... Kupplungs-Belastungstest
Tag Gemeinde,
habe heute wohl was Dummes gemacht... Wohnwagen rückwärts eine kleine Steigung hoch. Da ich zwischendurch auch ein wenig lenken musste, musste ich leider die Kupplung ein wenig schleifen lassen. Hat am Ende der Steigung gestunken und auch ein klein wenig gequalmt....
Der Gestank ist heute abend immer noch im Auto zu riechen. Kupplung funktioniert noch wunderbar, ich befürchte allerdings, dass diese heutige Aktion 10.000 km Verschleiss entsprach. Kann ich jetzt mit normalem Weiterfahren noch was kaputt machen ? Sollte ich zum Freundlichen mal nachschauen lassen oder einfach nur gut lüften und abwarten, bis hoffentlich in
einer noch fernen Zukunft die Kupplung den Geist aufgibt....
Schönen Abend noch,
dawi
Beste Antwort im Thema
@ dawi
Tja Nu...
Hast Du ein Getriebe, um überhaupt anfahren zu können...
Das hesisst, im ersten Gang ist die Gesamtübersetzung von der Kurbelwelle bis hin zum Rad am größten, um mit einem relativ kleinen Drehmoment eine relativ große Masse in Bewegung zu setzen. Wenn die Masse in Bewegung ist, benötigts Du dann nicht mehr so viel Energie, die Masse weiter zu beschleunigen, deshalb kannst Du dann in die nächsten Gänge mit immer kleiner werdenden Übersetzungen schalten.
Beim Kupplungstest dreht sich das System dann um, bedeutet einfach, Du willst die Schachstelle im System finden.
Wenn nun aber die Kupplung nur ein (relativ) schwaches Moment zu übertragen hat (das Getriebe verstärkt es ja im ersten Gang besonders stark), wird sie wohl trotz verbrannter Beläge (Geruch) noch "halten". Im fünften oder sechsten Gang kommen dann die Schwachstellen zu Tage. Da dort die Gesamtübersetzung zwischen Kurbelwelle und Rad fast nur noch von der Übersetzung des Differezials gebildet wird, merkst Du schon beim von der Kupplung gehen, das ein Zugkraftanschluß nicht mehr so funktioniert, d.h., die Kupplung "rutscht".
Du hast dann das Gefühl, in einem Automatikwagen zu sitzen. Irgendwann "greift" die Kupplung vielleicht wieder, um bei der nächsten Belastung, wie Steigung oder aber bewusstes Abbremsen (am besten mit dem linken Fuß (Vorsicht - ist der nicht gewöhnt!!!) und mit dem rechten weiter leicht Gas geben) wieder das "Rutschen" zu beginnen.
Du hast beim Rückwärtsschieben mit leicht getretener Kupplung die Belagoberflächen verbrannt, deshalb der Gestank. Von "außen" sieht das keiner. Wenn Du nun Glück hattest, war es wirklich nur die Belagoberfläche ( der Belag ist so zwischen 3 und 5 mm dick), was sich nach einer gewissen Fahrzeit wieder abschleifen wird.
Wenn Du gründlich gearbeitet hast, ist der Belag "durchgebrannt" und wird sich bröselnder art und weise verabschieden. Die Nieten, die den Belag auf der Scheibe halten, stellen dann die Verbindung zwischen Schwungscheibe und Kupplungsdruckplatte her, was für beide nicht ganz so günstig ist und gerade im Fall des Zweimasseschwungrades auch ins Geld geht.
Das schaffen aber einige Rentner (vor allem mit Gehörproblemen - nein, kein Witz !!)
schon nach 15 Tkm (der linke Fuss ist immer so schwer!).
