uns kostet es relativ konstant 98 cent, aber bei 30 % mehrverbrauch und sonst durchschnittlich 7 l/km E5-Spritverbrauch lohnte sich der ganze Aufwand auch nicht. Je billiger der Sprit, umso uninteressanter. Meine Frau war gefrustet, dass alle 350-400 km der Tank leer war. Ganz abgesehen, dass man es wirklich nur an wenigen Tankstellen bekommt. Mal 700 km in den Urlaub fahren und konsequent E85 zu tanken ist gar nicht so einfach.

Ist der Sprit mal teuer, spart man vielleicht ein paar Euro, muss dafür aber alle 300 km tanken und ggf. kommen noch zusätzliche Wartungskosten hinzu.

Ist der Sprit mal billig, tankt man normales E5, freut sich, dass man 500 km weit kommt..und hat trotzdem ggf. höhere Wartungskosten.

Ich denke, um Kohle beim Fahren zu sparen, solltest du dir andere Alternativen anschauen.

@stigmatas: Danke. Ja, die geringe Reichweite fällt mir jetzt auch schon auf. Mein Vento Automatik brauchte mit E5 Benzin ziemlich genau 9,5 Liter bei überwiegender Autobahnfahrt mit n bisschen Stadt. Jetzt, mit der ca E60 Mischung, tut er es selten unter 12 Litern, d.h. nach rd 450 km ist der Tank ratzeleer. Leider kostet der Liter E85 an der Tanke, an der ich immer vorbei fahre, 1,20€ pro Liter mit Benzin gemischt ergibt sich ein Preis von rd. 1,28€/l, mit dem Mehrverbrauch dann real n Preis von rd. 1,65€ pro Liter. Selbst wenn man Glück hat und nur 1,10€für das Gemisch zahlt, kommt man effektiv auf mindestens die gleichen kosten wie bei volladditiviertem E10 Benzin und hat noch das Problem, dass die Kiste bei Volllast zu mager läuft bzw schlecht startet bei Kälte.

Trotzdem finde ich den Ansatz sehr interessant. In Schweden war ich grade, da fahren Ethanolbusse, Taxis mit Gas, und auch viele Privat PKW mit E85. Das ist dort aber auch nur rd. n Drittel billiger aüs Benzin. Wo dann der Anreiz liegt, verstehe ich nicht.

Also zusammengefasst, korrigiert mich ggf:
Effektiv mindestens die gleichen Treibstoffkosten wie mit Benzin, geringere Reichweite,häufigerer Service, ggf. Kaltstartprobleme.

Dafür spricht, Kraftstoff aus heimischer Produktion zu tanken und einfach was “Alternatives“ zu fahren, abseits vom Mainstream.
Und, auch wenn es das Golf Forum ist, so ein Saab 9-5 Biopower hätte schon was Ausgefallenes, ein Multifuel Golf in Deutschland auch. 🙂

Ist E85 tatsächlich aus heimischer Produktion? Man liest häufig die These von den Ölpalmen, die auf gerodeten Urwaldflächen angebaut werden. Das wird ja auch oft als Argument von den E10-Gegnern angeführt.

Palmöl => Biodiesel, nicht Ethanol.

Brasilien setzt bei Ethanol zB auf Zuckerrohr (das dafür gerodet wird kann man fast annehmen), Schweden auf Cellulose (aus Holz soweit mir bekannt), Finnland auf Bioabfälle, ...

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Zitat:

@itasuomessa schrieb am 11. Oktober 2014 um 10:22:44 Uhr:


Palmöl => Biodiesel, nicht Ethanol.

Brasilien setzt bei Ethanol zB auf Zuckerrohr (das dafür gerodet wird kann man fast annehmen), Schweden auf Cellulose (aus Holz soweit mir bekannt), Finnland auf Bioabfälle, ...

Ah, wieder was gelernt. Von den E10-Gegnern wird ja gerne auch das Argument, vernichtet dem Regenwald, ins Feld geführt. Zumindest in Europa dürfte das wohl keine Rolle spielen.

ich hab E85 getankt als der Liter Super bei 1,60€ lag und E85 zwischen 89c und 99c. Ohne irgendwelche Anpassungen im Lupo (alte 1.4 60PS Maschine). Allerdings nur auf ca. E60 gestreckt. Bei mehr kam die Motokontrolleuchte mit Magergrenze unterschritten. Da hat der sich allerdings schon gute 20% mehr Kraftstoff genommen. Hochgerechnet auf reines E85 muss man demnach mit ca. 30% Mehrverbrauch rechnen. Ohne Verdichtungsanpassung ist weniger als 30% Mehrverbrauch Augenwischerei. Da belügt man sich selber. Bei 1,10€ pro Liter E85 und Superpreisen von ca. 1,50€ pro Liter ist das Spiel finanziell gesehen sinnlos. Zumal das Kaltstartverhalten schon bei E60 teilweise kriminell war. Bei -10° musste ich den Motor mehrmals starten bevor er anbleib und dann 2 - 3 Minuten warm laufen lassen, weil er zwar das Standgas hielt, aber absolut keine Kraft hatte. Lies man die Kupplung nur leicht kommen, ging der sofort wieder aus.
Geschadet hats allerdings nicht. Hab den ca. 30.000km so gefahren. Der läuft heute noch ganz normal. Die E10 Hysterie kann man demnach ins Reich der Fabeln verfrachten.

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