Mein Tipp also, Belastungstest wie oben machen, und sobald Du das Gefühl hast, dass die Kupplung beim Asukuppeln nach dem Hochschalten in den 3. oder 4. oder 5. Gang nicht mehr sofort und richtig greift, die Kupplung instandsetzen lassen (da auch die Federn des Kupplungsautomaten durch eine Glüheinlage ihre Andruckkraft verlieren können). Und die Mitgliedschaft in einem Automobilclub schütz zumindest vor hohen Abschleppkosten für Fahrzeug und Anhang bei totalem Kupplungsausfall. (Dies kann bei Ignoranten von jetzt auf Gleich mitten auf einer Kreuzung geschehen (beim Sportclubkumpel konnte dessen Yacht auf der größten Kreuzung unserer Stadt in der Hauptverkehrszeit mehr als eine Stunde von jedem Interesierten betrachtet werden 😉😁) )
Peter
15 Antworten
Moin,Moin,
lüften , weiterfahren, abwarten. Nachgucken lassen bringt nur für die Werkstatt was, nämlich Geld. Ob die Kupplung deshalb 10 Tkm früher verschlissen ist, muß nicht sein.
Die Kupplung verschleißt beim kuppeln, nicht während der Fahrt, deshalb ist es auch besonders fatal, wenn Fahrzeuglenker das Kupplungspedal als Ruhefläche für den linken Fuß betrachten.
Gruß von der Elbe
Moin!
Hast Du einen gebremsten Anhänger?
Evtl. hast Du den "Bremsbelag der Auflaufbremse " gerochen?
Rückwärts fahren führ "bergauf" auch mal zum Ansprechen der Auflaufbremse.
Viele Grüße
Hallo Dawi1
War damals an meinem Omega1 auch mal so. Es stank mindestens 2Tage. Übrigens gab der Wagen vor der Kupplung auf 😠.
Hallo berntm
Wenn beim Rückwärtsfahren die Bremse stink, dann ist erstens mal die Auflaufvorrichtung defekt und 2. wäre man ein weltmeister im Rückwärtsfahren.
gruß klaus
Hallo,
vielen Dank für die beruhigenden Worte... Es stinkt im Innenraum auch nicht mehr ganz so heftig. Kupplungstest mit 1. Gang, Handbremse und ein wenig Gas hat den Wagen auch schön abgewürgt. Na dann warte ich mal ab.....
schönen Gruß aus dem Bergischen,
dawi1
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Nabend allerseits,
@ffnet
Wie jetzt, im höchsten Gang ?? Habe das bisher immer anders gelesen und gehört. Meine bisherige Info war: Handbremse an, 1. Gang mit etwas mehr Gas und dann sollte der Motor abwürgen - das mit dem höchsten Gang verstehe ich nicht, erklär doch bitte mal...
ach ja, es stinkt immer weniger ;-)
Schönen Abend noch,
dawi1
@ dawi
Tja Nu...
Hast Du ein Getriebe, um überhaupt anfahren zu können...
Das hesisst, im ersten Gang ist die Gesamtübersetzung von der Kurbelwelle bis hin zum Rad am größten, um mit einem relativ kleinen Drehmoment eine relativ große Masse in Bewegung zu setzen. Wenn die Masse in Bewegung ist, benötigts Du dann nicht mehr so viel Energie, die Masse weiter zu beschleunigen, deshalb kannst Du dann in die nächsten Gänge mit immer kleiner werdenden Übersetzungen schalten.
Beim Kupplungstest dreht sich das System dann um, bedeutet einfach, Du willst die Schachstelle im System finden.
Wenn nun aber die Kupplung nur ein (relativ) schwaches Moment zu übertragen hat (das Getriebe verstärkt es ja im ersten Gang besonders stark), wird sie wohl trotz verbrannter Beläge (Geruch) noch "halten". Im fünften oder sechsten Gang kommen dann die Schwachstellen zu Tage. Da dort die Gesamtübersetzung zwischen Kurbelwelle und Rad fast nur noch von der Übersetzung des Differezials gebildet wird, merkst Du schon beim von der Kupplung gehen, das ein Zugkraftanschluß nicht mehr so funktioniert, d.h., die Kupplung "rutscht".
Du hast dann das Gefühl, in einem Automatikwagen zu sitzen. Irgendwann "greift" die Kupplung vielleicht wieder, um bei der nächsten Belastung, wie Steigung oder aber bewusstes Abbremsen (am besten mit dem linken Fuß (Vorsicht - ist der nicht gewöhnt!!!) und mit dem rechten weiter leicht Gas geben) wieder das "Rutschen" zu beginnen.
Du hast beim Rückwärtsschieben mit leicht getretener Kupplung die Belagoberflächen verbrannt, deshalb der Gestank. Von "außen" sieht das keiner. Wenn Du nun Glück hattest, war es wirklich nur die Belagoberfläche ( der Belag ist so zwischen 3 und 5 mm dick), was sich nach einer gewissen Fahrzeit wieder abschleifen wird.
Wenn Du gründlich gearbeitet hast, ist der Belag "durchgebrannt" und wird sich bröselnder art und weise verabschieden. Die Nieten, die den Belag auf der Scheibe halten, stellen dann die Verbindung zwischen Schwungscheibe und Kupplungsdruckplatte her, was für beide nicht ganz so günstig ist und gerade im Fall des Zweimasseschwungrades auch ins Geld geht.
Das schaffen aber einige Rentner (vor allem mit Gehörproblemen - nein, kein Witz !!)
schon nach 15 Tkm (der linke Fuss ist immer so schwer!).
Mein Tipp also, Belastungstest wie oben machen, und sobald Du das Gefühl hast, dass die Kupplung beim Asukuppeln nach dem Hochschalten in den 3. oder 4. oder 5. Gang nicht mehr sofort und richtig greift, die Kupplung instandsetzen lassen (da auch die Federn des Kupplungsautomaten durch eine Glüheinlage ihre Andruckkraft verlieren können). Und die Mitgliedschaft in einem Automobilclub schütz zumindest vor hohen Abschleppkosten für Fahrzeug und Anhang bei totalem Kupplungsausfall. (Dies kann bei Ignoranten von jetzt auf Gleich mitten auf einer Kreuzung geschehen (beim Sportclubkumpel konnte dessen Yacht auf der größten Kreuzung unserer Stadt in der Hauptverkehrszeit mehr als eine Stunde von jedem Interesierten betrachtet werden 😉😁) )
Peter
Hallo Peter,
danke für die Aufklärung, langsam beginne ich zu verstehen (bin halt im nichttechnischen Dienst ;-)).
Also ich hatte in den letzten Tagen nicht den Eindruck, dass die Kupplung in den höheren Gängen unter Last (bergauf) oder beim Schalten "rutscht", vielleicht habe ich ja Glück gehabt.
Das mit dem Zweimassenschwungrad macht mir allerdings Angst. Was kostet soetwas denn ? Könnte ich mit dem Weiterfahren mehr zerstören als ohnehin schon vielleicht zerstört ist (und damit eine Zweimassenschwungradreparatur verhindern ?).
schönen Gruß,
dawi1
@ Dawi
Keine Angst! Wenn nichts rutscht, arbeiten sich auch die Nieten nicht ins Schwungrad.
Du merkst das schon rechtzeitig, bist ja nun auch "vorgespannt".
Du solltest halt nur stutzig werden, wenn die Kupplung in hohen Gängen mit dem Rutzschen anfängt oder "rupft", das heisst, kein gleichmäßiges Anfahren mehr möglich ist, sondern eher ein "anhoppeln".
Solange dass aber nicht der Fall ist: Glück gehabt!
Peter
Dieses "Anhoppeln" kenne ich von meinem Passerati. Habs allerdings auf die Winterreifen geschoben, da es nur in den Wintermonaten auftritt. Die Kupplung wurde vor kurzem erst für ca. 1.000 € beim 🙂 gewechselt. Ich weiß jetzt allerdings nicht genau, was alles gewechselt wurde. Er hatte auch den Test gemacht und ich hatte vorher auch an einer Kreuzung mit leichter Steigung das Gefühl Automatik zu fahren. Allerdings nach dem Test meinte er, er müsste erstmal nachsehen, was alles kaputt sei. Wenn die Schwungscheibe auch hinüber sei, wegen Überhitzung oder so, dann würde es noch teurer werden. Hatte auch noch etwas vom Automaten erzählt. Weiß jetzt aber nicht, was genau gewechselt wurde, war wieder son VW-Pakat wie auch beim Zahnriemen üblich.
MP
So....hab gerade mal auf die Rechnung geschaut....1 Satz Kupplung 320,- und Ausbau Getriebe und Kupplung 330,- . Beides netto im Mai 2007 vor 10.000 km.
Kann es sein, dass nun die "andere" Seite der Kupplung im Eimer ist?
MP
@ MP
Eine "andere" Seite gibt es nicht (außer beim DSG, was zwei "Kupplungen" verbaut hat.
Ein "rupfen" der Kupplung kann mehrere Ursachen haben. Es kann Temperaturabhängig sein, während der Fahr auftreten und wieder verschwinden.......usw., immer aber cerbunden mit einer Sch....fehlersuche.
Die Kupplungsscheibe ist auf beiden Seiten mit dem Belagsring versehen, der auf der Scheibe angenietet ist.
Wenn sich die Scheibe nun verzieht, dass heisst übertrieben zur Wellscheibe wird, "schleift" die Kupplung nicht mehr, sondern stellt den Kraftschluss zwischen Motor und Getriebe ziemliech plötzlich her, die Kupplung "rupft".
Ebenso kann der "Automat" der sich beim Ein- und Auskuppeln axial bewegt, dies etwas "ruckartig" tun.
Es kann aus der Kupplungsausrückmechanik liegen, an einem hängenden Kupplungsseil (wenn die Adern aufspleißen z.B.).
Was konkret bei Dir verbaut ist, weiss ich nicht.
Manchmal kommen sogenannte Austauschsätze zum Einsatz. Das isnd werksmäßig aufgearbeitete Gebrauchtteile, bei denen der Belag erneuert wurde und der Andruckring des Automaten plangedreht wurde.
Wenn diese Teile beim Vorbesitzer schon mal "totgekocht" wurden (was Dawi wohl nicht passiert ist), können die dann solch von Dir beschriebenes Verhalten zeigen.
Fahr einfach noch mal zu Deiner Werkstatt und schildere den Fall. DU hast ka mindestens ein Jahr Gewährleistung auf die Reparatur.
Es sei denn, Du fährst Motorsport oder bist als Raser dort bekannt😁 .
Peter
@ pg61
Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen.
Da dieses "Anhoppeln" tatsächlich nur nach Kaltstarts auftritt, scheint es wirklich ein Temperaturproblem zu sein. Hatte ich auch schon vor dem Kupplungswechsel.
Müsste man nicht anhand der Rechnung erkennen können, ob es sich um Austauschteile oder Neuteile handelt?
Hatte mal einen Turboschaden. Die reparierende VW-Werkstatt hatte gemeint, es würden nur Austauschturbos verbaut werden bei solchen Reparaturen. Aber als der Meister damals die Rechnug in die Hand nahm, meinte er erstaunt, das dass wohl nicht so sei, da sonst irgendwelche Markierungen/Buchstabencodes vor der Teilenummer augetaucht wären. Vielleicht kam man damals nicht mit Altteilen nicht nach und ich habe deshalb Neuteile bekommen. Soll ja nicht der einzige Turbo gewesen sein, der nach 60.000 km den Geist aufgegeben hat.
Bis denn
MP
@ MP
Wenn Du das Anhoppeln schon vor dem Kupplungswechsel hattest, ist es sicher ein anderer Fehler und ich habe mich bei der Beschreibung des "Rupfens" wohl nicht so klar ausgedrückt.
Ein Rupfen deutet auf einen abrupten Kraftschluss zwischen Motor und Getriebe hin, es gibt also kaum eine Schleifphase. Da man davon "überrascht" wird, nimmt man fast instinktiv den Fuß vom Gas, dann hoppelts halt.
Das anschließende Beschleunigen geht aber normal vonstatten.
Wenn nun während dieser Beschleunigung die Leistung des Motors fehlt und dieser zeitweise "aussetzt", so hat dies nichts mit der Kupplung zu tun. Es sei denn, der Motor heult in diesen Phasen auf (dann würde die Kupplung "druchrutzschen", passiert aber in dieser Art sehr selten so deutlich).
Ich tippe dann eher auf Kaltstartanreicherung, Vorglühproblemen (z.Bsp. Ausfall einzelner Glühkerzen) oder Probleme mit dem Kraftstofffilter.
Eine Fehlermöglichkeit wäre noch die Ausrückmechanik, diese wurde aber sicher vom Freundlichen mit geprüft.
Ferndiagnosen sind immer problematisch, man kann trotz besten Willens ganz schön aneinander vorbeireden.
Deshalb fahre besser zum Freundlichen und kläre mit ihm das Problem.
Peter